50 Millionen Kilometer vom Planeten Erde

Der Mond zieht auf vier Bildern vor der Erde vorbei. Beschreibung im Text.

Videocredit: Donald J. Lindler, Raumfahrtgesellschaft Sigma, GSFC, Univ. Maryland, EPOCh/DIXI Science Teams

Beschreibung: Am 4. Juli 2005 richtete die Raumsonde Deep Impact eine Sonde auf den Kern des Kometen Tempel 1, der dort einschlagen sollte. Die Roboter-Raumsonde, die immer noch durchs Sonnensystem reist, blickte Anfang dieses Jahres zurück, um eine Serie von Bildern ihrer Heimatwelt zu machen, die 50 Millionen Kilometer entfernt war. Auf einer Sequenz von oben links nach unten rechts zeigen vier Einzelbilder des Videos eine rotierende Erde. Sie kombinieren Bilddaten aus dem sichtbaren Spektrum und dem nahen Infrarot mit genügend Auflösung und Kontrast um Wolken, Ozeane und Kontinente zu sehen. Sie folgen auch dem bemerkenswerten Durchgang des großen, natürlichen Satelliten der Erde, des Mondes. Die Orbitalbewegung trägt ihn von links nach rechts durch das Sichtfeld. Die Abbildung der Erde von dieser weit entfernten Perspektive erlaubt Astronomen, allgemeine Abweichungen der Helligkeit in verschiedenen Wellenlängen mit Merkmalen des Planeten in Verbindung zu bringen. Die Beobachtungen werden bei der Suche nach erdähnlichen Planeten in anderen Sonnensystemen helfen.

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Finsternis-Shirt

Das Bild zeigt den Schatten eines Knödelhebers auf einem Sweatshirt. Die Löcher bilden Lochkameras, daher bildet jedes Loch eine kleine Sichelsonne ab.

Credit und Bildrechte: Philippe Haake

Beschreibung: Natürlich macht jeder sich darüber Gedanken, was er bei einer Sonnenfinsternis tragen sollte. Kein Grund zur Sorge, die Natur tut häufig ihr übriges um Bilder der Finsternis zu projizieren, sodass stilvolle und angemessene Muster viele sichtbare Oberflächen schmücken – einschließlich Kleidung, und genau zur rechten Zeit. Sehr häufig fungieren kleine Lücken zwischen den Blättern von Bäumen als Lochkameras und erzeugen erkennbare multiple Bilder der Finsternis. Der Astronom Paul Haake wollte in Madrid die ringförmige Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005 beobachten und traf einen Freund, der eine Eingebung hatte. Das Ergebnis: ein Gitter aus kleinen Löchern in einem Küchensieb erzeugte dieses Muster von Bildern auf einem ‚Finsternis-Shirt‘. Während die gestrige Sonnenfinsternis entlang eines schmalen Pfades, der im nördlichen Kanada begann und sich über die Arktis erstreckte und in China endete, total war, war im Großteil Asiens und Europas eine partielle Finsternis zu sehen.

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Mondspiele

Vor einem dunkelblauen Himmel vermisst eine dunkle Silhouette die Breite des Vollmondes.

Credit und Bildrechte: Laurent Laveder (PixHeaven.net / TWAN)

Beschreibung: Der gemessens Durchmesser des Mondes beträgt etwa 3476 Kilometer. Doch der scheinbare Winkeldurchmesser – der Winkel, den ein Objekt abdeckt – kann für Mondliebhaber* ebenfalls wichtig sein. Die Winkelgröße hängt von der Entfernung ab – je weiter ein Objekt entfernt ist, desto kleiner ist der Winkel, den es abdeckt. Da der Mond ca. 400.000 Kilometer weit entfernt ist, beträgt seine Winkelgröße nur etwa 1/2 Grad – eine Spanne, die ihr leicht mit der Fingerspitze am ausgestreckten Arm abdeckt, oder mit einem Maßband, das in einiger Entfernung von einem Freund gehalten wird.

Natürlich ist die Sonne viel größer als der Mond, 400 Mal, um genau zu sein, doch heute wird der Neumond die Sonne passgenau bedecken. Die totale Sonnenfinsternis ist auf einer Bahn zu sehen, die quer über den Norden von Kanada, die Arktis, Sibirien und Nordchina verläuft. (Eine partielle Finsternis ist in einem größeren Bereich zu sehen).

