Mittfinsternis und Milchstraße

Hinter einer Radioteleskopschüssel des kalifornischen Owen's Valley Radio Observatory sinkt der Mond während einer totalen Mondfinsternis zu den zerklüfteten Bergen der Sierra Nevada hinunter.

Bildcredit und Bildrechte: John Kraus

Beschreibung: Gestern glitt der Perigäums-Vollmond im Mai durch den Erdschatten und erfreute Nachthimmelsbeobachter*innen in Regionen um den Pazifik. Auf dieser Zeitrafferserie der totalen Mondfinsternis vom Westen Nordamerikas sank er zu den zerklüfteten Bergen der Sierra Nevada hinunter.

Zur Mitte der Finsternis wurde der Mond tief am westlichen Horizont auf zwei Einzelaufnahmen fotografiert. Die Kombination der Bilder zeigt die rötliche Farbe des verfinsterten Mondes vor dem dunklen Nachthimmel und das diffuse Sternenlichtband der Milchstraße.

Weitere Bilder, die im Abstand von fünf Minuten mit einer fixierten Kamera aufgenommen wurden, zeigen den Ablauf der partiellen Finsternisphase in der Umgebung. Im Vordergrund zeigt eine Radioteleskopschüssel des kalifornischen Owen’s Valley Radio Observatory zum Himmel.

Zur Originalseite

Die Ausbruchswolken des Sterns AG Car

Dieses Hubble-Bild zeigt AG Carinae im Sternbild Schiffskiel (Carina), einen Leuchtkräftigen Blauen Veränderlichen (LBV) mit einem Nebel, der vermutlich von einem seiner Ausbrüche stammt.

Bildcredit: NASA, ESA, STScI; Bearbeitung: Judy Schmidt; Text: Anders Nyholm

Beschreibung: Wie sind diese ungewöhnlichen Wolken entstanden? In der Mitte dieses Hubble-Bildes aus dem Jahr 2021 seht ihr AG Carinae, einen ungefähr 20.000 Lichtjahre entfernten Überriesenstern im südlichen Sternbild Carina. Der Stern strahlt mehr als eine Million Mal so viel Energie ab wie die Sonne, damit ist AG Carinae einer der leuchtstärksten Sterne in unserer Milchstraße.

AG Carinae und sein Nachbar Eta Carinae gehören zu der seltenen Klasse der Leuchtkräftigen Blauen Veränderlichen (LBV), die für ihre seltenen, aber heftigen Ausbrüche bekannt sind. Der Nebel um AG Car wird als Relikt eines oder mehrerer solcher Ausbrüche interpretiert. Dieser Nebel ist 5 Lichtjahre groß, enthält etwa 10 Sonnenmassen Gas und ist mindestens 10.000 Jahre alt.

Dieses Hubblebild wurde zur Feier des 31. Jahrestag von Hubbles Start aufgenommen, es ist das erste Bild, das den ganzen Nebel zeigt und daher eine neue Übersicht auf seine Struktur und Staubgehalt bietet. LBV sind ein später kurzer Abschnitt in der Existenz einiger Überriesensterne, doch es ist weiterhin eine Herausforderung für die Menschheit, ihre Unruhe zu erklären, um zu verstehen, wie massereiche Sterne funktionieren.

Info zur heutigen totalen Blut-Supermondfinsternis

Zur Originalseite

Der Mond während einer totalen Mondfinsternis


Beschreibung: Wie verändert sich das Aussehen des Mondes während einer totalen Mondfinsternis? Dieses Zeitraffervideo wurde digital so bearbeitet, dass der Mond während der 5 Stunden langen Finsternis am 31. Januar 2018 hell in der Mitte stand.

Zunächst ist der Vollmond zu sehen, weil es eine Mondfinsternis nur bei Vollmond geben kann. Im Hintergrund wandern Sterne vorbei, weil der Mond während der Finsternis weiterhin um die Erde wandert.

Als Nächstes seht ihr, wie der runde Erdschatten über den Mond zieht. Der helle blaue Farbton am Schattenrand hat damit zu tun, dass der Himmel der Erde blau ist. Der tiefrote Farbton in der Schattenmitte hat die gleiche Ursache wie die rot erscheinende Sonne nahe am Horizont.

Morgen bekommen alle von Südostasien über den Pazifik bis hin zum Südwesten Amerikas den Blut-„Supermond“ mit totaler Mondfinsternis* zu sehen. „Blut“ bezieht sich auf die (wahrscheinlich) rote Farbe des voll verfinsterten Mondes, der Begriff Supermond weist darauf hin, dass die Winkelgröße des Mondes ein bisschen größer ist, da er auf seinem leicht elliptischen Orbit der Erde relativ nahe kommt.
*in Europa unbeobachtbar

Details: Totale Mondfinsternis am 26. Mai 2021

Zur Originalseite

Blitzfinsternis auf dem Planeten der Ziegen

Die totale Mondfinsternis vom 15. Juni 2011, fotografiert bei Pezi auf der griechischen Insel Ikaria.

Bildcredit und Bildrechte: Chris Kotsiopoulos (GreekSky)

Beinahe hätte ein Gewitter den Blick auf die spektakuläre totale Mondfinsternis vom 15. Juni 2011 verdorben. Doch die Sturmwolken rissen während der Totalitätsphase der Finsternis 10 Minuten lang auf, und die Blitze sorgten für einen dramatischen Himmel. Die Szene wurde 30 Sekunden belichtet. Sie inspirierte (dank des Astrofotografen) zu einem der einprägsamsten Titel in der 25-jährigen Geschichte von APOD.

