Zodiakalstraße

Die Straße im Bild führt scheinbar zu einem breiten Kegel aus Zodiakallicht. Der Sternhaufen M44 ist darin zu finden. Am Horizont ist noch Abendrot. Links sind Wolken, die von unten gelb beleuchtet sind.

Bildcredit und Bildrechte: Ruslan Merzlyakov (astrorms)

Was ist das für ein seltsames Licht am Ende der Straße? Es ist Staub, der die Sonne umkreist. Zu bestimmten Zeiten im Jahr sieht man deutlich ein Staubband im inneren Sonnensystem, das Sonnenlicht reflektiert. Dieses sogenannte Zodiakallicht ist nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang zu beobachten.

Der Ursprung des Staubs wird noch erforscht. Laut der führenden Hypothese stammt er hauptsächlich von schwachen Kometen der Jupiterfamilie und bewegt sich in einer Spirale auf die Sonne zu. Neueste Analysen von Staub des Kometen 67P unterstützen diese Hypothese. Der Komet 67P wurde von der ESA-Sonde Rosetta besucht.

Das Bild entstand am 21. Juni 2019 auf der Straße hinauf zum Teide-Nationalpark. Er befindet sich auf den spanischen Kanarische Inseln. Das helle Dreieck des Zodiakallichts erschien kurz nach Sonnenuntergang in der Ferne. Regulus, der Hauptstern im Sternbild Löwe (Leo), steht links über der Mitte. Den Sternhaufen M44 (auch Krippe oder Praesepe) findet man näher beim Horizont, er ist in das Zodiakallicht eingehüllt.

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Hubble zeigt den interstellaren Besucher 3I/ATLAS

Zwischen den kurzen Strichen, die von Sternen gezogen wurden, schimmert die blaue Koma eines interstellaren Kometen.

Bildcredit: NASA, ESA, David Jewitt (UCLA) et al. – Bearbeitung; Joseph DePasquale (STScI)

3I/ATLAS ist nach 1I/ʻOumuamua im Jahr 2017 und dem Kometen 2I/Borisov im Jahr 2019 das dritte bekannte interstellare Objekt, das unser Sonnensystem durchquert. Es wurde am 1. Juli mit dem ATLAS-Teleskop (Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System) in Rio Hurtado in Chile entdeckt. ATLAS wurde von der NASA finanziert.

3I/ATLAS ist ein Komet und wird auch als C/2025 N1 bezeichnet. Dieses scharfe Bild wurde am 21. Juli mit dem Hubble-Weltraumteleskop aufgenommen. Darauf sieht man die tropfenförmige Staubwolke, die seinen eishaltigen Kern umgibt, seit er von der immer stärker werdenden Strahlung der Sonne erwärmt wird.

Die Sterne im Hintergrund sind auf der Aufnahme zu Streifen verzogen, da Hubble auf den Kometen ausgerichtet war. 3I/ATLAS ist der schnellste Komet, der je bei einer Reise ins Innere des Sonnensystems beobachtet wurde.

Der feste Kern des Kometen ist nicht direkt sichtbar. Eine Analyse des Hubble-Bildes deutet darauf hin, dass er wahrscheinlich weniger als 5,6 Kilometer misst. Man erkennt den interstellaren Ursprung von 3I/ATLAS an seiner exzentrischen und stark hyperbolischen Umlaufbahn. Sie führt den Kometen nicht um die Sonne, sondern bringt ihn in den interstellaren Raum zurück.

Der interstellare Eindringling ist keine Gefahr für den Planeten Erde. Er befindet sich derzeit innerhalb der Umlaufbahn des Planeten Jupiter um die Sonne. Bei seiner größten Annäherung an die Sonne ist er dann knapp innerhalb der Umlaufbahn des Mars.

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Krebs in der Dämmerung

Helle Gestirne leuchten in der Morgendämmerung neben einer Kaktee.

Bildcredit und Bildrechte: Bradley E. Schaefer

Im Juli 1054 ereignete sich am Himmel eine der bedeutendsten Erscheinungen aller Zeiten. Damals leuchtete am Morgenhimmel plötzlich die Krebs-Supernova auf. Chinesische Hofastrologen erspähten den „Gaststern“ erstmals am Morgen des 4. Juli 1054 nahe beim Stern Tianguan (in den Katalogen Zeta Tauri).

