Der dreieckige Schatten eines riesigen Vulkans

Hinter einem felsigen Vordergrund ragt der Schatten eines Berges bis zum Horizont. Darüber geht der Mond im Abendrot auf.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Beschreibung: Warum ist der Schatten dieses Vulkans dreieckig? Der Vulkan Teide hat keine exakte Pyramidenform, wie sein geometrischer Schatten vermuten lässt. Das Phänomen des dreieckigen Schattens beschränkt sich nicht auf den Teide. Auch bei den Gipfeln anderer großer Berge und Vulkane ist es häufig zu beobachten.

Ein Hauptgrund für die seltsame, dunkle Form ist, dass der Beobachter die ganze lange Strecke eines Sonnenuntergangs- oder Sonnenaufgangsschattens bis zum Horizont entlang blickt. Sogar wenn der riesige Vulkan ein perfekter Würfel wäre und der von ihm geworfene Schatten ein langes Rechteck, würde das Rechteck am oberen Ende scheinbar zusammenlaufen, weil der Schatten bis in weite Ferne reicht, wie parallele Eisenbahnschienen. Die Dreiecksform ist ein perspektivisches Phänomen.

Dieses spektakuläre Bild zeigt im Vordergrund den Krater Pico Viejo auf Teneriffa, eine der Kanarischen Inseln von Spanien. Der fast volle Mond steht kurz nach der totalen Mondfinsternis letzten Monat in der Nähe.

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Der Himmel über dem Südlichen Ozean

Bildcredit und Bildrechte: Alex Cherney (Terrastro); Musik: Redmann

Beschreibung: Die Beleuchtung der Wolken und des Himmels ändert sich auf diesem Zeitraffervideo ständig. Das Video wurde im Süden Australiens gefilmt. Vorne sind Szenen über einer felsigen Küste am Südlichen Ozean zu sehen. Dunkle Wolken fließen manchmal aus verschiedenen Richtungen über den Himmel und decken gelegentlich das Sternenlicht im Hintergrund ab. Dann wiederum lassen sie die Sterne scheinbar aufflackern, wenn sie vorbeiziehen.

Im ersten Abschnitt mit Blick nach Südwesten leuchtet bei Sonnenuntergang ein fast senkrechtes Band aus Zodiakallicht, kurz bevor das Band unserer Milchstraße scheinbar im Meer untergeht. Bald taucht der ungewöhnlich dunkle Fleck des Kohlensacknebels im Band der Milchstraße auf, man erkennt ihn beim berühmten Kreuz des Südens. Bei etwa 2:10 im Video taucht das Sternbild Orion im Südosten auf, es geht fast senkrecht zu seiner Aufgangsposition am Nordhimmel auf.

Das Kompositvideo gewann den Wettbewerb STARMUS astrophotography competition. Es entstand aus Aufnahmen mit mehr als 30 Stunden Belichtung. Die Arbeit daran dauerte 2009 und 2010 länger als ein Jahr. Mini-Rätsel: Welche Lichter wandern am Horizont entlang?

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Alpha Centauri: das nächstgelegene Sternsystem

Links ist ein grooßes Sternfeld, rechts sind zwei kleine Bildeinschübe. Im großen Bild sind links oben Alpha Centauri A und B, rechts unten ist Proxima Centauri. Die Bildeinschübe zeigen die Sterne im Detail mit ihren tatsächlichen Sternumfängen.

Bildcredit: 1-Meter-Schmidt-Teleskop, ESO

Beschreibung: Das der Sonne am nächsten gelegene Sternsystem ist das System um Alpha Centauri. Von den drei Sternen des Systems ist der am wenigsten helle der nächste Stern, nämlich Proxima Centauri.

Die hellen Sterne Alpha Centauri A und B bilden einen engen Doppelstern. Sie sind nur 23 Abstände zwischen Erde und Sonne voneinander entfernt. Das ist wenig mehr als die Entfernung zwischen Sonne und Uranus. Die Helligkeit der Sterne überstrahlt das Bild und erweckt den falschen Eindruck eines großen Umfangs. In Wirklichkeit sind die Sterne nur kleine Lichtpunkte.

