Nebel und Sternhaufen im Schützen

Die Region ist voller leuchtender Nebel und wirkt daher unvertraut, weil das Bild viele Objekte zeigt, die man nur bei langer Belichtungszeit sieht. Neben dem Trifidnebel und dem Lagunennebel leuchten der Katzenpfotennebel und der Supernovaüberrest SNR G007.5-01.7, dazu die Sternhaufen M21 und NGC 6544.

Bildcredit und Bildrechte: J. De Winter, C. Humbert, C. Robert und V. Sabet; Text: Ogetay Kayali (MTU)

Erkennt ihr berühmte Himmelsobjekte auf diesem Bild? Der Astronom Charles Messier katalogisierte im 18. Jahrhundert nur zwei davon: den hellen Lagunennebel M8, der unten leuchtet, und den farbenprächtigen Trifidnebel M20 rechts oben. Der Nebel links, der an eine Katzenpfote erinnert, ist NGC 6559. Er ist viel blasser als die anderen beiden.

Noch schwieriger erkennt man die dünnen blauen Fasern links. Sie gehören zum Supernovaüberrest SNR G007.5-01.7. Ihr Schimmer stammt von kleinen Mengen leuchtender Sauerstoffatome, die so blass sind, dass mehr als 17 Stunden Belichtung mit nur einer blauen Farbe nötig waren, um sie zur Geltung zu bringen.

Zwei Sternhaufen rahmen diese Szene vom Entstehen und Vergehen der Sterne: der offene Sternhaufen M21 gleich über Trifid und der Kugelsternhaufen NGC 6544 links unten.

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Der neue Komet SWAN25B über Mexiko

Über dem Horizont, der feuerrot leuchtet, breitet der Komet C/2025 R2 (SWAN) seinen Schweif am Sternenhimmel aus.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel Korona

Der neu entdeckte Komet C/2025 R2 (SWAN) ist bereits mit Fernglas sichtbar. Sein Spitzname lautet SWAN25B. Der Komet entfernt sich von der Richtung zur Sonne und wird deutlich heller. Er wird vielleicht bald auf eurem Mobiltelefon sichtbar oder sogar mit bloßem Auge. Obwohl man die Helligkeit von Kometen notorisch schwer vorhersagen kann, werden viele Kometen heller, wenn sie sich der Erde nähern. SWAN25B kommt am 19. Oktober der Erde sehr nahe, und zwar auf nur ein Viertel der Distanz zwischen Sonne und Erde.

Leute, die den Himmel beobachten, halten auch Ausschau nach einem Meteorstrom. SWAN25B bringt ihn um den 5. Oktober herum hervor. Dann passiert unsere Erde die Bahnebene des Kometen. Der unerwartet helle Komet wurde von einem Hobbyastronomen auf Bildern des Instruments SWAN entdeckt. Es befindet sich an Bord des Satelliten SOHO. Derzeit sieht man den Kometen am besten am Südhimmel. Doch er wandert langsam nach Norden. Dieses Bild entstand vor drei Tagen bei Sonnenuntergang über dem westlichen Horizont von Zacatecas in Mexiko.

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Die Erde in einem heftigen Sonnensturm

Video Credit: NASASVS, SWRC, CCMC, SWMF; T. Bridgeman et al.

Kann unsere Sonne gefährlich werden? Ja, manchmal. Alle paar Jahre stößt die Sonne eine beängstigend große Blase aus heißem Gas in das Sonnensystem aus. Etwa alle hundert Jahre, wenn der Zeitpunkt, der Ort und die Magnetfeldverbindungen genau passen, trifft so ein koronaler Massenauswurf (KMA) auf die Erde.

Wenn dies geschieht, erlebt die Erde dramatische Polarlichter. Außerdem wird ihr Magnetfeld schnell zurückgedrängt und komprimiert. Das führt zu Stromausfällen. Einige dieser Überspannungen können gefährlich sein. Sie können Satelliten beeinträchtigen und Stromnetze lahmlegen. Die Reparatur kann Monate dauern.

