Fermis Gammastrahlen-Himmel

Das Bild zeigt den ganzen Himmel in blauen Farbtönen, waagrecht durch die Mitte verläuft eine gelbe Bahn mir rotem Rand - die Milchstraße, auch einige andere helle Quellen sind zu sehen.

Credit: NASA, DOE, Fermi-LAT-Zusammenarbeit

Beschreibung: Das Large Area Telescope (LAT) der Fermi-Mission erforscht das Hochenergie-Universum, indem es den gesamten Himmel im Gammastrahlen-Bereich abtastet. Die Photonen der Gammastrahlen haben 50 Millionen Mal mehr Energie als sichtbares Licht. Diese Karte des ganzen Himmels wurde aus 3 Monate dauernden LAT-Beobachtungen erstellt (4. August bis 30. Oktober 2008) und bietet eine tiefere, besser aufgelöste Ansicht des Gammastrahlenhimmels als jede frühere Mission. Was leuchtet an Fermis Gammastrahlenhimmel? Eine neue wissenschaftliche Veröffentlichung beschreibt die 205 hellsten Gammastrahlen-Quellen, doch diese Karte zeigt eine Top-Ten-Liste von Fermi, darunter fünf Quellen innerhalb und fünf Quellen jenseits unserer Milchstraßen-Galaxis. Innerhalb unserer Galaxis: die Sonne zieht im Beobachtungszeitraum einen blassen Bogen auf der Karte, LSI +61 303 ist ein etwa 6500 Lichtjahre entfernter Röntgen-Doppelstern, PSR J1836+5925 ist ein Pulsar (ein rotierender Neutronenstern), der nur im Gammastrahlenbereich pulsiert, und 47 Tuc ist ein etwa 15.000 Lichtjahre entfernter Kugelsternhaufen. Eine fünfte galaktische Quelle (unbekannt) unmittelbar über der Mitte der galaktischen Ebene fasziniert, weil sie eine veränderliche Quelle ist und keine klare Entsprechung in anderen Wellenlängen hat. Jenseits unserer Galaxis: NGC 1275 ist eine große Galaxie im Herzen des Perseus-Galaxienhaufens, der an die 233 Millionen Lichtjahre entfernt ist, während 3C 454.3, PKS 1502+106 und PKS 0727-115 aktive Galaxien in einer Entfernung von Milliarden Lichtjahren sind. Eine weitere unbekannte Quelle unterhalb der galaktischen Ebene liegt wahrscheinlich außerhalb der Grenzen der Milchstraße. Ihre Natur bleibt rätselhaft.

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Saturn: Monde im Transit

Saturn ist bildfüllend dargestellt, von den Ringen ist nur ein schmales Band zu sehen, sie sind links und rechts abgeschnitten, oben sind einige Monde zu sehen, teils mit Schatten auf dem Planeten.

Credit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnis-Team (STScI/AURA); Dank an M.H. Wong (STScI/UC Berkeley), C. Go (Philippinens)

Beschreibung: Alle 14 bis 15 Jahre blicken wir auf die Kante der Saturnringe. Wenn die hellen, herrlichen Ringe enger zu werden scheinen, wid es zunehmend schwieriger sie zu sehen, sogar mit großen Teleskopen. Doch dies bietet auch eine Gelegenheit mehrfache Transite von Saturnmonden zu beobachten. Während eines Transits gleiten ein sonnenbeleuchteter Mond und sein Schatten über die wolkenbedeckte Oberfläche des Gasriesen. Dieses Hubblebild, aufgenommen am 24. Februar, ist Teil einer Bildfolge, die den Transit von vier Saturnmonden zeigt. Von links nach rechts sind Enceladus und sein Schatten, Dione und ihr Schatten sowie Saturns größter Mond Titan zu sehen. Der kleine Mond Mimas berührt gerade weit rechts nahe der Ringebene die Saturnscheibe. Die Schatten von Titan und Mimas haben rechts die Scheibe verlassen. Saturn hat einen Äquatordurchmesser von etwa 120.000 Kilometern.

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GLOBE at Night: Die Lichtverschmutzung dokumentieren

Die Weltkarte zeigt, welche Orte der Welt stark beleuchtet werden, und wo Sterne gut sichtbar sind.

Credit und Bildrechte: Projekt Globe at Night, UCAR, Int. Jahr der Astronomie 2009

Wie viele Sterne seht ihr? In der nächsten Woche lädt das Projekt GLOBE at Night Menschen aus aller Welt ein, nachts nach draußen zu gehen und nach oben zu sehen!

