Das Helle, das Dunkle und das Staubige

Das Bild zeigt den rötlichen Höhlennebel am Rand der Molekülwolke im Sternbild Kepheus.

Bildcredit und Bildrechte: Anthony Quintile

Diese farbenprächtige Himmelslandschaft ist etwa vier Vollmonde breit und liegt im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus in einem nebelreichen Sternfeld in der Ebene unserer Milchstraße.

Die helle, rötliche Emissionsregion Sharpless (Sh) 155 in der Bildmitte liegt am Rand der gewaltigen Molekülwolke in der Region ist ungefähr 2400 Lichtjahre entfernt. Sie ist auch als Höhlennebel bekannt. Die kosmische Höhle ist zirka 10 Lichtjahre groß. Ihre hellen Wände aus Gas werden vom Ultraviolettlicht der heißen, jungen Sterne im Umfeld ionisiert.

Die interstellare Leinwand zeigt auch zahlreiche staubhaltige Reflexionsnebel wie vdB 155 rechts sowie dichte, undurchsichtige Wolken aus Staub. Die astronomische Forschung förderte weitere dramatische Anzeichen der Sternbildung zutage, unter anderem einen hellen, rötlichen Fleck mit der Bezeichnung Herbig-Haro (HH) 168. Die Emission des Herbig-Haro-Objekts rechts unter der Mitte stammt von den energiereichen Strahlen eines neu entstandenen Sterns.

Zur Originalseite

Der Gum-Nebel-Supernova-Überrest

Das Bild zeigt eine großartige Himmelslandschaft mit einer braunen Wüstenstraße im Vordergrund und einen Himmel mit das galaktische Band der Milchstraße mit einem großen roten rechts, dem schwachen Gum-Nebel. Auch die Große Magellansche Wolke ist sichtbar.

Bildcredit und Bildrechte: Victor Lima

Der Gum-Nebel ist der nächstgelegene Supernovaüberrest, daher ist es schwierig, ihn zu beobachten. Der Nebel bedeckt am Himmel 40 Grad und erscheint so groß und blass, dass er leicht im Rauschen eines hellen, komplexen Hintergrundes untergeht.

Auf diesem Weitwinkel-Einzelfoto, das Ende Mai aufgenommen wurde, ist der Gum-Nebel mit seinen roten Emissionen rechts gut erkennbar. Der Bildausschnitt zeigt auch die Atacamawüste in Chile im Vordergrund, dahinter den Carinanebel in der Ebene unserer Milchstraße, die diagonal von links oben abwärts verläuft, und eine Nachbargalaxie, die Große Magellansche Wolke (GMW).

Der Gum-Nebel ist so nahe, dass der vordere Rand viel näher ist als der hintere Rand, die Entfernungen betragen 450 bzw. 1500 Lichtjahre. Der komplexe Nebel liegt in Richtung der Sternbilder Achterdeck und Segel. Seltsamerweise bleibt vieles über den Gum-Nebel unbekannt, zum Beispiel die Zeit und sogar die Anzahl der Supernovaexplosionen seiner Entstehung.

Zur Originalseite

Meteore der Leoniden im Orion

Das Kompositbild zeigt viele Meteorspuren die über einen Himmel mit dem bekannten Sternbild Orion ziehen. Im Vordergrund sitzen zwei Personen auf nebeneinander stehenden Stühlen, einer von ihnen hält einen Stab mit einem leuchtenden Stern am Ende.

Bildcredit und Bildrechte: Luo Hongyang

Wo werden die nächsten Meteore aufleuchten? Sogar während eines Meteorschauers ist es praktisch unmöglich, das zu wissen. Daher genießt man einen Meteorstrom am besten, indem man einen Ort sucht, wo man bequem sitzen kann und einen Ausblick über einen großen, dunklen Himmelsbereich hat. Außerdem ist es vielleicht erfreulich, die Erfahrung mit anderen zu teilen.

