Sharpless 249 und der Quallennebel

Links unten ist der Quallennebel mit seinen markanten Tentakeln, rechts oben der grünliche Emissionsnebel Sharpless 249.

Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles

Der Quallennebel ist normalerweise blass und schwer fassbar. Er wurde auf diesem faszinierenden Teleskopmosaik zu sehen. Die Szene wird unten vom Stern Eta Geminorum verankert. Er bildet den Fuß der himmlischen Zwillinge. Der Quallennebel ist der hellere gewölbte Emissionsnebel mit Tentakeln. Sie baumeln unter der Mitte nach links.

Die kosmische Qualle ist Teil des blasenförmigen Supernova-Überrestes IC 443. Er ist die Trümmerwolke eines massereichen Sterns, der explodierte. Die Wolke dehnt sich aus. Das Licht der Explosion erreichte den Planeten Erde erstmals vor 30.000 Jahren. Sein Cousin in astrophysikalischen Gewässern ist der Krebsnebel. Auch er ist ein Supernovaüberrest. Wie dieser enthält auch der Quallennebel einen Neutronenstern. Das ist der Überrest eines kollabierten Sternkerns. Der Emissionsnebel Sharpless 249 liegt rechts oben im Bild.

Der Quallennebel ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt. In dieser Distanz wäre das Schmalband-Kompositbild etwa 300 Lichtjahre breit. Es wird in den Farben der Hubble-Farbpalette präsentiert.

Ö1-Nachtquartier:Das Jahr in den Sternen“ mit Maria Pflug-Hofmayr

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Monduntergang über dem Hafen von New York

Über dem Hafen von New York steht rechts ganz tief der Mond, links ist die Freiheitsstatue hell beleuchtet, und oben in der Mitte strahlt die Venus.

Bildcredit und Bildrechte: Stan Honda

Diese Momentaufnahme zeigt Meer und Nachthimmel bei der Hafenstadt New York, als der Mond am 1. Jänner unterging. Das warme Licht des etwa 3 Tage alten Sichelmondes zu Neujahr leuchtet durch Dunst und dünne Wolken. Die Mondscheibe ist zu etwa 10 Prozent beleuchtet.

Auch die Venus funkelt im Westen über dem Horizont. Sie ist im Dunst des Stadthimmels leicht erkennbar. Sie beginnt das Jahr als Abendstern. Wie der Mond weist auch die Venus vom Planeten Erde aus gesehen viele Phasen auf. Als das Jahr begann, war die gleißende Scheibe des inneren Planeten zu etwa 50 Prozent beleuchtet, wenn man sie mit einem Teleskop betrachtete.  Anfang März wird sie eine größere, schmale Sichel.

Das Leuchtfeuer im Hafen von New York, die Freiheitsstatue, bildet links die irdische Ecke des nächtlichen Dreiecks.

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Die seltsamen Galaxien von Arp 273

Weit hinter den Sternen in unserer Milchstraße balgen sich zwei Galaxien. Eine erinnert an eine Schnecke, die andere ist wie ein lang gezogenes S geformt. Links daneben leuchten zwei helle, gezackte Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Wolfgang Ries/Stefan Heutz (Astrokooperation)

Die gezackten Sterne im scharfen kosmischen Porträt liegen in unserer Milchstraße. Die beiden auffälligen Galaxien dagegen befinden sich weit außerhalb der Milchstraße. Sie sind mehr als 300 Millionen Lichtjahre entfernt. Durch die Gezeitenkräfte wirken sie stark verzerrt, weil es zwischen dem Paar enge Begegnungen gibt.

Die Galaxien sind als Arp 273 (auch als UGC 1810) katalogisiert. Sie sehen seltsam aus. Doch inzwischen weiß man, dass wechselwirkende Galaxien im Universum häufig sind. Auch die große Andromeda-Spiralgalaxie, die etwa 2 Millionen Lichtjahre entfernt ist, nähert sich der Milchstraße. Arp 273 bietet vielleicht einen Ausblick auf diese Begegnung in ferner Zukunft. Wiederholte Begegnungen können auf einer kosmischen Zeitskala dazu führen, dass zwei Galaxien am Ende zu einer einzigen verschmelzen.

Aus unserer Sicht sind die hellen Kerne der Arp 273-Galaxien nur wenig mehr als 100.000 Lichtjahre voneinander entfernt.