Beobachtet eine Stunde nach Sonnenuntergang das Sternbild Orion im Westen. Statt Orions Sterne zu zählen, könnt ihr auf der GLOBE at Night-Website eine Sternkarte wählen, die eurer Ansicht von Orion am besten entspricht. Es gibt Karten für einen hellen Himmel mit nur wenigen Orion-Sternen bis zu Karten mit einem sehr dunklen Himmel, bei dem mehr als 100 Sterne des Orion zu sehen sind.

Diese Karte zeigt die Ergebnisse der Beobachtung des letzten Jahres. 2009 ist das Internationale Jahr der Astronomie. Hoffentlich wird dieses Jahr eine noch bessere Karte erstellt. Mit dieser einfachen Aktion helft ihr, besser zu verstehen, wie sich die Lichtverschmutzung der Welt verändert.

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Tychos Supernova-Überrest

Vor einem Hintergrund aus Sternen leuchtet ein aufgebauschter Nebel, der von einer Art Blase umgeben ist.

Credit: Röntgen: NASA/CXC/SAO; Infrarot: NASA/JPL-Caltech; Sichtbares Licht: MPIA, Calar Alto, O. Krause et al.

Beschreibung: Welcher Stern erzeugte diesen riesigen Bovisten? Oben abgebildet ist das beste in mehreren Wellenlängen aufgenommene Bild, das bislang von Tychos Supernova-Überrest gemacht wurde – er ist das Ergebnis einer Sternexplosion, die vor über 400 Jahren von dem berühmten Astronomen Tycho Brahe schriftlich belegt wurde. Dieses Bild ist ein Komposit aus einem Röntenbild, das mit dem Weltraum-Röntgenteleskop Chandra aufgenommen wurde, einem Infrarotbild, das vom Spitzer-Weltraumteleskop stammt, und einem Bild im sichtbaren Licht, aufgenommen mit dem 3,5-Meter-Calar Alto-Teleskop im südlichen Spanien. Die sich ausdehnende Gaswolke ist extrem heiß, geringfügig unterschiedliche Ausdehnungsgeschwindigkeiten haben der Wolke eine bauschige Erscheinung gegeben. Obwohl niemand weiß, welcher Stern SN 1572 erzeugt hat, wird ein Stern mit der Bezeichnung Tycho G – zu dunkel, um hier leicht erkennbar zu sein – als möglicher Vorfahre untersucht. Den Erzeugerüberrest von Tychos Supernova zu finden besonders interessant, weil die Supernova unlängst als dem Typ Ia zugehörig bestimmt wurde. Die Spitzenhelligkeit einer Typ Ia-Supernova konnte bereits gut erklärt werden, was sie sehr wertvoll für die Kalibrierung der Trübung weit entfernter Objekte im Universum macht.

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MRO zeigt den Marsmond Deimos

Ein glatter, rötlich-brauner, kartoffelartiger Himmelskörper ist von wenigen Kratern bedeckt.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Der Mars besitzt zwei winzige Monde, Phobos und Deimos. Oben auf dem kürzlich veröffentlichten Bild der HiRiSE-Kamera an Bord des den Mars umrundenden Mars Reconnaisance Orbiters (MRO) ist Deimos abgebildet, der kleinere Marsmond. Deimos ist mit einem Durchmesser von nur etwa 15 Kilometern einer der kleinsten im Sonnensystem bekannten Monde. Der winzige Marsmond wurde 1877 von Asaph Hall entdeckt, einem amerikanischen Astronomen, der am US Naval Observatory in Washington D.C. arbeitete. Die Existenz der beiden Marsmonde wurde um 1610 von Johannes Kepler prognostiziert – jenem Astronomen, der die Gesetze der Bewegung der Planeten ableitete. In diesem Fall basierte Keplers Vorhersage nicht auf wissenschaftlichen Prinzipien, doch seine Schriften und Ideen waren so einflussreich, dass die beiden Marsmonde in erfundenen Geschichten behandelt wurden, etwa in Gullivers Reisen von Jonathan Swift, geschrieben im Jahr 1726, mehr als 150 Jahre vor ihrer tatsächlichen Entdeckung.

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Eine riesige Sonnenprotuberanz von SOHO

Links unten sind etwa drei Viertel der Sonne in leuchtend orangen und roten Farbtönen zu sehen, außern ist die Sonne von einem roten Nebel umgeben, und in der rechten oberen Ecke schwebt eine gewaltige Sonnenprotuberanz.