Hier ist ein Bild vom Meteorstrom der Leoniden 2022 zu sehen, dieser erreichte zu Beginn des Monats seinen Höhepunkt. Die Aussicht reicht von Hainan in China über das südchinesische Meer. Im Laufe einiger Stunden wurden Meteorspuren aufgenommen, dann isoliert und zu einem zuvor fotografierten Vordergrundbild hinzugefügt.

An diesem Ort und zu dieser Zeit zeigen die Spuren der Leoniden-Meteore rückwärts zum Sternbild Löwe. Sie zogen auch über andere Sternbilder, zum Beispiel Orion. Am oberen Bildrand leuchtet der hellrote Planet Mars. Die beiden hier abgebildeten Meteorfreunde verbindet die Liebe zur Astronomie. Sie feierten diesen Monat ihren gemeinsamen Geburtstag und sind inzwischen verheiratet.

Zur Originalseite

Überzählige Regenbögen über New Jersey

Das Bild zeigt einen Regenbogen mit einem markanten Interferenzmuster, das nur entsteht, wenn ale Regentröpfchen fast gleich groß sind. Im Vordergrund sind ein Dachgiebel und Bäume zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: John Entwistle

Kann euer Regenbogen das auch? Nachdem 2018 die letzten Ausläufer des Wirbelsturms Florence über die Küste von New Jersey in den USA gezogen waren, kam auf einer Seite die Sonne zum Vorschein, doch auf der gegenüberliegenden Seite sah man etwas ziemlich Ungewöhnliches: eine Halle aus Regenbögen. In der nächsten halben Stunde tauchten zur Freude des Fotografen und seiner Tochter immer wieder lebhafte überzählige Regenbögen auf. Dieses Einzelbild zeigt mindestens fünf davon.

Überzählige Regenbögen entstehen nur, wenn alle fallenden Wassertröpfchen fast gleich groß sind und in der Regel einen Durchmesser von weniger als einem Millimeter haben. Dann wird Sonnenlicht nicht nur im Inneren der Regentropfen reflektiert, sondern es kommt auch zu einer Interferenz. Das ist ein Wellenphänomen, vergleichbar mit Wellen auf einem Teich, wenn man einen Stein hineinwirft. Tatsächlich lassen sich überzählige Regenbögen nur durch Wellen erklären, und ihre Existenz wurde in den frühen 1800er-Jahren als früher Hinweis auf die Wellennatur des Lichtes Wellennatur des Lichts gesehen.

Himmlische Überraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (Ab August 2007)
Zur Originalseite

Saturn bei Nacht

Das Bild zeigt die Nachtseite von Saturn mit seinem Schatten auf den Ringen, fotografiert von der Raumsonde Cassini.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute, Mindaugas Macijauskas

Noch leuchtet Saturn hell am Nachthimmel des Planeten Erde. Teleskopansichten des fernen Gasriesen und seiner schönen Ringe machen ihn häufig zum Hauptdarsteller bei Sternbeobachtungstreffen.

Doch diese atemberaubende Ansicht von Saturns Ringen und seiner Nachtseite ist für Teleskope, die näher an der Sonne sind als am äußeren Planeten, nicht möglich, sie können nur Saturns Tagseite zeigen. Dieses Bild von Saturns schmaler sonnenbeleuchteter Sichel, dessen Schatten auf das breite, komplexe Ringsystem fällt, wurde von der Raumsonde Cassini fotografiert.

Für die Roboter-Raumsonde Cassini vom Planeten Erde war der Saturnorbit 13 Jahre lang ihre Heimat, ehe sie am 15. September 2017 auf Tauchgang in die Atmosphäre des Gasriesen gelenkt wurde. Dieses prächtige Mosaik entstand aus Bildern, die nur zwei Tage vor dem großen finalen Tauchgang von Cassinis Weitwinkelkamera aufgenommen wurden. Saturns Nacht bleibt nun unsichtbar, bis wieder ein Raumschiff von der Erde kommt.

Zur Originalseite

NGC 6744: Extragalaktische Nahaufnahme

Das Bild zeigt die innere Region der Spiralgalaxie NGC 6744 im Sternbild Pfau mit ihrem gelben Kern und Sternbildungsregionen an den Spiralarmen.