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Die Wolken von Andromeda

Die Andromedagalaxie schwebt oben im Bild. Innen ist sie leuchtend gelb, außen sind viele blaue Sterne. Sie ist von rötlichen Wolken umgeben, die aber über unserer eigenen Milchstraße schweben.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Die schöne Andromedagalaxie wird oft von Astronomen auf der Erde fotografiert. Die erdnächste große Spiralgalaxie ist auch als M31 bekannt. Sie ist ein vertrauter Anblick mit dunklen Staubbahnen, einem hellen gelblichem Kern und Spiralarmen, die von blauem Sternenlicht gesäumt sind.

Dieses tolle Farbporträt zeigt unser benachbartes Inseluniversum. Es ist ein Mosaik aus gut belichteten Daten, die mit Breit- und Schmalbandfiltern gewonnen wurden. Doch es zeigt auffallende unbekannte Strukturen. Im weiten Sichtfeld sind blasse, rötliche Wolken aus leuchtendem ionisiertem Wasserstoff verteilt.

Doch die ionisierten Wolken aus Wasserstoff liegen wahrscheinlich im Vordergrund der Szene, also weit in unserer Milchstraße. Sie gehören zu den weitverbreiteten staubigen interstellaren Federwolken. Diese Cirren sind Hunderte Lichtjahre über der Ebene unserer Galaxis verteilt. Bei der Andromedagalaxie, die 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt ist, wären sie riesig. Denn die Andromedagalaxie ist etwa 200.000 Lichtjahre groß.

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Nahaufnahme von Pandora bei Saturn

Der Saturnmond Pandora füllt fast das Bild. Er hat einige große Krater und wirkt insgesamt sehr glatt.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Space Science Institute

Wie sehen die Krater des kleinen Saturnmondes Pandora aus der Nähe aus? Um das herauszufinden, schickte die NASA die Robotersonde Cassini, die derzeit Saturn umkreist, vor zwei Wochen zu dem ungewöhnlichen kleinen Mond. Dabei entstand dieses Bild von Pandora in einer Entfernung von 40.000 km. Es ist das bisher am höchsten aufgelöste Bild. Man erkennt auf der 80 km großen Pandora Strukturen, die 300 Meter messen.

Die Krater auf Pandora sind anscheinend von einem Material bedeckt. Daher wirkt er glatter als der schwammartige Hyperion, ein weiterer kleiner Saturnmond. Offenbar überziehen seltsame Kerben und Furchen die Oberfläche des kleinen Mondes. Interessant an Pandora ist auch, dass sie zusammen mit ihrem Begleitermond Prometheus die Teilchen in Saturns F-Ring zu einem klaren Ring bündelt.

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Komet 45P kehrt zurück

Rechts unten leuchtet die türkisgrüne Koma des Kometen 45P. Nach links oben strömt sein gespaltener Ionenschweif durch eine Landschaft voller Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Ein alter Komet kehrte ins innere Sonnensystem zurück. Der Komet 45P/Honda–Mrkos–Pajdušáková ist physisch uralt. Erstmals wurde er 1948 entdeckt, das war vor 13 Umläufen. Komet 45P verbringt die meiste Zeit draußen nahe der Jupiterbahn. Zuletzt näherte er sich 2011 der Sonne.

In den letzten Monaten wurde Kometen 45P bei seiner neuerliche Reise zur Sonne deutlich heller. Vor zwei Tagen passierte er den sonnennächsten Punkt seiner Bahn. Derzeit sieht man den Kometen kurz nach Sonnenuntergang mit Fernglas über dem westlichen Horizont. Er steht in der Nähe des viel helleren Planeten Venus.

Dieses Bild entstand letzte Woche. Es zeigt 45P mit einem langen Ionenschweif, der eine eindrucksvolle Struktur hat. Komet 45P kommt der Erde nächsten Monat relativ nahe.

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Polarlicht am ganzen Himmel über Norwegen

Die Polarlichter im Bild sind waagrecht verkürzt. Sie leuchten grün und dunkelrot.

Bildcredit und Bildrechte: Sebastian Voltmer

Höher als das höchste Gebäude oder der höchste Berg, ja sogar höher als das höchste Flugzeug liegt das Reich der Polarlichter. Sie reichen selten tiefer als 60 km, doch sie können bis zu 1000 km hinaufreichen.

Polarlichter entstehen, wenn energiereiche Elektronen und Protonen auf Moleküle in der Erdatmosphäre treffen. Vom Weltraum aus gesehen erscheint ein Polarlicht häufig als geschlossener Kreis um einen der magnetischen Pole der Erde. Dieses waagrecht verkürzte Weitwinkelbild zeigt eine unerwartete Polarlichtschau. Sie breitete sich vor fünf Jahren über Ostnorwegen am Himmel aus.

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