LRO zeigt den rotierenden Mond

Credit: LRO, Arizona State U., NASA

Niemand kann derzeit sehen, wie der Mond so rotiert. Wegen der gebundenen Rotation des Erdmondes ist das nicht möglich. Der Mond zeigt uns immer dieselbe Seite. Doch mit moderner Digitaltechnologie wurde aus den vielen detailreichen Bildern, die der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) zur Erde schickte, entstand dieses virtuelle, hoch aufgelöste Zeitraffervideo des rotierenden Mondes.

Das Video beginnt mit der Standard-Erdsicht auf den Mond. Bald rotiert das Mare Orientale unter dem Äquator ins Bild. Es ist ein großer Krater mit dunkler Mitte, der von der Erde aus schwierig zu sehen ist. Das Video zeigt einen ganzen Mondmonat in 24 Sekunden und zeigt deutlich, dass die Erdseite des Mondes viele dunkle Mondmeere besitzt, während sich auf der abgewandten Seite helles lunares Hochland befindet.

Zwei neue Missionen sollen noch dieses Jahr den Mond erforschen, eine davon ist der Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer (LADEE) der Nasa. LADEE startete vor etwas mehr als einer Woche. Er beginnt voraussichtlich im Oktober den Mond zu umkreisen und erforscht seine dünne, ungewöhnliche Atmosphäre. In wenigen Monaten startet die chinesische Sonde Chang’e 3. Zu dieser Mission gehört auch die weiche Landung eines robotischen Mondrovers.

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M2-9 hat die Flügel eines Schmetterlingsnebels

Der Nebel M2-9 im Sternbild Schlangenträger erinnert an die Glaskolben einer Sanduhr, die waagrecht liegt. Die zugewiesenen Farben zeigen ihn in leuchtend Grün und Gelb. Er besteht aus Schichten. Im Hintergrund sind nur ein paar Sterne abgebildet.

Credit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESA Bearbeitung: Judy Schmidt

Werden Sterne wegen ihrer Kunst mehr geschätzt, wenn sie vergehen? Sterne zeigen ihre kunstvollste Schau meist dann, wenn sie vergehen. Bei Sternen mit geringer Masse wie unserer Sonne oder dem oben gezeigten M2-9 verwandeln sich gewöhnliche Sterne in weiße Zwerge. Dabei werfen sie ihre äußeren Gashüllen ab. Das Gas zeigt oft ein eindrucksvolles Schauspiel. Man bezeichnet es als planetarischer Nebel. Planetarische Nebel verblassen während tausenden Jahren allmählich.

M2-9 ist ein planetarischer Schmetterlingsnebel. Er ist 2100 Lichtjahre entfernt. Hier wurde er in zugewiesenen Farben dargestellt. Seine Flügel erzählen eine seltsame, unvollständige Geschichte. In der Mitte kreisen zwei Sterne in einer gasförmigen Scheibe. Diese Scheibe ist zehnmal so groß wie Plutos Umlaufbahn. Die abgestoßene Hülle des vergehenden Sterns bricht aus dieser Scheibe aus. So entsteht die zweipolige Erscheinung. Viele der physikalischen Prozesse bei der Entstehung planetarischer Nebel sind rätselhaft.

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Eine Landung auf dem Planeten Erde

An einem Fallschirm mit roten und weißen Streifen hängt eine Sojus-Raumkapsel, deren Bremsraketen gerade feuern.

Bildcredit: NASA, Bill Ingalls

Am 11. September (UT) landete die Raumsonde Sojus TMA-08M am geöffneten Fallschirm mit gezündeten Bremsraketen auf der Erde. Sie kam in einer abgelegenen Region nahe der kasachischen Stadt Scheskasgan herunter. Die Raumsonde ist als Silhouette vor dem Feuer der Bremsrakete zu sehen.

Drei Astronauten landeten mit der Kapsel. Pawel Winogradow war Kommandant der ISS-Expedition 36. Alexander Missurkin war Flugingenieur der Raumfahrtbehörde der Russischen Föderation Roscosmos. Chris Cassidy war Flugingenieur der NASA. Die drei kehrten nach fünfeinhalb Monaten an Bord der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurück.

