Blick auf NGC 6946

Mitten in einem Sternfeld leuchtet eine Spiralgalaxie, die an ein Feuerrad erinnert. In den Spiralarmen befinden sich viele rote Sternbildungsregionen und blaue Sternhaufen.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Marinoni

Von unserem Aussichtspunkt in der Milchstraße sehen wir NGC 6946 direkt von oben. Die große wunderschöne Spiralgalaxie befindet sich in nur 20 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie hält sich hinter einem Schleier aus Staub und Sternen im zirkumpolaren Sternbild Cepheus auf. In dieser scharfen Aufnahme mit einem Teleskop wechseln die Farben der Galaxie vom Kern nach außen hin vom gelblichen Licht alter Sterne im Zentrum zu jungen blauen Sternhaufen und rötlichen Sternentstehungsgebieten entlang der lockeren, fragmentierten Spiralarme.

NGC 6946 ist auch im Infrarotlicht hell und reich an Gas und Staub. Die Galaxie weist eine hohe Sternentstehungsrate auf, aber ebenso eine hohe Sternsterblichkeit. Tatsächlich wurden in NGC 6946 seit dem frühen 20. Jahrhundert zehn bestätigte Supernovae, also totbringende Explosionen massereicher Sterne, entdeckt. Mit einem Durchmesser von fast 40.000 Lichtjahren ist NGC 6946 auch als Feuerwerksgalaxie bekannt.

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Gegendämmerungsstrahlen beim Planetenfest

Das Bild zeigt einen Park mit vielen Menschen, in dem riesige Kugeln aufgestellt sind, sie repräsentieren Sonne, Erde, Mond und den Sternenhimmel. Über einem Schloss im Hintergrund auf einem Hügel laufen rosarote Gegendämmerungsstrahlen über der Festung Špilberk zusammen.

Bildcredit und Bildrechte: Pavel Gabzdyl

Einige Menschen erlebten es, wie sich diese subtilen Licht- und Schattenbänder über den Himmel zogen, als die Sonne am 11. Juli unterging. Die auch als Gegendämmerungsstrahlen bekannten Bänder entstehen, wenn eine große Wolkenbank in der Nähe des westlichen Horizonts bei Sonnenuntergang lange Schatten durch die Atmosphäre wirft. Aufgrund der Kameraperspektive scheinen die Licht- und Schattenbänder zum östlichen (gegenüberliegenden) Horizont hin zusammenzulaufen, und zwar an einem Punkt direkt über einer Burg nahe Brünn (Tschechien) aus dem 14. Jahrhundert.

Im Vordergrund genießen die Bewohner des Planeten Erde das jährliche Planetenfestival im Park unterhalb der Sternwarte und des Planetariums von Brünn. Während Dämmerungsstrahlen und Gegendämmerungsstrahlen ein relativ häufiges atmosphärisches Phänomen sind, gibt es die aufblasbaren Kugeln mit einem Durchmesser von 10 Metern, die Objekte des Sonnensystems darstellen, auf dem Planeten Erde viel seltener zu sehen.

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Jones-Emberson 1

Der planetarische Nebel Jones-Emberson 1 ist eine rot leuchtende Hülle mit einem dunklein Inneren. Der Nebel schwebt mitten im Bild und ist von dünn verteilten Sternen und Galaxien umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Team OURANOS, (Jean-Baptiste Auroux, Jean Claude Mario, Mathieu Guinot und Matthieu Tequi)

Der planetarische Nebel Jones-Emberson 1 ist das Leichentuch eines sterbenden sonnenähnlichen Sterns. Er liegt etwa 1.600 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Luchs mit den scharfen Augen. Der sich ausdehnende Überrest der Atmosphäre des sterbenden Sterns mit einem Durchmesser von etwa 4 Lichtjahren wurde in den interstellaren Raum geschleudert, als der zentrale Vorrat des Sterns an Wasserstoff und Helium für die Kernfusion nach Milliarden von Jahren erschöpft war. In der Nähe des Zentrums des planetarischen Nebels sind die Überreste des Sternkerns zu sehen, ein blau-glühender weißer Zwergstern.

Der Nebel, der auch als PK 164 +31.1 bekannt ist, ist schwach und mit dem Okular eines Teleskops nur sehr schwer zu erkennen. Aber dieses tiefe Bild, das Aufnahmen über 12 Stunden Belichtungszeit kombiniert, zeigt ihn in außergewöhnlichen Details. Sterne in unserer eigenen Milchstraßengalaxie sowie Hintergrundgalaxien im ganzen Universum sind über das klare Sichtfeld verstreut. Auf der kosmischen Bühne ist Jones-Emberson 1 nur ein flüchtiges Objekt, das in den nächsten paar tausend Jahren verblassen wird. Sein heißer, zentraler Weißer Zwergstern wird Milliarden von Jahren brauchen, um abzukühlen.

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Ätna und Milchstraße

Rotes Licht leuchtet in der Milchstraße und auf dem Berg auf der Erde, dem Schichtvulkan Ätna auf der italienischen Insel Sizilien.

Bildcredit und Bildrechte: Gianni Tumino

Das Glühen vom Gipfel des Ätna, des berühmten aktiven Stratovulkans des Planeten Erde, zeichnet sich in dieser Berg- und Nachtlandschaft am Horizont ab. Am Himmel darüber erstrecken sich diffuse Lichtbänder, die von den unzähligen Sternen unserer Galaxie stammen.

In der Silhouette sind die massiven Staubwolken der Milchstraße entlang der galaktischen Ebene gebündelt. Aber auch die hellen Sterne Deneb, Wega und Altair, die Eckpunkte des Sommerdreiecks, das sich zwischen dunklen Nebeln und leuchtenden Sternwolken über dem Vulkangipfel erstreckt, sind den nördlichen Himmelsbeobachtern vertraut.