Bildcredit: NASA, ESA und das LEGUS-Team

Die schöne Spiralgalaxie NGC 6744 ist fast 175.000 Lichtjahre groß. Damit ist sie größer als die Milchstraße. Sie ist etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im südlichen Sternbild Pfau. Ihre galaktische Scheibe ist zu unserer Sichtlinie geneigt.

Diese Hubble-Nahaufnahme des nahen Inseluniversums zeigt ungefähr 24.000 Lichtjahre der Zentralregion von NGC 6744. Die Hubble-Ansicht kombiniert Bilddaten in sichtbarem und ultraviolettem Licht. Der gelbliche Kern der gewaltigen Galaxie wird vom sichtbaren Licht alter, kühler Sterne bestimmt.

Außerhalb des Kerns sind Sternbildungsregionen und junge Sternhaufen an den inneren Spiralarmen entlang verteilt. Die jungen Sternhaufen in NGC 6744 leuchten hell in Ultraviolett-Wellenlängen, sie sind in Blau- und Magenta-Farbtönen abgebildet. Die gezackten Sterne, die im Bild verteilt sind, sind Vordergrundsterne und liegen weit innerhalb unserer Milchstraße.

Zur Originalseite

Lynds Dunkelnebel 1251

Das Bild zeigt den Dunkelnebel LDN 1251 in der Kepheus-Flare-Region, in desse Inneren neue Sterne entstehen.

Bildcredit und Bildrechte: Stefano Attalienti

In Lynds Dunklem Nebel LDN 1251 entstehen Sterne. Die staubige Molekülwolke ist etwa 1000 Lichtjahre entfernt und treibt über der Ebene unserer Milchstraße. Sie gehört zu einem Komplex dunkler Nebel in der Kepheus-Flare-Region.

Astronomische Forschungen der undurchsichtigen interstellaren Wolken im ganzen Spektrum zeigen energiereiche Erschütterungen und Ausflüsse im Zusammenhang mit neu entstandenen Sternen, zum Beispiel das verräterische rötliche Leuchten von verstreuten Herbig-Haro-Objekten, die sich im Bild verstecken. Im Hintergrund der Szenerie lauern Galaxien, die fast hinter der staubhaltigen Ausdehnung verborgen sind.

Diese reizende Ansicht umfasst am Himmel mehr als vier Vollmonde, das entspricht in der geschätzten Entfernung von LDN 1251 ungefähr 35 Lichtjahren.

Zur Originalseite

Erduntergang von Orion

Das Bild zeigt, wie die Erde aus der Perspektive des Raumschiffs Orion gerade hinter dem Mond verschwindet.

Bildcredit: NASA, Artemis 1

Auf diesem Schnappschuss aus dem Weltraum verschwinden gerade acht Milliarden Menschen. Ihre Heimatwelt, die am 21. November, dem sechste Tag der Mission Artemis 1, fotografiert wurde, geht von einer externen Kamera am auswärts reisenden Raumschiff Orion aus gesehen hinter dem hellen Mondrand unter. Die Orion war auf dem Weg zu einem Vorbeiflug, der sie bis auf 130 Kilometer an die Mondoberfläche heranführte.

Die beim Vorbeiflug-Manöver gewonnene Geschwindigkeit wird genützt, um einen fernen retrograden Orbit um den Mond zu erreichen. Die Umlaufbahn gilt als fern, weil sie weitere 92.000 Kilometer über den Mond hinausreicht, und als retrograd, weil die Raumsonde in die entgegengesetzte Richtung der Mondbahn um den Planeten Erde verläuft.

Orion tritt am Freitag, 25. November, in seinen fernen retrograden Orbit ein. Bei der Umrundung des Mondes erreicht Orion am Montag, 28. November, die größte Entfernung von der Erde (etwas mehr als 400.000 Kilometer) und bricht den Rekord von Apollo 13 für das am weitesten entfernte Raumschiff zur Erforschung des Weltraums durch Menschen.