Die Bremsraketen der Sojus-Kapsel feuern vor dem Aufsetzen sehr kurz und schnell. Der Schnappschuss zeigt die Zündung. Er wurde von einem Hubschrauber über dem Landeplatz fotografiert.

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Sichelmond trifft Abendstern

Das Bild wurde aus zwei Aufnahmen zusammengesetzt. Das linke Bild zeigt, wie die Venus in der Abenddämmerung hinter dem Mondrand verschwindet. Rechts taucht sie in der Dunkelheit am linken Mondrand wieder auf.

Bildcredit und Bildrechte: Luis Argerich, Agustin Llorens, Guido Medici, Gabriel Remotti

Am 8. September leuchtete der gleißende Planet Venus als Abendstern. Er stand bei Sonnenuntergang nahe bei der schmalen Mondsichel. Die enge himmlische Paarung oder Konjunktion war auf der ganzen Welt ein toller Anblick. Doch mancherorts in Südamerika zog der Mond bei einer Bedeckung sogar vor der Venus vorbei.

Diese Teleskopansicht ist ein Mosaik aus zwei Bildern. Sie wurde in der Nähe von Las Cañas in Uruguay fotografiert. Mond und Venus sind vor und nach der Bedeckung zu sehen. Der silberne Abendstern blinzelte rechts noch in der hellen Dämmerung hervor, bevor er hinter dem dunklen Mondrand verschwand. Etwa eine Stunde später tauchte die Venus links am sonnenbeleuchteten Mondrand wieder auf. Der Mond war drei Tage alt.

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Sterne und Staub in Corona Australis

Zwei helle Sterne in der Mitte sind von blauen Nebeln umgeben. Nach links zieht sich eine braune Dunkelwolke, sie verdeckt die zarten Sterne, die im Hintergrund dicht verteilt sind. Rechts leuchtet ein Kugelsternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio Diaz Bobillo

Kosmische Staubwolken verteilen sich auf dieser weitläufigen Teleskopaussicht über ein reiches Sternfeld am Nordrand der Südlichen Krone (Corona Australis). Die Staubwolken sind weniger als 500 Lichtjahre entfernt. Sie blockieren wirksam das Licht ferner Sterne der Milchstraße im Hintergrund. Das ganze Bildfeld ist etwa 2 Grad breit. In der geschätzten Entfernung der Wolke entspricht das mehr als 15 Lichtjahren.

In der Mitte befindet sich eine Gruppe hübscher Reflexionsnebel. Sie sind als NGC 6726, 6727, 6729 und IC 4812 katalogisiert. Die charakteristische blaue Farbe entsteht, wenn kosmischer Staub das Licht heißer Sterne reflektiert. Der Staub verdeckt auch die Sicht auf einige Sterne in der Region, die gerade entstehen.

Der kleinere gelbliche Nebel NGC 6729 umgibt den jungen veränderlichen Stern R Coronae Australis. Darunter sind kleine Bögen und Schleifen, die als Herbig-Haro-Objekte bezeichnet werden. Sie entstehen um energiereiche junge Sterne. Rechts strahlt der prächtige Kugelsternhaufen NGC 6723. Er ist scheinbar ein Teil der Gruppe, doch seine uralten Sterne sind fast 30.000 Lichtjahre entfernt. Er liegt also weit hinter den jungen Sternen in den Staubwolken von Corona Australis.

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LADEE – Leuchtspur des Starts

Eine MinotaurV-Rakete startet an der Wallops-Startanlage in Virginia ins All, sie transportiert die Raumsonde LADEE. Die Leuchtspur spiegelt sich im ruhigen Wasser.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Berkes

Am 6. September wurde die sternklare Nacht mit der Milchstraße Zeuge vom Start einer MinotaurV-Rakete an der Wallops-Fluganlage der NASA. Die Startanlage steht auf Wallops Island in Virginia. Auch im Großteil des östlichen Teils der USA war der spektakuläre Nachtstart gut zu sehen, sogar in lichtverschmutzten Städten.

Diese 35 Sekunden belichtete Aufnahme zeigt einen Teil der ersten Spur der Rakete, den Zündungsblitz der zweiten Stufe und die gleißende Reflexion des feurigen Himmels im ruhigen Wasser. Der Blick geht nach Südwesten über die Sinepuxent Bay. Sie liegt zirka 32 Kilometer nördlich der Startrampe.