Die kombinierten Langzeitbelichtungen zeigen auch das Licht aktiver Sternentstehungsgebiete entlang der Milchstraße, die den rötlichen Farbton des Ätna in der Sommernacht der nördlichen Hemisphäre widerspiegeln.

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Sonnwendmond

Über einer Stadt verläuft in einem Bogen der Juni-Vollmond, der in der Nacht des 21. Juni über der türkischen Stadt Bursa alle 10 Minuten fotografiert wurde.

Bildcredit und Bildrechte: Tunc Tezel (TWAN)

Der Juni-Vollmond geht gegenüber der untergehenden Sonne auf und findet im Jahr 2024 ca. 28 Stunden nach der Sonnenwende statt. Der Mond bleibt nahe an der Bahn der Sonne entlang der Ekliptikebene, und während die Sonne zur Sonnenwende am Taghimmel hoch steigt, bleibt der Vollmond im Juni in dieser Nacht von nördlichen Breiten aus gesehen niedrig.

In dieser Dachansicht des Nachthimmels vom 21. Juni in Bursa (Türkei), die aus Belichtungen erstellt wurde, die alle 10 Minuten zwischen Mondaufgang und Monduntergang gemacht wurden, schmiegt sich der Vollmond tatsächlich an den Horizont.

Im Jahr 2024 durchläuft der Mond auch die große Mondwende, ein Extrem in der monatlichen Nord-Süd-Schwankung von Mondaufgang und Monduntergang, die durch die Präzession der Mondbahn in einem 18,6-jährigen Zyklus verursacht wird. Dies hat zur Folge, dass der Vollmond zur Juni-Sonnenwende seinen südlichsten Mondaufgang und Monduntergang am Horizont hat.

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Komet 13P/Olbers

Das Bild zeigt den Kometen 13P/Olbers. Sein Kopf befindet sich rechts unten, nach links fächert sich sein Schweif aus.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Es ist kein Paradoxon, dass der Komet 13P/Olbers nach 68 Jahren in das innere Sonnensystem zurückkehrt. Der periodische Komet vom Halleyschen Typ wird am 30. Juni sein nächstes Perihel oder seine nächste Annäherung an die Sonne erreichen und ist ein Ziel für Fernglasbeobachtungen tief am Nachthimmel der nördlichen Hemisphäre des Planeten Erde geworden.

Dieses scharfe Teleskopbild von 13P wurde in der Nacht des 25. Juni aufgenommen. Es zeigt die wechselnden Details des hellen Ionenschweifs des Kometen, der durch den Wind der aktiven Sonne zerrissen und zerfleddert wurde, sowie einen breiten, aufgefächerten Staubschweif und eine leicht grünliche Koma. Das Bild erstreckt sich über mehr als zwei Grad vor einem Hintergrund aus schwachen Sternen in Richtung des Sternbilds Luchs.

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Lynds Dunkler Nebel 1251

Eine Staubwolke zeichnet sich graubraun vor dem dunklen Hintergrund ab, in der Mitte ist sie kompakt und dunkel. In ihrem Inneren entstehen Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Long Xin

In Lynds Dunkelnebel (LDN) 1251 bilden sich Sterne. Der etwa 1000 Lichtjahre entfernte und über der Ebene unserer Galaxie driftende LDN 1251 ist auch unter dem weniger appetitlichen Namen „Nebel des fauligen Fisches“ bekannt. Die staubige Molekülwolke ist Teil eines Komplexes von Dunkelnebeln, die in Richtung der Cepheus-Flare-Region kartiert sind.

Die astronomische Erkundung der verdunkelnden interstellaren Wolken offenbart im gesamten Spektrum energetische Schocks und Ausströmungen, die mit neugeborenen Sternen in Verbindung stehen, einschließlich des verräterischen rötlichen Leuchtens von verstreuten Herbig-Haro-Objekten, die sich im Bild verstecken. Auch weit entfernte Hintergrundgalaxien, die fast hinter der staubigen Ausdehnung begraben sind, sind beim genaueren Betrachten zu finden.

Dieser reizvolle Anblick erstreckt sich über vier Vollmonde am Himmel. Bei der geschätzten Entfernung von LDN 1251 beträgt die Ausdehnung ca. 35 Lichtjahre.

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RCW 85

Hinter lose verteilten blau leuchtenden Sternen türmt sich ein rotes Staubgebirge auf. Es ist die Emissionsregion RCW 85.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Aus dem astronomischen Katalog von Rodgers, Campbell und Whiteoak von 1960 leuchtet die Emissionsregion RCW 85 am südlichen Nachthimmel zwischen den hellen Sternen Alpha und Beta Centauri. In ca. 5.000 Lichtjahren Entfernung ist die dunstige interstellare Wolke aus leuchtendem Wasserstoffgas und Staub nur schwach zu erkennen. Doch in dieser kosmischen Himmelslandschaft, die aus 28 Stunden Schmal- und Breitbandbelichtung besteht, sind detaillierte Strukturen entlang klar definierter Ränder innerhalb von RCW 85 zu erkennen.

Der dramatische Nebel, der an Formen in anderen stellaren Kinderstuben erinnert, in denen Gas- und Staubwolken durch energiereiche Winde und die Strahlung neugeborener Sterne geformt werden, wird auch als Teufelssturm bezeichnet. Dieser Bildausschnitt erstreckt sich bei der geschätzten Entfernung von RCW 85 über ca. 100 Lichtjahre.

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