IC 1805: Der Herznebel als HDR

Die Form des Nebels erinnert stark an ein Herz, er ist zweilappit mit einem hellen Inneren und füllt das ganze Bildfeld. Über das ganze Bild sind Sterne wie Zucker gestreut.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Verloop (Beursacademie)

Woher kommt die Energie für den Herznebel? Der große Emissionsnebel mit der Bezeichnung IC 1805 sieht insgesamt wie ein menschliches Herz aus. Der Nebel leuchtet in hellem, rotem Licht, das von seinem markantesten Element abgestrahlt wird: Wasserstoff. Das rote Leuchten und die größere Form werden von einer kleinen Sterngruppe nahe dem Zentrum des Nebels erzeugt.

Dieses HDR-Hochkontrastbild ist eine Nahaufnahme. Es ist etwa 30 Lichtjahre breit und enthält viele dieser Sterne. Im offenen Sternhaufen befinden sich ein paar helle Sterne mit etwa 50 Sonnenmassen. Dazu enthält er viele blasse Sterne mit nur einem Bruchteil der Sonnenmasse sowie einen abwesenden Mikroquasar, der vor Millionen Jahren ausgestoßen wurde.

Der Herznebel ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt und befindet sich im Sternbild Kassiopeia.

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HH-222: Der Wasserfallnebel

Die Nebel im Bild sind links dunkelbraun und rechts grün. Durch die Mitte fällt eine orangefarbene Struktur, deren Form an einen Wasserfall erinnert.

Bildcredit: Z. Levay (STScI/AURA/NASA), T.A. Rector (U. Alaska Anchorage) und H. Schweiker (NOAO/AURA/NSF), KPNO, NOAO

Wie entstand der Wasserfallnebel? Das weiß niemand genau. Diese Struktur in der Region NGC 1999 im großen Orion-Molekülwolkenkomplex ist eine der geheimnisvolleren, die bisher am Himmel entdeckt wurden.

Der längliche, gasförmige Strom trägt die Bezeichnung HH-222. Er ist etwa zehn Lichtjahre lang und strahlt eine ungewöhnliche Palette an Farben ab. Eine Hypothese besagt, dass die Gasfilamente durch den Wind eines jungen Sterns entstehen, der auf eine nahe Molekülwolke trifft. Das erklärt jedoch nicht, warum der Wasserfall und zartere Ströme bei einer hellen, aber ungewöhnlich nichtthermischen Radioquelle links oben zu der gekrümmten Form zusammenlaufen.

Eine andere Hypothese lautet, dass die ungewöhnliche Radioquelle von einem Binärsystem stammt. Das Binärsystem enthält demnach einen heißen, weißen Zwerg, einen Neutronenstern oder ein schwarzes Loch, und der Wasserfall strömt von diesem energiereichen System aus. Solche Systeme sind jedoch meist starke Röntgenquellen. Es wurden aber keine Röntgenstrahlen gemessen.

Vorläufig ist der Fall ungeklärt. Vielleicht lösen gut geplante künftige Beobachtungen und kluge Schlussfolgerungen den wahren Ursprung dieses rätselhaften Nebelstreifs.

Astronomie: Welche „rätselhaften Dinge“ sind am Himmel zu sehen?
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Jupiters Wolken von New Horizons

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins U. APL, SWRI

Die Raumsonde New Horizons schickte auf ihrem Weg zu Pluto einige atemberaubende Bilder von Jupiter. Dieser Planet ist berühmt für seinen großen Roten Fleck, aber auch für seine regelmäßigen Wolkenbänder am Äquator, die sogar mit kleinen Teleskopen zu sehen sind.