Die mehrstufige Rakete steuerte nach Osten über den Atlantik. Sie brachte LADEE, den Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer, in eine stark elliptische Bahn um die Erde. Von dort aus sollte die Reise zum Mond beginnen.

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Die extrasolare Supererde Gliese 1214b hat vielleicht Wasser

Vor einem rot-orangefarben leuchtenden Stern mit starker Struktur ist ein schwarzer Kreis. Das Bild ist eine Illustration, es zeigt die Supererde Gliese 121 4b vor ihrem Heimatstern.

Illustrationscredit und Lizenz: ESO, L. Calçada

Gibt es auf diesem fernen Planeten Wasser? Gliese 1214b kommt seinem Heimatstern sehr nahe. Daher wäre jegliches Wasser, so es dort welches gibt, sicherlich gasförmig.

Diese künstlerische Darstellung zeigt die Supererde Gliese 1214b, während sie vor ihrem Heimatstern vorbeizieht. Dabei entsteht eine Mini-Finsternis, sie machte die Menschheit auf sich aufmerksam. Gliese 1214b ist auch als GJ 1214b katalogisiert. Er wird als Supererde bezeichnet, weil er zwar größer ist als die Erde, aber kleiner als Planeten wie Neptun.

Das gesamte Planetensystem von Gliese 1214 gehört zu den sonnennächsten, die wir kennen. Es ist nur 42 Lichtjahre entfernt. Der Heimatstern Gliese 1214 ist eine etwas kleinere, kühlere Ausgabe unserer Sonne.

Aktuelle Beobachtungen mit dem Subaru-Teleskop auf Hawaii zeigen eine sehr geringe Streuung des blauen Lichtes vom Heimatstern des Planeten. Das passt sehr gut zu einem Planeten mit wasserhaltiger Atmosphäre. Es ist aber auch möglich, dass die Supererde so dicke Wolken hat, dass ein wenig von jeder Farbe des Lichts gestreut wird.

Die Entdeckung von Wasser auf Exoplaneten ist interessant, weil die meisten Lebensformen auf der Erde Wasser zum Überleben brauchen.

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Der nahe Cepheid RS Pup

Ein Stern ist von schichtartigen Staubwolken umgeben. Im Hintergrund sind kleine Sterne mit Zacken lose verteilt.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, NASA, ESABearbeitung: Stephen Byrne

Er ist einer der wichtigsten Sterne am Himmel. Er ist nämlich zufällig von einem schillernden Reflexionsnebel umgeben. Der pulsierende RS Puppis ist der hellste Stern in der Bildmitte. Er ist etwa zehnmal so massereich wie unsere Sonne und 15.000-mal leuchtstärker.

RS Pup ist ein veränderlicher Stern vom Typ der Cepheiden. Anhand der Helligkeit dieser Klasse von Sternen kann man Helligkeit die Entfernung naher Galaxien abschätzen. Das ist einer der ersten Schritte zur Etablierung einer kosmischen Entfernungsskala. RS Pup pulsiert mit einer Periode von etwa 40 Tagen. Seine regelmäßigen Helligkeitsschwankungen breiten sich mit einer Zeitverzögerung als Lichtecho auch im Nebel aus.

Indem Forschende die Zeitverzögerung und die Winkelgröße des Nebels vermessen, und weil die Lichtgeschwindigkeit bekannt ist, kann die Entfernung zu RS Pup mit 6500 Lichtjahren geometrisch bestimmt werden. Dabei gibt es eine bemerkenswert geringe Toleranz von plus oder minus 90 Lichtjahren.

Die Entfernungsmessung anhand des Lichtechos ist ein großer Erfolg für die Stellarastronomie. Sie erlaubt auch eine genauere Bestimmung der tatsächlichen Helligkeit von RS Pup. Wenn man das auf andere Cepheiden überträgt, kann man die Entfernungsmessung von Galaxien außerhalb der Milchstraße verbessern. Dieses Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und ehrenamtlich bearbeitet.

Teleskoptreffen? Tragt es hier ein.

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