IC 342, die verborgene Galaxie

Hinter einem dichten Schleier aus Sternen und Nebel in unserer Milchstraße leuchtet die Spiralgalaxie NGC 342 mit ausladenden Spiralarmen.

Bildcredit und Bildrechte: Fabiomassimo Castelluzzo

IC 342 ist ähnlich groß wie helle Spiralgalaxien in unserer Nachbarschaft. Sie ist ungefähr 10 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im langhalsigen nördlichen Sternbild Giraffe. Das ausufernde Inseluniversum IC 342 wäre eigentlich eine markante Galaxie am Nachthimmel. Sie ist aber vor direkter Sicht verborgen. Wir erspähen sie nur durch einen Schleier aus Sternen, Gas und Staub in der Ebene unserer Milchstraße.

Das Licht von IC 342 wird durch kosmische Wolken gedämpft, die dazwischen liegen. Trotzdem zeigt das Teleskopbild klar den undurchsichtigen Staub der Galaxie, die blauen Sternhaufen und die leuchtenden rosaroten Regionen mit Sternbildung in den Spiralarmen, die sich weit vom Galaxienkern entfernt winden.

IC 342 hatte vielleicht in jüngster Zeit einen Ausbruch an Sternbildungsaktivität. Die Galaxie ist nahe genug, dass sie durch ihre Gravitation die Entwicklung der Lokalen Gruppe und der Milchstraße beeinflusst haben könnte.

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Die elliptische M60 und die Spirale NGC 4647

Links unten ist eine verschwommen wirkende elliptische Galaxie, rechts oben eine bläuliche Spiralgalaxie, die leicht fleckig wirkt. Die beiden sind durch Gravitation miteinander verbunden.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA, Hubble-Nachlass-Team (STScI/AURA)

Die gewaltige elliptische Galaxie M60 und die Spiralgalaxie NGC 4647 bilden auf diesem scharfen kosmischen Porträt ein seltsames Paar. Doch sie befinden sich in einer Region des Weltraums, wo Galaxien sich häufig ansammeln: an der östlichen Seite des nahen Virgo-Galaxienhaufens. ­ Das Bild stammt vom Weltraumteleskop Hubble.

Die helle Galaxie M60 ist etwa 54 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihre einfache Eiform entsteht durch ihre willkürlich wandernden älteren Sterne. Dagegen sind junge, blaue Sterne, Gas und Staub in NGC 4647 zu gewundenen Armen gebündelt. Sie rotieren in einer flachen Scheibe. Die Spiralgalaxie NGC 4647 ist wahrscheinlich weiter entfernt als M60 – ungefähr 63 Millionen Lichtjahre.

Das Galaxienpaar ist auch als Arp 116 bekannt. Es könnte kurz vor einer wichtigen gravitationsbedingten Begegnung stehen. M60 (alias NGC 4649) ist etwa 120.000 Lichtjahre groß. Die kleinere NGC 4647 umfasst zirka 90.000 Lichtjahre. Damit ist sie ungefähr gleich groß wie unsere Milchstraße.

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Fächer aus Nachthimmellicht vom See zum Himmel

Nachthimmellicht steigt wie ein Fächer im Bogen der Milchstraße vom Horizont auf. Die Sternbilder im Bild sind als Overlay-Bild markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Dave Lane, Beschriftung: Judy Schmidt

Woraus besteht dieser gewaltige Fächer am Himmel? Aus Nachthimmellicht. Das unregelmäßige grüne Leuchten wurde letzten Sommer in der Nähe des Bryce Canyon in Utah (USA) fotografiert. Es stieg scheinbar vom See unter dem Bogen der Milchstraße auf. Das ungewöhnliche Muster entstand durch Schwerewellen in der Atmosphäre. Das sind Kräusel aus Schwankungen im Luftdruck. Die Schwankungen können mit der Höhe anwachsen, wenn die Luft dünner wird. Hier geschah das in einer Höhe von etwa 90 km.

