Nachts über die Erde fliegen

Videocredit: Aufnahmen von Astronaut*innen, NASA ; Zusammenstellung: David Peterson (YouTube); Musik: Freedom Fighters (Two Steps from Hell)

Viele Wunder sind zu sehen, wenn man nachts über die Erde fliegt. Für Astronauten* im Erdorbit sind sie ein alltäglicher Anblick. Das Video ist mit emotionaler Musik hinterlegt. Es zeigt einen Zusammenschnitt der Eindrücke mehrerer Tage. Sie wurden 2011 auf der Internationalen Raumstation (ISS) aufgenommen.

Die Kamera fliegt über weiße Wolken, orange Lichter von Städten, Blitze und Gewitter sowie das dunkelblaue Meer dahin. Am Horizont ist der goldenen Schimmer der dünnen Erdatmosphäre. Sie ist immer wieder von tanzenden Polarlichtern verziert. Die grünen Teile dieser Lichter leuchten typischerweise unter der Raumstation auf. Durch die rot- und lila leuchtenden Polarlichter fliegt die Raumstation sogar direkt durch!

Die Solarpaneele der Raumstation ragen über den Bildrand. Am Ende jeder Sequenz rauscht ein überwältigend helles Leuchten ins Bild. Es ist nichts anderes als die Morgendämmerung auf der Seite der Erde, die zur Sonne zeigt. Astronauten auf der ISS erleben diese Morgendämmerung alle 90 Minuten.

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Die galaktische Ebene: Radio kontra Licht

Bildcredit und Bildrechte: Radio: S. Mantovanini und the GLEAM team; Licht: Axel Mellinger (milkywaysky.com)

Wie sieht die Milchstraße in Radiowellen aus? Um das herauszufinden, bildete GLEAM (GaLactic and Extragalactic All-sky MWA) das zentrale Band unserer Galaxis mit hoher Auflösung in Radiolicht auf. Dazu wurde das Murchison Widefield Array (MWA) in Australien eingesetzt. Im Video sehen wir dieses Radiolicht auf der linken Seite.

Rechts ist das sichtbare Licht aus der gleichen Gegend am Himmel. Die Unterschiede sind so groß, weil die meisten Objekte im Radiolicht ganz anders leuchten als im sichtbaren Licht. Außerdem wird das sichtbare Licht vom interstellaren Staub in unserer Nähe blockiert.

Besonders deutlich werden diese Unterschiede in Richtung des Zentrums unserer Galaxis. Das sehen wir nach etwa einem Drittel des Videos. Wir erkennen ganz verschiedene bunte Strukturen im Radiolicht. Die hellen, roten Flecken sind Supernova-Überreste von explodierten Sternen. Die blauen Bereiche dagegen sind Sternschmieden. Sie sind voll von jungen, hellen Sternen.

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Der rotierende Mond

Videocredit: NASA, Lunar Reconnaissance Orbiter, Arizona State U.

Von der Erde aus kann man den Mond sich so nicht drehen sehen. Das liegt daran, dass der Mond sich synchron mit seiner Umlaufbewegung dreht und den Bewohner*innen unseres schönen Planeten deshalb immer dieselbe Seite zuwendet. Man nennt das auch gebundene Rotation.

Aus den detaillierten Aufnahmen des Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) lässt sich mit moderner Digitaltechnik dennoch eine hochauflösende virtueller Film der Mondrotation erstellen. Das hier gezeigte Zeitraffervideo beginnt mit einer Ansicht der bekannten Mondvorderseite. Schnell kommt dann das Mare Orientale ins Bild. Dabei handelt es sich um einen großen Krater mit einem dunklen Zentrum, der von der Erde aus nur schwer zu sehen ist. Er befindet sich direkt unterhalb des Äquators.

Die vollständige Mondrotation ist in dem Video auf 24 Sekunden verkürzt. Es zeigt deutlich, dass die der Erde zugewandte Vorderseite des Mondes von einer Fülle von dunklen Mondmeeren aufweist. Die Mondrückseite hingegen wird von hellen Mondhochländern dominiert.