So ein Sturm ereignete sich 1859 und führte zu Funkenbildung in Telegrafenleitungen. Es war das sogenannte Carrington-Ereignis. Ein ähnlicher KMA zog 2012 nahe an der Erde vorbei. Das Video zeigt die Animation eines Computermodells. Es zeigt eindrücklich, was passiert wäre, wenn es einen direkten Treffer gegeben hätte. In diesem Modell wird die Magnetosphäre der Erde so stark komprimiert, dass sie bis in die Umlaufbahn geosynchroner Kommunikationssatelliten gelangt.

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Planeten im Sonnensystem: Neigung und Drehung

Video Credit: NASA, Animation: James O’Donoghue (U. Reading)

Wie dreht sich euer Lieblingsplanet? Dreht er sich schnell um eine fast senkrechte Achse, waagrecht oder rückwärts? Dieses Video animiert NASA-Bilder von allen acht Planeten im Sonnensystem. Man sieht, wie sie sich nebeneinander drehen. Das macht einen einfachen Vergleich möglich.

Im Zeitraffer-Video dauert ein Tag auf der Erde – das ist eine Erdumdrehung – nur wenige Sekunden. Jupiter dreht sich am schnellsten, während sich die Venus nicht nur am langsamsten dreht (sie dreht sich wirklich, genau hinschauen!), sondern auch rückwärts. Die inneren Gesteinsplaneten oben erlebten in den Anfängen des Sonnensystems dramatische Kollisionen, die ihre Drehung und Neigung veränderten.

Warum sich Planeten so drehen und neigen, wie sie es tun, wird nach wie vor erforscht. Moderne Computermodelle und die jüngste Entdeckung und Analyse von Hunderten von Exoplaneten – das sind Planeten, die andere Sterne umkreisen – lieferten viele neue Erkenntnisse.

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Strichspuren über dem Ein-Meilen-Radioteleskop

Hinter der Silhouette des One-Mile Telescope ziehen die Sterne leuchtende Spuren am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Joao Yordanov Serralheiro

Das One-Mile Telescope steht vor dieser eindrucksvollen Aufnahme des Nachthimmels. Die steuerbare Parabolantenne steht am Mullard Radio Astronomy Observatory in Cambridge in Großbritannien. Die Antenne zeigt zum Himmel. Sie hat einen Durchmesser von 18 Metern.

Für die dramatische Szene wurden 90 Minuten lang nacheinander Bilder aufgenommen. Jedes wurde 30 Sekunden belichtet. Wenn man die Bilder überlagert, ergeben sie anmutig geschwungene Bögen. Diese spiegeln die Drehung der Erde um ihre eigene Achse im Lauf eines Tages wider.

Der nördliche Himmelspol markiert die Verlängerung der Rotationsachse der Erde in den Weltraum. Diese zeigt grob zu Polaris, dem Nordstern. Er ist im Bild der helle Stern, der die kurze Spur in der Mitte der konzentrischen Bögen erzeugt.

Auch das historische One-Mile Telescope nützte die Rotation der Erde für seinen Betrieb. Es nützte als erstes Radioteleskop die sogenannte Erdrotations-Apertursynthese, um das Universum in Radiowellenlängen zu erforschen. Bei dieser Technik hilft die Rotation der Erde, um die relative Ausrichtung der Teleskop-Anlage und der Radioquellen am Himmel zu verändern. So entstanden Radiokarten des Himmels, deren Auflösung besser ist als die des menschlichen Auges.

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Mondfinsternis auf zwei Erdhalbkugeln

Zwei Bilder der totalen Mondfinsternis wurden kombiniert. Eins stammt von der südlichen Halbkugel, eins von der nördlichen. Das obere Bild vom Norden wurde am Campus der Zhejiang-Universität in China fotografiert, das südliche im australischen Canberra.

Bildcredit und Bildrechte: NordZhouyue Zhu, SüdLucy Yunxi Hu

Die totale Mondfinsternis im September ist auf diesen beiden dramatischen Bildfolgen dargestellt. Sie wurden auf der nördlichen und der südlichen Halbkugel des Planeten Erde fotografiert. Das obere Bild zeigt die Finsternis auf der Nordhalbkugel. Die Bahn des Mondes reicht von links oben nach rechts unten. Sie bewegt sich unter dem hellen Planeten Saturn vorbei. Die Bildfolge wurde am Campus der Zhejiang-Universität in China auf dem 30. nördlichen Breitengrad aufgenommen.

