Mondspiele

Vor einem dunkelblauen Himmel vermisst eine dunkle Silhouette die Breite des Vollmondes.

Credit und Bildrechte: Laurent Laveder (PixHeaven.net / TWAN)

Beschreibung: Der gemessens Durchmesser des Mondes beträgt etwa 3476 Kilometer. Doch der scheinbare Winkeldurchmesser – der Winkel, den ein Objekt abdeckt – kann für Mondliebhaber* ebenfalls wichtig sein. Die Winkelgröße hängt von der Entfernung ab – je weiter ein Objekt entfernt ist, desto kleiner ist der Winkel, den es abdeckt. Da der Mond ca. 400.000 Kilometer weit entfernt ist, beträgt seine Winkelgröße nur etwa 1/2 Grad – eine Spanne, die ihr leicht mit der Fingerspitze am ausgestreckten Arm abdeckt, oder mit einem Maßband, das in einiger Entfernung von einem Freund gehalten wird.

Natürlich ist die Sonne viel größer als der Mond, 400 Mal, um genau zu sein, doch heute wird der Neumond die Sonne passgenau bedecken. Die totale Sonnenfinsternis ist auf einer Bahn zu sehen, die quer über den Norden von Kanada, die Arktis, Sibirien und Nordchina verläuft. (Eine partielle Finsternis ist in einem größeren Bereich zu sehen).

Sonnenfinsternisse zeigen den glücklichen Zufall, dass die Sonne einerseits 400 Mal den Monddurchmesser misst, sie auch 400 Mal weiter entfernt ist. Daher besitzen Sonne und Mond exakt den gleichen Winkeldurchmesser.

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Wenn Stürme kollidieren

Das Bild besteht aus zwei Bildfeldern, links nähert sich ein kleiner roter Fleck dem großen roten Fleck, rechts ist vom kleinen Fleck nur noch eine Ausbuchtung rechts neben Roten Fleck übrig.

Credit: NASA, ESA, Amy Simon-Miller (Goddard Space Flight Center), N. Chanover (NMSU), G. Orton (JPL)

Beschreibung: Diese detailreichen Nahaufnahmen des Weltraumteleskops Hubble zeigen Jupiters altes Wirbelsturmsystem, bekannt als der Große Rote Fleck. Sie verfolgen auch den Fortschritt der beiden jüngeren Sturmsysteme, die mittlerweile einen ähnlichen rötlichen Farbton aufweisen: Der kleinere „Roter Fleck Jr.“ (unten) und, noch kleiner, ein „Baby-Roter Fleck“. Die Bildung von Roter Fleck Jr. war im Jahr 2006 zu beobachten, während der kleinere Fleck erst zu Beginn dieses Jahres verzeichnet wurde. Zur Veranschaulichung der Größenverhältnisse: der Große Rote Fleck misst fast zweimal den Durchmesser des Planeten Erde. Roter Fleck Jr. bewegte sich, während er waagrecht von links nach rechts am Großen Roten Fleck vorbeiwanderte, eindeutig unter dem größeren Sturm, doch der kleinere Fleck wurde hineingezogen. Als er rechts wieder auftauchte, hatte der Babyfleck eine gestreckte und blassere Gestalt – im Bild vom 8. Juli ist er mit einem Pfeil markiert. Man erwartet, dass der Baby-Rote Fleck zurückgezogen und verschmelzen wird, wobei er Teil des gigantischen Sturmsystems wird.

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Hohe Klippen auf dem Mars um Echus Chasma

Die riesige Klippe Echus Chasma auf dem Mars ist in bräunlichen und bläulichen Farbtönen dargestellt.