Credit: SOHOEIT Consortium, ESA, NASA

Beschreibung: Was ist mit der Sonne passiert? Sie zeigte eine spektakuläre – aber dennoch nicht ungewöhnliche – Sonnenprotuberanz. Eine Sonnenprotuberanz ist eine Wolke aus solarem Gas, das vom Magnetfeld der Sonne über der Sonnenoberfläche gehalten wird. Im Jahr 2004 fotografierte die Raumsonde SOHO, welche die Sonne umkreist, eine eindrucksvoll große Protuberanz, die über der Oberfläche schwebte und oben abgebildet ist. Die Erde würde leicht unter den schwebenden Vorhang aus heißem Gas passen. Eine ruhende Protuberanz dauert typischerweise etwa einen Monat und kann einen koronalen Massenauswurf (CME) erzeugen, bei dem heißes Gas ins Sonnensystem geworfen wird. Die Wirkungsmechanismen, die eine Sonnenprotuberanz erzeugen und erhalten, hängen auf irgendeine Weise mit dem wechselnden Magnetfeld zusammen und sind immer noch Gegenstand der Forschung.

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Haute-Provence-Sternspuren

Diagonal verlaufen Strichspuren von Sternen durchs Bild, links unten ist die geöffnete, innen rot beleuchtete Kuppel einer Sternwarte zu sehen, rechts sind die Äste von Bäumen.

Credit und Bildrechte: Alexandre Santerne / OHP-CNRS

Beschreibung: Montieren Sie Ihre Kamera auf einem Stativ, und schon können Sie die zierlichen Spuren aufzeichnen, die die Sterne ziehen, während der Planet Erde um seine Achse rotiert. Diese dramatische 5 Stunden lang belichtete Aufnahme beispielsweise wurde am 24. Februar am Observatoire de Haute-Provence (OHP) im Südosten Frankreichs gemacht. Dieses Bild, das eigentlich ein Komposit aus 300 aufeinanderfolgenden 1-Minuten-Belichtungen ist, zeigt eindrucksvoll, wie Sterne nahe dem Himmelsäquator in der Projektion fast gerade Linien ziehen, während Sterne nördlich und südlich des Äquators um die nördlichen und südlichen Himmelspole zu kreisen scheinen. In den Kuppeln unten links und rechts unten befinden sich die OHP-Teleskope. Der glänzende Planet Venus hinterlässt den kurzen, hellen Streifen unten rechts, während die Spuren der Sterne nahe der rechten Kuppel enden. Sirius, der Alpha-Stern des Großen Hundes (Canis Major) zieht den hellen Bogen über der linken Kuppel. Der Astronom Alexandre Santerne beleuchtete während der Aufnahmeserie auch kurz eine Eiche im Vordergrund.

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Kompakte Hickson-Gruppe 90

Im Bild leuchten zwei sehr verschwommene weißliche Strukturen mit hellem Kern, über der rechten verläuft eine Staubfaser.

Credit: NASA, ESA, R. Sharples (Univ. Durham)

Als der kanadische Astronom Paul Hickson den Himmel nach Galaxien absuchte, bestimmte er zusammen mit seinen Kollegen mehrere 100 kompakte Galaxiengruppen. Sie werden nun als Hickson Compact Groups (HCGs) bezeichnet.

Dieses scharfe Hubble-Bild zeigt so eine Galaxiengruppe, HCG 90, ungewöhnlich detailliert. Drei Galaxien stehen hier in Wechselwirkung: Eine staubhaltige Spiralgalaxie liegt gestreckt und verzerrt zwischen einem Paar großer elliptischer Galaxien. Die enge Begegnung löst stark gehäufte Sternbildung aus.

Auf einer kosmischen Zeitskala führt der Zug der Gravitation vielleicht zur Verschmelzung des Trios zu einer einzigen riesigen Galaxie. Der Verschmelzungsprozess gilt heute als normaler Teil der Entwicklung von Galaxien, auch unserer Milchstraße.

HCG 90 ist etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt, man findet die Gruppe im Sternbild Südlicher Fisch. Die Hubble-Ansicht ist in der geschätzten Entfernung etwa 80.000 Lichtjahre breit. Kompakte Hickson-Gruppen sind auch auf der Erde mit kleinen Teleskopen ein lohnender Anblick.

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