M22 und die Wanderer

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach

Beschreibung: Die hellen Planeten Mars und Saturn erschienen bei ihrer Wanderung durch das Sternbild Schütze in den letzten Wochen gemeinsam am Morgenhimmel. Dieses drei Grad breite Sichtfeld vom 31. März zeigt sie in einem engen Himmelsdreieck mit dem großen Kugelsternhaufen Messier 22.

Der etwa 10.000 Lichtjahre entferne Sternhaufen M22 (links unten), eine riesige Kugel mit über 100.000 Sternen, ist viel älter als unsere Sonne. Der blassgelbe Saturn (oben) leuchtet im reflektierten Sonnenlicht und ist etwa 82 Lichtminuten entfernt. Wenn Sie genau hinsehen, erkennen Sie den großen Mond Titan als winzigen Lichtpunkt etwa auf der 5-Uhr-Position im Glanz der überbelichteten Saturnscheibe. Etwas heller und röter ist Mars, der 9 Lichtminuten entfernt ist.

Während sich beide Planeten auf ihre kommenden Oppositionen zubewegen, wird Mars im Juli noch viel heller. Nahe seiner Opposition 2018 bietet er gute Teleskopansichten, wenn er nur 3,2 Lichtminuten vom Planeten Erde entfernt ist.

Zur Originalseite

Zufallsblitz – ein Kandidat für den bisher fernsten Stern

Die Markierung im linken Bild zeigt einen besonderen Stern, der in den Einschüben rechts markiert ist. Im oberen Bild von 2011 ist an der Stelle kein Stern, im unteren Bild von 2016 tauchte er wie aus dem Nichts auf.

Bildcredit: NASA, ESA und P. Kelly (U. Minnesota) et al.

Stammt dieser Blitz vom fernsten Stern, den wir je gesehen haben? Auf Bildern des Weltraumteleskops Hubble wurde zufällig ein unerwarteter Lichtblitz entdeckt. Er ist vielleicht nicht nur ein ungewöhnliches Ereignis, bei dem eine Gravitationslinse entstand. Es kann sein, dass er das Bild eines normalen Sterns ist, der 100 Mal weiter entfernt ist als jeder Stern, der bisher einzeln abgebildet wurde.

Das Bild zeigt links viele gelbliche Galaxien im Galaxienhaufen. Rechts zeigt ein ausgedehntes Quadrat, wo 2016 eine Quelle auftauchte, die 2011 nicht erkennbar war. Das Spektrum und die Veränderlichkeit dieser Quelle ähneln seltsamerweise nicht einer Supernova. Stattdessen passen sie eher zu einem normalen blauen Überriesenstern, der durch mehrere ausgerichtete Gravitationslinsen etwa 2000-fach vergrößert wurde. Diese Quelle wird Icarus genannt. Sie befindet in einer Galaxie, die weit hinter dem Galaxienhaufen im fernen Universum liegt – bei einer Rotverschiebung von 1,5.

Nehmen wir an, die Linse wurde korrekt interpretiert und Icarus ist kein explodierender Stern. Dann könnten weitere Beobachtungen dieses Sterns und anderer Sterne, die ähnlich vergrößert sind, Information liefern, wie viel stellare und Dunkle Materie in diesem Galaxienhaufen und im Universum vorhanden ist.

Zur Originalseite

Polarlichtdrache über Norwegen

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Bastoni

Beschreibung: Was ist das am Himmel? Ein Polarlicht. Letzten Monat öffnete sich einige Tage vor der Aufnahme dieses Bildes ein großes koronales Loch, das eine Wolke aus schnellen Elektronen, Protonen und Ionen zur Erde schleuderte. Ein Teil dieser Wolke traf die Magnetosphäre unserer Erde und führte zu beeindruckenden Polarlichtern in hohen nördlichen Breiten.

Hier ist ein besonders schöner Polarlichtschleier über Tromsø in Norwegen zu sehen. Der Astrofotograf sah in dem schimmernden grünen Leuchten des rekombinierenden Luftsauerstoffs einen großen Drachen, gerne können Sie jedoch mitteilen, wonach es für Sie aussieht. Zwar ist für unsere Sonne das Sonnenmaximum vorüber, doch sie weist weiterhin gelegentliche Aktivität auf und erzeugt eindrucksvolle Polarlichter. Erst letzte Woche waren welche auf der Erde zu sehen.

Zur Originalseite

Die losgelassene Sonne: Riesenfackel in Ultraviolett


Videocredit: NASA GSFC’s Scientific Visualization Studio, Solar Dynamics Obs.

Beschreibung: Einer der eindrucksvollsten Sonnenanblicke ist eine ausbrechende Eruption. Im Juni 2011 entließ die Sonne eine einigermaßen eindrucksvolle, mittelgroße Sonnenfackel, während durch die Rotation aktive Sonnenfleckenregionen zum Sonnenrand gelangten. Auf diese Fackel folgte jedoch ein gewaltiger Strom aus magnetisiertem Plasma. Die Aufnahme in extremem Ultraviolettlicht vom Ausbruch dieser Riesenfackel, die am Sonnenrand zu sehen ist, stammt vom Solar Dynamics Observatory der NASA.