Credit: G. Neukum (FU Berlin) et al., Mars Express, DLR, ESA

Beschreibung: Wie entstand diese große Klippe auf dem Mars? Stürzten einst riesige Wasserfälle durch ihre Rinnen? Dieses hohe Kliff mit einem Abfall von vier Kilometern umgibt Echus Chasma in der Nähe eines eindrucksvollen Einschlagskraters und wurde entweder von Wasser oder Lava geformt. Eine der wahrscheinlichsten Hypothesen besagt, dass Echus Chasma mit einer Länge von 100 Kilometern und 10 Kilometern Breite einst eine der größten Wasserquellen auf dem Mars war. Wenn das stimmt, rann das Wasser, das einst in Echus Chasma enthalten war, wahrscheinlich über die Marsoberfläche und schuf die eindrucksvollen Kasei Valles, welche sich über 3000 Kilometer nach Norden erstrecken. Doch selbst wenn es ursprünglich von Wasser geschaffen wurde, dürfte Lava später den Boden des Tales überflutet haben um einen ungewöhnlich ebenen Boden zu hinterlassen. Echus Chasma liegt nördlich des gewaltigen Valles Marineris, der größten Schlucht im Sonnensystem. Dieses Bild wurde von der Raumsonde Mars Express aufgenommen, die derzeit Mars umkreist.

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Jupiter über Ephesos

Über den historischen Ruinn von Ephesos leuchtet der helle Planet Jupiter über dem Horizont, die oberen Teile der Ruinen werden vom Mondlicht beleuchtet.

Credit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Ein prächtiger Jupiter teilt sich heute Abend den Himmel mit dem Vollmond. Da Jupiter kurz vor der Opposition steht, also am Himmel der Erde gegenüber der Sonne, wird Jupiter etwa zu Sonnenuntergang aufgehen, wie im übrigen auch der Vollmond. Natürlich ist die Opposition auch der Zeitpunkt der größten Annäherung, Jupiter scheint dann am hellsten und bietet den besten Anblick für Himmelsbeobachter. Diese bewegende Himmelslandschaft, die letzten Monat aufgenommen wurde, zeigt Jupiter über dem südöstlichen Horizont und die marmorgepflasterten Straßen der antiken Hafenstadt Ephesos, die in der heutigen Türkei liegt. Links steht ein Tempel, der dem römischen Kaiser Hadrian geweiht war. Der schöne Nachthimmel zeigt auch den Bogen der nördlichen Sommermilchstraße. Die Lichter am Horizont stammen von der nahe gelegenen Stadt Selçuk. Wenn Sie auf das Bild klicken, können Sie die Szenerie als Panorama herunterladen.

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Dunkler Himmel über Death Valley

Über einem Panorama mit glatten Wüstenboden und Bergen im Hintergrund wölbt sich die Milchstraße.

Credit: Dan Duriscoe, U.S. National Park Service

Beschreibung: Dieses unheimliche Leuchten über dem Death Valley ist in Gefahr. Wenn Sie nach rechts scrollen, sehen Sie einen atemberaubenden Ausblick von einem der dunkelsten Orte, die es im kontinentalen Bereich der USA noch gibt: Death Valley in Kalifornien. Das 360-Grad-Panorama des gesamten Himmels oben ist ein Komposit aus 30 Bildern, die vor zwei Jahren in Racetrack Playa aufgenommen wurden. Das Bild wurde digital bearbeitet und im oberen Bereich zunehmend gestreckt, um ein rechteckiges Format zu erzeugen. Rechts im Vordergrund des Bildes liegt ein ungewöhnlich platzierter Felsen, der nach einem glitschigen Regen von starken Winden auf den Racetrack Playa geschoben wurde. Im Hintergrund leuchtet ein majestätischer Nachthimmel, der Tausende von Sternen und viele Sternbilder zeigt. Der Bogen über die Bildmitte ist das zentrale Band unserer Milchstraßengalaxie. Lichtverschmutzung bedroht Regionen mit dunklem Himmel wie diese in den Vereinigten Staaten und auf der gesamten Welt, daher schlagen die internationale Dark-Sky Association und der US National Parks Service Methoden vor, die sie schützen können.

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Was ist Hannys Voorwerp?

Das Bild zeigt zwei verschwommene elliptische Flecken mit hellem Kern, in der Mitte leuchtet unter dem größeren Fleck ein grünes Gebilde, das an keine bekannte Struktur erinnert.