Die Anspielung auf die Blitze ist naheliegend, und das Schattenspiel der dunklen Mondfinsternis war fast weltweit zu sehen: in Europa, Afrika, Asien und Australien. Das Bild wurde auf der griechischen Insel Ikaria bei Pezi fotografiert. Dieses Areal ist wegen des unwegsamen Geländes und der seltsamen Felsen als „Planet der Ziegen“ bekannt.

Die nächste totale Mondfinsternis findet am Mittwoch statt.
Details: Totale Mondfinsternis am 26. Mai 2021

Zur Originalseite

Der Galaxienbaum

Eichenwald in Salamanca (Spanien) mit Galaxienbaum.

Bildcredit und Bildrechte: César Vega Toledano; Überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Beschreibung: Erst kamen die Bäume. In Salamanca (Spanien) bemerkte ein Fotograf, wie markant ein Eichenwäldchen nach dem Zurechtstutzen aussah. Als Nächstes kam die Galaxie. Der Fotograf blieb bis zwei Uhr morgens wach und wartete, bis die Milchstraße auf die Höhe einer majestätischen Eiche stieg. Aus der sorgfältig gewählten Perspektive wirkten die Staubbahnen der Galaxis wie die natürliche Fortsetzung der Zweige des Baumes.

Zuletzt kam das Licht. Mit einer Taschenlampe beleuchtete der Fotograf den Baum und projizierte dessen Silhouette. Zufällig standen am relativ hellen Horizont weitere Bäume mit ähnlichen Silhouetten. Dieses Bild wurde 2015 als 30-Sekunden-Einzelaufnahme fotografiert und digital so bearbeitet, dass die Milchstraße betont wurde.

Zur Originalseite

Markarjans Kette

Die Markarjansche Kette mit den Galaxien M84 (unten) und M86 sowie NGC 4438 und NGC 4435, auch bekannt als Markarjans Augen.

Bildcredit und Bildrechte: Ginge Anvik

Beschreibung: Die Galaxienkette, die als Markarjansche Kette bekannt ist, liegt nahe dem Zentrum des Virgo-Galaxienhaufens und reicht über dieses detailreiche Teleskopsichtfeld. Die Kette ist unten in der Mitte von den markanten linsenförmigen Galaxien M84 (unten) und M86 im Bild verankert, von dort aus verläuft die Kette nach rechts oben. Nahe der Mitte erkennt ihr NGC 4438 und NGC 4435, ein Paar wechselwirkender Galaxien, manche kennen sie als Markarjans Augen.

Das Zentrum des Virgohaufens ist schätzungsweise 50 Millionen Lichtjahre entfernt, er ist der nächstgelegene Galaxienhaufen. Mit bis zu 2000 Haufengalaxien hat er einen merklichen gravitativen Einfluss auf unsere Lokale Gruppe. Im Virgohaufen bewegen sich anscheinend mindestens sieben Galaxien der Markarjanschen Kette gemeinsam, die anderen sind anscheinend zufällig Teil der Kette.

Zur Originalseite

Utopia auf dem Mars

Landeplatz einer Viking-Sonde 1976 in der Utopia Planitia auf dem Mars.

Bildcredit: NASA, das Viking-Projekt, M. Dale-Bannister (Universität Washington)

Beschreibung: Die ausgedehnte Utopia Planitia auf dem Mars ist auf diesem Bild aus dem Jahr 1976 von Geröll und Felsbrocken übersät. Die Landschaft der hoch im Norden liegenden Marsebene wurde aus Farb- und Schwarz-weiß-Bilddaten der Landesonde Viking 2 erstellt und entspricht etwa dem Eindruck des menschlichen Auges.

Zum Vergleich: Der markente abgerundete Fels nahe der Mitte ist etwa 20 Zentimeter groß. Der dunkle, eckige Fels rechts weiter hinten im Bild hat einen Durchmesser von ungefähr 1,5 Metern. Im Sichtfeld seht ihr auch zwei Gräben, die der Probengreifarm der Sonde gezogen hat, weiters die abgeworfene Schutzhülle, die den Kopf des Probengreifarms bedeckt hatte, und rechts unten eine der staubbedeckten Standfläche der Landesonde.

Am 14. Mai landete der chinesische Marsrover Zhurong erfolgreich auf dem Mars und schickte die ersten Bilder seines Landeplatzes in der Utopia Planitia.

Zur Originalseite

M13: Der große Kugelsternhaufen im Herkules

M13, einer der hellsten Sternhaufen am nördlichen Himmel, ist der 25.000 Lichtjahre entfernt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Dufour

Beschreibung: 1716 notierte der englische Astronom Edmund Halley: „Das ist nur ein kleiner Fleck, doch er zeigt sich dem bloßen Auge, wenn der Himmel heiter und der Mond abwesend ist.“

Inzwischen ist M13 weniger bescheiden als der große Kugelsternhaufen in Herkules bekannt, er ist einer der hellsten Kugelsternhaufen am Nordhimmel. Scharfe Teleskopbilder wie dieses zeigen Hunderttausende Sterne in dem eindrucksvollen Haufen, der 25.000 Lichtjahre entfernt ist. Die Haufensterne sammeln sich in einer Region mit einem Durchmesser von 150 Lichtjahren.

Wenn man sich dem Zentrum des Haufens nähert, passen mehr als 100 Sterne in einem Würfel von 3 Lichtjahren Seitenlänge. Zum Vergleich: Der sonnennächste Stern ist mehr als vier Lichtjahre entfernt. Der bemerkenswerte Helligkeitsumfang, der in diesem Bild aufgenommen wurde, folgt Sternen bis in den dichten Kern des Haufens. Zu den fernen Hintergrundgalaxien im durchschnittlich breiten Sichtfeld gehört NGC 6207 rechts unten.

Zur Originalseite