Nachthimmellicht ist ganz anders als Polarlichter. Es entsteht durch Chemolumineszenz. Dabei wird Licht bei einer chemischen Reaktion abgestrahlt. Polarlichter hingegen entstehen, wenn Luftmoleküle mit energiereichen geladenen Teilchen kollidieren. Sie treten in hohen geografischen Breiten auf. Nachthimmellicht beobachten wir meist nahe am Horizont. Es verhindert, dass der Nachthimmel jemals völlig dunkel wird.

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ASASSN-15lh ist der vielleicht bisher größte Knall

Am Himmel einer düsteren Landschaft mit Gebirge und Wolken dräuen zwei dunkle Himmelskörper - vielleicht Monde. Man sieht eine Galaxie von innen, ähnlich wie die Milchstraße. Darin blitzt ein helles, strahlendes Licht auf.

Illustrationscredit: Jin Ma (Beijing Planetarium)

Hier ist ein Kandidat für die vielleicht größte und mächtigste Explosion, die je beobachtet wurde – was ist es? Der flackernde Lichtfleck wurde letztes Jahr im Juni von der All Sky Automated Survey for Supernovae (ASASSN) entdeckt und als ASASSN-15lh bezeichnet. Die Quelle ist etwa drei Milliarden Lichtjahre entfernt. Sie erscheint ungemein hell für alles, was so weit entfernt ist: Sie ist ungefähr 200 Mal heller als eine durchschnittliche Supernova. Kurzzeitig war sie 20 Mal heller als alle Sterne in unserer Milchstraße zusammen.

Wenn ASASSN-15lh so viel Licht auf einmal in alle Richtungen abgestrahlt hat, war das die mächtigste Explosion, die wir je beobachtet haben. So eine gewaltige Detonation hätte man bei keinem bekannten Gestirn erwartet. Drückt man jedoch die theoretischen Grenzen für die Drehzahlverringerung eines stark magnetischen Neutronensterns – eines sogenannten Magnetars -, kommt das der Sache nahe. Man erwartet, dass das Aufflackern noch dieses Jahr verblasst. Wenn das geschieht, nehmen Forschende diese Region mit Teleskopen wie Hubble unter die Lupe. Das bringt hoffentlich weitere Hinweise.

Das Bild ist eine Illustration. Sie zeigt den hypothetischen Nachthimmel eines Planeten in der Galaxie, wo der Ausbruch stattfand.

Ö1-NachtquartierIn den Himmel schauen und staunen

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Woher kommen Elemente?

Das Bild zeigt das Periodensystem der Elemente. Die Farben zeigen ihre vermutete Entstehung.

Bildcredit: Cmglee (eigene Arbeit) CC BY-SA 3.0 oder GFDL, via Wikimedia Commons

In jedem Wassermolekül in eurem Körper befindet sich Wasserstoff. Er stammt vom Urknall. Im Universum gibt es keine anderen nennenswerten Quellen für Wasserstoff. Der Kohlenstoff in eurem Körper entstand durch Kernfusion im Inneren von Sternen. Auch der Sauerstoff ist so entstanden. Das meiste Eisen in eurem Körper entstand in Supernovae von Sternen. Sie traten vor langer Zeit in weiter Ferne auf.

Das Gold in eurem Schmuck entstand wahrscheinlich bei Kollisionen von Neutronensternen. Sie waren vielleicht als kurze Gammablitze sichtbar. Elemente wie Phosphor und Kupfer sind in unseren Körpern nur in Spuren vorhanden. Sie sind aber lebenswichtig für die Funktion alles bekannten Lebens.

Die Farben des Periodensystems zeigen eine Vermutung, wo alle bekannten Elemente entstanden sind. Die Orte der nuklearen Entstehung von Elementen wie Kupfer sind nicht genau bekannt. Es wird weiterhin durch Beobachtung und Berechnung erforscht.

Ö1-Nachtquartier „In den Himmel schauen und staunen“

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Der markante Sternhaufen R136

Rechts ist ein gleißender, dichter Sternhaufen mit blauen Sternen. Er ist in einen Nebel mit vielen Fasern eingebettet. Links daneben ist eine sehr dunkle Stelle.

