SH2-155 – der Höhlennebel

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Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Diese Landschaft am Himmel zeigt den staubigen Höhlennebel. Er ist im Sharpless-Katalog als Sh2-155 gelistet. Die Daten für das Teleskopbild wurden mit einem Schmalbandfilter gewonnen, der für das rötliche Licht ionisierter Atome von Wasserstoff durchlässig war.

Die Szene ist etwa 2400 Lichtjahre entfernt. Sie liegt in der Ebene unserer Milchstraße im königlichen nördlichen Sternbild Kepheus. Die astronomische Forschung zeigt, dass die Region am Rand einer massereichen Molekülwolke liegt. Sie heißt Kepheus-B und entstand mit den heißen jungen Sternen der Kepheus-OB3-Sternassoziation.

Der helle Grat aus ionisiertem Wasserstoff wird von der Strahlung der heißen Sterne angeregt. Der hellste Stern links über der Bildmitte sticht daraus hervor. Durch die Strahlung entstehen Ionisationsfronten. Sie führen wahrscheinlich zu kollabierenden Kernen und neuer Sternbildung im Inneren. Die kosmische Höhle ist für Sternbildung angemessen groß – sie misst mehr als 10 Lichtjahre.

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Himmelslandschaft mitten im Schwan

Rote Nebel füllen die Landschaft, dazwischen leuchten kleine Sterne. Links über der Mitte strahlt der helle Überriese Gamma Cygni.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Gendler, DSS, BYU

Die schöne Landschaft am Himmel wurde mit kosmischen Pinselstrichen aus leuchtendem Wasserstoff gemalt. Sie liegt in der Ebene unserer Milchstraße beim nördlichen Ende der großen Teilung im Sternbild Schwan (Cygnus).

Die Szene ist ein Mosaik aus 36 Teleskopbildern. Sie ist etwa 6 Grad breit. Der helle Überriese Gamma Cygni – er heißt Sadr – leuchtet links über der Bildmitte. Er liegt vor den komplexen Gas- und Staubwolken und den dicht gedrängten Sternfeldern.

Links neben Gamma Cygni liegt IC 1318. Er hat die Form zweier heller Flügel, die durch eine lange dunkle Staubbahn getrennt werden. Daher lautet sein gängiger Name Schmetterlingsnebel. Der kompaktere, helle Nebel rechts unten ist NGC 6888, der Sichelnebel. Gamma Cygni ist schätzungsweise 1800 Lichtjahre entfernt. Die Distanz zu IC 1318 und NGC 6888 beträgt zwischen 2000 und 5000 Lichtjahre.

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Schnelle Sterne und Einzelgänger-Planeten im Orionnebel

Das Bild ist von Nebeln gefüllt, in der Mitte leuchten die vier markanten Sterne des Trapeziums im Orionnebel, kaum vom hellen Hintergrund zu unterscheiden. Links oben ist ein großer dunkelroter Nebelbereich, links unten ein kleinerer, violetter Nebelteil mit zwei Sternen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble

Beginne beim Sternbild Orion. Unter dem Gürtel des Orion ist eine verschwommene Region, der Orionnebel. Darin befindet sich ein heller Sternhaufen, das Trapez. Es wird nahe der Bildmitte von vier hellen Sternen markiert. Die neu entstandenen Sterne im Trapez und in den umgebenden Regionen zeigen, dass der Orionnebel eine der aktivsten Regionen mit Sternbildung in unserem Bereich der Galaxis ist.

Im Orion explodierten viele Supernovae, und es gab enge Wechselwirkungen zwischen den Sternen. Das führte dazu, dass Planeten und Sterne als Einzelgänger durch den Raum rasen. Manche dieser schnellen Sterne wurden entdeckt, als man verschiedene Bilder der Region miteinander verglich. Die Bilder wurden vom Weltraumteleskop Hubble im Abstand von mehreren Jahren aufgenommen.

Viele Sterne im Bild wurden in sichtbarem Licht und in nahem Infrarot abgebildet. Sie erscheinen ungewöhnlich rot, weil wir sie hinter Staub sehen, der einen Großteil ihres blauen Lichtes streut.

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Der Polarlichtbaum

Hinter der dunklen Silhouette eines Baumes lodert ein Polarlicht in Form des Baumes.

Bildcredit und Bildrechte: Alyn Wallace Photography

Kann euer Baum das auch? Das Bild zeigt, wie die dunklen Zweige eines nahen Baumes mit dem hellen Leuchten eines fernen Polarlichts visuell überlagert wurden. Die Schönheit des Polarlichts ahmte einen Baum in der Nähe scheinbar nach. Es faszinierte den Fotografen, sodass er vorübergehend zu fotografieren vergaß.

Aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet schien es, als hätte der Baum Blätter aus Polarlicht. Zum Glück kam er zu Sinnen, bevor das Polarlicht eine andere Form annahm. Er fotografierte die atemberaubende, flüchtige Überlagerung.

Polarlichter werden meist von energiereichen Elektronen ausgelöst, die von Sonneneruptionen stammen. Sie treffen in einer Höhe von etwa 150 Kilometern auf die Erdatmosphäre. Das ungewöhnliche Spiel zwischen Erde und Himmel wurde Anfang des Monats auf Island beobachtet.

