Williamina Flemings dreieckiges Büschel

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Bildcredit und Bildrechte: Sara Wager

Beschreibung: Diese verworrenen, chaotisch wirkenden Fasern aus erschüttertem leuchtendem Gas sind am Himmel des Planeten Erde im Sternbild Schwan als Teil des Schleiernebels ausgebreitet.

Der Schleiernebel ist ein großer Supernovaüberrest – eine expandierende Wolke, die bei der Todesexplosion eines massereichen Sterns entstanden ist. Das Licht der ursprünglichen Supernovaexplosion erreichte die Erde wahrscheinlich vor mehr als 5000 Jahren. Die interstellaren Stoßwellen wurden bei dem vernichtenden Ereignis hinausgesprengt, sie pflügen durch den Raum, fegen interstellare Materie auf und regen diese an.

Die leuchtenden Fasern sind eigentlich lange Wellen in einem Tuch, das von der Seite sichtbar ist. Auffallend gut aufgeteilt ist das Leuchten ionisierter, rot abgebildeter Wasserstoffatome und blau dargestellter Sauerstoffatome. Der Schleiernebel ist auch als Cygnusbogen bekannt und fast 3 Grad oder etwa 6 Vollmonddurchmesser groß. Das entspricht in seiner geschätzten Entfernung von 1500 Lichtjahren mehr als 70 Lichtjahren. Dieses Sichtfeld zeigt weniger als ein Drittel dieser Distanz.

Der Faserkomplex ist als NGC 6979 katalogisiert und wird häufig – nach einem Direktor des Harvard College Observatory – als Pickerings Dreieck bezeichnet. Er ist aber wegen seiner Entdeckerin, der Astronomin Williamina Fleming, auch als Flemings dreieckiges Büschel bekannt.

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Nahaufnahme von NGC 1055

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Bildcredit und Bildrechte: Bearbeitung: Robert Gendler, Roberto Colombari; Daten: Europäische Südsternwarte, Subaru-Teleskop (NAOJ) et al.

Beschreibung: Die große, schöne Spiralgalaxie NGC 1055 ist ein markantes Mitglied einer kleinen Galaxiengruppe, die etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt ist und im Wasser bewohnenden, bedrohlichen Sternbild Walfisch liegt.

Das Inseluniversum ist von der Seite sichtbar und mehr als 100.000 Lichtjahre groß, es ist somit etwas größer als unsere Milchstraße. Die farbigen Sterne auf dieser kosmischen Nahaufnahme von NGC 1055 liegen im Vordergrund weit innerhalb der Milchstraße. Doch die verräterischen rötlichen Sternbildungsregionen sind in den gewundenen Staubbahnen verstreut, welche in der dünnen Scheibe der fernen Galaxie liegen.

Das detailreiche Bild, in das sogar noch weiter entfernte Hintergrundgalaxien eingestreut sind, zeigt auch einen kastenförmigen Hof, der sich weit über und unter die Zentralwölbung und die Scheibe von NGC 1055 ausdehnt. Der Hof ist von blassen, schmalen Strukturen gesäumt und könnte aus den durchmischten, ausgestreuten Teilen einer Begleitgalaxie bestehen, die vor etwa 10 Milliarden Jahren von der größeren Spirale zerrissen wurde.

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NGC 2261: Hubbles veränderlicher Nebel

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Bildcredit: Hubble, NASA, ESA; Daten: Mark Clampin (NASA’s GSFC); Bearbeitung und Lizenz: Judy Schmidt

Beschreibung: Was löst die Schwankungen in Hubbles veränderlichem Nebel aus? Dieser ungewöhnliche Nebel ändert seine Erscheinung im Laufe weniger Wochen deutlich. Der bemerkenswerte Nebel wurde vor mehr als 200 Jahren entdeckt, als NGC 2661 katalogisiert und nach Edwin Hubble benannt, der ihn zu Beginn des letzten Jahrhunderts untersuchte.

