Eine ungewöhnliche Globule in IC 1396

Das Bild zeigt die Sternbildungsregion IC 1396, auch Elefantenrüsselnebel genannt. Eine dunkle Form mit rot leuchtendem Rand besitzt in der Mitte eine helle Stelle, die wie ein Auge wirkt.

Bildcredit und Bildrechte: Bernard Miller

Gibt es in IC 1396 ein Ungeheuer? Teile der Gas- und Staubwolken dieser Sternbildungsregion, die manche als Elefantenrüsselnebel kennen, können bedrohliche, manchmal fast menschliche Formen annehmen.

Doch einzige echte Monster hier ist ein heller, junger Stern, der zu weit von der Erde entfernt ist, um uns gefährlich zu werden. Das energiereiche Licht dieses Sterns zerfrisst den Staub der dunklen kometaren Globule am oberen Bildrand. Die Strahlen und Teilchenwinde dieses Sterns vertreiben auch das Gas und den Staub aus der Umgebung.

Der relativ blasse Komplex IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt und bedeckt am Himmel eine viel größere Region als die hier gezeigte – mit einer scheinbaren Breite von mehr als 10 Vollmonden.

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Io in Echtfarben

Das Bild zeigt den vulkanischen Jupitermond Io in leuchtend gelben Farben.

Bildcredit: NASA, JPL, Projekt Galileo

Der seltsamste Mond im Sonnensystem ist leuchtend gelb. Dieses Bild ist ein Versuch, Io in Echtfarben zu zeigen, wie ihn das durchschnittliche menschliche Auge wahrnehmen würde. Im Juli 1999 nahm ihn die Raumsonde Galileo auf, die von 1995 bis 2003 um Jupiter kreiste.

Ios Farben stammen von Schwefel und geschmolzenem Silikatgestein. Ein System aktiver Vulkane hält die ungewöhnliche Oberfläche von Io sehr jung. Jupiters intensive Gezeitengravitation streckt Io und dämpft die Taumelbewegungen, die von Jupiters anderen Galileischen Monden verursacht werden. Dadurch entsteht Reibung, die das Innere von Io stark aufheizt, sodass geschmolzenes Gestein durch die Oberfläche schießt. Ios Vulkane sind so aktiv, dass sie das Innere des Mondes nach außen kehren. Ein Teil von Ios vulkanischer Lava so heiß ist, dass sie im Dunkeln leuchtet.

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America und das Meer der Ruhe

Das Bild zeigt eine Anaglyphe aus zwei Einzelbildern mit dem Kommandomodul America von Apollo 17 vor dem Südmassiv und dem Taurus-Littrow-Tal.

Bildcredit: Gene Cernan, Apollo 17, NASA; Anaglyphe von Patrick Vantuyne

Nehmt eure rot-blauen Brillen und seht diese Stereoansicht einer anderen Welt an. Vor fünfzig Jahren, am 11. Dezember 1972, fotografierte Eugene Cernan, der Missionskommandant von Apollo 17, einen Umlauf vor dem Abstieg zur Landung auf dem Mond diese Szene.

Die Stereoanaglyphe wurde aus zwei Bildern (AS17-147-22465, AS17-147-22466) zusammengesetzt, beide Bilder fotografierte Cernan an Bord des Mondlandemoduls Challenger, als er und Dr. Harrison Schmitt über den Landeort von Apollo 17 im Taurus-Littrow-Tal flogen.

Die breite, sonnenbeschienene Bergwand des Südmassivs ragt nahe der Bildmitte auf, links daneben liegt der dunkle Boden von Taurus-Littrow. Vor dem Gipfel des Südmassivs seht ihr das von Ron Evans gesteuerte Kommandomodul America im Orbit. Hinter den Bergen zum Mondrand hin liegt das Mare Serenitatis.

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Mars steigt über dem Mondrand auf

Das Bild zeigt, wie der Planet Mars nach einer Bedeckung hinter dem Mondrand wieder auftaucht.

Bildcredit und Bildrechte: Tom Glenn

In der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember stand der Mars in die Nähe des Vollmondes. Von Europa und Nordamerika aus gesehen wurde der Rote Planet sogar bedeckt, als er hinter dem Mond vorbei wanderte. Etwa eine Stunde nach seinem Verschwinden hinter der Mondscheibe tauchte der Mars auf diesem Stapel scharfer Videobilder, die in San Diego auf dem Planeten Erde aufgenommen wurden, wieder auf.

Im Vordergrund stand der Mond, der Mars war an die 82 Millionen Kilometer entfernt und nahe seiner Opposition. Vollmond und Vollmars waren hell genug für dieses spektakuläre Bild, es war keine Helligkeitsanpassung nötig. Im Bild geht der Mars knapp über dem urzeitlichen Mondkrater Abel mit seinem dunklen Boden nahe am südöstlichen Rand der Mondvorderseite auf. Der große Einschlagkrater nördlich davon (links) ist Humboldt.

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Orion und das Meer der Stürme

Eine Kamera an Bord des Raumschiffs Orion zeigt einen Teil der Kapsel vor der Mondoberfläche

Bildcredit: NASA, Artemis 1

Eine Kamera an Bord des unbesatzten Raumschiffs Orion fotografierte diese Ansicht vom 5. Dezember, als sich Orion bei ihrem Rückkehr-Vorbeiflug dem Mond näherte. Unter einem von Orions großflächigen Solarpaneelen liegt das dunkle, glatte Gelände am westlichen Rand des Oceanus Procellarum (Meer der Stürme).

