Jupiters Dreifach-Schattentransit

Die Schatten der drei Jupitermonde links fallen auf den Planeten Jupiter rechts. Die Wolkenbänder und der Rote Fleck sind gut erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: Leo Aerts

Dieses Teleskopbild des gestreiften Gasriesen Jupiter entstand mit einer Webcam. Es zeigt einen Transit dreier Schatten von Jupitermonden. Aufgenommen wurde es am 12. Oktober um 0528 UT in Belgien. Ein Dreifach-Schattentransit ist ein relativ seltenes Ereignis, sogar für einen so großen Planeten mit vielen Monden.

Das Bild zeigt die drei zuständigen galileischen Monde: Am linken Rand steht Kallisto. Io ist der Jupiterscheibe am nächsten, Europa steht links unter Io. Ihre Schatten fallen auf die sonnenbeleuchteten Wolkenoberflächen auf Jupiter. Kallisto wirft den länglichsten Schatten. Er befindet sich unten nahe der Südpolregion des Planeten. Ios Schatten steht rechts über dem großen Roten Fleck.

Aus Jupiters Perspektive sieht man die Passage der Schatten als Sonnenfinsternisse, ähnlich dem Mondschatten, wenn er über die sonnenbeleuchtete Seite der Erde zieht.

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NGC 7841: Der Rauchnebel im Frustriaus

Vor einem gesprenkelten Hintergrund ringeln sich Rauchwolken eines frustrierten Astrofotografen.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

NGC 7841 ist vielleicht als Rauchnebel bekannt. Er befindet sich im neuzeitlichen Sternbild Frustriaus, der frustrierten Astrofotografin. Der Rauchnebel ist nur wenige Licht-Nanosekunden vom Planeten Erde entfernt. Er ist kein Supernovarest in der Ebene unserer Milchstraße, der sich ausdehnt, obwohl er so aussieht. Vielmehr entstand er, indem aufsteigender Rauch mit Blitz fotografiert wurde.

Das scheinbar reichhaltige Sternfeld sind Wassertröpfchen. Ein Astrofotograf, der wegen der jüngsten Schlechtwetterperiode in Schweden unruhig wurde, verteilte sie mit einer Pflanzensprühflasche. Dieser nicht ganz kosmische Schnappschuss wurde mit drei externen Blitzlichtern fotografiert.

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Nacht auf einem gespenstischen Planeten

Aus einer nächtlichen Landschaft, die von grünen Polarlichtern beleuchtet wird, steigen Dampfsäulen auf.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Vetter (Nuits sacrées)

Welcher gespenstische Planet ist das? Natürlich der Planet Erde. Man sieht ihn hier in der dunklen, stürmischen Nacht des 12. September. Der Ort ist Hverir, eine geothermisch aktive Region in einer vulkanischen Landschaft im Nordosten von Island.

Geomagnetische Stürme führten zu dem Polarlichtschauspiel am sternklaren Nachthimmel. Aus Fumarolen stiegen geisterhafte Türme aus Dampf und Gas auf. Sie tanzten im schaurig grünen Licht. Auch heute Nacht wäre es noch möglich, dass die aktuelle Sonnenaktivität geomagnetische Stürme auslöst. Nehmt euch daher in hohen nördlichen Breiten in Acht. Vielleicht tanzen auch in eurer Nachbarschaft geisterhafte Gestalten. Wir wünschen sicheren und fröhlichen Allerheiligen-Vorabend!

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Ein Gespenst im östlichen Schleier

Eine schaurige Fratze in roten und blauen Farbtönen spukt im Schleiernebel im Sternbild Schwan.

Bildcredit und Bildrechte: Alfonso Carreño (Observatorio Zonalunar)

Fürchterliche Formen und schaurige Fratzen markieren die Zeit um Halloween. Sie spuken auch auf dieser kosmischen Nahaufnahme im östlichen Schleiernebel.