Sonnenfinsternisse zeigen den glücklichen Zufall, dass die Sonne einerseits 400 Mal den Monddurchmesser misst, sie auch 400 Mal weiter entfernt ist. Daher besitzen Sonne und Mond exakt den gleichen Winkeldurchmesser.

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Wenn Stürme kollidieren

Das Bild besteht aus zwei Bildfeldern, links nähert sich ein kleiner roter Fleck dem großen roten Fleck, rechts ist vom kleinen Fleck nur noch eine Ausbuchtung rechts neben Roten Fleck übrig.

Credit: NASA, ESA, Amy Simon-Miller (Goddard Space Flight Center), N. Chanover (NMSU), G. Orton (JPL)

Beschreibung: Diese detailreichen Nahaufnahmen des Weltraumteleskops Hubble zeigen Jupiters altes Wirbelsturmsystem, bekannt als der Große Rote Fleck. Sie verfolgen auch den Fortschritt der beiden jüngeren Sturmsysteme, die mittlerweile einen ähnlichen rötlichen Farbton aufweisen: Der kleinere „Roter Fleck Jr.“ (unten) und, noch kleiner, ein „Baby-Roter Fleck“. Die Bildung von Roter Fleck Jr. war im Jahr 2006 zu beobachten, während der kleinere Fleck erst zu Beginn dieses Jahres verzeichnet wurde. Zur Veranschaulichung der Größenverhältnisse: der Große Rote Fleck misst fast zweimal den Durchmesser des Planeten Erde. Roter Fleck Jr. bewegte sich, während er waagrecht von links nach rechts am Großen Roten Fleck vorbeiwanderte, eindeutig unter dem größeren Sturm, doch der kleinere Fleck wurde hineingezogen. Als er rechts wieder auftauchte, hatte der Babyfleck eine gestreckte und blassere Gestalt – im Bild vom 8. Juli ist er mit einem Pfeil markiert. Man erwartet, dass der Baby-Rote Fleck zurückgezogen und verschmelzen wird, wobei er Teil des gigantischen Sturmsystems wird.

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Hohe Klippen auf dem Mars um Echus Chasma

Die Klippe im Bild fällt steil ab, unten ist der Boden jedoch ungewöhnlich eben. Wahrscheinlich wurde das Tal, das vorne im Bild liegt, von Lava geflutet. Oben liegt ein Krater direkt am Abhang.

Credit: G. Neukum (FU Berlin) et al., Mars Express, DLR, ESA

Wie entstand diese große Klippe auf dem Mars? Stürzten einst riesige Wasserfälle durch ihre Rinnen? Das hohe Kliff fällt vier Kilometer ab. Es umgibt Echus Chasma in der Nähe eines eindrucksvollen Einschlagskraters. Die Klippe entstand entweder durch Wasser oder Lava.

Echus Chasma ist 100 Kilometer lang und 10 Kilometer breit. Eine wahrscheinliche Hypothese vermutet, dass Echus Chasma einst eine der größten Wasserquellen auf dem Mars war. Wenn das stimmt, floss das Wasser in Echus Chasma über die Marsoberfläche und schuf das eindrucksvolle Kasei Valles, das über 3000 Kilometer nach Norden reicht. Doch selbst wenn das Tal von Wasser geschaffen wurde, hat vermutlich später Lava seinen Boden überflutet und machte ihn ungewöhnlich eben.

Echus Chasma liegt nördlich des gewaltigen Valles Marineris, das die größte Schlucht im Sonnensystem ist. Das Bild stammt von der Raumsonde Mars Express. Sie umkreist derzeit den Mars.

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Jupiter über Ephesos

Über den historischen Ruinn von Ephesos leuchtet der helle Planet Jupiter über dem Horizont, die oberen Teile der Ruinen werden vom Mondlicht beleuchtet.

