Junge Sterne in der Rho-Ophiuchi-Wolke

Nebelige Wolken in braunen und dunkeltürkisen Farben füllen das Bild, in der Mitte leuchtet ein hellbeiger Nebel, rechts unten ein roter.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, WISE

Beschreibung: Wie entstehen Sterne? Um das herauszufinden, schufen Astronomen mit dem Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) diese reizende Falschfarben-Komposition in Infrarotwellenlängen mit Staubwolken und eingebetteten, neu entstandenen Sternen. Die kosmische Leinwand zeigt eine der nächstliegenden Sternbildungsregionen, es sind Teile des Wolkenkomplexes um Rho Ophiuchi, der ungefähr 400 Lichtjahre entfernt am südlichen Rand des aussprechbaren Sternbildes Ophiuchus (Schlangenträger) liegt.

Junge Sterne, die in einer großen Wolke aus kaltem molekularem Wasserstoff entstanden sind, heizen den umgebenden Staub auf und sorgen für das infrarote Leuchten. Sterne im Entstehungsprozess, die als junge stellare Objekte oder YSOs bezeichnet werden, sind in die kompakten rosaroten Nebel eingebettet, die man hier sieht. Vor den neugierigen Augen optischer Teleskope sind sie jedoch verborgen.

Eine Untersuchung der Region in durchdringendem Infrarotlicht brachte entstehende und neu entstandene Sterne zum Vorschein, deren Durchschnittsalter auf etwa 300.000 Jahre geschätzt wird. Verglichen mit dem Alter der Sonne von 5 Milliarden Jahren ist das extrem jung. Der auffällige rötliche Nebel rechts unten, der den Stern Sigma Scorpii umgibt, ist ein Reflexionsnebel aus Staub, der Sternenlicht streut.

Diese Ansicht von WISE wurde 2012 veröffentlicht. Sie umfasst an die 2 Grad und bedeckt in der geschätzten Entfernung der Rho-Ophiuchi-Wolke ungefähr 14 Lichtjahre.

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Die Sternenströme von NGC 5907

Hinter einer on der Seite sichtbaren Galaxie, die leicht verkrümmt ist, verlaufen schlierenförmige Sternströme.

Bildcredit und Bildrechte: R Jay Gabany (Blackbird Observatory) – Zusammenarbeit; D.Martinez-Delgado (IAC, MPIA), J.Penarrubia (U.Victoria) I. Trujillo (IAC) S.Majewski (U.Virginia), M.Pohlen (Cardiff)

Um die Galaxie NGC 5907 verlaufen mächtige Gezeitenströme aus Sternen. Die bogenförmigen Strukturen bilden zarte Schleifen. Diese Schlieren reichen mehr als 150.000 Lichtjahre über die schmale Spiralgalaxie hinaus. Wir blicken auf die Kante der Galaxie. Sie wird der Splitter– oder Messerschneidengalaxie genannt.

Die Ströme wurden auf sehr lang belichteten Aufnahmen dokumentiert. Sie sind wahrscheinlich die geisterhaften Spuren einer Zwerggalaxie. Vermutlich sind es Teile einer kleineren Begleitgalaxie, die entlang ihrer Bahn verteilt wurden, nachdem die kleine Galaxie allmählich auseinandergerissen wurde, bevor sie vor mehr als vier Milliarden Jahren mit NGC 5907 verschmolz.

Dieses bemerkenswerte Entdeckungsbild wurde mit einem kleinen robotischen Observatorium in New Mexico aufgenommen. Es bestätigt das kosmologische Szenario, bei dem große Spiralgalaxien wie unsere Milchstraße durch Einlagerung kleinerer Galaxien entstanden sind. NGC 5907 ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt im nördlichen Sternbild Drache.

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M16 und der Adlernebel

Das rötliche Bild zeigt den Emissionsnebel M16, den Adlernebel, mit den berühmten Säulen der Sternbildung in der Mitte. Rechts ist die Fee des Adlernebels.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: M16 ist ein etwa 2 Millionen Jahre junger Sternhaufen. Er ist von seinen Entstehungswolken aus Staub und leuchtendem Gas umgeben, man kennt ihn auch als Adlernebel.