Passenderweise wurde dieses Bild von einem weiteren Namensvetter von Hubble aufgenommen: dem Weltraumteleskop. Hubbles veränderlicher Nebel ist ein Reflexionsnebel aus Gas und feinem Staub, der sich vom Stern R Monocerotis auffächert. Der zarte Nebel ist etwa ein Lichtjahr groß, 2500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Einhorn (Monocerotis).

Die beste Erklärung der Variabilität von Hubbles veränderlichem Nebel besagt, dass dichte Knoten aus undurchsichtigem Staub nahe an R Mon vorbeiziehen und wandernde Schatten auf den reflektierenden Staub werfen, welche im Rest des Nebels sichtbar sind.

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Die Prager astronomische Uhr

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Bildcredit und Lizenz: Jorge Láscar

Beschreibung: Im Zentrum von Prag gibt es eine Uhr so groß wie ein Gebäude. Tagsüber sammeln sich dort Menschenmassen, um zu sehen, wie sie die Stunde schlägt. Das Zifferblatt der Prager astronomischen Uhr ist eindrucksvoll komplex und zeigt nicht nur die erwartete Zeit bezüglich der Sonne (Sonnenzeit), sondern auch die auf die Sterne bezogene Zeit (Sternzeit), die Zeiten von Sonnenauf- und -untergang, die Zeit am Äquator, die Phase des Mondes und vieles mehr.

Die Uhr ging 1410 in Betrieb, und obwohl viele ihrer inneren Mechanismen mehrmals modernisiert wurden, blieben Originalteile erhalten. Unter der Uhr befindet sich ein fast gleich großer, statischer Solarkalender. Die Prager astronomische Uhr wurde hier allein fotografiert – an einem frühen Morgen im März 2009. Die Prager Rathausuhr und der alte Stadtturm werden derzeit wieder einmal renoviert, die Uhr geht voraussichtlich im Juni 2018 wieder in Betrieb.

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Staubstrahl von der Oberfläche des Kometen 67P

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Bildcredit und Bildrechte: ESA, Rosetta, MPS, OSIRIS; UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA

Beschreibung: Woher stammen Kometenschweife? Es gibt keine Orte auf Kometenkernen, an denen ganz offensichtlich die Strahlen entstehen, die Kometenschweife bilden.

Letztes Jahr jedoch fotografierte die ESA-Raumsonde Rosetta nicht nur einen vom Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko aufsteigenden Strahl, sondern flog auch hindurch. Dieses aufschlussreiche Bild zeigt eine helle Schwade, die aus einer kleinen runden Senke aufsteigt, welche auf einer Seite von einer zehn Meter hohen Wand begrenzt ist. Analysen der Rosettadaten zeigen, dass der Strahl aus Staub und Wassereis bestand. Das öde Gelände lässt vermuten, dass wahrscheinlich tief unter der porösen Oberfläche etwas geschah, das die Schwade erzeugte.

Dieses Bild wurde letzten Juli fotografiert, etwa zwei Monate vor Rosettas Missionsende bei einem kontrollierten Einschlag auf der Oberfläche des Kometen 67P.

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Vollmonde eines Jahres

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Bildcredit und Bildrechte: Talha Zia

Beschreibung: Sehen Vollmonde immer gleich aus? Nein. Auf dieser Anordnung mit zwölf Vollmonden sind die leichten Unterschiede zu sehen. Die Bilder zeigen von links oben nach rechts unten jede Lunation von November 2016 bis Oktober 2017, sie wurden in Pakistan fotografiert. Die aufeinanderfolgenden Vollmonde sind alle im gleichen Maßstab abgebildet, daher sind – anders als bei der berühmten Mondtäuschung – die hier erkennbaren Unterschiede der scheinbaren Größe echt. Die Abweichungen entstehen durch die unterschiedlichen Entfernungen des Mondes, da die Mondbahn deutlich von der Kreisbahn abweicht.

