Der Adlernebel mit heißen Röntgensternen

Säulen aus Gas und dunklem Staub verlaufen diagonal von links unten nach rechts oben. Leuchtstarke Röntgenquellen sind als helle Punkte um das Bild herum eingeblendet. Infraroter Staub leuchtet hinter den Säulen.

Bildcredit: Röntgen: Chandra: NASA/CXC/SAO, XMM: ESA/XMM-Newton; Infrarot: JWST: NASA/ESA/CSA/STScI, Spitzer: NASA/JPL/CalTech; Sichtbares Licht: Hubble: NASA/ESA/STScI, ESO; Bildbearbeitung: L. Frattare, J. Major, N. Wolk und K. Arcand

Wie sehen die berühmten Sternsäulen im Adlernebel in Röntgenlicht aus? Um das herauszufinden, spähte das NASA-Röntgenobservatorium Chandra im Orbit in und durch diese interstellaren Berge der Sternbildung. Es zeigte sich, dass die Staubsäulen selbst nicht viel Röntgenlicht abstrahlt, doch es kamen viele kleine, aber helle Röntgenquellen zum Vorschein. Sie sind als helle, rötliche Punkte abgebildet.

Das Bild ist ein Komposit aus Aufnahmen von Chandra (Röntgen), XMM (Röntgen), JWST (Infrarot), Spitzer (Infrarot), Hubble (visuell) und dem VLT (visuell). Welche Sterne diese Röntgenstrahlen erzeugen, wird weiterhin erforscht, doch einige sind vermutlich heiße, kürzlich entstandene Sterne mit geringer Masse, andere dagegen heiße, ältere Sterne mit großer Masse.

Die heißen Röntgensterne sind im Bild verteilt. Schon früher wurden sie als verdampfende gasförmige Globulen (EGGS) erkannt. In sichtbarem Licht sind sie unsichtbar, und derzeit sind sie auch nicht heiß genug, um Röntgenlicht abzustrahlen.

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Chemische Stoffe leuchten, wenn ein Meteor zerfällt

Vor einem dunklen Hintergrund verläuft ein bunt leuchtende Spur, die an manchen Stellen ausgefranst ist.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Kleinburger

Meteore können farbenprächtig sein. Menschliche Augen erkennen diese Farben nur selten, doch Kameras können das oft. Hier seht ihr eine Feuerkugel, das ist ein zerfallender Meteor. Sie war nicht nur eine der hellsten, die der Fotograf je gesehen hat, sondern auch bunt.

Der Meteor wurde zufällig Mitte Juli mit einer Kamera eingefangen, die auf dem Hochkar in Österreich positioniert war, um das zentrale Band der Milchstraße zu fotografieren. Der leuchtende Kieselstein wurde wahrscheinlich vor langer Zeit von einem Asteroiden oder einem Kometen abgeworfen und hatte das Pech, in die Erdatmosphäre einzutreten.

Farben in Meteoren stammen für gewöhnlich von ionisierten chemischen Elementen. Sie werden freigesetzt, wenn der Meteor zerfällt. Blaugrün stammt typischerweise von Magnesium, Kalzium strahlt violett und Nickel leuchtet grün. Rot stammt jedoch meist von angeregtem Stickstoff und Sauerstoff in der Erdatmosphäre.

Diese helle MeteorFeuerkugel löste sich in weniger als einer Sekunde mit einem Blitz auf, aber sie hinterließ eine vom Wind verwehte Ionisationsspur, die fast eine Minute lang sichtbar blieb.

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Der Mechanismus von Antikythera

Der korrodierte Kern gehört zu einer komplexen antiken Maschine, die in Griechenland bei Antikythera an Bord eines versunkenen Schiffes entdeckt wurde.

Bildcredit und Lizenz: Marsyas, Wikipedia

Was kann das? Niemand wusste, dass es vor 2000 Jahren die Technologie gab, um so eine Maschine zu bauen. Das hier ist der Mechanismus von Antikythera. Viele sehen darin den ersten Computer. Man fand ihn auf dem Meeresgrund an Bord eines verfaulenden griechischen Schiffes.