Dieses schöne, detailreiche Porträt der Region entstand aus Schmal- und Breitband-Bilddaten, die auf der Erde aufgenommen wurden. Es zeigt kosmische Skulpturen, die durch Nahaufnahmen des Sternbildungskomplexes mit dem Weltraumteleskop Hubble berühmt wurden. Die dichten, staubigen Säulen werden als Elefantenrüssel oder Säulen der Schöpfung beschrieben. Sie entspringen nahe dem Zentrum, sind Lichtjahre lang und kontrahieren durch Gravitation, um Sterne zu bilden. Die energiereiche Strahlung der Haufensterne erodiert das Material an den Enden und legt schließlich die eingebetteten neuen Sterne frei.

Links unten am Rand der hellen Emissionen entspringt eine weitere staubige Sternbildungssäule, die als Fee des Adlernebels bekannt ist.

M16 ist ein einfaches Ziel für Ferngläser oder kleine Teleskope. Er liegt ungefähr 7000 Lichtjahre entfernt in einem nebelreichen Teil des Himmels, dem geteilten Sternbild Serpens Cauda (Schweif der Schlange).

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Merkur und die ruhige Sonne

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Bildcredit und Bildrechte: John Chumack

Beschreibung: Am 11. November 2019 war die Sonne großteils ruhig, sie verzeichnete ein Minimum in ihrem 11-jährigen Aktivitätszyklus. Der einzige sichtbare Fleck war eigentlich ein Planet, nämlich Merkur, der fünfeinhalb Stunden lang gemächlich vor der ruhigen Sonnenscheibe vorbeizog.

Die Silhouette des innersten Planeten im Sonnensystem maß etwa 1/200stel des scheinbaren Sonnendurchmessers, sie befindet sich auf diesem scharfen, vollständigen Schnappschuss der Sonne fast in der Mitte. Das Bild wurde mit einem H-alpha-Filter und einem sicheren Sonnenteleskop aufgenommen. Es zeigt auch Protuberanzen am Sonnenrand – leuchtendes Plasma, das in gebogenen Magnetfeldern gefangen ist.

Natürlich können – von der Erde aus gesehen – nur die inneren Planeten Merkur und Venus vor der Sonne vorbeiziehen und als Silhouette erscheinen. Dieser Merkurtransit folgte auf den Transit von 2016, es war der 4. von 14 Transiten vor der Sonnenscheibe im 21. Jahrhundert. Der nächste Merkurtransit findet am 13. November 2032 statt.

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Merkurs Silhouette

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Bildcredit und Bildrechte: Martin Wise

Beschreibung: Der kleine dunkle runde Fleck auf dieser Nahaufnahme der Sonne ist der Planet Merkur. Dieses hochaufgelöste Teleskopbild wurde aus 61 scharfen, kolorierten Video-Einzelbildern kombiniert – es ist eine turbulente Anordnung von Konvektionszellen in der Photosphäre, welche die helle Sonnenoberfläche bedecken.

Doch Merkurs regelmäßigere Silhouette fällt auf. Natürlich können – vom Planeten Erde aus betrachtet – nur die inneren Planeten Merkur und Venus vor der Sonne vorbeiziehen und als Silhouette sichtbar sein. Beim Merkurtransit am 11. November 2019 maß die Silhouette des innersten Planeten nur 1/200stel des Sonnendurchmessers. Daher war es sogar bei klarem Tageshimmel schwierig, ihn ohne die Hilfe eines sicheren Sonnenteleskops zu sehen.

Dieser Merkurtransit, der auf den Transit von 2016 folgte, war der 4. von insgesamt 14 Transiten vor der Sonne im 21. Jahrhundert. Der nächste Merkurtransit findet am 13. November 2032 statt.