Credit: Projekt Galaxy Zoo, ING

Beschreibung: Was ist dieses grüne Ding? Ein ehrenamtlicher Himmelsbeobachter, der durch ins Internet gestellte Galaxy-Zoo-Bilder surfte, hat etwas wirklich Seltsames entdeckt. Das rätselhafte Objekt ist ungewöhnlich grün, kann nicht klar einer Galaxientype zugeordnet werden und ist unterhalb der relativ normal aussehenden Spiralgalaxie IC 2497 gelegen. Der niederländische Schullehrer Hanny van Arkel entdeckte letztes Jahr das seltsame grüne „voorwerp“ (niederländisch für „Objekt“). Das Galaxy-Zoo-Projekt lädt Himmelsfreunde dazu ein SDSS-Bilder durchzuschmökern und Galaxientypen zu klassifizieren. Anschließende Beobachtungen haben gezeigt, dass der nunmehr allgemein als Hannys Voorwerp bekannte mysteriöse grüne Klecks die gleiche Entfernung hat wie die benachbarte Galaxie IC 2497. Die Untersuchung läuft noch, doch eine der Haupthypothesen besagt, dass Hannys Voorwerp eine kleine Galaxie ist, die sich wie ein riesiger Reflexionsnebel verhält und das reflektierte Licht eines hellen Quasar-Ereignisses zeigt, das sich vor etwa 100.000 Jahren im Zentrum von IC 2497 ereignete. Auf dem Bild oben wurde Hannys Voorwerp unlängst von Matt Jarvis, Kevin Schawinski und William Keel mit dem 4,2-Meter- William-Herschel-Teleskop auf den Kanarischen Inseln abgebildet.

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Ein Akt des Verschwindens

Zwei Auskerbungen, die mit der Baggerschaufel der Landesonde Phoenix gegraben wurde. In den Rillen ist Eis zu sehen, von dem im rechten Bild etwas sublimiert ist.

Phoenix Mission Team, NASA, JPL-Caltech, U. Arizona, Texas A&M University

Beschreibung: Vergleichen Sie diese beiden Nahaufnahmen, die an Sol 20 (links) und Sol 24 von einem Schürfgraben aufgenommen wurden, den die NASA-Landesonde Phoenix auf der Oberfläche des Mars gegraben hat. Diese beiden Sols der Phoenix-Mission (ein Sol ist ein Marstag) fallen mit dem 15. und dem 18. Juni auf dem Planeten Erde zusammen. Hell gefärbte, würfelgroße Klumpen, an Sol 20 im Bild der linken unteren Schattenregion des Grabens zu sehen, sind an Sol 24 verschwunden – ein starker Hinweis darauf, dass die Klumpen Eis waren, die durch das Graben dieser flachen Furche freigelegt wurden. Dieser Akt des Verschwindens demonstriert die Sublimation von Eis im Graben – ein Prozess ähnlich dem Verdampfen, bei welchem Eis direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht, nachdem es in der trockenen, dünnen Marsatmosphäre dem Sonnenlicht ausgesetzt wurde.

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Gefährlicher Sonnenaufgang auf Gliese 876d

Das Bild zeigt eine felsige, orangefarbene dämmrige Landschaft, hinter dem Horizont lleuchtet ein Stern mit ausladenden Protuberanzen.

Illustration und Bildrechte: Inga Nielsen (Hamburger Sternwarte, Gate to Nowhere)

Beschreibung: Auf dem Planeten Gliese 876d könnten Sonnenaufgänge gefährlich sein. Obwohl niemand weiß, wie die Bedingungen auf diesem Planeten, der den veränderlichen Roten Zwerg Gliese 876 in einem niedrigen Orbit umkreist, tatsächlich sind, vermittelt die künstlerische Darstellung oben einen ungefähren Eindruck. Mit einem Orbit innerhalb der Merkurbahn und einer Masse, die das mehrfache jener der Erde beträgt, könnte Gliese 876d so langsam rotieren, dass die Unterschiede zwischen Tag und Nacht dramatisch sind. Gliese 876d wird hier mit aktivem Vulkanismus dargestellt, der durch Gezeitenkräften hervorgerufen werden könnte, die den Planeten durchwalken und innerlich aufheizen, und der möglicherweise tagsüber verstärkt auftritt. Der aufgehende Rote Zwergstern zeigt erwartete stellare magnetische Aktivität, wodurch dramatische und gewaltige Sonnenfackeln auftreten. Am oben dargestellten Himmel wird die dünne Atmosphäre eines hypothetischen Mondes von den Sternwinden des Roten Zwerges weggeblasen. Gliese 876d regt die Phantasie an, weil er  einer der wenigen bekannten extrasolaren Planeten ist, die nahe an der habitablen Zone ihrer Heimatsterne liegen.

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