Leuchtende Nachtwolken über Paris

Leuchtende Nachtwolken, auch polare Mesosphärenwolken, schweben über Paris in Frankreich

Bildcredit und Bildrechte: Bertrand Kulik

Im Norden haben leuchtende Nachtwolken Saison. Leuchtende Nachtwolken bestehen aus kleinen Eiskristallen, die nur unter bestimmten Bedingungen in der oberen Atmosphäre entstehen, und sind im Spätsommer bei Sonnenuntergang sichtbar, wenn die Sonne sie von unten von beleuchtet.

Leuchtende Nachtwolken sind die höchsten Wolken, die wir kennen. Sie werden mittlerweile als polare Mesosphärenwolken bezeichnet, wenn sie am Boden beobachtet werden. Seit 2007 werden sie mit dem Satelliten AIM der NASA beobachtet, doch vieles an leuchtenden Nachtwolken ist weiterhin unbekannt und wird daher aktiv erforscht.

Dieses Bild zeigt ausgedehnte, geriffelte leuchtende Nachtwolken über Paris in Frankreich. Dieses Jahr berichteten schon mehrere Orte im Norden von besonders lebhaften Erscheinungen leuchtender Nachtwolken.

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Andromeda über der Sahara

Die Andromedagalaxie Messier 31 am Nachthimmel über den Dünen der Sahara in Marokko

Bildcredit und Bildrechte: Jordi Coy

Was ist das älteste Objekt, das wir sehen können? In einer Entfernung von 2,5 Millionen Lichtjahren lautet die Antwort für das bloße Auge: die Andromedagalaxie, weil ihre Photonen 2,5 Millionen Jahre alt sind, wenn sie uns erreichen. Die meisten anderen sichtbaren Bewohner des Nachthimmels – Sterne, Sternhaufen und Nebel – erscheinen so wie vor wenigen hundert bis tausend Jahren, da sie weit innerhalb unserer Milchstraße liegen. Angesichts dieser Entfernung ist das Licht von Andromeda wahrscheinlich auch das fernste Objekt, das ihr mit eigenen Augen sehen könnt.

Die Andromedagalaxie ist auch als M31 bekannt, sie bestimmt das Zentrum dieses nähergeholten Bildes, das letzten Monat in der Sahara in Marokko aufgenommen wurde. Es ist eine Kombination aus drei Hintergrund- und einer Vordergrundfotografie, alle entstanden mit derselben Kamera am selben Ort und am selben Kalendertag. Das Vordergrundbild wurde am Abend in der Blauen Stunde fotografiert.

M110, eine Begleitgalaxie von Andromeda, ist links über dem Kern von M31 zu sehen. Es ist zwar toll, diese Nachbargalaxie unserer Milchstraße mit eigenen Augen zu sehen, doch Langzeitbelichtungen mit einer Kamera bringen noch viel mehr blasse, atemberaubende Details zum Vorschein. Aktuelle Daten lassen den Schluss zu, dass unsere Milchstraße in wenigen Milliarden Jahren mit der ähnlich großen Andromedagalaxie kollidieren und verschmelzen wird.

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Im Zentrum des Katzenaugennebels

Das Weltraumteleskop Hubble zeigt den Katzenaugennebel im Sternbild Drache, er ist ein planetarischer Nebel um einen vergehenden Stern

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Überarbeitung und Bildrechte: Raul Villaverde

Dreitausend Lichtjahre entfernt wirft ein alternder Stern Hüllen aus leuchtendem Gas ab. Das Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt den Katzenaugennebel (NGC 6543), einen der komplexesten planetarischen Nebel, die wir kennen. Das Katzenauge ist etwa ein halbes Lichtjahr groß. Seine Strukturen sind so komplex, dass man vermutete, das helle zentrale Objekt könnte ein Doppelsternsystem sein.

Objekte dieser Klasse werden als planetarische Nebel bezeichnet. Der Begriff ist irreführend. Zwar sehen diese Objekte in kleinen Fernrohren rund und planetenähnlich aus. Doch auf hoch aufgelösten Bildern großer Teleskope erkennt man Sterne, die von Kokons aus Gas umgeben sind. Es wurde in späten Phasen der Sternentwicklung ausgestoßen.

Beim Blick in das Katzenauge sehen Forschende nicht nur detailreiche Strukturen, sondern auch das Schicksal unserer Sonne. Auch sie tritt in das Stadium eines planetarischen Nebels ein … in etwa 5 Milliarden Jahren.

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Saturn und die ISS

Der Planet Saturn und die Internationale Raumstation ISS posieren zusammen auf diesem Einzelbild aus einem Hochgeschwindigkeitsvideo

Bildcredit und Bildrechte: Tom Glenn

Der helle Planet Saturn steht hoch am Himmel des Planeten Erde. Er war der Star der morgendlichen Planetenparade im Juni. Am 24. Juni posierte er ganz kurz neben einem hellen Objekt im niedrigen Erdorbit: der Internationalen Raumstation. An diesem Tag wurde der Ringplanet auf einem Schulparkplatz in Temecula in Kalifornien zusammen mit der Internationalen Raumstation auf diesem Einzelbild aus einem Hochgeschwindigkeitsvideo erfasst.

Saturns Helligkeit betrug +0,5 mag, doch die Raumstation war mit einer Größenklasse von -3 noch heller. Der Helligkeitsunterschied ist auf dem Video-Einzelbild naturgetreu wiedergegeben. Auf dem anspruchsvollen Bild war die ISS im Orbit etwa 602 Kilometer, Saturn hingegen ungefähr 1,4 Milliarden Kilometer vom Schulparkplatz entfernt.