Heute Abend könnt ihr euch bei der International Observe the Moon Night anderen Mondbeobachter*innen unter hoffentlich klarem Himmel anschließen. Schaut euch einfach den sonnenbeschienenen Teil der Mondvorderseite an!

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Tropfende Protuberanz auf der Sonne

Videocredit und -rechte: Andrea Girones

Was schwebt denn hier über der Sonne? So ein Gebilde nennen Astronomen* eine Protuberanz. Es ist ein Auswurf von heißem Gas von der Sonnenoberfläche. Weil die Sonne ein starkes Magnetfeld hat, schwebt es quasi über der Oberfläche. Solche Protuberanzen können sich bis zu mehreren Tagen halten. Sie werden explosionsartig ins All geschleudert oder stürzen zur Sonne zurück. Die komplexen Änderungen im Magnetfeld der Sonne bestimmt die Entwicklung einer Protuberanz. Die Magnetfeldlinien können eine Art Rampe für gefangene Teilchen bilden.

Das Zeitraffer-Video dauert 3 Sekunden. Es entstand Anfang des Monats in Ottawa (Ontario, Kanada) und zeigt die Entwicklung einer Protuberanz, die größer ist als unsere Erde. Eine Stunde lang verliert die Protuberanz Sonnenplasma, das zur Sonne zurückfällt.

Ungewöhnlich an diesem Ereignis ist, dass das Gebilde scheinbar über der Sonne schwebt. Typischerweise entstehen Protuberanzen entlang von magnetischen Schleifen, die zurück zur Sonnenoberfläche reichen. Viele Stunden nach dem Ende dieses Videos löste sich die schwebende Protuberanz auf und stürzte zurück zur Sonne.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator

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Ein GIF der Perseiden von 2025

Ein Meteor zischt von oben über den Himmel in der Dämmerung und hinterlässt eine Rauchspur, die rasch verweht.

Bildcredit und Bildrechte: Renaud und Olivier Coppe

Diese coole Animation zeigt eine helle Sternschnuppe der Perseïden und ihres Nachleuchtens an einem Himmel, der vom Mond aufgehellt war. Die Aufnahmen, aus denen die Animation erstellt wurde, entstanden am 12. August gegen 2 Uhr morgens im belgischen Chastre. Das liegt in der Provinz Wallonisch-Brabant auf dem Planeten Erde. Unmittelbar danach war die Batterie der Kamera leer.

Die Sternschnuppe entstand durch ein schnell fliegendes Staubteilchen aus dem Schweif des großen periodischen Kometen Swift-Tuttle. Es wurde durch Staudruck aufgeheizt und verglühte, als es mit 60 Kilometern pro Sekunde durch die obere Atmosphäre raste.

Im Vergleich zum kurzen Aufleuchten der Sternschnuppe ist ihre geisterhafte Spur deutlich langlebiger. Ein charakteristisches Merkmal heller Meteore ist ein rauchähnliches Nachleuchten. Es schwebt in Höhen von 60 bis 90 Kilometern im Wind und kann manchmal sogar minutenlang verfolgt werden.

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Die besten Bilder nah an der Sonne

Videocredit: NASA, JHUAPL, Naval Research Lab, Parker Solar Probe

Ihr alle seht die Sonne. Niemand von euch war jemals dort. Die NASA startete im Jahr 2018 die automatische Parker Solar Probe (PSP). Sie sollte erstmals Bereich ganz nah an der Sonne erforschen.

Dieses Video zeigt im Zeitraffer den Blick von der PSP seitlich am Sonnenschutzschild vorbei. Es entstand im Dezember, als die Sonde der Sonne so nah wie keine andere von Menschen gebaute kam. Sie flog in nur etwa fünf Sonnendurchmessern an der heißen Oberfläche der Sonne vorbei. Die Weitwinkelkameras (WISPR) der PSP nahmen diese Bilder während sieben Stunden auf. Ihr könnt sie hier aber innerhalb von fünf Sekunden sehen.

