Tornado und Regenbogen über Kansas

Das Bild wirkt friedlich, ist aber sehr stürmisch. Hinten hängt ein Tornadotrichter vom dunklen Wolkenhimmel, Hagel peitscht durchs Bild. Über der sonnenbeschienenen Szene leuchtet ein Regenbogen.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Nguyen (Oklahoma U.), www.mesoscale.ws

Diese Szenerie wirkt fast heiter, wäre da nicht der Tornado. 2004 fotografierte der Sturmjäger Eric Nguyen in Kansas diesen Tornado, der sich anbahnte, im Licht eines Regenbogens.

Hier türmt sich eine weiße Tornadowolke auf. Sie hängt von einer dunklen Sturmwolke herab. Die Sonne leuchtet hinter dem Fotografen durch eine Wolkenlücke am Himmel und scheint vorne auf die Gebäude. Das Sonnenlicht wird von den Regentropfen reflektiert und bildet einen Regenbogen.

Zufällig endet der Tornado scheinbar direkt beim Regenbogen. Die Streifen im Bild sind Hagel. Er wird von hochwirbelnden Winden vorbeigefegt. Tornados sind die gewaltigste Art von Stürmen, die wir kennen. Mehr als 1000 Tornados entstehen jedes Jahr auf der Erde, viele in der Tornado Alley.

Wenn ihr beim Fahren einen Tornado seht, versucht nicht, ihm zu entkommen. Parkt das Auto sicher, geht zu einem Sturmkeller oder kriecht unter Kellerstufen.

Zur Originalseite

Sonneneruption einer schärferen Sonne

Die Sonne wirkt hier sehr dunkel. Aus ihrer Oberfläche dringen weißliche nebelige Strahlen, sie zeigen das Magnetfeld. In der Mitte leuchtet eine rot-violette aktive Region.

Bildcredit: Solar Dynamics Observatory/AIA, NASA; Bearbeitung: NAFE von Miloslav Druckmuller (Technische Universität Brünn)

Die aktive Sonnenregion AR2192 war die größte Gruppe an Sonnenflecken, die in den letzten 24 Jahren beobachtet wurde. Ehe sie Ende Oktober von der zur Erde gerichteten Sonnenseite wegrotierte, sorgte sie für sechs kolossale Sonnenausbrüche der Klasse X.

Diese Ansicht zeigt ihren intensivsten Ausbruch. Es wurde am 24. Oktober vom Solar Dynamics Observatory im Orbit aufgenommen. Die Szenerie ist eine Farbkombination aus Bildern, die in drei verschiedenen Wellenlängen des extremen Ultraviolettlichtes entstanden. 193 Ångström sind blau dargestellt, 171 Ångström leuchten weiß und 304 Ångström sind in Rot gezeigt.

Die Strahlung ionisierter Eisen- und Heliumatome folgt den Magnetfeldlinien. Sie schlingen sich durch das heiße Plasma der äußeren Chromosphäre und die Korona der Sonne. Darunter ist die kühlere Sonnenphotosphäre in extrem ultravioletten Wellenlängen abgebildet. Sie wirkt dunkel.

Das scharfe Kompositbild wurde mit dem neuen mathematischen Algorithmus NAFE bearbeitet. Der Algorithmus wird auf das Rauschen und die Helligkeit extrem ultravioletter Bilddaten angewendet. So werden kleine Details verstärkt.

Zur Originalseite

M1: Der Krebsnebel

Mitten im Bild ist ein wolkiges Knäul mit vielen roten und blauen Fasern. Darum herum sind wenige schwach leuchtende Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Der Krebsnebel ist als M1 katalogisiert. Er ist also das erste Objekt auf Charles Messiers berühmter Liste aus dem 18. Jahrhundert von Dingen, die keine Kometen sind. Wir wissen heute, dass der Krebs die Trümmer einer Supernova sind. Er entstand nach der finalen Explosion eines massereichen Sterns. Die Supernova wurde 1054 beobachtet.

Diese scharfe, erdgebundene Teleskopansicht entstand aus Schmalbanddaten. Sie zeichnen die Emissionen ionisierter Sauerstoff- und Wasserstoffatome in Blau und Rot auf. So ist es leichter, die verschlungenen Fasern in der immer noch expandierenden Wolke zu erforschen.