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Wurzeln auf einem sich drehenden Planeten

Das Bild zeigt einen alten blattlosen Baum vor einem Himmel mit Strichspuren, die durch die Erdrotation entstehen.

Bildcredit und Bildrechte: Marcella Giulia Pace

Ein alter Baum mit Wurzeln auf einem rotierenden Planeten steht im Zentrum dieser Serie aus 137 Aufnahmen. Diese entstanden einer Nacht im Norden Siziliens und wurden jeweils 20 Sekunden belichtet.

Digitalkamera und Fischaugen-Objektiv waren für diese dramatische Zeitraffer auf ein Stativ montiert, sodass die Sterne am dunklen Himmel der Region Strichspuren zogen. Auf diese Weise erkennt man leicht den Himmelsnordpol des Planeten. Die Verlängerung der Rotationsachse der Erde in den Weltraum liegt links oben in der Mitte der konzentrischen Strichspurbögen.

Auch die Milchstraße ist abgebildet. Die Ebene unserer Galaxis erstreckt sich im weiten Sichtfeld von Norden nach Osten (von links nach rechts), sie bildet ein breites, leuchtendes Band aus diffusem Sternenlicht.

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Der NGC 6914-Komplex

Die Umgebung von NGC 6914 im nördlichen Sternbild Schwan enthält viele Emissionsnebel und Reflexionsnebel sowie die Cygnus-OB2-Assoziation

Bildcredit und Bildrechte: Giorgio Ferrari

Diese farbenprächtige Himmelslandschaft ist eine Kontraststudie, sie zeigt Sterne, Staub und leuchtendes Gas in der Nähe von NGC 6914. Der interstellare Nebelkomplex ist etwa 6000 Lichtjahre entfernt. Er befindet sich im hoch fliegenden nördlichen Sternbild Schwan und in der Ebene unserer Milchstraße. Undurchsichtige interstellare Staubwolken sind als Silhouetten zu sehen. Rötliche Wasserstoffemissionsnebel und staubige blaue Reflexionsnebel füllen die kosmische Leinwand.

Die Ultraviolettstrahlung der massereichen heißen jungen Sterne in der ausgedehnten Cygnus-OB2-Assoziation ionisiert den atomaren Wasserstoff in der Region. Dabei entsteht das charakteristische rote Leuchten, wenn Protonen und Elektronen rekombinieren. Die eingebetteten Cygnus-OB2-Sterne liefern auch das bläuliche Sternenlicht, das von Staubwolken stark reflektiert wird.

Das Teleskopsichtfeld ist breiter als ein Grad. In der geschätzten Entfernung von NGC 6914 entspricht das etwa 100 Lichtjahren.

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Gaia zeigt die Bewegung der Milchstraße in 3-D

Der ESA-Satellit Gaia zeigt die Bewegung der Sterne am Himmel, links befindet sich ein großer blauer Bereich, der rechte Bereich ist rot

Bildcredit und Lizenz: ESA, Gaia, DPAC; Text: Ata Sarajedini (Florida-Atlantik-Universität, Podcast Astronomie-Minute)

Sternströme machen unseren Himmel lebendig. Dieser Karte wurde aus aktuellen Daten erstellt, die mit dem ESASatelliten Gaia gewonnen wurden. Sie zeigt die Bewegungen von 26 Millionen Sternen in der Milchstraße. Blau gefärbte Sterne bewegen sich auf uns zu, rot gefärbte entfernen sich von uns. Die Linien zeigen die Bewegungen der Sterne am Himmel.

Der große blaue Bereich links und die rote Fläche rechts auf der Karte vermitteln den allgemeinen Eindruck, dass Sterne in der Milchstraße um das Zentrum rotieren. Es gibt jedoch eine Region nahe der Mitte, wo es – verursacht durch die Bewegung der Sonne relativ zum starr rotierenden Zentralbalken der Galaxis – scheinbar umgekehrt läuft.

Das Wissen über die Bewegung der Sterne hilft der Menschheit, die komplexe Geschichte unserer Milchstraße und den Ursprung unserer Sonne besser zu verstehen.

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Einstein-Ring einer geschmolzenen Galaxie

Diese Galaxie ist durch eine Gravitationslinse verzerrt, als wäre sie geschmolzen

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA, S. Jha; Bearbeitung: Jonathan Lodge

Es ist schwierig, eine Galaxie hinter einem Galaxienhaufen zu verstecken. Die Gravitation des näheren Galaxienhaufens wirkt wie eine riesige Linse, welche die Bilder der weiter entfernten Galaxie an den Seiten herumzieht und sie stark verzerrt. Genau das ist auf diesem kürzlich überarbeiteten Bild des Weltraumteleskops Hubble zu sehen.

Der Haufen GAL-CLUS-022058c besteht aus vielen Galaxien, er bricht das Bild einer gelb-roten Hintergrundgalaxie zu Bögen um die Bildmitte. Wegen ihrer ungewöhnlichen Form wird sie als geschmolzener Einsteinring bezeichnet, wobei vier Bilder derselben Hintergrundgalaxie gefunden wurden. Normalerweise kann ein Galaxienhaufen im Vordergrund nur so glatte Bögen erzeugen, wenn ein Großteil seiner Masse gleichmäßig verteilt ist – und sich somit nicht in den sichtbaren Haufengalaxien konzentriert.

Die Auswertung der Positionen dieser Gravitationsbögen bietet Astronom*innen eine Methode, um die Verteilung der Dunklen Materie in Galaxienhaufen abzuschätzen und Rückschlüsse darauf zu ziehen, wann die Sterne in diesen frühen Galaxien entstanden sind.

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