Die Supernova erreichte Ende Juli 1054 ihre größte Helligkeit. Sie war etwas heller als die Venus. 23 Tage lang sah man sie sogar am Taghimmel. Der Gaststern war so hell, dass ihn nahezu jede Kultur weltweit unabhängig von den anderen beobachtete. Doch nur neun schriftliche Berichte sind erhalten geblieben, darunter aus China, Japan und Konstantinopel.

Dieses Foto vom Morgen des 26. Juli 2025 entstand mit einem iPhone auf dem Signal Hill bei Tucson. Es stellt das Himmelsschauspiel des Jahres 1054, nämlich die Krebs-Supernova in der Morgendämmerung, originalgetreu nach. So könnte es das Volk der Hohokam gesehen haben. Der Planet Venus steht dabei stellvertretend für die Supernova nahe der heutigen Position des Supernova-Überrests, der als Krebsnebel bekannt ist.

Wenn du an einem Sommermorgen nach draußen gehst und die hell leuchtende Venus betrachtest, frage dich: „Was hätte ich in der Antike gedacht, wenn ich plötzlich die Krebs-Supernova in der Morgendämmerung gesehen hätte?“

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Der Doppelsternhaufen im Sternbild Perseus

h und χ Persei ist ein berühmter Doppelsternhaufen. Im Bild sind die beiden Haufen dicht nebeneinander zwischen lose verteilten Sternen. Beschreibung im Text.

Bildcredit und Bildrechte: Ron Brecher

Dieses tolle Sternfeld erstreckt sich über eine Spanne von drei Vollmonden (1,5 Grad). Es liegt im nördlichen Sternbild Perseus. Das Bild zeigt den berühmten Doppelsternhaufen h und χ Persei. Die beiden offenen Sternhaufen tragen auch die Bezeichnungen NGC 869 (rechts) und NGC 884 (links). Beide sind etwa 7000 Lichtjahren von uns entfernt und enthalten Sterne, die viel jünger und heißer als die Sonne sind.

Die Distanz zwischen den Sternhaufen beträgt nur ein paar Hundert Lichtjahre. Beide Sternhaufen sind 13 Millionen Jahre alt. Das kann aus dem Alter der einzelnen Sterne bestimmt werden und weist darauf hin, dass beide Haufen wahrscheinlich in demselben Sternentstehungsgebiet entstanden.

Der Doppelsternhaufen ist immer ein lohnender Anblick im Fernglas oder in einem kleinen Fernrohr. An sehr dunklen Orten ist er sogar mit freiem Auge zu sehen.

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Meteor vor Galaxie

Ein Meteor blitzt vor der fernen Andromedagalaxie Messier 31 auf. Die lange Spur lodert immer wieder grünlich auf. Sie trifft fast das Zentrum von M31.

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Was ist das für ein grüner Streifen vor der Andromedagalaxie? Ein Meteor. Im Jahr 2016 wurde die Andromedagalaxie fotografiert. Gleichzeitig war der Meteorstrom der Perseïden zu sehen. Nahe dem Maximum dieses Meteorstroms schoss ein kleiner Stein aus den Tiefen des Weltraums durchs Bild. Seine Leuchtspur verlief genau vor der weit entfernten Begleiterin unserer Milchstraße.

Der kleine Meteor brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um das 10 Grad große Feld zu durchkreuzen. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre wurde er stark abgebremst. Dabei flackerte er mehrmals hell auf. Die grüne Farbe entsteht teilweise durch das ausströmende Gas, das dabei verdampft.

Die Aufnahme war so geplant, dass sie einen Meteor der Perseïden einfangen sollte. Doch die Richtung des Streifens im Bild passt besser zu einem Meteor der südlichen Delta-Aquariiden. Dieser Meteorstrom erreichte das Maximum vor einigen Wochen.

Der Höhepunkt des Meteorstroms der Perseïden findet „zufällig“ kommende Woche statt. Der fast volle Mond erhellt dann den Nachthimmel. Daher ist es dieses Jahr schwierig für die Meteore, den bereits hellen Himmel zu überstrahlen.

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Webb zeigt den komplexen planetarischen Nebel NGC 6072

Der planetarische Nebel NGC 5072 ist hier sehr detailreich dargestellt. Er vermittelt den Eindruck einer Explosion, seine braunrot leuchtenden Fasern bilden ein engmaschiges Netz.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI, JWST

Warum ist dieser Nebel so komplex? Das James-Webb-Weltraumteleskop hat eine detaillierte Aufnahme des Nebels NGC 6072 gemacht. Wahrscheinlich war er zuvor ein sonnenähnlicher Stern. Mit seinem Aussehen ist NGC 6072 ein eher ungewöhnlicher Vertreter eines planetarischen Nebels.