Der Krebs-Pulsar ist ein Neutronenstern, der 30 Mal pro Sekunde rotiert. Er ist eines der exotischsten Objekte, die zeitgenössische Forschende kennen. Man sieht ihn als hellen Fleck mitten im Nebel. Wie ein kosmischer Dynamo liefert der kollabierte Überrest des Sternkerns die Energie für das Leuchten der Krabbe im gesamten elektromagnetischen Spektrum.

Der Krebsnebel ist zirka 12 Lichtjahre groß. Seine Entfernung beträgt an die 6500 Lichtjahre. Man findet den Nebel im Sternbild Stier.

Zur Originalseite

LDN 988: Dunkler Nebel im Schwan

Durch das dicht mit Sternen gefüllte Feld verläuft eine dunkle Ranke. Es ist der Nebel LDN 988. Der Bildeinschub rechts unten zeigt den Stern V1331 Cygni.

Bildcredit und Bildrechte: Bob Franke

Der dunkle Nebel LDN 988 bedeckt dichte Sternenfelder im nördlichen Sternbild Schwan. Er liegt mitten in dieser kosmischen Himmelslandschaft. Die Szenerie entstand mit Teleskop und Kamera. Sie ist etwa 2 Grad breit. Das entspricht in der geschätzten Entfernung von LDN 988 von zirka 2000 Lichtjahren ungefähr 70 Lichtjahren.

In LDN 988 entstehen Sterne. Der Nebel ist Teil eines größeren Komplexes aus staubhaltigen Molekülwolken in der Ebene unserer Milchstraße. Manche nennen ihn Nördlicher Kohlensack.

In dieser Region treten Nebel häufig zusammen mit jungen Sternen auf. Einer davon ist der veränderliche Stern V1331 Cygni im Einschub. V1331 Cygni liegt an der Spitze einer langen, staubhaltigen Faser. Er ist teilweise von einem gekrümmten Reflexionsnebel umgeben. Vermutlich ist er ein T-Tauri-Stern. Das sind sonnenähnliche Sterne in einem frühen Stadium ihrer Entstehung.

Zur Originalseite

Die helle Spiralgalaxie M81

Eine Spiralgalaxie mit zwei markant ausgeprägten Armen liegt schräg im Bild. In der Mitte leuchtet sie gelblich, die Arme außen leuchten blauviolett, überall sind rosa leuchtende Sternbildungsregionen verteilt.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: Roberto Colombari und Robert Gendler

Eine der hellsten Galaxien am Himmel der Erde ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße. Es ist die große, schöne Spiralgalaxie M81. Sie befindet sich im nördlichen Sternbild Große Bärin (Ursa Major). Diese detailreiche Ansicht zeigt den hellen, gelblichen Kern von M81 mit blauen Spiralarmen und ausladenden kosmischen Staubbahnen.

Die Galaxie ist ungefähr so groß wie die Milchstraße. Vor der Scheibe liegt links neben der Mitte eine markante Staubbahn. Sie zieht gegenläufig zu den anderen markanten Spiralstrukturen in M81. Das ist ein Hinweis auf eine turbulente Vergangenheit. Die fehlgeleitete Staubspur entstand wohl bei einer engen Begegnung von M81 mit ihrer kleineren Begleitgalaxie M82.

Die veränderlichen Sterne in M81 wurden untersucht. Das führte zu einer der genauesten Distanzbestimmungen einer externen Galaxie. Ihre Entfernung zu uns beträgt 11,8 Millionen Lichtjahre.

Zur Originalseite

Sternbildung im Kaulquappennebel

Der Nebel im Bild erinnert an eine zu uns geöffnete Höhlung. In der Mitte sind zwei hell leuchtende Staubwülste, es sind die Kaulquappen IC 410. Der Emissionsnebel ist in den Sternhaufen NGC 1893 eingebettet.

Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Der Kaulquappennebel IC 410 mit seiner staubhaltigen Emission liegt im nördlichen Sternbild Fuhrmann. Er ist etwa 12.000 Lichtjahre entfernt. Die Wolke aus leuchtendem Gas ist mehr als 100 Lichtjahre groß. Er wird von Sternwinden und der Strahlung des eingebetteten offenen Sternhaufens NGC 1893 geformt.