Das Alpha-Centauri-System ist auf einem Großteil der Nordhalbkugel nicht sichtbar. Alpha Centauri A ist auch als Rigil Kentaurus bekannt. Er ist der hellste Stern im Sternbild Zentaur und der vierthellste Stern am Nachthimmel. Sirius ist der hellste, obwohl er mehr als doppelt so weit entfernt ist.

Durch einen interessanten Zufall ist Alpha Centauri A vom gleichen Sterntyp wie unsere Sonne, was viele zu Spekulationen anregt, ob er Planeten besitzt, auf denen es Leben gibt.

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Mond und Venus in der Dämmerung

Im Vordergrund ist ein Stausee, dahinter eine Stadt und noch weiter entfernt ein Gebirge. Darüber leuchtet Abendrot, das in nellblau übergeht. An der Grenze des Abendrots steht eine schmale Mondsichel und der Planet Venus.

Bildcredit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Die gleißende Venus und ein dünner Sichelmond standen am 30. Juni kurz vor Sonnenaufgang zusammen über dem Osthorizont. Diese farbige Himmelsansicht in der Dämmerung mit Blick über ein Staubecken bei Izmir in der Türkei zeigt das hübsche Himmelspaar. Für manche war die nahe Begegnung am Tageshimmel als Bedeckung zu sehen.

Die Venus nähert sich dem Ende ihres aktuellen Auftritts als Morgenstern auf dem Planeten Erde. Auch die alte Mondsichel verabschiedet sich etwa 24 Stunden vor Neumond in der Dämmerung. In zwei Nächten ist kurz nach Sonnenuntergang ein junger Mond zu sehen. Haltet Ausschau nach einem dünnen, sonnenbeleuchteten Band am Westhorizont, ganz in der Nähe des hellen Planeten Merkur.

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VAR!

Links ist die Andromedagalaxie abgebildet, ein Bildausschnitt aus der Mitte ist rechts unten vergrößert schwarzweiß dargestellt. Rechts oben ist ein Sternfeld mit einem eingekreisten Stern.

Credit: E. Hubble, NASA, ESA, R. Gendler, Z. Levay und das Hubble-Vermächtnisteam

Beschreibung: Als Edwin Hubble in den 1920er-Jahren Fotoplatten des 100-Zoll-Teleskops vom Mount-Wilson-Observatorium untersuchte, bestimmte er die Entfernung des Andromedanebels. Damit wies er eindeutig die Existenz von Galaxien außerhalb der Milchstraße nach.

Der Einschub rechts unten zeigt seine Anmerkung auf der historischen Platte. Die Abbildung wurde mit erdgebundenen Aufnahmen der Region und Bildern des Weltraumteleskops Hubble ergänzt. Diese Ergänzungen entstanden fast 90 Jahre später.

Hubble verglich verschiedene Platten und suchte dabei nach Novae. Eine Nova ist ein Stern, bei dem die Helligkeit plötzlich ansteigt. Hubble fand mehrere Novae auf dieser Platte und markierte sie mit „N“.

Als Hubble später entdeckte, dass ein Stern in der rechten oberen Ecke (er ist mit Linien markiert) in Wirklichkeit ein veränderlicher Stern aus der Klasse der Cepheiden war, strich er das „N“ durch und notierte „VAR!“. Cepheiden sind regelmäßig pulsierende Sterne.

Dank der Arbeit der Harvard-Astronomin Henrietta Swan-Leavitt dienen Cepheiden heute als Standardkerzen zur Entfernungsbestimmung im Universum. Als Hubble so einen Stern erkannte, konnte er zeigen, dass Andromeda kein kleiner Haufen aus Sternen und Gas in unserer Milchstraße ist, sondern eine riesige, eigenständige Galaxie, die beträchtlich von der Milchstraße entfernt ist.

Hubbles Entdeckung begründete unsere Vorstellung eines mit Galaxien gefüllten Universums.

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Sternfabrik Messier 17

Mitten im Bild leuchtet ein weiß-grünlicher Nebel, der von rechts aus einer Höhle aus dunklem Staub zu strömen scheint. Im Bild sind kleine Sterne verteilt.