Dieses waagrecht verkürze Bild entstand 2007. Es wurde in der Nähe von Jupiters Terminator aufgenommen und zeigt seine große Vielfalt an Wolkenmustern. Die Wolken links sind Jupiters Südpol am nächsten. Hier sind turbulente Wirbelwinde und Strudel in einer dunklen Region, die als Gürtel bezeichnet wird. Der Gürtel umkreist den ganzen Planeten. Auch die hellen Regionen, so genannte Zonen, zeigen Strukturen mit komplexen Wellenmustern. Die Energie für diese Wellen kommt sicherlich von unterhalb.

New Horizons ist die schnellste Raumsonde, die je gestartet wurde. Sie hat inzwischen die Umlaufbahnen von Saturn und Uranus passiert und erreicht Pluto auf ihrem Kurs 2015.

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Jupiter fast in Opposition

Der Planet Jupiter mit Wolkenbändern füllt rechts das Bild bis über den Rand hinaus, links ist der vulkanische Mond Io am Bildrand. Oben raucht Ganymed hinter Jupiter auf.

Bildcredit und Bildrechte: S2P/IMCCE/Obs. Midi Pyrénées, Jean-Luc Dauvergne, Francois Colas

Am 29. Oktober (UT) erreicht Jupiter die Opposition. Er ist der größte Planet im Sonnensystem. Er steht dann am Himmel des Planeten Erde gegenüber der Sonne, leuchtet sehr hell und geht auf, wenn die Sonne untergeht. Diese Anordnung entspricht Jupiters größter Annäherung an den Planeten Erde, die fast jährlich stattfindet.

Schon kurz vor der Opposition bietet der Gasriese Teleskopen auf der Erde faszinierende Ansichten seiner stürmischen, gestreiften Atmosphäre und der großen galileischen Monde. Dieser scharfe Schnappschuss von Jupiter wurde am 13. Oktober mit dem 1-Meter-Teleskop des Observatoriums auf dem Pic Du Midi in den französischen Pyrenäen fotografiert.

Der Norden im Bild ist oben. Es zeigt ovale Wirbel, dunkle Gürtel und helle Zonen, die um den ganzen Planeten verlaufen. Man sieht auch, wie Jupiters eisiger Mond Ganymed hinter dem Planeten (oben) auftaucht, während der vulkanische Io links unten ins Bild tritt. Ganymed ist der größte Mond des Sonnensystems.

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Wolken des Perseus

Das breite Panorama ist voller dunkelbrauner Staubwolken. In der Mitte verläuft fast senkrecht der rot leuchtende Kaliforniennebel, im Bild sind außerdem blau leuchtende Reflexionsnebel verteilt.

Credit und Bildrechte: Bilddaten – Bob Caton, Al Howard, Eric Zbinden, Rogelio Bernal Andreo; Bearbeitung – Rogelio Bernal Andreo

Kosmische Wolken aus Gas und Staub schweben auf diesem prächtigen Panorama. Es ist etwa 17 Grad breit und liegt an der südlichen Grenze des heroischen Sternbildes Perseus. Die gemeinschaftlich erstellte Himmelslandschaft beginnt links mit den bläulichen Sternen im Perseus.

Doch der Blick fällt auf den eindrucksvollen roten Nebel NGC 1499, der auch als Kaliforniennebel bekannt ist. Das charakteristische Leuchten von Wasserstoff in NGC 1499 wird vom Ultraviolettlicht des leuchtstarken blauen Sterns Xi Persei rechts daneben gespeist.

Danach folgen der faszinierende junge Sternhaufen IC 348 und der daneben liegende Fliegende Geisternebel. NGC 1333 ist eine weitere aktive Sternbildungsregion, die durch dunkle Staubtentakel mit den Außenbereichen einer gewaltigen Molekülwolke verbunden ist. Sie befindet sich an der oberen rechten Ecke der Weitwinkelansicht.

Blass leuchtende Staubwolken sind über die Szenerie verteilt, sie schweben Hunderte Lichtjahre über der galaktischen Ebene und reflektieren das Sternenlicht der Milchstraße.