Die hellen Sterne im Haufen sind vor zirka 4 Millionen Jahren in der interstellaren Wolke entstanden. Sie sind überall im verteilt. Mitten im Bild ranken sich zwei markante, relativ dichte Materieströme, die an Kaulquappen erinnern. Die kosmischen Kaulquappen in IC 410 sind etwa 10 Lichtjahre lang. Möglicherweise entstehen darin neue Sterne. Dieses Bild wurde vom Satelliten Wide Field Imager Survey Explorer (WISE) der NASA im Infrarotlicht abgebildet.

Zur Originalseite

Die doppelte Staubscheibe von HD 95086

Eine Staubscheibe ist innen ein riesiges dunkelgrünes Loch. In der Mitte ist ein heller Stern von Staub umgeben, außen herum kreisen Planeten mit gewaltigen Ringsystemen.

Illustrationscredit: Weltraumteleskop Spitzer, JPL, NASA

Wie sehen andere Sternsysteme aus? Um das herauszufinden, führen Forschende detaillierte Beobachtungen naher Sterne im Infrarotlicht durch. So sieht man, welche Sterne Staubscheiben haben, die Planeten bilden könnten.

Beobachtungen mit dem NASA-Weltraumteleskop Spitzer und dem Weltraumteleskop Herschel der ESA zeigten, dass das Planetensystem HD 95086 zwei Staubscheiben besitzt. Eine heiße Staubscheibe verläuft nahe am Heimatstern. Weiter draußen gibt es eine kühlere.

Diese Illustration zeigt, wie das System aussehen könnte. Hypothetische Planeten mit großen Ringen kreisen zwischen den Scheiben. Die Planeten haben vielleicht die große Lücke zwischen den Scheiben erzeugt, indem sie mit ihrer Gravitation Staub absorbierten und ablenkten.

HD 95086 ist ein blauer Stern mit etwa 60 Prozent mehr Masse, als unsere Sonne besitzt. Er ist zirka 300 Lichtjahre von der Erde entfernt. Man sieht ihn mit einem Fernglas im Sternbild Schiffskiel. Die Untersuchung des Systems um HD 95086 hilft vielleicht, die Entstehung und Entwicklung unseres Sonnensystems und der Erde besser zu verstehen.

Zur Originalseite

Leoniden über dem Torre de la Guaita

Ein historischer Turm mit Zinnen ist von Strichspuren umgeben, am sternklaren Himmel blitzen Meteore auf. Der Torre de la Guaita ist ein Beobachtungsturm im spanischen Girona. Er stammt aus dem 12. Jahrhundert.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado (TWAN)

1999 war der Meteorstrom der Leoniden eindrucksvoll stark. In Europa war bei der Meteorrate ein klar eingegrenzter Höhepunkt zu beobachten. Er trat in den frühen Morgenstunden des 18. November um 0210 UTC ein. Die Anzahl an Meteoren stieg auf 1000 pro Stunde. Es ist das Minimum, um ihn als echten Meteorsturm zu bezeichnen. Zu anderen Zeiten und an anderen Orten auf der Welt meldeten Beobachter oft beachtliche Zahlen zwischen 30 und 100 Meteoren pro Stunde.

Dieses Bild wurde kurz vor der Spitze des Leonidenhöhepunktes 20 Minuten belichtet. Mindestens fünf Meteore der Leoniden blitzen hoch über dem Torre de la Guaita auf. Der Beobachtungsturm im spanischen Girona stammt aus dem 12. Jahrhundert.

In den nächsten Nächten erreicht der Meteorstrom der Leoniden den Höhepunkt des Jahres 2014. Dieses Jahr streut der Sichelmond zwar nicht allzu viel störendes Himmelslicht. Doch die Erde zieht voraussichtlich durch einen ruhigeren Teilchenstrom des Kometen Tempel-Tuttle als 1999. Das führt an dunklen Orten zu vielleicht 15 sichtbaren Meteoren pro Stunde.

Zur Originalseite