Seine Komplexität führte zu jahrzehntelanger Forschung. Wahrscheinlich sind auch heute noch einige seiner Funktionen unbekannt. Röntgenbilder der Maschine bestätigten: Die Hauptfunktion der vielen uhrähnlichen Zahnräder und Lager eine transportable handbetriebene, geozentrische Planetenmaschine war, die künftige Sternen- und Planetenpositionen sowie Mond- und Sonnenfinsternisse berechnete.

Hier seht ihr den korrodierten Kern des größten Zahnrades im Mechanismus von Antikythera, es ist etwa 13 Zentimeter groß. Der ganze Mechanismus war 33 Zentimeter hoch, also ähnlich wie ein großes Buch. In jüngster Zeit wurde es durch neue Computermodelle der fehlenden Teile möglich, diese überraschende antike Maschine vollständig nachzubilden.

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Apollo 11: Armstrongs Selbstporträt auf dem Mond

Das Bild ist eine Spiegelung in einem Visier, es zeigt das Mondlandemodul, einen Astronauten, zwei Experimente und den Schatten des Astronauten, der fotografiert.

Bildcredit: NASA, Apollo 11, Neil Armstrong; Bearbeitung: Michael Ranger

Ein Bild, das Neil Armstrong von Buzz Aldrin auf dem Mond fotografierte, wurde für dieses lunare Selbstporträt digital umgedreht. Armstrongs Originalfoto wurde nach der Mondlandung von Apollo 11 im Juli 1969 aufgenommen. Es zeigt nicht nur die prachtvolle Einöde einer fremdartigen Welt, sondern auch Armstrong selbst, der sich auf Aldrins gekrümmtem Visier spiegelt.

Auf dem freigestellten Bild wurde die kugelförmige Verzerrung der Reflexion auf Aldrins Helm entzerrt. Das Ergebnis ist das berühmte Bild, das Armstrong aus Aldrins Perspektive zeigt. Da Armstrong das Originalbild fotografierte, ist es heute ein 54 Jahre altes Selbstporträt auf dem Mond.

Links seht ihr die Reflexion auf Aldrins Visier vom Originalbild. Hell (aber verzerrt) hängt der Planet Erde rechts oben am Mondhimmel. Ein Bein des Landemoduls Eagle, das mit einer Folie umwickelt ist, ragt markant ins Bild.

Mit der NASA-Mission Artemis II und dem Raumschiff Orion kehren im Jahr 2024 Menschen zur Mondoberfläche zurück.

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Galaktische Zirren: Mandel Wilson 9

Vor einem Hintergrund voller bunter Sterne schweben beigefarbene Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Gabriel Rodrigues Santos

Diese kosmischen Staubwolken schweben etwa 300 Lichtjahre über der Ebene unserer Galaxis und reflektieren das gemeinsame Licht der Sterne in der Milchstraße. Die Wolken werden auch als integrierter Flussnebel bezeichnet. Die blassen, staubigen galaktischen Zirren befinden sie meist in hohen galaktischen Breiten. Doch sie sind zu den galaktischen Nord- und Südpolen hin über weite Himmelsbereiche zu erkennen.

Studien zeigen, dass die Staubwolken neben der Reflexion von Sternenlicht auch ein blasses, rötliches Leuchten, da interstellaren Staubkörnchen unsichtbare Ultraviolettstrahlung in sichtbares rotes Licht umwandeln.

Das äußerst detailreiche Weitwinkelbild zeigt auch Milchstraßensterne in der Nähe sowie ferne Hintergrundgalaxien. Es erforscht einen Komplex blasser galaktischer Zirren, die als Mandel Wilson 9 bekannt sind. Der Wolkenkomplex umfasst am irdischen Himmel mehr als drei Grad im fernen südlichen Sternbild Paradiesvogel (Apus).

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Nahaufnahme der Galaxie M64: Das blaue Auge

Bildfüllend ist eine Galaxie mit einer sehr auffälligen dunklen Struktur abgebildet.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Bearbeitung: Jonathan Lodge

Diese prächtige Spiralgalaxie ist Messier 64. M64 ist ungefähr 17 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt im gut frisierten, nördlichen Sternbild Haar der Berenike. Auf Teleskopansichten wirkt sie wie ein dunkles Augenlid. Daher wird sie oft Blaues-Auge- oder Dornröschen-Galaxie genannt.

Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble wurde überarbeitet. Es zeigt die etwa 7400 Lichtjahre große Zentralregion von M64. Diese ist teilweise von gewaltigen Staubwolken verdeckt. Die Staubwolken sind von jungen blauen Sternhaufen gesäumt sowie dem rötlichen Leuchten von Wasserstoff, das mit Sternbildungsregionen einhergeht.

Die imposanten Staubwolken sind jedoch nicht das einzige seltsame Merkmal dieser Galaxie. Beobachtungen zeigen, dass M64 aus zwei konzentrischen, gegenläufig rotierenden Systemen besteht. Alle alle Sterne in M64 rotieren in dieselbe Richtung wie das interstellare Gas in der Zentralregion der Galaxie. Doch das Gas in den äußeren Regionen, die bis etwa 40.000 Lichtjahre hinausreichen, rotieret in die Gegenrichtung.

Das staubige Auge mit seiner merkwürdigen Rotation ist wahrscheinlich das Ergebnis der Milliarden Jahre alten Verschmelzung zweier unterschiedlicher Galaxien.

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Chandrayaan-3 startet zum Mond

Das Bild zeigt den Start der Rakete LVM3, die den Roboter Chandrayaan-3 zum Mond bringt.

Bildcredit und Bildrechte: Sruthi Suresh (Space Group)

Vögel fliegen nicht so hoch. Flugzeuge sind nicht so schnell. Die Freiheitsstatue wiegt weniger. Keine Spezies außer den Menschen kann sich auch nur annähernd vorstellen, was hier vor sich geht, und vor erst einem Jahrtausend hätte das auch kein Mensch verstanden. Der Start einer Rakete auf dem Weg ins All ist ein ehrfurchtgebietendes Ereignis, das schwer zu beschreiben ist.

Hier seht ihr, wie letzte Woche die LVM3-Rakete der indischen Weltraumforschungsorganisation vom Weltraumzentrum Satish Dhawan auf der indischen Insel Sriharikota ins All startete. Das mehr als 600.000 Kilogramm schwere Raumschiff Chandrayaan-3 hob aus dem Stand von der Erde ab. Die Mission Chandrayaan-3 erreicht laut Plan Ende August den Mond und landet einen robotischen Rover in der Nähe des Mondsüdpols.

Heutzutage startet alle paar Tage irgendwo auf der Welt eine Rakete ins All.

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Milchstraße über den Sternwarten von La Palma

Der Gipfel eines Berges ist von Gestrüpp bedeckt. Hinter dem Horizont sind mehrere Teleskope. Hinter dem Berggipfel ist eine detailreiche Aufnahme des des Himmels mit dem zentralen Band der Milchstraße und mehreren bekannten Sternen und Nebeln.

Bildcredit und Bildrechte: Marcin Rosadziński

Was spielt sich am Nachthimmel ab? Um das herauszufinden, werden überall auf der Welt Teleskope in die Tiefen des Weltraums gerichtet. Zu den Forschungsthemen zählt der Versuch, das frühe Universum zu verstehen; Asteroiden, die der Erde gefährlich werden könnten, zu finden und zu verfolgen; die Suche nach Planeten, die vielleicht außerirdisches Leben besitzen; und schließlich die Beobachtung von Sternen, um unsere Sonne besser zu verstehen.

Die Vordergrund- und Hintergrundbilder für dieses Kompositbild wurden im April auf einem Gipfel der Insel La Palma aufgenommen, die zu Spaniens Kanarischen Inseln gehört. Vor dem dunklen Nachthimmel seht ihr mehrere Teleskope der Observatorien auf dem Roque de los Muchachos. Im Vordergrund stehen – von links nach rechts – Magic 1, Galileo, Magic 2, Gran Telescopio Canarias und LST.

Die Hingucker im Hintergrund sind das zentrale Band unserer Milchstraße, die Sternbilder Schütze, Schlangenträger und Skorpion, der Adlernebel und der Lagunennebel, die beide rot leuchten, sowie die Sterne Alrami und Antares. Dank solcher Observatorien lernte die Menschheit in den letzten 100 Jahren mehr über unseren Nachthimmel als je zuvor in der gesamten Geschichte der Menschheit.

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