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Der Schweif des Kometen Garradd

Vor einem zart bestückten Sternenfeld zeigt der Komet Garradd seine grünliche Koma und einen kleinen Schweif, der nach links zeigt.

Bildcredit und Bildrechte: Gregg Ruppel

Komet Garradd (C/2009/P) ist ein gutes Ziel für Ferngläser und kleine Teleskope. Er leuchtet derzeit am Abendhimmel des Planeten Erde und ist ein beständiger Schausteller. Mit bloßem Auge ist er jedoch knapp nicht sichtbar.

Teleskopbilder wie dieses Komposit vom 15. Oktober zeigen den Kometen vor einem Hintergrund aus zarten Sternen. Er hat eine zarte grüne Koma und mehrere Schweife. Das Sichtfeld ist mehr als 1 Grad breit, das entspricht etwa 2 Vollmonden. Er steht an der südlichen Grenze des Sternbildes Herkules.

P1 Garrad ist jetzt etwa 16 Lichtminuten entfernt, das sind 2 Astronomische Einheiten. Er ist ein wirklich großer Komet, kommt jedoch auf seinem Weg durchs innere Sonnensystem weder der Erde noch der Sonne besonders nahe. Daher bleibt der Komet wahrscheinlich nur ein Anblick für Teleskopaugen. Garradd zieht langsam über den Himmel und bleibt in den nächsten Monaten im Sternbild Herkules.

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Draconiden-Meteore über Spanien

Hinter den Ruinen von Capote in der spanischen Provinz Badajoz strömen die Meteore der Draconiden vom Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

Was sind diese Streifen am Himmel? Es sind Meteore des Meteorstroms der Draconiden. Dieser erreichte Anfang des Monats seinen Höhepunkt. Dieses Kompositbild zeichnete 90 Minuten lang zahllose Meteorstreifen auf. Vorne stehen die keltischen Ruinen von Capote in der spanischen Provinz Badajoz.

Die Teilchen, die diese Meteore erzeugten, waren meist so klein wie ein Kieselstein und fielen vor langer Zeit vom Kern des Kometen 21P/Giacobini-Zinner ab. Die meisten dieser Meteore können zu einem Radianten im Sternbild Drache (Draco) zurückverfolgt werden. Berichte vom Meteorstrom dieses Jahres zeigen, dass die Draconiden ungewöhnlich gut zu beobachten waren. Die Aktivität konzentrierte sich auf den 8. Oktober, 20h UT.

Die intensivsten Draconiden-Meteorschauer in jüngster Geschichte ereigneten sich 1933 und 1946. Damals wurden Tausende Meteore pro Stunde beobachtet, als die Erde durch besonders dichte Stellen von Kometentrümmern pflügte. Die Draconiden sind jedes Jahr im Oktober zu beobachten. Doch es ist schwierig zu sagen, wie aktiv der Meteorschauer im jeweiligen Jahr sein wird.

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Film: sich der Lichtgeschwindigkeit nähern

Bildcredit und Bildrechte: Antony Searle und Craig Savage (ANU)

Wie sieht es aus, wenn man fast mit Lichtgeschwindigkeit reist? Es gäbe seltsame visuelle Effekte. Einige sind in dieser relativistisch genauen Animation zu sehen. Durch die relativistische Aberration würden Objekte vor euch scheinbar Gruppen bilden. Durch den Dopplereffekt würden die Farben von vor euch liegenden Objekten ins Blaue und von Dingen hinter euch ins Rote verschoben.

Auf ähnliche Weise würde sich die Welt vor euch scheinbar ungewöhnlich schnell bewegen. Zugleich scheint es, als würde die Welt hinter euch verlangsamt. Objekte an den Seiten werden scheinbar gedreht. Das würde es ermöglichen, normalerweise verborgene Oberflächen zu sehen.

Weil die konstante Bewegung relativ ist, würden dieselben Effekte auftreten, wenn ihr euch nicht bewegt und die ganze Welt auf euch zurast.

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