NGC 7027: Der planetarische Kissen-Nebel

Vor einem dunklen Hintergrund mit schwachen Sternen steht fast formatfüllend eine Nebelwolke. Sie ähnelt einem Kissen, das von blauen, transparenten Hüllen umgeben ist.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Delio Tolivia Cadrecha

Wie entstand dieser ungewöhnliche planetarische Nebel? NGC 7027 ist auch bekannt als „Kissennebel“ und „Fliegender-Teppich-Nebel“. Unter den bekannten planetarischen Nebeln ist er einer der kleinsten, hellsten und ungewöhnlichsten.

Weil bekannt ist, wie schnell er sich ausdehnt, geht man davon aus, dass NGC 7027 aus irdischer Perspektive vor etwa 600 Jahren begann, sich auszudehnen. Fast während der gesamten Zeit hat der planetarische Nebel Hüllen ausgestoßen. Ihr könnt sie auf diesem Bild des Hubble-Weltraumteleskops in Blau erkennen.

Vor kürzerer Zeit begann er jedoch, Gas und Staub in bestimmte Richtungen auszustoßen. Warum das so ist, ist unbekannt. Ihr erkennt ein neues, anscheinend viereckiges Muster in brauner Farbe. Unbekannt ist auch, was sich im Zentrum des Nebels befindet. Nach einer Hypothese gibt es dort ein enges Doppelsternsystem. In diesem gibt ein Stern Gas auf eine unregelmäßige Scheibe ab, die den anderen Stern umrundet.

NGC 7027 ist etwa 3000 Lichtjahre entfernt. Er wurde erstmals 1878 entdeckt. Ihr könnt ihn mit einem handelsüblichen Teleskop in Richtung des Sternbilds Schwan (Cygnus) beobachten.

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Ein Zwei-Prozent-Mond

Am rosaroten Himmel über den Kanarischen Inseln leuchtet eine schmale Mondsichel knapp über dem Horizont. Unten ist eine Radioschüssel auf den Mond gerichtet.

Bildcredit und Bildrechte: Marina Prol

Ein junger Sichelmond ist schwer zu sehen. Warum ist das so? Wenn der Mond in einer Sichelphase ist, egal ob jung oder alt, ist er am irdischen Himmel niemals weit von der Sonne entfernt. Der Himmel ist zwar noch hell, doch man sieht auf dieser Himmelslandschaft vom frühen Abend deutlich eine schmale Mondsichel, die von der Sonne beleuchtet wird.

Der Schnappschuss mit Teleobjektiv entstand am 24. August. Bei Sonnenuntergang stand der Mond sehr nahe am westlichen Horizont. Der sichtbare Teil, der von der Sonne beleuchtet ist, war eine sehr schmale, nur 1,5 Tage alte Sichel, die nur zwei Prozent der vertrauten Vorderseite des Mondes zeigt.

Eine steuerbare Radioschüssel zur Kommunikation mit Raumfahrzeugen am Weltraumzentrum der Kanarischen Inseln ist auf diese zwei Prozent des Mondes gerichtet. Das Pastellrosa am Himmel bei Sonnenuntergang stammt teilweise von feinem Sand und Staub aus der Sahara, der vom Wind verweht wird.

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Ein dunkler Schleier im Schlangenträger

Das Bild ist von einem rot leuchtenden Nebel durchzogen, durch den ein dunkler Schleier verläuft.

Bildcredit und Bildrechte: Katelyn Beecroft

Die Emissionsregion Sh2-27 leuchtet in diffusem Licht von H-Alpha. Es dominiert diese kosmische Szene. Das Sichtfeld reicht über fast 3 Grad quer im nebelreichen Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger) zur zentralen Milchstraße hin.

Über den Vordergrund legt sich ein dunkler Schleier aus dünnen interstellaren Staubwolken. Er wird hauptsächlich als LDN 234 und LDN 204 bezeichnet. Die Bezeichnungen der Objekte stammen aus dem Dunkelnebel-Katalog von 1962. Er wurde von der amerikanischen Astronomin Beverly Turner Lynds erstellt.