Zur Originalseite

Ein Doppelsternhaufen im Perseus

Das Bild zeigt den Doppelsternhaufen h und Chi Perseus im Sternbild Perseus, der aus zwei Haufen mit bläulichen Sternen besteht.

Bildcredit und Bildrechte: Tommy Lease

Wenige Sternhaufen stehen so nahe beisammen. Sie sind in Gegenden mit dunklem Himmel mit bloßem Auge sichtbar und wurden 130 v. Chr. vom griechischen Astronomen Hipparchos katalogisiert.

Das Paar offener Sternhaufen ist an die 7000 Lichtjahre entfernt. Mit Fernglas sind sie ein einfaches Ziel in einem markanten Sternenfeld im nördlichen Sternbild des mythologischen griechischen Helden Perseus. Heute sind sie als h und χ Persei oder NGC 869 (rechts darüber) und NGC 884 bekannt.

Die Haufen sind wenige Hundert Lichtjahre voneinander entfernt und enthalten Sterne, die viel jünger und heißer sind als die Sonne. Zusätzlich dazu, dass sie physisch nahe beisammen liegen, ist auch das Alter der Haufen basierend auf ihren Einzelsternen ähnlich – ein Hinweis, dass die Haufen wahrscheinlich in derselben Sternbildungsregion entstanden sind.

Zur Originalseite

Der Schmetterlingsnebel von Hubble

Das Bild zeigt den Schmetterlingsnebel NGC 6302, ein Emissionsnebel im Sternbild Skorpion

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: William Ostling

Sterne können schöne Muster bilden, wenn sie altern – manchmal sehen diese ähnlich aus wie Blumen oder Insekten. NGC 6302, der Schmetterlingsnebel, ist ein interessantes Beispiel dafür.

Die gasförmigen Flügel des hier abgebildeten planetarischen Nebels NGC 6302 haben eine Spannweite von mehr als 3 Lichtjahren. Sein alternder Zentralstern wurde außergewöhnlich heiß, seine geschätzte Oberflächentemperatur übersteigt 200.000 Grad C. Er leuchtet hell in sichtbarem und ultraviolettem Licht, ist jedoch durch einen dichten Staubwulst vor der direkten Sicht verborgen.

Diese scharfe Nahaufnahme wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen und bearbeitet, um die interessanten Details des komplexen planetarischen Nebels zu zeigen. Das Bild wurde in speziellem Licht aufgenommen, das von Sauerstoff (blau abgebildet), Wasserstoff (grün) und Stickstoff (rot) abgestrahlt wird.

NGC 6302 ist etwa 3500 Lichtjahre entfernt und liegt im arachnologisch korrekten Sternbild Skorpion (Scorpius). Planetarische Nebel entstehen aus den äußeren Atmosphären von Sternen wie unserer Sonne, doch sie verblassen für gewöhnlich nach etwa 20.000 Jahren.

Zur Originalseite

Wellen aus Nachthimmellicht über Tibet

Schwerewellen über Tibet erzeugen dieses Muster aus Nachthimmellicht nach einem schweren Gewitter.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai

Warum sieht der Himmel wie eine gewaltige Zielscheibe aus? Durch Nachthimmellicht. Nach einem gewaltigen Gewitter über Bangladesch im April 2014 traten über Tibet in China die hier abgebildeten riesigen runden Wellen aus leuchtender Luft auf. Das ungewöhnliche Muster entstand durch Schwerewellen in der Atmosphäre. Das sind Wellen mit schwankendem Luftdruck, die mit der Höhe, wo die Luft dünner wird – in diesem Fall in einer Höhe von etwa 90 Kilometer – zunehmen können.

Anders als Polarlichter, deren Energie von Kollisionen mit energiereichen geladenen Teilchen stammt, und die in hohen Breiten zu sehen sind, entsteht Nachthimmellicht durch Chemolumineszenz. Dabei entsteht Licht durch eine chemische Reaktion. Nachthimmellicht ist eher nahe am Horizont zu sehen und verhindert, dass der Nachthimmel jemals ganz dunkel wird.

Zur Originalseite