Ungewöhnliche Globule in IC 1396

Eine dunkle Staubwolke ragt von unten ins Bild, sie erinnert an einen einäugigen Zyklopen. Am Rand schimmert die Dunkelwolke rötlich. Im Bild sind Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Joachim Korb

Gibt es ein Monster in IC 1396? Die Sternenstehungsregion ist auch als Elefantenrüsselnebel bekannt und ist für manche eine gruselige Erscheinung. Teile der Gas- und Staubwolken scheinen sogar menschliche Formen anzunehmen. Doch das einzige Monster hier ist ein heller, junger Stern, der zu weit von der Erde entfernt ist, um bedrohlich für uns zu sein.

Das energiereiche Licht des jungen Sterns erodiert die kometenartige Staubhülle, die im oberen Teil des Bildes zu sehen ist. Strahlen und Ströme aus Teilchen, die von dem Stern hinausgeblasen werden, schieben zusätzlich das Gas und den Staub in der Umgebung weg. Die ganze Region von IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt und darum recht lichtschwach. Sie reicht aber über ein viel größeres Gebiet am Himmel, als es hier zu sehen ist. Dieses Gebiet hat einen scheinbaren Durchmesser von 10 Vollmonden.

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Sonnenuntergang zur Tagundnachtgleiche

Über der Stadt Edmonton im kanadischen Alberta geht die Sonne siebenmal unter. Die gepunkteten Sonnenuntergangsspuren wurden in verschiedenen Monaten fotografiert. Die linke Spur zeigt den Sonnenuntergang zur Wintersonnenwende, die rechten den Bogen, den die Sonne im Sommer zieht. Die Landschaft ist winterlich, vorne ist ein Fluss, der teilweise von Eis bedeckt ist. Hinter den Silhouetten von Wolkenkratzern leuchtet Abendrot.

Bildcredit: Luca Vanzella

Geht die Sonne immer in der gleichen Richtung unter? Nein, die Richtung des Sonnenuntergangs hängt von der Jahreszeit ab. Die Sonne geht zwar immer ungefähr im Westen unter. Aber morgen, zur Tagundnachtgleiche, geht sie ganz genau im Westen unter. Danach verschiebt sich ihr Untergang nach und nach Richtung Südwesten. Zur Wintersonnenwende im Dezember erreicht der Sonnenuntergang dann seine maximale Verschiebung.

In den vergangenen Sommermonaten ging die Sonne weiter im Nordwesten unter. Zur Sommersonnenwende im Juni erreichte sie ihre größte Verschiebung nach Nordwesten.

Dieses Bild zeigt sieben verschiedene Wege der Sonne. Sie wurden an je einem Tag in den Monaten von Dezember 2019 bis Juni 2020 fotografiert. Die Bilderserie entstand im kanadischen Alberta, weit nördlich des Äquators. Vorne liegt die Stadt Edmonton. Der mittlere gepunktete Streifen zeigt den Weg der Sonne bei der letzten Tagundnachtgleiche im März. Morgen geht die Sonne dort genau am gleichen Equinox-Band unter.

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Der Komplex um NGC 6914

Zwischen zahlreichen Sternen sind rote Nebel verteilt, dazwischen befinden sich auch Dunkelnebel und blaue Reflexionsnebel.

Bildcredit und Bildrechte: Tommy Lease

Diese farbenfrohe Himmelslandschaft um NGC 6914 ist eine Studie an Kontrasten. Sie zeigt uns Sterne, Staub und leuchtendes Gas in der Umgebung. Die Ansammlung interstellarer Nebel ist etwa 6000 Lichtjahre entfernt. Sie befindet sich im Sternbild Schwan und in der Ebene unserer Milchstraße.

Wir sehen die Umrisse dunkler interstellarer Staubwolken. Rötliche Emissionsnebel und bläuliche Reflexionsnebel füllen die kosmische Leinwand. In der ausgedehnten Cygnus-OB2-Assoziation sind massereiche, heiße, junge Sterne. Ihre ultraviolette Strahlung ionisiert den Wasserstoff. Wenn die Elektronen und Protonen wieder zusammenfinden, leuchtet es dann in seinem typischen rötlichen Licht.