Sh2-27 ist die große, aber schwache HII-Region, die den Ausreißerstern Zeta Ophiuchi umgibt. Die HII-Region Zeta Oph sowie LDN 234 und LDN 204 sind wahrscheinlich etwa 500 Lichtjahre von uns entfernt. Bei dieser Distanz zeigt das Teleskopbild einen Bereich, der ca. 25 Lichtjahre breit ist.

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Galaxien, Sterne und Staub

Vor einem dunklen Sternenhintergrund zieht eine graubraune Wolke von links unten nach rechts oben durch das Bild. Mittendrin eine kleine leuchtende Spiralgalaxie. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Eder

Diese gut komponierte Aufnahme entstand mit einem Teleskop. Sie zeigt ein Stück Himmel mit der Fläche des Vollmondes. Das Gebiet liegt im Bereich des Sternbilds Pegasus, das hoch am Himmel fliegt. An den helleren Sternen seht ihr Beugungsspitzen. Die Stützen in Spiegelteleskopen erzeugen diesen Effekt. Alle Sterne befinden sich in unserer Milchstraße.

Die schwachen und ausgedehnten Wolken bestehen aus Staub, der sich zwischen den Sternen befindet. Sie schweben über der Ebene der Galaxis und reflektieren schwach das Sternenlicht der Milchstraße. Die leuchtenden Wolken tragen die Bezeichnung „Integrated Flux Nebula“. Sie gehören zu den Molekülwolken unserer Milchstraße.

Über das gesamte Bild zieht sich die diffuse Wolke mit der Bezeichnung MBM 54. Sie ist weniger als tausend Lichtjahre entfernt. Eine Galaxie scheint in die staubige Wolke gewoben zu sein. Es ist die auffällige Spiralgalaxie mit der Katalogbezeichnung NGC 7497. Sie ist 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihr findet NGC 7497 mittig im Bild und seht sie fast genau von der Kante. Ihre Spiralarme und Staubgebiete ähneln in ihrer Farbgebung den Sternen und Staubwolken unserer Milchstraße.

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WISPIT 2b: Exoplanet reißt Lücke in Entstehungsscheibe

Um einen verdeckten Stern kreist eine diffuse helle Scheibe mit einer markanten Lücke. In dieser Lücke ist ein Planet.

Bildcredit: ESO, VLT, SPHERE; Bearbeitung und Bildrechte: ESO, Richelle van Capelleveen (Leiden Obs.) et al.; Text: Ogetay Kayali (MTU)

Der gelbe Punkt – was ist das? Ein junger Planet außerhalb unseres Sonnensystems. Dieses Bild des Very Large Telescope in Chile zeigt überraschenderweise eine ferne Szene, die stark an die Entstehung unseres Sonnensystems erinnert, vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Wir können zwar nicht in die Vergangenheit blicken, um die Entstehung der Erde direkt zu sehen. Doch mit Teleskopen beobachten wir, wie sich ähnliche Prozesse bei fernen Sternen entwickeln.

Mitten im Bild ist ein junger sonnenähnlicher Stern. Er ist hinter einem Koronagrafen verborgen, der seinen hellen Glanz abdeckt. Um den Stern kreist eine helle, staubige protoplanetare Scheibe. Sie enthält das Rohmaterial für Planeten. Spalte und konzentrische Ringe markieren den Orbit, wo eine neu entstandene Welt mit ihrer Gravitation Gas und Staub ansammelt. Auf ihrer Bahn um den Stern räumt sie den Weg frei.

Forschende der Astronomie bildeten zwar auch schon früher Planeten ab, die in Scheiben gebettet sind. Doch diese Beobachtung ist die allererste eines Exoplaneten, der aktiv eine Lücke in eine Scheibe rammt. Es ist der früheste direkte Blick auf aktive planetare Bildhauerei.

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Tropfende Protuberanz auf der Sonne

Videocredit und -rechte: Andrea Girones

Was schwebt denn hier über der Sonne? So ein Gebilde nennen Astronomen* eine Protuberanz. Es ist ein Auswurf von heißem Gas von der Sonnenoberfläche. Weil die Sonne ein starkes Magnetfeld hat, schwebt es quasi über der Oberfläche. Solche Protuberanzen können sich bis zu mehreren Tagen halten. Sie werden explosionsartig ins All geschleudert oder stürzen zur Sonne zurück. Die komplexen Änderungen im Magnetfeld der Sonne bestimmt die Entwicklung einer Protuberanz. Die Magnetfeldlinien können eine Art Rampe für gefangene Teilchen bilden.