Das untere Bild zeigt das gleiche Ereignis – aufgenommen vom Griffinsee in Canberra in Australien, auf 35 Grad südlicher Breite. Hier bewegt sich die Mondbahn von rechts oben nach links unten. Viele helle Blitze von Gewittern, die noch am Horizont zu sehen sind, spiegeln sich im Wasser des Sees.

Beide Bilder wurden mit 16-mm-Weitwinkel-Objektiven aufgenommen. Sie zeigen die ganze Finsternis mit einem dunkelroten Mond, der komplett im Kernschatten der Erde steht. Die verschiedenen Ausrichtungen der Mondbahn am Himmel zeigen die unterschiedlichen Perspektiven, wie sie durch die beiden Standorte auf der Nord- und Südhalbkugel zustande kamen.

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Der Schatten der Erde

5 Bilder des Mondes wurden während der totalen Mondfinsternis 2025 aufgenommen und so angeordnet, dass man die Form und Farbe des Kernschattens der Erde erkennt.

Bildcredit und Bildrechte: Wang Letian (Eyes at Night)

Der dunkle Kernschatten des Planeten Erde wird auch Umbra genannt. Man kann sich diesen Schatten wie einen Kegel vorstellen, der von der Erde ins Weltall reicht. Am besten sieht man diesen Schatten bei einer Mondfinsternis. In der Nacht vom 7. zum 8. September 2025 befand sich der Vollmond nahe der Umbra. Dieses Spektakel versetzte weltweit Leute, welche die Finsternis beobachteten, in Staunen: Die Finsternis war in Teilen der Antarktis, Australien, Asien, Europa und Afrika zu sehen.

Dieses Bild entstand aus einer Zeitraffer. Es wurde im chinesischen Zhangjiakou aufgenommen. Nacheinander aufgenommene Fotos der totalen Mondfinsternis zeigen – von links nach rechts – den gebogenen Querschnitt des Erdschattens, wie er über den Mond wandert. Sonnenlicht, das von der Erdatmosphäre gebrochen wird, verleiht der Mondoberfläche bei der Totalitätsphase eine rote Färbung. Am Rand der Umbra aber zeigt der verfinsterte Mond ein blaues Leuchten. Dieses blaue Licht stammt von Sonnenstrahlen, die durch eine dünne Schicht der oberen Erdatmosphäre zum Mond gelangen. In dieser Schicht ist Ozon, das vor allem rotes Licht bricht, während blaues Licht fast ungehindert seinen Weg fortsetzt.

Bei der Totalitätsphase dieser eher gemütlichen Finsternis befand sich der Mond 83 Minuten lang im Kernschatten der Erde.

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Der große Eidechsen-Nebel

Der Eidechsen-Nebel im Bild leuchtet rot und wirkt sehr markant, doch am Himmel ist er schwer erkennbar, obwohl er ziemlich groß ist.

Bildcredit und Bildrechte: Ian Moehring und Kevin Roylance

Er ist einer der größten Nebel am Himmel. Warum ist er dann also nicht bekannter? Er hat ungefähr dieselbe Winkelbreite wie die Andromedagalaxie. Man findet den großen Eidechsen-Nebel im Sternbild Eidechse (Lacerta).

Der Emissionsnebel ist mit Weitwinkel-Ferngläsern schwer zu erkennen, weil er so lichtschwach ist. Aber auch mit einem großen Teleskop ist er nur schwer sichtbar, da er so ausgedehnt ist. Immerhin ist er am Himmel etwa drei Grad breit. Der Nebel steht als Sharpless 126 (Sh2-126) in den Katalogen. Seine Tiefe, Größe, seine Wellen und seine Schönheit kann man am besten auf einer Aufnahme mit langer Belichtungszeit erkennen und würdigen.

Dieses Bild ist so eine kombinierte Aufnahme. Sie wurde in drei Nächten im August unter dunklem Himmel bei Moses Lake im US-Bundesstaat Washington aufgenommen. Der Wasserstoff im großen Eidechsen-Nebel leuchtet rot, da es vom Licht des hellen Sterns 10 Lacertae angeregt wird. Er ist der helle blaue Sterne links vom Zentrum des rötlich leuchtenden Nebels. Die meisten Sterne und Nebel dieser Region sind rund 1.200 Lichtjahre entfernt.

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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