Dieses Zeitraffervideo zeigt, wie bei dem stundenlangen Ereignis dunkles kühleres Plasma auf einen großen Bereich der Sonnenoberfläche herabregnet und sich entlang der unsichtbaren Magnetfeldlinien wölbt. In Verbindung damit wurde ein koronaler Massenauswurf – eine massereiche Wolke energiereicher Teilchen – Richtung Erde geschleudert, wo er zu einem Streifschuss des Erdmagnetfeldes führte.

Zur Originalseite

NGC 6960 – der Hexenbesennebel

Ein bläulicher Nebel mit roten wolkigen Strukturen verläuft wie ein Wasserfall diagonal durchs Bild. Im Hintergrund sind zarte Sterne dicht verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh (Heaven’s Mirror Observatory)

Beschreibung: Vor zehntausend Jahren, lange vor Beginn der Geschichtsaufzeichnung, müsste plötzlich ein neues Licht am Nachthimmel erschienen sein, das wenige Wochen später wieder verblasste. Heute wissen wir, dass dieses Licht von einer Supernova stammte – einem explodierenden Stern -, und bezeichnen die expandierende Trümmerwolke – den Supernovaüberrest – als Schleiernebel.

Diese scharfe Teleskopansicht ist auf einen westlichen Ausschnitt des Schleiernebels zentriert, der als NGC 6960 katalogisiert ist, weniger formell ist er als Hexenbesennebel bekannt. Die die interstellare Stoßwelle, die bei der verheerenden Explosion entstand, pflügt durch den Raum, fegt interstellare Materie auf und regt sie an. Die leuchtenden Fasern wurden mit Schmalbandfiltern abgebildet, sie sind wie lange Wellen in einem Tuch, das fast genau von der Seite sichtbar ist, und auffallend gut in atomaren Wasserstoff (rot) und Sauerstoff (blau-grün) aufgeteilt.

Der ganze Supernovaüberrest ist etwa 1400 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schwan. Dieser Hexenbesen ist ungefähr 35 Lichtjahre groß. Der helle Stern im Bild ist 52 Cygni, er ist an einem dunklen Ort mit bloßem Auge sichtbar, steht jedoch in keinem Zusammenhang mit dem urzeitlichen Supernovaüberrest.

Zur Originalseite

Gemälde von Jupiter

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, JPL-Caltech, SwRI, MSSS; Bearbeitung: Rick Lundh

Beschreibung: Dieses planetare postimpressionistische Kunstwerk wird von Pinselstrichen in Jupiters unverkennbaren Atmosphärenbändern und Wirbeln geprägt. Das kreative Bild entstand aus aktuellen JunoCam-Daten der Raumsonde Juno. Für die Malerei auf digitaler Leinwand wurde ein Bild mit hellen und dunklen Tönen gewählt und mit einem Ölmalerei-Softwarefilter bearbeitet.

Die Bilddaten stammen von Perijovum 10 bei Junos naher Begegnung mit dem größten Gasriesen des Sonnensystems am 16. Dezember 2017. Damals flog die Raumsonde etwa 13.000 Kilometer über Jupiters nördliche Wolkenoberflächen.

Zur Originalseite

NGC 3324 in Carina

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: Diese helle kosmische Wolke wurde von Sternwinden und der Strahlung der jungen heißen Sterne im offenen Haufen NGC 3324 geformt. Vor der taschenförmigen Sternbildungsregion aus leuchtendem atomarem Gas zeichnen sich die Silhouetten von Staubwolken ab. Die Region ist ungefähr 35 Lichtjahre groß und liegt etwa 7500 Lichtjahre entfernt im nebelreichen südlichen Sternbild Carina.

Die Teleskopansicht ist ein Komposit aus Schmalband-Bilddaten der charakteristischen Emission ionisierter Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatome, die in den roten, grünen und blauen Farbtönen der beliebten Hubble-Farbpalette kartiert wurden. Manche erkennen in der himmlischen Landschaft mit hellen Emissionsrändern, die rechts von kühlem, undurchsichtigem Staub begrenzt sind, das Profil eines bekannten Gesichtes. Der beliebte Name der Region lautet Gabriela-Mistral-Nebel nach einer chilenischen Dichterin und Nobelpreisträgerin.*

Zur Originalseite

*der Text wurde geändert

NGC 289: Strudel am südlichen Himmel

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, ChileScope

Beschreibung: Die prächtige Spiralgalaxie NGC 289 ist etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernt und größer als unsere Milchstraße. Sie ist fast genau von oben zu sehen. Der helle Kern und die bunte zentrale Scheibe gehen in auffallend schwache, bläuliche Spiralarme über. Die ausgedehnten Arme reichen mehr als 100.000 Lichtjahre über das Galaxienzentrum hinaus.

Rechts unten auf diesem scharfen Teleskopporträt der Galaxie begegnet der Hauptspiralarm anscheinend einer kleinen, verschwommenen elliptischen Begleitgalaxie, die mit der gewaltigen NGC 289 wechselwirkt. Die gezackten Sterne liegen natürlich im Vordergrund der Szene, und zwar innerhalb der Milchstraße im südlichen Sternbild Bildhauer.

Zur Originalseite