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Tagundnachtgleiche auf einer rotierenden Erde

Bildcredit: NASA, Meteosat, Robert Simmon

Wann verläuft die Linie zwischen Tag und Nacht senkrecht? – Morgen. Dann ist auf dem Planeten Erde ein Äquinoktium. Das ist die Zeit im Jahr, wo Tag und Nacht fast gleich lang sind.

Der Terminator ist die Trennlinie zwischen Tag und Nacht. Zum Äquinoktium verläuft er senkrecht vom Nord– zum Südpol. Dieses Zeitraffervideo veranschaulicht das. Es zeigt ein ganzes Jahr auf dem Planeten Erde in zwölf Sekunden. Meteosat ist ein Satellit im geosynchronen Orbit. Er zeichnete diese Infrarotbilder der Erde täglich zur gleichen Ortszeit auf.

Das Video beginnt mit dem Äquinoktium im September 2010. Die Terminatorlinie verlief senkrecht. Während die Erde um die Sonne wandert, sieht man, wie sich der Terminator so neigt, dass die Nordhalbkugel weniger Tageslicht bekam. Das führte im Norden zum Winter.

Als das Jahr verging, folgte nach dem halben Video das Äquinoktium im März 2011. Danach neigte sich der Terminator auf die andere Seite, und es kam zum Winter auf der Südhalbkugel. Im Norden war Sommer.

Das aufgezeichnete Jahr endet wieder mit dem September-Äquinoktium. Damit endete eine von Milliarden Reisen, welche die Erde um die Sonne gemacht hat – und noch machen wird.

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JWST: Geister und Spiegel

Das Weltraumteleskop James Webb steht gefaltet im Montageraum. Es wird im Dunkeln mit Lichtern nach Kontamination abgesucht. Das Bild wurde lang belichtet, die Ingenieure wirken wie Geister.

Bildcredit: Chris Gunn, NASA

Es sind keine Geister, die über dem Weltraumteleskop James Webb schweben. Seine Spiegelsegmente sind golden getönt. Es steht mit gefaltetem Tragwerk im Reinraum der Raumfahrtsysteme-Entwicklungs- und Montageanlage am Raumfahrtzentrum Goddard. Doch die Lichter sind ausgeschaltet.

Vibrations- und Akustiktests folgen danach. Helle Blitze und ultraviolette Lichter spielen über das stehende Teleskop. So sucht man nach Verschmutzungen, die im abgedunkelten Raum leichter erkennbar sind. Durch die lange Belichtungszeit der Kamera verschwimmen die wandernden Lichter und Ingenieure im Dunkeln zu geisterhaften Erscheinungen.

Das Weltraumteleskop James Webb ist der wissenschaftliche Nachfolger von Hubble. Es erforscht das frühe Universum in Infrarot. Sein Start ist für 2018 geplant. Er soll in Französisch-Guayana mit einer Ariane 5 der Europäischen Weltraumagentur ESA stattfinden.

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Phasen der Venus

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Bildcredit und Bildrechte: Daniel Herron

Die sichtbare Halbkugel der Venus zeigt Phasen wie der Mond, sie nimmt zu und ab. Dieses Komposit aus Teleskopbildern veranschaulicht die stetige Veränderung des inneren Planeten. Er ist im Westen als Abendstern zu sehen.

Von 20. Dezember 2016 bis 10. März 2017 wächst die Venus, wird aber zu einer schmalen Sichel. Sie gleitet ihre innere Bahn zwischen Erde und Sonne entlang und wird dabei größer, weil sie sich der Erde nähert. Ihre Sichel wird dabei schmäler, weil die Venus näher zu unserer Sichtlinie zur Sonne rückt.

Am 25. März kommt sie der Linie von der Erde zur Sonne am nächsten. Doch sie zieht 8 Grad nördlich über der Sonne vorbei und erreicht (wertfrei) eine untere Konjunktion. Bald danach leuchtet die Venus deutlich über dem östlichen Horizont in der Morgendämmerung als Morgenstern der Erde.

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Mimas im Saturnlicht

Über eine kontrastreiche Version von Mimas ist ein Bild gelegt, das auch die Nachtseite zeigt.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Die Halbkugel von Mimas, die zu Saturn zeigt, liegt fast in völliger Dunkelheit im Schatten neben einer dramatisch von Sonnenlicht beleuchteten Sichel. Das Mosaik entstand nahe der letzten großen Annäherung der Raumsonde Cassini am 30. Januar 2017. Cassinis Kamera zeigte nur 45.000 Kilometer von Mimas entfernt fast zur Sonne.

Das Ergebnis ist eine der am besten aufgelösten Ansichten des eisigen Mondes. Der Mond rotiert gebunden. Er ist von Kratern übersät und 400 km groß. Eine überarbeitete Version zeigt eine bessere Ansicht der Halbkugel, die zu Saturn zeigt, im Sonnenlicht, das von Saturn reflektiert wird. Um es zu sehen, schiebt den Mauspfeil über das Bild oder folgt diesem Link.

Andere Cassini-Bilder zeigen den großen, unheilvollen Krater Herschel des Mondes Mimas.

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