Supernova und Cepheiden der Spiralgalaxie UGC 9391

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Bildcredit: NASA, ESA und A. Riess (STScI/JHU) et al.

Beschreibung: Was kann diese Galaxie uns über die Wachstumsrate des Universums sagen? Vielleicht eine Menge, weil UGC 9391 – hier gezeigt – nicht nur veränderliche Sterne vom Typ der Cepheiden (rote Kreise) enthält, sondern auch eine aktuelle Typ-Ia-Supernova (blaues X).

Beide Objektarten haben eine Standardhelligkeit; die Cepheiden sind meist relativ nahe, während Supernovae viel weiter entfernt zu beobachten sind. Daher ist diese Spirale bedeutsam, weil sie eine Kalibrierung zwischen den nahen und fernen Teilen unseres Universums ermöglicht. Unverhofft stützte eine aktuelle Untersuchung neuer Hubbledaten von UGC 9391 und mehreren ähnlichen Galaxien frühere Hinweise, dass Cepheiden und Supernovae mit dem Universum etwas schneller expandieren, als aufgrund von Expansionsmessungen im frühen Universum erwartet wurde. Angesichts vieler Erfolge des kosmologischen Standardmodells, welches die Entwicklung des frühen Universums beschreibt, suchen Astrophysiker nun eifrig nach möglichen Gründen für diese Diskrepanz.

Mögliche Erklärungen reichen von Sensationen, etwa der Einbeziehung ungewöhnlicher kosmologischer Bestandteile wie Phantomenergie und Dunkler Strahlung, bis zu banalen, etwa statistischen Zufällen und unterschätzten Quellen systematischer Irrtümer. Zahlreiche künftige Beobachtungen sind geplant, um das Rätsel zu lösen.

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Komet PanSTARRS und der Helixnebel

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Bildcredit und Bildrechte: Fritz Helmut Hemmerich

Beschreibung: Es kommt selten vor, dass so unterschiedliche Objekte so nahe zusammen fotografiert werden. Jetzt gerade gibt es so eine Gelegenheit, sie wurde vor zwei Tagen mit kombinierten parallelen Belichtungen auf den Kanarischen Inseln in Spanien fotografiert. Rechts unten steht Komet C/2013 X1 (PanSTARRS), umgeben von einer grünen Koma, ein ungewöhnlich gespaltener blauer Ionenschweif strömt diagonal durch das Bild. Dieser gewaltige Schneeball fiel auf unsere Sonne zu und wird seit seiner Entdeckung 2013 heller. Komet PanSTARRS ist zwar ein pittoreskes Ziel für astrofotografische Langzeitbelichtungen, wird jedoch kaum mit bloßem Auge sichtbar sein, wenn er nächsten Monat seine größte Helligkeit erreicht. Oben links steht der ebenfalls malerische, von rot leuchtendem Gas umgebene Helixnebel. Die 700 Lichtjahre entfernte Helix ist nicht nur viel weiter entfernt als der Komet, sondern behält ihr Aussehen voraussichtlich Tausende Jahre.

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Der Schatten von Surveyor 1

Zwischen Kratern auf der Mondoberfläche steht die Raumsonde Surveyor 1. Sie wirft einen 15 Meter langen Schatten.

Bildcredit: NASA / GSFC / Arizona State U. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Vor 50 Jahren erreichte Surveyor 1 den Mond. Die Sonde startete am 30. Mai 1966 und landete am 2. Juni 1966 bei Vollmond. Es war die erste Raumsonde der USA, die sanft auf einer anderen Welt landete. Die Surveyor-Missionen sollten das Mondgelände für die geplanten Apollo-Landungen testen.

Die erste von sieben Sonden schickte vor Beginn der Mondnacht am 14. Juni mehr als 10.000 Bilder. Ihre zweite Mondnacht begann am 3. Juli. Davor wuchs die Menge auf mehr als 11.000 Bilder. Surveyor 1 war bis 7. Jänner 1967 auf der Mondoberfläche erreichbar.

2009 fotografierte der Lunar Reconnaissance Orbiter den ersten Surveyor auf diesem Bild. Er steht noch auf seinem Landeplatz. Man sieht ihn als Fleck im Meer der Stürme (Oceanus Procellarum). Die Sonne steht tief am westlichen Horizont. Die einsame Raumsonde ist 3,3 Meter groß und wirft am späten Nachmittag einen fast 15 Meter langen Schatten auf den Mond.