Credit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Ein prächtiger Jupiter teilt sich heute Abend den Himmel mit dem Vollmond. Da Jupiter kurz vor der Opposition steht, also am Himmel der Erde gegenüber der Sonne, wird Jupiter etwa zu Sonnenuntergang aufgehen, wie im übrigen auch der Vollmond. Natürlich ist die Opposition auch der Zeitpunkt der größten Annäherung, Jupiter scheint dann am hellsten und bietet den besten Anblick für Himmelsbeobachter. Diese bewegende Himmelslandschaft, die letzten Monat aufgenommen wurde, zeigt Jupiter über dem südöstlichen Horizont und die marmorgepflasterten Straßen der antiken Hafenstadt Ephesos, die in der heutigen Türkei liegt. Links steht ein Tempel, der dem römischen Kaiser Hadrian geweiht war. Der schöne Nachthimmel zeigt auch den Bogen der nördlichen Sommermilchstraße. Die Lichter am Horizont stammen von der nahe gelegenen Stadt Selçuk. Wenn Sie auf das Bild klicken, können Sie die Szenerie als Panorama herunterladen.

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Dunkler Himmel über Death Valley

Über einem Panorama mit glatten Wüstenboden und Bergen im Hintergrund wölbt sich die Milchstraße.

Credit: Dan Duriscoe, U.S. National Park Service

Beschreibung: Dieses unheimliche Leuchten über dem Death Valley ist in Gefahr. Wenn Sie nach rechts scrollen, sehen Sie einen atemberaubenden Ausblick von einem der dunkelsten Orte, die es im kontinentalen Bereich der USA noch gibt: Death Valley in Kalifornien. Das 360-Grad-Panorama des gesamten Himmels oben ist ein Komposit aus 30 Bildern, die vor zwei Jahren in Racetrack Playa aufgenommen wurden. Das Bild wurde digital bearbeitet und im oberen Bereich zunehmend gestreckt, um ein rechteckiges Format zu erzeugen. Rechts im Vordergrund des Bildes liegt ein ungewöhnlich platzierter Felsen, der nach einem glitschigen Regen von starken Winden auf den Racetrack Playa geschoben wurde. Im Hintergrund leuchtet ein majestätischer Nachthimmel, der Tausende von Sternen und viele Sternbilder zeigt. Der Bogen über die Bildmitte ist das zentrale Band unserer Milchstraßengalaxie. Lichtverschmutzung bedroht Regionen mit dunklem Himmel wie diese in den Vereinigten Staaten und auf der gesamten Welt, daher schlagen die internationale Dark-Sky Association und der US National Parks Service Methoden vor, die sie schützen können.

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Was ist Hannys Voorwerp?

Das Bild zeigt zwei verschwommene elliptische Flecken mit hellem Kern, in der Mitte leuchtet unter dem größeren Fleck ein grünes Gebilde, das an keine bekannte Struktur erinnert.

Credit: Projekt Galaxy Zoo, ING

Beschreibung: Was ist dieses grüne Ding? Ein ehrenamtlicher Himmelsbeobachter, der durch ins Internet gestellte Galaxy-Zoo-Bilder surfte, hat etwas wirklich Seltsames entdeckt. Das rätselhafte Objekt ist ungewöhnlich grün, kann nicht klar einer Galaxientype zugeordnet werden und ist unterhalb der relativ normal aussehenden Spiralgalaxie IC 2497 gelegen. Der niederländische Schullehrer Hanny van Arkel entdeckte letztes Jahr das seltsame grüne „voorwerp“ (niederländisch für „Objekt“). Das Galaxy-Zoo-Projekt lädt Himmelsfreunde dazu ein SDSS-Bilder durchzuschmökern und Galaxientypen zu klassifizieren. Anschließende Beobachtungen haben gezeigt, dass der nunmehr allgemein als Hannys Voorwerp bekannte mysteriöse grüne Klecks die gleiche Entfernung hat wie die benachbarte Galaxie IC 2497. Die Untersuchung läuft noch, doch eine der Haupthypothesen besagt, dass Hannys Voorwerp eine kleine Galaxie ist, die sich wie ein riesiger Reflexionsnebel verhält und das reflektierte Licht eines hellen Quasar-Ereignisses zeigt, das sich vor etwa 100.000 Jahren im Zentrum von IC 2497 ereignete. Auf dem Bild oben wurde Hannys Voorwerp unlängst von Matt Jarvis, Kevin Schawinski und William Keel mit dem 4,2-Meter- William-Herschel-Teleskop auf den Kanarischen Inseln abgebildet.

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