Der Schleiernebel ist ein großer Supernovarest. Das ist die sich ausdehnende Trümmerwolke, die entsteht, wenn ein massereicher Stern am Ende seiner Existenz explodiert. Der Schleier ist ungefähr kreisförmig. Er bedeckt am Himmel im Sternbild Schwan fast 3 Grad.

Dieser Teil im östlichen Schleier ist nur 1/2 Grad breit, also scheinbar so groß wie der Mond. Die geschätzte Entfernung des Schleiers vom Planeten Erde beträgt beruhigende 1400 Lichtjahre. Bei dieser Distanz und Größe ist der Nebel 12 Lichtjahre groß.

Das Komposit entstand aus Bilddaten, die mit Schmalbandfiltern aufgenommen wurden. Darauf sind Emissionen von Wasserstoffatomen im Überrest rot abgebildet. Die starken Emissionen von Sauerstoffatomen sind in blaugrünen Farbtönen dargestellt. Im westlichen Teil des Schleiers findet man eine weitere jahreszeitliche Erscheinung, den Hexenbesen.

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Pferdekopf und Orionnebel

Das Bild ist voller rötlichbrauner Staubranken. Dazwischen leuchten blau umrandete Sterne. Der bekannte Pferdekopfnebel ist in der linken unteren Ecke, rechts oben leuchtet der Orionnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari und Federico Pelliccia

Der dunkle Pferdekopfnebel und der leuchtende Orionnebel sind gegensätzliche kosmische Ansichten. Sie sind 1500 Lichtjahre entfernt und treiben in einem der am besten erkennbaren Sternbilder am Nachthimmel. Auf diesem tollen Mosaik stehen sie in gegenüberliegenden Ecken.

Der vertraute Pferdekopfnebel erscheint als dunkle Wolke. Die kleine Silhouette ist links unten in ein langes, rötliches Leuchten gekerbt. Der östlichste Stern im Gürtel des Orion ist Alnitak. Er ist der hellste Stern links neben dem Pferdekopf. Unter Alnitak befindet sich der Flammennebel mit hellen Emissionswolken und dramatischen dunklen Staubbahnen.

Rechts oben glänzt die prachtvollste Emissionsregion, der Orionnebel (alias M42). Links daneben befindet sich ein markanter Reflexionsnebel, der manchmal „laufender Mann“ genannt wird. Alles ist von Ranken aus leuchtendem Wasserstoff durchdrungen. Sie markieren die ganze Region.

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Der große Komet von 1680 über Rotterdam

Das Gemälde zeigt einen Kometen mit einem sehr langen dünnen Schweif am roten Himmel über Rotterdam im Jahr 1680. Vor einem Gewässer steht eine Menschenmenge, mehrere Personen halten einen Jakobsstab.

Illustrationscredit: Lieve Verschuier

Gab es schon einmal einen Kometen wie ISON? Zwei Kometen sehen zwar niemals genau gleich aus, aber einer hatte wohl große Ähnlichkeit mit ISON. Es ist Komet Kirch, der große Komet 1680. Wie der näherkommende Komet ISON war auch Komet Kirch ein heller Sonnenstreifer. Er kam der Sonnenoberfläche sehr nahe.

Doch keiner der beiden gehört zur häufigsten Gruppe der Sonnenstreifer, nämlich der Kreutz-Gruppe. Diese besteht aus den Überresten eines Kometen, der vor Hunderten Jahren in der Nähe der Sonne zerbrach.

Das Gemälde von Lieve Versheier zeigt den langen Schweif des Kometen Kirch. Die Menschenmenge im Vordergrund beobachtet den Kometen im niederländischen Rotterdam. Einige Leute halten einen Jakobsstab. Dieses Winkelmessgerät ist ein Vorläufer des Sextanten.

Niemand weiß, wie sich Komet ISON entwickelt. Ähnlich wie Komet Kirch erreicht er seine größte Helligkeit wohl dann, wenn er der Sonne sehr nahe kommt. Bei ISON sind das die letzten Tage im November.

