Sharpless 249 und der Quallennebel

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Bildcredit und Bildrechte: Daten: Steve Milne und Barry Wilson, Bearbeitung: Steve Milne

Beschreibung: Dieses faszinierende Teleskopsichtfeld zeigt den blassen, schwer fassbaren Quallennebel. Die Szenerie ist ein Mosaik aus zwei Bildfeldern, sie wurde aus Schmalband-Bilddaten konstruiert, bei denen die Emissionen von Schwefel-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen in roten, grünen und blauen Farbtönen abgebildet sind.

Links und rechts ist das Bild an den hellen Sternen Mu und Eta Geminorum am Fuß der himmlischen Zwillinge verankert. Der Quallennebel selbst liegt rechts neben der Mitte, er ist der etwas hellere gewölbte Emissionsgrat mit baumelnden Tentakeln. Eigentlich ist die kosmische Qualle Teil des blasenförmigen Supernovaüberrestes IC 443, dieser ist die expandierende Trümmerwolke eines massereichen Sterns, der explodierte. Das Licht der Explosion erreichte den Planeten Erde erstmals vor mehr als 30.000 Jahren.

Wie sein Cousin in astrophysikalischen Gewässern, der Krebsnebel-Supernovaüberrest, enthält auch der Quallennebel einen Neutronenstern, das ist der Überrest des kollabierten Sternkerns. Ein Emissionsnebel, der als Sharpless 249 katalogisiert ist, füllt das linke obere Feld. Der Quallennebel ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Entfernung umfasst das Bild etwa 300 Lichtjahre.

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Ein Februar ohne Sonnenflecken

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Bildcredit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Beschreibung: Wohin sind all die Sonnenflecken verschwunden? Letzten Monat betrug die Gesamtzahl aller Sonnenflecken, welche die Sonne kreuzten … null. Die Sonnenaktivität liegt weit unter dem langjährigen Monatsdurchschnitt, und die Sonnenoberfläche wurde bei diesem Sonnenfleckenminimum so ungewöhnlich inaktiv wie schon vor 11 Jahren beim letzten Fleckenminimum.

Eine so ausgeprägte Passivität ist nicht nur ein optisches Schauspiel, sondern geht auch mit einer etwas trüberen Sonne einher, mit stabileren Löchern in der Sonnenkorona und einem weniger intensiv ausströmenden Sonnenwind. Der reduzierte Wind wiederum kühlt und komprimiert die äußere Erdatmosphäre (die Thermosphäre), was den Luftwiderstand für viele Satelliten im Erdorbit reduziert.

Die Bilder sind Schwarz-Weiß-Negative. Links ist die unruhige Sonnenoberfläche nahe dem Sonnenmaximum 2012 abgebildet, im Kontrast dazu zeigt das rechte Bild die Sonnenoberfläche vom letzten August, als das Sonnenaktivitätsminimum begann, bereits (wenige Tage) ohne Flecken. Die Auswirkungen dieses ungewöhnlich statischen Sonnenminimums werden erforscht.

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Röntgen-Superblasen in der Galaxie NGC 3079

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Bildcredit: Röntgen: NASA, CXC, U. Michigan, J-T Li et al.; Optisch: NASA, STScI

Beschreibung: Wie entstanden diese gewaltigen galaktischen Superblasen? Zwei dieser ungewöhnlichen Blasen, von denen jede Tausende Lichtjahre misst, wurden kürzlich nahe dem Zentrum der Spiralgalaxie NGC 3079 entdeckt. Die Riesenblasen – rechts im Bild in Violett abgebildet – sind so heiß, dass sie Röntgenlicht abstrahlen, das vom Röntgenobservatorium Chandra der NASA in der Erdumlaufbahn detektiert wurde.

Da die Blasen über das Zentrum von NGC 3079 reichen, lautet eine führende Hypothese, dass sie irgendwie durch eine Wechselwirkung des zentralen, sehr massereichen Schwarzen Lochs mit dem umgebenden Gas erzeugt wurden. Andernfalls könnten die Riesenblasen vorwiegend durch die energiereichen Winde vieler junger, heißer Sternen in der Nähe des Galaxienzentrums entstanden sein. Das einzige ähnliche Phänomen, das wir kennen, sind Gammastrahlen emittierende Fermi-Blasen, die vom Zentrum unserer Milchstraße ausströmen, und die vor 10 Jahren auf Bildern des NASA-Satelliten Fermi entdeckt wurden.

Die Erforschung der NGC 3079-Superblasen wird sicherlich fortgesetzt, aber auch die Suche nach energiereichen Riesenblasen in anderen Galaxien.

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Himmlische Anordnung über der sizilianischen Küste

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Bildcredit und Bildrechte: Dario Giannobile

Beschreibung: An diesen Sonnenaufgang würde man sich erinnern. Vor etwa einem Monat, kurz vor der Morgendämmerung, war im Osten eine eindrucksvolle Anordnung an Himmelsobjekten zu sehen. Am hellsten und dem Horizont am nächsten stand der Mond. Das orangefarbene Leuchten des Mondes entsteht, weil die dazwischenliegende Atmosphäre blaues Licht streut. Das nächsthellste und zweite Objekt am Horizont war der Planet Venus. Die Venus erscheint bläulicher als der Mond – was man (auch) in der Reflexion auf dem Wasser sieht. Als Nächstes folgt Jupiter, und das helle Objekt über Jupiter ist der Stern Antares.