Dieses Bild wurde im Infrarotlicht aufgenommen. Kühler Wasserstoff wird hier in roter Farbe dargestellt.

Untersuchungen früherer Aufnahmen zeigen, dass es gleich mehrere Materieausflüsse und auch zwei Scheiben aus verwirbeltem Gas geben muss. Das Webb-Bild deckt weitere Details auf. Dazu gehört auch der Rand einer Scheibe, der in der Mitte des linken Bildrands deutlich zu sehen ist.

Die führende Hypothese der Entstehung besagt, dass das komplexe Aussehen von einem weiteren Stern nahe beim Zentrum verursacht wird. Ein Begleiter in solchen Mehrfach-Sternsystemen prägt mit mehreren Ausbrüchen das Erscheinungsbild dieser planetarischen Nebel.

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Blaue Bögen in Richtung Andromeda

Die Andromedagalaxie liegt steil im Bild. Ihre Spiralarme sind rot gesprenkelt. Links daneben leuchten blaue Nebel. Außerdem ist die Galaxie von rötlichen Wolken umgeben.

Bildcredit und Bildrechte: Ogle et al.

Was sind diese riesigen blauen Bögen neben der Andromedagalaxie (M31)? Die zarten Bögen, SDSO 1 genannt, wurden 2022 von Amateurastronomen entdeckt. Sie umspannen fast die gesamte Länge von M31.

Zunächst war der Ursprung der Bögen rätselhaft: Befinden sie sich tatsächlich neben der Andromedagalaxie, oder sind sie in der Nähe unserer Sonne? Jetzt, nach über 550 Stunden Belichtungszeit, hat die Zusammenarbeit zwischen Amateuren und Profis deutliche Hinweise auf die wahre Natur der Bögen erbracht. SDSO 1 ist kein intergalaktisches Objekt, sondern eine neue Klasse planetarischer Nebel in unserer Galaxie.

SDSO 1 wird als Ghost Planetary Nebula (GPN) bezeichnet. Es ist das erste anerkannte Objekt in einer neuen Unterklasse von verblassten planetarischen Nebeln. Sieben weitere wurden ebenfalls vor kurzem identifiziert. Extrem schwache Sauerstoffemissionen von den Schockwellen sind in Blau zu sehen. Das umgebende Rot entsteht durch ein Band von Wasserstoffemissionen, die auf das Alter des GPN hinweist.

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Meteor explodiert in der Milchstraße

Drei Bilder wurden animiert, um diesen explodierenden Meteor neben der Milchstraße zu zeigen, die rechts senkrecht aufsteigt. Der Meteor stieß rot leuchtende Nebelwolken aus, die sich ausbreiten.

Bildcredit und Bildrechte: Andre van der Hoeven

In etwa einer Woche erreicht der Sternschnuppenstrom der Perseïden sein Maximum. Körnchen von vereistem Fels streifen dann über den Himmel. Wir sehen sie, weil sie beim Eintritt in die Erdatmosphäre verdampfen. Diese Körnchen wurden von dem Kometen Swift-Tuttle verstreut. Die Perseïden entstehen, indem die Erde jedes Jahr die Umlaufbahn des Kometen Swift-Tuttle durchkreuzt. Sie sind in den meisten Jahren einer der ergiebigsten Sternschnuppenströme.

Zwar lässt sich das Ausmaß der Aktivität von Meteorströmen schwer vorhersagen. Doch bei einem klaren dunklen Himmel können Beobachter bis zu einer Sternschnuppe pro Minute sehen. Allerdings liegt das Maximum der Perseïdenaktivität dieses Jahr nur wenige Tage nach dem Vollmond. Schwache Meteore gehen daher leider im Glanz des Mondes und in der Himmelshelligkeit verloren, die damit einhergeht. Meteorschauer kann man allgemein in abgelegenen Gegenden am besten beobachten, die sich fern von jeglichen Lichtern befindet.

Der Meteor wurde bei den Perseïden 2015 über Österreich eingefangen. Die Bildfolge zeigt, wie er nahe beim zentralen Band der Milchstraße explodierte. Das milchige Band ist die Projektion unserer Heimatgalaxie.

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