Sie zeigen die Korona der Sonne und zusammenstoßende koronale Materieauswürfe in nie zuvor gesehener Genauigkeit. Im Hintergrund ziehen Sterne vorbei.

Die Sonne ist die dominierende Energiequelle unseres Planeten. Ihr variabler Sonnenwind drückt außerdem die Erdatmosphäre zusammen und verursacht Polarlichter. Er beeinflusst Stromnetze und kann sogar Kommunikationssatelliten in ihrer Umlaufbahn um die Erde beschädigen.

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New Horizon zeigt den Flug über Charon

Videocredit: NASA, JHUAPL, SwRI, P. Schenk und J. Blackwell (LPI); Musik: Juicy by ALBIS

Was wäre, wenn wir über Plutos Mond Charon fliegen könnten – was würden wir sehen? Genau diesen Flug hat das Raumschiff New Horizons im Jahr 2015 geschafft. Die Raumsonde sauste an Pluto vorbei und über die Oberfläche von Charon hinweg, während ihre Kameras so viele Aufnahmen wie möglich machten.

Die Aufnahmen erlaubten eine digitale Rekonstruktion der Oberfläche von Charon. Dadurch war es möglich, einen Flug über den Mond zu simulieren. Das 1-minütige Video zeigt so einen Flug. Das Höhenprofil und Farben der Oberfläche wurden digital verstärkt.

Die Reise beginnt an einem weiten Graben, der vollkommen verschiedene Landschaftstypen auf Charon trennt. Dieser Graben entstand wahrscheinlich, als Charon nach seiner Entstehung einfror. Schon bald schwenkt unser Flug nach Norden und führt nun über eine farbige Tiefebene, die den Spitznamen Mordor erhielt. Diese Ebene – so eine Hypothese – ist der ungewöhnliche Überrest eines uralten Einschlags. Die Reise geht weiter über eine außerirdische Landschaft. Sie ist voll von noch nie zuvor gesehen Kratern, Gebirgen und Spalten.

Die robotische Raumsonde New Horizons besitzt zu viel Schwung, um jemals wieder zu Pluto und Charon zurückzukehren. Es befindet sich derzeit auf seinem Weg aus dem Sonnensystem heraus.

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New Horizons‘ Flug über Pluto

Videocredit: NASA, JHUAPL, SwRI, P. Schenk und J. Blackwell (LPI); Musik Open Sea Morning von Puddle of Infinity

Wie wäre es, wenn man über den Pluto hinweg fliegen könnte: Was würden wir dann sehen? Die Raumsonde New Horizons hat das im Juli 2015 gemacht. Sie rauschte mit ungefähr 80.000 km/h über die ferne Welt hinweg.

Die Bilder von diesem spektakulären Überflug wurden farbverstärkt, vertikal skaliert und digital kombiniert. Dabei kam das hier präsentierte 2-min-Zeitraffer-Video heraus.

Unsere Reise beginnt mit einem ersten Lichtschein über den Bergen, von denen wir glauben, dass sie aus Wassereis bestehen. Gefrorener Stickstoff färbt sie bunt. Danach sehen wir zu unserer Rechten einen flachen Ozean, der überwiegend aus festem Stickstoff besteht. Er erscheint als zusammengesetzt aus seltsamen Polygonen, von denen man glaubt, dass sie aus einem relativ warmen Inneren des Planeten aufgestiegen sind. Darunter sehen wir die gewohnten Ansichten von Kratern und vereisten Bergen. Das Video verblasst und endet über Gelände, das als „mit Klingen versehen“ bezeichnet wird. Es zeigt 500 Meter hohe Klüfte, die durch kilometergroße Lücken getrennt sind.

Die robotische Raumsonde New Horizons hat viel zu viel Impuls, ist also viel zu schnell, um jemals zu Pluto zurückzukehren. Sie fliegt nun aus dem Sonnensystem heraus.

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