Die Darbietung war fast auf dem gesamten Planeten Erde zu beobachten, doch dieses Bild wurde an einem malerischen Strand in der Nähe von Syrakus auf der Insel Sizilien in Italien aufgenommen. Diesen Monat erscheint Saturn vor Sonnenaufgang zwischen Venus und Jupiter, während Mars kurz nach Sonnenuntergang sichtbar ist.

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Die Oriongeschosse

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Bildcredit: GeMS/GSAOI Team, Gemini-Observatorium, AURA, NSF; Bearbeitung: Rodrigo Carrasco (Gemini Obs.), Travis Rector (Univ. Alaska Anchorage)

Beschreibung: Warum schießen Gasgeschosse aus dem Orionnebel? Niemand weiß das genau. Er wurde 1983 entdeckt, jedes dieser Geschosse ist ungefähr so groß wie unser Sonnensystem und entfernt sich mit ungefähr 400 km/s von einer zentralen Quelle, die als IRc2 bezeichnet wird. Die Geschosse, die anhand ihrer Geschwindigkeit und Entfernung von IRc2 zu finden sind, sind sehr jung – meist jünger als 1000 Jahre.

Während sich die Geschosse oben aus dem Kleinmann-Low-Abschnitt des Orionnebels ausbreiten, sorgt ein kleiner Prozentsatz an Eisengas dafür, dass die Spitze der Geschosse blau leuchtet, während jedes Geschoss eine schlauchartige Säule hinterlässt, deren Leuchten von aufgeheiztem Wasserstoff stammt. Das detailreiche Bild wurde mit dem 8,1-Meter-Teleskop Gemini-Süd in Chile mit einem adaptiven Optiksystem (GeMS) aufgenommen. GeMS kompensiert mithilfe von fünf lasergenerierten Leitsternen die Luftunruhe der Atmosphäre des Planeten Erde.

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NGC 6302: Der Schmetterlingsnebel

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Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Überarbeitung und Bildrechte: Robert Eder

Beschreibung: Helle Sternhaufen und Nebel am Nachthimmel des Planeten Erde werden oft nach Blumen oder Insekten benannt. Obwohl die Flügelspannweite von NGC 6302 mehr als 3 Lichtjahre beträgt, ist er keine Ausnahme. Mit einer geschätzten Oberflächentemperatur von ungefähr 250.000 Grad Celsius wurde der sterbende Zentralstern dieses speziellen planetarischen Nebels ungewöhnlich heiß und leuchtet hell in Ultraviolettlicht, ist aber durch einen dichten Staubring vor der direkten Sicht verborgen.

Diese scharfe Nahaufnahme wurde 2009 vom Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Die Hubble-Bilddaten wurden hier neu bearbeitet und zeigen die bemerkenswerten Details des komplexen planetarischen Nebels. Der Staubtorus, der den Zentralstern umgibt, schneidet durch eine helle Höhle aus ionisiertem Gas und liegt nahe der Bildmitte, fast parallel zur Sichtlinie. In der staubigen kosmischen Hülle des heißen Sterns wurde molekularer Wasserstoff entdeckt. NGC 6302 liegt ungefähr 4000 Lichtjahre entfernt im arachnologisch korrekten Sternbild Skorpion.

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Komet eines Fuhrmanns

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Bildcredit und Bildrechte: Rolando Ligustri (CARA Project, CAST)

Beschreibung: Komet Iwamoto (C/2018 Y1) rast immer noch über den Nachthimmel des Planeten Erde und teilt sich dieses hübsche Teleskopsichtfeld mit den Sternen und Nebeln des nördlichen Sternbilds Fuhrmann (Auriga). Am 27. Februar wurde Iwamoto fotografiert, seine grünliche Koma und der blasse Schweif liegen zwischen einem Komplex rötlicher Emissionsnebel und dem offenen Sternhaufen M36 (rechts unten). Das rötliche Licht stammt von Wasserstoff, der durch die Ultraviolettstrahlung heißer Sterne in der Nähe der etwa 6000 Lichtjahre entfernten riesigen Molekülwolke in der Region ionisiert wurde.

Das grünliche Leuchten des Kometen, der weniger als 5 Lichtminuten entfernt ist, stammt überwiegend von der Emission zweiatomiger Kohlenstoffmoleküle, die im Sonnenlicht fluoreszieren. M36, einer der vertrauteren Sternhaufen im Fuhrmann, ist ein Hintergrundobjekt und liegt weit außerhalb des Sonnensystems, er ist etwa 4000 Lichtjahre entfernt. Komet Iwamoto passierte am 12. Februar den erdnächsten Punkt und entfernt sich auf einer stark elliptischen Bahn, die ihn über den Kuipergürtel hinausbringen wird. Seine Umlaufzeit wird auf 1317 Jahre geschätzt, somit sollte er im Jahr 3390 ins innere Sonnensystem zurückkehren.

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