Das markante Meer der Stürme auf der Mondvorderseite ist das größte der lavagefluteten Mondmeere. Der Terminator des Mondes – die Schattenlinie zwischen Tag und Nacht auf dem Mond – verläuft am linken Bildrand. Über der Mitte befindet sich der 41 Kilometer große Krater Marius. Der Strahlenkrater Kepler lugt rechts neben dem Solarpaneel ins Bild. Keplers helle Strahlen reichen bis nach Norden und Westen zum dunklen Boden des Kraters Marius.

Aktuell ist das Raumschiff Orion unterwegs zu seiner Wasserung am 11. Dezember im wasserüberfluteten Pazifik des Planeten Erde.

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NGC 7293: Der Helixnebel

Der Helixnebel im Sternbild Wassermann mit der Bezeichnung NGC 723 besitzt eine überraschend komplexe Geometrie.

Bildcredit und Bildrechte: Tommaso Stella

Im Sternbild Wassermann endet etwa siebenhundert Lichtjahre von der Erde entfernt ein sonnenähnlicher Stern. Während der letzten paar Tausend Jahre des vergehenden Sterns entstand der Helixnebel NGC 7293, ein gut untersuchtes, nahe gelegenes Beispiel eines planetarischen Nebels, das typisch für diese Schlussphase der Sternentwicklung ist.

Schmalband-Bilddaten der Emissionslinien von Wasserstoffatomen in Rot und Sauerstoffatomen in blaugrünen Farbtönen wurden zu diesem Bild kombiniert. Es zeigt faszinierende Details der Spiralstruktur, zum Beispiel seine etwa 3 Lichtjahre große, helle innere Region. Der weiße Punkt im Zentrum der Helix ist der Zentralstern dieses planetarischen Nebels. Die Helix wirkt auf den ersten Blick wie ein einfacher Nebel. Heute weiß man mehr seine überraschend komplexe Geometrie.

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M16: Webb zeigt eine Säule mit Sternbildung

Das Bild zeigt eine Staubsäule im Adlernebel, auch M16, im Sternbild Schlange.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI, Bearbeitung und Bildrechte: Mehmet Hakan Özsaraç

Was passiert im Inneren dieses interstellaren Berges? Es entstehen Sterne. Der Berg ist eigentlich eine Säule aus Gas und Staub im malerischen Adlernebel (M16). Eine Säule wie diese hat eine so geringe Dichte, dass man leicht durch sie hindurch fliegen könnte – sie erscheint nur wegen ihres hohen Staubanteils und der großen Tiefe so kompakt.

Neu entstandene Sterne beleuchten die hellen Bereiche von innen heraus. Diese Regionen leuchten in rotem und infrarotem Licht, da der dazwischenliegende interstellare Staub das blaue Licht streut.

Dieses Bild stammt vom James-Webb-Weltraumteleskop (JWST), das Ende des letzten Jahres startete. Es wurde kürzlich beispiellos detailreich in nahem Infrarotlicht aufgenommen. Energiereiches Licht, heftige Winde und finale Supernovae dieser jungen Sterne zerstören in den nächsten 100.000 Jahren langsam diese Sterngeburtssäule.

Astrophysik: Mehr als 2900 Codes in der Quellcodebibliothek für Astrophysik
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Plejaden: Der Sternhaufen der sieben Schwestern

Das Bild wurde lange belichtet, es zeigt den Sternhaufen der Plejaden mitsamt der leuchtend blauen Staubwolken, in die sie eingebettet sind.

Bildcredit und Bildrechte: Blake Estes (iTelescope am Siding-Spring-Observatorium) und Christian Sasse

Habt ihr schon einmal den Sternhaufen der Plejaden gesehen? Selbst dann habt ihr ihn wahrscheinlich noch nie so groß und deutlich gesehen wie hier. Die Plejaden sind der vielleicht berühmteste Sternhaufen am Himmel. Ihre hellen Sterne sind sogar mitten in einer lichtverschmutzten Stadt mit bloßem Auge zu sehen.

Doch mit einer langen Belichtungszeit an einem dunklen Ort treten die Staubwolken um den Sternhaufen der Plejaden sehr markant hervor. Diese 11-Stunden-Belichtung wurde am Siding-Spring-Observatorium in Australien fotografiert. Sie zeigt einen Himmelsbereich, der so groß ist wie mehrere Vollmonde.

Die Plejaden sind auch als die sieben Schwestern und M45 bekannt, ihre Entfernung beträgt ungefähr 400 Lichtjahre und sie liegen im Sternbild Stier (Taurus). Ein weitverbreiteter Mythos mit aktueller Wendung besagt, dass einer der helleren Sterne seit der Benennung des Haufens verblasst ist, sodass seither nur noch sechs der Schwestersterne mit bloßem Auge sichtbar sind. Doch die tatsächliche Zahl der Plejadensterne kann mehr oder weniger als sieben betragen, je nach Dunkelheit des umgebenden Himmels sowie der Klarheit und des Sehvermögens der beobachtenden Person.

Himmelsüberraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (Deutsche Übersetzung ab August 2007)
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