Das Zeitraffer-Video dauert 3 Sekunden. Es entstand Anfang des Monats in Ottawa (Ontario, Kanada) und zeigt die Entwicklung einer Protuberanz, die größer ist als unsere Erde. Eine Stunde lang verliert die Protuberanz Sonnenplasma, das zur Sonne zurückfällt.

Ungewöhnlich an diesem Ereignis ist, dass das Gebilde scheinbar über der Sonne schwebt. Typischerweise entstehen Protuberanzen entlang von magnetischen Schleifen, die zurück zur Sonnenoberfläche reichen. Viele Stunden nach dem Ende dieses Videos löste sich die schwebende Protuberanz auf und stürzte zurück zur Sonne.

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Der Meteor und der Sternhaufen

Vor den blau leuchtenden Nebeln der Plejaden zischt ein grüner Meteor vorbei.

Bildcredit und Bildrechte: Yousif Alqasimi und Essa Al Jasmi

Manchmal hat sogar der Himmel eine Überraschung parat. Um mehr Sterne und schwache Nebelwolken im Sternhaufen der Plejaden (M45) zu sehen, werden Aufnahmen lange belichtet. Oft erscheinen weniger interessante Elemente auf den Fotos, die nicht beabsichtigt waren. Sie werden später wegretuschiert. Dazu gehören Pixelfehler, kosmische Strahlung, Bilder mit hellen Wolken oder dem Mond, Spuren von Flugzeugen, Spiegelungen der Linsen, schwache Spuren von Satelliten oder sogar von Insekten.

Selten bleibt jedoch zufällig etwas wirklich Interessantes hängen. Genau das passierte vor einigen Wochen in al-Ula in Saudi-Arabien. Während der stundenlangen Belichtung der Plejaden zog ein heller Meteor vorbei. Neben den berühmten hellblauen Sternen, weniger bekannten und weniger hellen blauen Sternen und Staub um den Sternhaufen, der blau reflektierte, erzeugte das schnelle Gesteinsstück ein charakteristisches grünes Leuchten. Die Farbe stammt wahrscheinlich von Metallen, die verdampften.

Knobelspiel: Astronomie-Puzzle des Tages

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Der rotierende Pulsar im Krebsnebel

Der Krebspulsar ist von weißen, wirbelnden Wolken umgeben. Außen herum sind violette Wolken angeordnet. Das Bild wurde eingefärbt.

Bildcredit: NASA: Röntgen: Chandra (CXC), optisch: Hubble (STScI), Infrarot: Spitzer (JPL-Caltech)

Im Zentrum des Krebsnebels liegt ein magnetischer Neutronenstern von der Größe einer Stadt. Er rotiert 30 Mal pro Sekunde. Das Objekt ist auch als Krebspulsar bekannt. Es ist der helle Fleck im Gaswirbel, der sich im Nebelzentrum befindet. Das spektakuläre Bild ist zwölf Lichtjahre breit. Es zeigt leuchtendes Gas, Höhlungen und wirbelnde Filamente mitten im Krebsnebel.

Das Bild ist aus Aufnahmen in mehreren Wellenlängen zusammengesetzt: Das Weltraumteleskop Hubble fotografiert im sichtbaren Licht (lila), das Röntgenteleskop Chandra im Röntgenbereich (blau) und das Weltraumteleskop Spitzer im infraroten Wellenlängenbereich (rot).

Wie ein kosmischer Dynamo liefert der Krebspulsar die Energie für die Emissionen des Nebels. Er jagt Stoßwellen durch das umgebende Material und beschleunigt Elektronen auf spiralförmigen Bahnen.

Der rotierende Pulsar hat mehr Masse als die Sonne und der Dichte eines Atomkerns. Er ist der kollabierte Kern eines massereichen Sterns, der explodierte. Die äußeren Teile des Krebsnebels sind die Überreste des Gases, aus dem der Stern bestand. Sie dehnen sich aus. Die Supernova-Explosion wurde auf dem Planeten Erde im Jahr 1054 von Menschen bezeugt.

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