Die Sterne von Cygnus OB2 erzeugen auch das blaue Licht, das von den Staubwolken reflektiert wird. Das Bildfeld ist über ein Grad breit. In der Entfernung von NGC 6914 ist es etwa 100 Lichtjahre groß.

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Eine Geschichte von zwei Nebeln

Mitten im Bild ist der bunte Ring M57, er leuchtet außen rot und innen gelb und blau. Links ist eine sehr blasse Spiralgalaxie, die scheinbar gleich groß ist wie M57.

Bildcredit und Bildrechte: Kent Biggs

Dieser farbenfrohe Ausblick bietet sich uns im musikalischen Sternbild Leier. Er zeigt die lichtschwachen äußeren Hüllen und auch den helleren Zentralbereich des ringförmigen Nebels M57. Er ist auch als Ringnebel bekannt. In der modernen Astronomie ist M57 ein gut untersuchter planetarischer Nebel. Der zentrale Ring ist etwa ein Lichtjahr groß.

Doch M57 ist bestimmt kein Planet, sondern die gasförmige Hülle eines vergehenden Sterns. Er war der Sonne sehr ähnlich. Links daneben befindet sich die schwächere und oft übersehene Spiralgalaxie IC 1296. Ihre scheinbare Größe ist fast gleich wie die von M57. Vor gut 100 Jahren wurde IC 1296 tatsächlich noch als spiralförmiger Nebel bezeichnet.

Zufällig befinden sich die beiden im selben Bildfeld. Sie erscheinen etwa gleich groß, doch in Wirklichkeit sind extrem weit voneinander entfernt. M57 ist etwa 2000 Lichtjahre entfernt und befindet sich in der Milchstraße in unserer galaktischen Nachbarschaft. IC 1296 hingegen ist extragalaktisch und gut 200.000.000 Lichtjahre von uns entfernt. Das ist etwa 100.000-mal weiter weg als M57. Da die beiden etwa gleich groß erscheinen, muss der Spiralnebel IC 1296 auch etwa 100.000-mal größer sein als der planetarische Nebel M57.

Wenn ihr genau schaut, erspäht ihr in dem scharfen, modernen Bild sogar noch weiter entfernte Galaxien im Hintergrund. Sie sind im ganzen Bildfeld verteilt.

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Hauptsächlich Perseïden

Über einem Windpark im Burgenland, dessen Lichter rot blinken, regnen Meteore der Perseïden vom Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Klaus Pillwatsch

Die Himmelslandschaft wurde am 13. August vor der Morgendämmerung aufgenommenen. Wir sehen hauptsächlich Meteore der Perseïden, die auf den Planeten Erde herabregnen. Die Spuren der Perseïden erkennt man leicht. Sie strömen scheinbar alle vom selben Punkt am Himmel aus. Das ist der Radiant des jährlichen Meteorstroms. Es ist ein kleiner Bereich im Sternbild Perseus, er befindet sich über dem Bildfeld. In dieser Richtung am Himmel blicken wir die Umlaufbahn des Verursachers der Perseïden entlang. Es ist der periodische Komet Swift-Tuttle.

Die Szene entstand aus etwa 500 Aufnahmen. Darauf wurden die einzelnen Sternschnuppen eingefangen. Alle Einzelbilder wurden in etwa zweieinhalb Stunden bei einem Windpark bei Mönchhof im österreichischen Burgenland fotografiert. Vorne leuchten die roten Lichter der Windturbinen. Die spektakuläre Konjunktion der hellen Planeten Jupiter und Venus schmückt den Osthorizont.

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Geflecht am Himmel

Über einem See in Schweden leuchten Wolken. Sie sind am Rand des Weltraums, daher leuchtet die Sonne noch darauf, obwohl es am Boden schon dunkel ist. Unten ist ein See, der die Wolken spiegelt.