Bildcredit: NASA, ESA und F. Paresce (INAF-IASF), R. O’Connell (U. Virginia) und das HST WFC3 Science Oversight Committee

Im Zentrum der Sternbildungsregion 30 Doradus liegt ein riesiger Sternhaufen. Er enthält einige der größten, heißesten und massereichsten Sterne, die wir kennen. Diese Sterne sind als Sternhaufen R136 bekannt. Sie wurden auf diesem Bild in sichtbarem Licht von der Weitwinkelkamera 3 fotografiert, die 2009 durch das Weltraumteleskop Hubble spähte.

30 Doradus ist auch als Tarantelnebel bekannt. Starke Sternwinde und ultraviolette Strahlung der heißen Haufensterne verwandelten die Gas- und Staubwolken in lang gezogene Gestalten. Der Nebel 30 Doradus liegt in einer Nachbargalaxie. Sie ist als Große Magellansche Wolke (GMW) bekannt und ungefähr 170.000 Lichtjahre entfernt.

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Großer Wagen und ferne Himmelsobjekte


Der Große Wagen ist von Galaxien und dem Kometen Catalina umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Der Große Wagen ist ein bekannter Asterismus am Nordhimmel, der leicht erkennbar ist. Man kann darin auch einen Pflug oder Schöpflöffel sehen. Bei seinen vertrauten Linien befinden sich auch berühmte helle Nebel des Nordens. Sie sind auf dieser sorgfältig erstellten Himmelsansicht durch Teleskopeinschübe hervorgehoben.

M101 und M51 aus dem Messierkatalog sind ein kosmisches Windrad und ein Strudel. Beide sind Spiralgalaxien. Sie liegen auf der linken Seite und sind weit von der Milchstraße entfernt. M108 ist auf der rechten Seite. Sie ist eine ferne, von der Seite sichtbare Spiralgalaxie, die in Richtung des eulengesichtigen planetarischen Nebels M97 in unserer Milchstraße liegt.

Diese Weitwinkelansicht vom 16. Jänner zeigt scheinbar einen zusätzlichen Stern an der Deichsel. Dieser ist Komet Catalina (C/2013 US10), der derzeit durch die nördlichen Nächte zieht.

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M101 im 21. Jahrhundert

Die Feuerradgalaxie M101 füllt das Bild. Ihre Spiralarme sind auf dieser Aufnahme von hellrot leuchtenden Sternbildungsgebieten gesäumt, nach außen hin verlaufen sie blau, was offene Sternhaufen andeutet.

Bildcredit: NASA, ESA, CXC, JPL, Caltech STScI

Die große, schöne Spiralgalaxie M101 ist einer der letzten Einträge in Charles Messiers berühmtem Katalog. Doch sie ist nicht unbedeutend. Die Galaxie ist gewaltige 170.000 Lichtjahre groß. Sie misst also fast doppelt so viel wie unsere Milchstraße. M101 war einer der Spiralnebel, die mit Lord Rosses großem Teleskop beobachtet wurden. Das Teleskop war der Leviathan von Parsonstown aus dem 19. Jahrhundert.

Diese Ansicht des großen Inseluniversums entstand in mehreren Wellenlängen. Sie ist im Vergleich dazu ein Komposit aus Bildern, die im 21. Jahrhundert von Weltraumteleskopen aufgenommen wurden. Die Bilddaten sind farbcodiert, von Röntgenstrahlen bis Infrarotwellenlängen (hohe bis niedrige Energie). Sie stammen vom Röntgenobservatorium Chandra (violett), dem Galaxy Evolution Explorer (GALEX, blau) sowie den Weltraumteleskopen Hubble (gelb) und Spitzer (rot).

Die Röntgendaten zeigen Gas um explodierte Sterne, Neutronensterne und Doppelsternsysteme mit Schwarzen Löchern in M101. Dieses Gas ist viele Millionen Grad heiß. Die Daten mit niedriger Energie zeigen Sterne und Staub, aus denen die prächtigen Spiralarme von M101 bestehen.

M101 ist auch als Feuerradgalaxie bekannt. Sie liegt etwa 25 Millionen Lichtjahre entfernt im nördlichen Sternbild Große Bärin (Ursa Major).

(Hinweis der Herausgeber: Das Bild, das ursprünglich hier gezeigt war, wurde am 25. Jänner zurückgezogen.)

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