Credit: ESO, INAF-VST, OmegaCAM; Danksagung: OmegaCen/Astro-WISE/Kapteyn-Institut

Beschreibung: Die Sternfabrik Messier 17 wird von Sternwinden und Strahlung geformt. Sie liegt etwa 5500 Lichtjahre entfernt im nebelreichen Sternbild Schütze. In dieser Entfernung ist dieses ein Grad weite Sichtfeld fast 100 Lichtjahre breit. Das Bild stammt vom neuen VLT-Durchmusterungsteleskop und der OmegaCAM der ESO.

Dieses scharfe Falschfarbenbild enthält Daten im sichtbaren und infraroten Licht. Es zeigt zarte Details der Gas- und Staubwolken in dieser Region vor der sternenreichen Kulisse der zentralen Milchstraße.

Sternenwinde und das energiereiche Licht von heißen, massereichen Sternen, die aus dem Vorrat an kosmischem Gas und Staub in M17 entstanden sind, haben langsam die übrig gebliebene interstellare Materie erodiert. Das führte zu der höhlenartigen Erscheinung und den gewellten Formen. M17 ist auch als Omeganebel oder Schwanennebel bekannt.

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Abell 2744: Pandoras Galaxienhaufen

Das Bildfeld ist mit Galaxien gefüllt, in der Mitte leuchtet ein intensiv gefärbter Nebel, links unten blau, rechts oben rot, in der Mitte magentafarben.

Bildcredit: NASA, ESA, J. Merten (ITA, AOB) und D. Coe (STScI)

Beschreibung: Warum ist dieser Galaxienhaufen so durcheinander? Von einer gleichmäßigen Verteilung ist Abell 2744 weit entfernt. Er besitzt nicht nur Knoten aus Galaxien. Auch das rot gefärbte, heiße Gas im Haufen, das Röntgenlicht abstrahlt, ist offenbar anders verteilt als die dunkle Materie. Die Masse im Haufen besteht bis zu 75 Prozent aus Dunkler Materie. Sie ist im Bild blau gefärbt.

Die dunkle Materie wurde von dem Material durcheinandergewirbelt, das durch den Gravitationslinseneffekt die Verzerrung der Galaxien im Hintergrund hervorrief. Das Durcheinander stammt anscheinend von einer Zeitlupenkollision von mindestens vier kleineren Galaxienhaufen im Laufe einiger Milliarden Jahre.

Dieses Bild kombiniert Bilder im sichtbaren Licht vom Weltraumteleskop Hubble und dem Very Large Telescope VLT der ESO mit Bildern im Röntgenlicht des Weltraumteleskops Chandra. Abell 2744, der auch Pandorahaufen genannt wird, ist mehr als zwei Millionen Lichtjahre breit. Er ist mit einem wirklich großen Teleskop im Sternbild Bildhauer zu sehen.

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Sternenstaub und Beteigeuze

Auf schwarzem Grund leuchtet ein verschwommener Nebel aus bunten Flecken, in der Mitte befindet sich ein schwarzer Kreis, in dem wiederum ein verschwommener Nebel ist.

ESO, Pierre Kervella (LESIA, Observatorium Paris) et al.

Beschreibung: Auf diesem hoch aufgelösten Infrarot-Kompositbild vom VLT der Europäischen Südsternwarte ESO umgibt ein ausgedehnter Staubnebel den roten Überriesenstern Beteigeuze. Der Stern Beteigeuze ist vom kleinen, roten Kreis in der Mitte markiert. Wäre er in unserem Sonnensystem, dann reichte sein Durchmesser fast bis zu Jupiters Umlaufbahn. Doch die größere Hülle aus Staub, der den Stern umgibt, reicht etwa 60 Milliarden Kilometer in den Weltraum. Das entspricht etwa der 400-fachen Entfernung zwischen Erde und Sonne.

Die Staubhülle entsteht wahrscheinlich, indem die aufgeblähte Atmosphäre des Überriesen Materie in den Weltraum ausstößt. Das geschieht am Ende der Entwicklung eines massereichen Sterns. Der Staub vermischt sich mit dem interstellaren Medium und könnte später felsige, terrestrische Planeten bilden, die ähnlich aufgebaut sind wie die Erde. Der zentrale, helle Anteil des äußeren Bildes wurde maskiert, um blassere, ausgedehnte Strukturen zu zeigen. Das Bild ist 5,63 Bogensekunden breit.

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