Bildcredit und Bildrechte: P-M Hedén (Clear Skies, TWAN)

Diese einzigartigen nachtleuchtenden Wolken leiteten Sonnenlicht an den Himmel, während er immer dunkler wurde. Aufgenommen wurden sie am 10. Juli. Sie spiegeln sich im ruhigen Wasser eines Sees bei Vallentuna in der Nähe von Stockholm in Schweden.

Die eisigen Wolken schweben etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche am Rand des Weltraums. Dort reflektieren sie immer noch das Sonnenlicht, obwohl die Sonne für uns am Boden schon lange untergegangen ist. Die leuchtenden Nachtwolken sieht man üblicherweise nur in hohen Breiten und im Sommer. Man nennt sie auch polare mesosphärische Wolken. Sie entstehen, wenn Wasserdampf in die kalte obere Atmosphäre gelangt. Dort kondensiert er an feinen Staubkörnchen, die von zerbrochenen Meteoren oder vulkanischer Asche stammen.

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Lynds Dunkler Nebel 1251

Siehe Beschreibung. XXX Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Cristiano Gualco

Sterne entstehen in Lynds Dunklem Nebel (LDN) 1251. Der Nebel ist etwa 1000 Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich oberhalb der Ebene der Milchstraße. LDN 1251 trägt auch den weniger appetitlichen Namen “Fauler Fisch-Nebel“. Die staubige Molekülwolke ist Teil einer größeren Gruppe von Dunkelwolken, die sich in Richtung der Cepheus-Aufhellung zieht. Beobachtungen der verdunkelnden Wolken in verschiedenen Wellenlängen konnten energiereiche Stoßwellen und Sternwinde von neugeborenen Sternen enthüllen. Darunter fand sich auch das verräterische rötliche Glimmen von Herbig-Haro Objekten, die in dem Bild versteckt sind. Ferne Galaxien treiben sich im Hintergrund der Szenerie herum, beinahe begraben von der staubigen Weite. Dieses Bildfeld ist sehr reizvoll für Teleskope und erstreckt sich über eine Fläche von beinahe dreimal dem Vollmond. In der Entfernung von LDN 1251 entspricht das einer Ausdehnung von etwa 25 Lichtjahren.

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Rubins erster Blick: Sternenlandschaft im Schützen

Dieses erste Bild des Vera-C.-Rubin-Observatoriums zeigt einen Ausschnitt im Sternbild Schütze mit dem Lagunen- und dem Trifidnebel. Das Bild ist sehr detailreich und zeigt viele kleine Nebel.

Bildcredit und Lizenz: NSF–DOE Vera-C.-Rubin-Observatorium

Diese interstellare Himmelslandschaft ist ein 4 Grad großes, prall gefülltes Sternenfeld in Richtung des Zentrums der Milchstraße. Es ist eines der ersten Bilder des neuen Vera-C.-Rubin-Observatoriums. Die hellen Nebel und Sternhaufen im Bild sind begehrte Halte auf Teleskoptouren am Himmel: Messier 8 und Messier 20.

Messier 8 wird auch der Lagunennebel genannt. Er ist eine gigantische Sternentstehungsregion mit über 100 Lichtjahren im Durchmesser. M8 ist etwa 4000 Lichtjahre von uns entfernt. Er enthält einen außergewöhnlichen Sternhaufen voll mit jungen und massereichen Sternen. Ihre starke Strahlung und ihre Sternwinde mischen den Nebel ordentlich durch und regen ihn zum Leuchten an.

Messier 20 trägt den Spitznamen Trifidnebel, weil er von dunklen Staubbändern in drei Teile geteilt wird. Sein rotes Leuchten entsteht durch leuchtenden Wasserstoff. Die blauen Farbtöne stammen von reflektiertem Sternenlicht.

Das Rubin-Observatorium nahm das Bild in den Nächten von 1.-4. Mai auf. In seiner vollen Auflösung ist die prachtvolle Sternenlandschaft im Schützen 84.000 Pixel breit und 51.500 Pixel hoch.

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