Die dunkle Kerbe am unteren Vollmondrand vom August 2017 ist der Erdschatten – es war eine partielle Mondfinsternis. Neben der manchmal stärkeren Färbung ist bei genauer Betrachtung eine feinere Änderung erkennbar – der Mond scheint von einem zum nächsten Vollmond leicht zu taumeln. Dieser Effekt ist als Libration bekannt, er ist auf diesem Lunationsvideo deutlicher erkennbar, dieses Video zeigt alle Varianten der Schwankungen des Mondes im Laufe eines Monats (Mond-es).

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Hubbles Messier 5

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Bildcredit: HST, ESA, NASA

Beschreibung: „Schönen Nebel entdeckt zwischen der Waage [Libra] und der Schlange [Serpens] …“ beginnt die Beschreibung des 5. Eintrags im berühmten Katalog der Nebel und Sternhaufen des Astronomen Charles Messier aus dem 18. Jahrhundert. Obwohl es Messier schien, als wäre er verschwommen, rund und ohne Sterne, ist Messier 5 (M5) nun als Kugelsternhaufen mit 100.000 oder mehr Sternen bekannt, die durch Gravitation in eine etwa 165 Lichtjahre große Region gepackt sind. Er ist ungefähr 25.000 Lichtjahre entfernt.

Kugelsternhaufen wandern durch den Hof unserer Galaxis und sind urzeitliche Mitglieder unserer Milchstraße. M5 ist einer der ältesten Kugelsternhaufen, seine Sterne sind ungefähr 13 Milliarden Jahre alt. Der schöne Sternhaufen ist ein beliebtes Ziel für erdgebundene Teleskope. Das Weltraumteleskop Hubble, das seit dem 25. April 1990 im niedrigen Erdorbit im Einsatz ist, fotografierte seine eigene fantastische Nahaufnahme, die etwa 20 Lichtjahre der Zentralregion von M5 zeigt. Auf diesem scharfen Farbbild treten sogar in der Nähe seines dichten Kerns die alternden roten und blauen Riesensterne sowie verjüngte blaue Nachzügler im Haufen in gelben und blauen Farbtönen hervor.

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A/2017 U1: ein interstellarer Besucher

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Bildcredit: Alan Fitzsimmons (ARC, Queen’s University Belfast), Isaac Newton Group

Beschreibung: Mit hoher Geschwindigkeit reist er auf einer extrem hyperbolischen Bahn und zog eine Haarnadelkurve, als er an der Sonne vorbeisauste. Er wird nun als A/2017 U1 bezeichnet und ist der erste bekannte kleine Körper aus dem interstellaren Weltraum.

Der interstellare Besucher ist der Lichtpunkt in der Mitte dieser 5-Minuten-Belichtung, die am 28. Oktober mit dem William-Herschel-Teleskop auf den Kanarischen Inseln aufgenommen wurde. Er ist asteroidenähnlich ohne Anzeichen kometenartiger Aktivität. Die blassen Sterne im Hintergrund ziehen Streifen, weil das wuchtige Teleskop mit einem Durchmesser von 4,2 Metern dem schnell wandernden A/2017 U1 im Sichtfeld folgt.

Der Astronom Rob Weryk (IfA) entdeckte am 19. Oktober das bewegte Objekt erstmals auf nächtlichen Pan-STARRS-Himmelsdurchmusterungsdaten. A/2017 zieht derzeit aus dem Sonnensystem hinaus, kehrt niemals zurück und ist vom Planeten Erde aus nur nochmit großen optischen Teleskopen sichtbar.

Anhand seiner Bahn wurde zwar der interstellarere Ursprung festgestellt, aber noch ist nicht bekannt, wie lange das Objekt zwischen den Sternen der Milchstraße getrieben haben könnte. Seine interstellare Reisegeschwindigkeit beträgt etwa 26 Kilometer pro Sekunde. Die Raumsonde Voyager 1 der Menschheit reist im Vergleich dazu mit 17 Kilometern pro Sekunde durch den interstellaren Raum.

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