Galerie: Helle Kometen 2013

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Sonnenstreifer

Mitten im Bild verdeckt eine orangefarbene Scheibe die Sonne. Helles Licht strömt dahinter hervor. Links oben ist der gekrümmte Schweif eines Kometen zu sehen, der sich der Sonne nähert.

Bildcredit: LASCO, SOHO-Arbeitsgemeinschaft, NRL, ESA, NASA

Dieser Komet streifte die Sonne. Er wurde am 23. Dezember 1996 vom Large Angle Spectrometric COronagraph (LASCO) der Raumsonde SOHO aufgenommen. Hier krümmt er sich einem feurigen Schicksal entgegen. LASCO verwendet eine undurchsichtige Scheibe. Sie blendet die alles überstrahlende Sonnenscheibe aus. Somit kann man die inneren 8 Millionen Kilometer der relativ zarten Korona abbilden. Die Koma des Kometen tritt gerade in die helle äquatoriale Sonnenwindregion ein, diese ist senkrecht ausgerichtet.

SOHO wurde im Weltraum stationiert, um die Sonne ständig zu beobachten. Die Sonde entdeckte inzwischen mehr als 1500 Kometen. Viele davon sind Sonnenstreifer. Anhand ihrer Bahnen konnte man die meisten Sonnenstreifer der Kreutz-Gruppe zuordnen. Kometen der Kreutz-Gruppe streifen die Sonne. Sie entstanden durch das schrittweise Aufbrechen eines einzigen großen Ursprungskometen, der im 12. Jahrhundert sehr nahe an der Sonne vorbeizog.

Ikeya-Seki war der große Komet des Jahres 1965. Er gehörte ebenfalls zur Kreutz-Gruppe und kam der Sonnenoberfläche näher als 650.000 Kilometer. Sonnenstreifer ziehen sehr nahe an der Sonne vorbei. Daher sind sie zerstörerischen Gezeitenkräften und starker Sonnenhitze ausgesetzt.

Der kleine Komet im Bild wurde als Weihnachtskomet SOHO 6 bekannt. Er zerbrach. Komet ISON gehört nicht zur Kreutz-Gruppe. Er könnte Ende dieses Jahres der hellste Sonnenstreifer der Geschichte werden, wenn er die Sonnennähe übersteht.

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NGC 7789: Carolines Rose

Der Sternhaufen im Bild wurde von Caroline Herschel entdeckt. Er liegt mitten im Bild. Zusammen mit Sternen und dunklen Stellen erinnert er an eine Rose.

Bildcredit und Bildrechte: Albert Barr

Der Sternhaufen NGC 7789 liegt in den reichen Sternfeldern der Milchstraße im Sternbild Kassiopeia. Er ist etwa 8000 Lichtjahre entfernt. Der Haufen ist eine Himmelsentdeckung der Astronomin Caroline Lucretia Herschel aus dem späten 18. Jahrhundert. Er ist auch als Carolines Rose bekannt. Die namensgebende Erscheinung des Sternhaufens entsteht, weil er in einen Komplex aus Sternen und Lücken eingebettet ist.

Der galaktische Haufen ist nach aktuellen Schätzungen 1,6 Milliarden Jahre jung. Er zeigt auch sein Alter. Alle Sterne im Haufen entstanden wahrscheinlich gleichzeitig. Doch die helleren, massereicheren Sterne haben den Wasserstoff in ihrem Inneren schneller verbraucht. Sie entwickelten sich von Hauptreihensternen wie der Sonne zu einigen der vielen Riesensterne, die auf diesem hübschen Farbkomposit einen gelblichen Farbton haben. Durch Messung der Farbe und Helligkeit kann man ihre Masse und damit das Alter der Haufensterne modellieren, die gerade beginnen, die Hauptreihe zu verlassen und zu Roten Riesen werden.

Carolines Rose ist mehr als 50 Lichtjahre groß. Sie liegt in der Mitte dieses Weitwinkel-Teleskopbildes und ist etwa einen halben Grad lang. Das entspricht der Winkelgröße des Mondes.

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