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NGC 4631: Die Walgalaxie

Im Bild schwebt eine leicht asymmetrische, von der Seite sichtbare Galaxie aus blauen Wolken, davor einige rosarote Staubwolken und in der Mitte eine orangefarbene Wölbung. Darüber leuchtet eine kleine ovale milchige Galaxie.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

NGC 4631 ist eine große, schöne Spiralgalaxie. Sie ist nur 25 Millionen Lichtjahre entfernt. Wir sehen sie im wohlerzogenen nördlichen Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) von der Seite. Die leicht verzerrte Keilform der Galaxie erinnert manche an einen kosmischen Hering und andere an ihren geläufigen Namen: Walgalaxie.

Wie auch immer, sie ist ähnlich groß wie unsere Milchstraße. Auf diesem scharfen Farbbild erkennt man leicht den gelblichen Kern, dunkle Staubwolken, helle, blaue Sternhaufen und rötliche Sternbildungsregionen in der Galaxie.

Die kleine, elliptische NGC 4627 ist eine Begleitgalaxie. Sie liegt über der Walgalaxie. Auf detailreichen Bildern sieht man blasse Sternströme. Es sind die Reste kleiner Begleitgalaxien, die in ferner Vergangenheit durch wiederholte Begegnungen mit dem Wal zerrissen wurden. Die Walgalaxie hat auch einen Hof aus heißem Gas. Er strömte aus ihr heraus und leuchtet im Röntgenlicht.

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Drei Planeten vom Pic du Midi

Nebeneinander sind die Planeten Mars, Saturn und Jupiter abgebildet. Sie leuchten derzeit hell am Nachthimmel.

Bildcredit und Bildrechte: JL. Dauvergne, E. Kraaikamp, F. Colas / S2P / IMCCE / OMP

Habt ihr kürzlich Planeten gut gesehen? Das Bild zeigt alle drei Planeten, die jetzt hell am Nachthimmel leuchten. Sie wurden kürzlich mit dem 1-Meter-Teleskop am Observatorium auf dem Pic du Midi fotografiert. Es steht in den französischen Pyrenäen.

Mars ist fast in Opposition. Am 30. Mai erreichte er die größte Erdnähe. Derzeit bietet er die besten Fototermine der letzten 10 Jahre. Das scharfe Bild zeigt Wolken über dem Nordpol des Roten Planeten oben. Am rechten Rand stehen hohe Vulkane.

Saturn erreicht heute Nacht seine Opposition. Seine hellen Ringe und Lücken erkennt ihr deutlich auf dem Porträt, das mit Teleskop fotografiert wurde. Jupiter steht jetzt in der Abenddämmerung am höchsten. Er zeigt in dieser Szene seine Wolkenbänder, die um den ganzen Planeten verlaufen, und den Großen Roten Fleck. Nach Ankunft der solarbetriebenen Raumsonde Juno und JunoCam erwarten wir im Juli neue Nahaufnahmen des Gasriesen.

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Tychos Supernovaüberrest expandiert


Videocredit: NASA, CXC, GSFC, B. Williams et al.

Beschreibung: Welcher Stern erzeugte diesen riesigen, wachsenden Bovist? Hier ist das erste Expansionsvideo zu sehen, das erste je von Tychos Supernovaüberrest erstellt wurde, er ist das Ergebnis einer Sternexplosion, die erstmals vor 400 Jahren von dem berühmten Astronomen Tycho Brahe beobachtet wurde. Das 2-Sekunden-Video ist ein Zeitraffer-Komposit von Röntgenbildern, die mit dem Weltraum-Röntgenteleskop Chandra zwischen 2000 und 2015 fotografiert wurden, diese wurden einer Auswahl an optischen Bildern hinzugefügt. Die expandierende Gaswolke ist extrem heiß, und leicht unterschiedliche Ausdehnungsgeschwindigkeiten verleihen der Wolke eine gebauschte Erscheinung. Der Stern, der SN 1572 erzeugte, ist wahrscheinlich völlig aufgelöst, doch ein Stern mit der Bezeichnung Tycho G – zu blass, um ihn hier zu erkennen, wird für seinen Begleiter gehalten. Die Suche nach Vorläufern der Überreste von Tychos Supernova ist wichtig, weil es sich um eine Supernova vom Typ Ia handelt, eine wichtige Stufe der Entfernungsskala, welche den Maßstab des sichtbaren Universums kalibriert. Die Spitzenhelligkeit von Typ-Ia-Supernovae ist gut erklärbar, was sie ziemlich wertvoll für die Erforschung der Beziehung zwischen Blässe und Entfernung im fernen Universum macht.

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