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NGC 3717: Eine fast von der Seite sichtbare Spiralgalaxie

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Bildcredit: ESA/Hubble und NASA, Bearbeitung: D. Rosario

Beschreibung: Manche Spiralgalaxien sind fast von der Seite zu sehen. Die meisten hellen Sterne in Spiralgalaxien wirbeln in einer Scheibe um das Zentrum. Von der Seite gesehen kann so eine Scheibe ziemlich dünn wirken. Manche Spiralgalaxien sehen sogar noch dünner aus als NGC 3717, die man eigentlich nur ein bisschen geneigt sieht.

Spiralgalaxien bilden Scheiben, weil das ursprüngliche Gas mit sich selbst kollidierte und abkühlte, als es nach innen fiel. Vielleicht kreisen Planeten aus ähnlichen Gründen in Ebenen. Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt eine helle zentrale Wölbung, die aus älteren Sternen besteht, sie liegt hinter Fasern aus rotierendem dunkelbraunem Staub. NGC 3717 ist ungefähr 100.000 Lichtjahre groß und liegt etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Wasserschlange (Hydra).

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Die Mondkrater Langrenus und Petavius

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Bildcredit und Bildrechte: Eduardo Schaberger Poupeau

Beschreibung: Die Geschichte des Mondes ist zum Teil in seinen Kratern verewigt. Dieses Mondpanorama wurde auf der Erde fotografiert, es zeigt die großen Krater Langrenus (links) und Petavius (rechts). Die Krater entstanden bei getrennten Einschlägen.

Langrenus ist ungefähr 130km groß, er besitzt einen terrassenförmigen Kraterrand und einen zirka 3km hohen Zentralberg. Petavius ist mit seinem Durchmesser von 180km etwas größer und besitzt eine markante Bruchlinie, die in seiner Mitte beginnt. Man weiß zwar, dass der Krater Petravius etwa 3,9 Milliarden Jahre alt ist, doch der Ursprung seiner großen Bruchlinie ist unbekannt. Die Krater sind wenige Tage nach Neumond am besten zu sehen, wenn die senkrechten Wände und Hügel die deutlichsten Schatten werfen.

Dieses Bild ist ein Komposit aus den besten von Tausenden hochaufgelösten Infrarot-Videobildern, die mit einem kleinen Teleskop aufgenommen wurden.

Auf der Erde erodieren Berge sehr wahrscheinlich in einer Milliarde Jahren zu Erdreich, doch die Mondkrater Langrenus und Petavius überleben voraussichtlich viele weitere Milliarden Jahre, vielleicht sogar, bis sich die Sonne ausdehnt und Erde und Mond verschlingt.

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Ein Merkur-Transit-Ablauf

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Bildcredit und Bildrechte: Dominique Dierick

Beschreibung: Morgen Montag kreuzt Merkur – von der Erde aus gesehen – die Vorderseite der Sonne. Das Ereignis wird als Transit bezeichnet. Zum letzten Mal geschah das 2016. Weil die Ebene der Merkurbahn nicht exakt in der gleichen Ebene wie die Erdbahn liegt, zieht Merkur für gewöhnlich scheinbar über oder unter der Sonne durch.

Dieser Zeitrafferablauf wurde über ein Einzelbild gelegt. Er wurde auf einem Balkon in Belgien fotografiert und zeigt den ganzen Transit vom 7. Mai 2003. Diese Sonnenüberquerung dauerte länger als fünf Stunden, sodass die oben gezeigten 23 Bilder in Zeitabständen von ungefähr  15 Minuten fotografiert wurden. Der Nordpol der Sonne, die Erdbahn und die Merkurbahn liegen, obwohl sie unterschiedlich sind, links im oberen Teil des Bildes. In der Mitte und ganz rechts sind Sonnenflecken zu sehen. Der nächste Merkurtransit nach Montag findet 2032 statt.

Science-Fiction in Wien: 2-teilige Exkursion 21. und 28. November – 2. Termin mit dem Kabarettisten und Perry-Rhodan-Autor Leo Lukas!

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