Krebs in der Dämmerung

Helle Gestirne leuchten in der Morgendämmerung neben einer Kaktee.

Bildcredit und Bildrechte: Bradley E. Schaefer

Im Juli 1054 ereignete sich am Himmel eine der bedeutendsten Erscheinungen aller Zeiten. Damals leuchtete am Morgenhimmel plötzlich die Krebs-Supernova auf. Chinesische Hofastrologen erspähten den „Gaststern“ erstmals am Morgen des 4. Juli 1054 nahe beim Stern Tianguan (in den Katalogen Zeta Tauri).

Die Supernova erreichte Ende Juli 1054 ihre größte Helligkeit. Sie war etwas heller als die Venus. 23 Tage lang sah man sie sogar am Taghimmel. Der Gaststern war so hell, dass ihn nahezu jede Kultur weltweit unabhängig von den anderen beobachtete. Doch nur neun schriftliche Berichte sind erhalten geblieben, darunter aus China, Japan und Konstantinopel.

Dieses Foto vom Morgen des 26. Juli 2025 entstand mit einem iPhone auf dem Signal Hill bei Tucson. Es stellt das Himmelsschauspiel des Jahres 1054, nämlich die Krebs-Supernova in der Morgendämmerung, originalgetreu nach. So könnte es das Volk der Hohokam gesehen haben. Der Planet Venus steht dabei stellvertretend für die Supernova nahe der heutigen Position des Supernova-Überrests, der als Krebsnebel bekannt ist.

Wenn du an einem Sommermorgen nach draußen gehst und die hell leuchtende Venus betrachtest, frage dich: „Was hätte ich in der Antike gedacht, wenn ich plötzlich die Krebs-Supernova in der Morgendämmerung gesehen hätte?“

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ISS trifft Venus

Am blauen Tageshimmel leuchtet oben die schmale, sichelförmige Venus, unten ist die verschwommene Silhouette der Internationalen Raumstation mit Solarpaneelen und Modulen zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: A.J. Smadi

Am 5. April war der perfekte Moment gekommen. Mit einem Teleskop, das durch einen Schirm vor dem hellen Sonnenlicht geschützt war, wurde gegen Mittag ein Video aufgenommen. Es zeigt die Venussichel am klaren Tageshimmel. Dem Video ging eine exakte Planung voraus. Beobachtungsstandort war Shoreline, Washington, USA. In einem Einzelbild des Videos wurde auch die Internationale Raumstation eingefangen.

In enger Konjunktion mit dem hellen Planeten scheint der schwache Umriss des Außenpostens in einer Entfernung von etwa 400 Kilometern eine ähnliche Größe wie die schlanke Planetensichel zu haben. Natürlich ist die ISS viel kleiner als die Venus. Der innere Planet Venus war mit 45 Millionen Kilometern ca. 120000-mal weiter von Shoreline entfernt als die ISS. Venus erscheint derzeit als leuchtender Morgenstern der Erde und steigt am Morgenhimmel über den östlichen Horizont.

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Komet G3 ATLAS mit Schweif und Teleskop

Am Horizont ragt der riesige Staubschweif über der Plattform des Paranal-Observatoriums auf. Er breitet sich diagonal über den Himmel aus, der unten orangerot leuchtet und oben in ein dunkles Blau übergeht. Rechts steht ein Hilfsteleskop mit geschlossener Kuppel.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las-Campanas-Observatorium, TWAN)

Der Komet C/2024 G3 ATLAS legte einen dramatischen Auftritt am Himmel der Erde hin. Der Komet stammt aus der fernen Oortschen Wolke. Er erreichte am 13. Januar sein Perihel (die größte Annäherung an die Sonne). Am 19. Januar wurde der helle Komet hier vom Paranal-Observatorium der ESO in der Atacama-Wüste in Chile aufgenommen.

Mit seinem spektakulären Staubschweif geht der Komet ATLAS in der Dämmerung auf der Südhalbkugel unter. Dabei ist er auch mit bloßem Auge gut sichtbar. Im Vordergrund ist die geschlossene Kuppel eines der berühmten Hilfsteleskope der Sternwarte zu sehen.

Die helle Koma des Kometen, der die Beobachter der südlichen Hemisphäre immer noch begeistert, ist diffus geworden. Offenbar hat sich der eisige Kern nach der Annäherung an die Sonne aufgelöst.

Galerie: Komet ATLAS (G3)

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Komet ATLAS vor Sonnenaufgang

Über einer Baumreihe ist am Morgenhimmel ein Komet zu sehen. Der Komet ist links oben in einem kleineren Bild detaillierter dargestellt.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horalek / Institut für Physik Opava

Der Komet C/2024 G3 (ATLAS) ist zurzeit sehr hell – aber er befindet sich auch sehr nahe der Sonne. Wäre das nicht der Fall, so wäre er einer der bemerkenswertesten Kometen der letzten Jahre. Er reflektiert ungefähr gleich viel Licht zur Erde wie der Komet Tsuchinshan-ATLAS im Oktober 2024 und kommt derzeit sogar an die Helligkeit des Planeten Venus heran! Der riesige Schneeball ist aber so nahe an der Sonne, dass man ihn nur durch das Licht der frühen Morgen- oder Abenddämmerung sehen kann.

Heute befindet sich ATLAS in seinem Perihel – dem sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn. Obwohl die zukünftige Helligkeit von Kometen sehr schwer vorherzusagen ist, besteht Hoffnung, dass der Komet seinen Vorbeiflug an der Sonne übersteht und hell genug bleibt, um in den nächsten Tagen auch mit freiem Auge sichtbar zu sein. Sollte das der Fall sein, so bleibt der Komet auch ein schönes Objekt für Kameras über die nächsten Wochen hinweg.

Das Foto wurde gestern am frühen Morgen nahe Tornal’a in der Slowakei aufgenommen.

Morgen: Zoom-APOD-Vortrag / Veranstalter: Vereinigung der Amateurastronomen New York

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Die langen Schweife des Kometen Tsuchinshan-ATLAS

Der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan–ATLAS) richtet seinen sehr hellen Schweif, der aus einem geraden Ionenschweif und einem fast geraden Staubschweif besteht, diagonal in der Morgendämmerung durchs Bild.

Bildcredit und Bildrechte: Jose Santivañez Mueras

Ein heller Komet wandert gerade zum Abendhimmel. C/2023 A3 (Tsuchinshan–ATLAS) ist heller geworden und obwohl er nun leicht mit den freien Auge zu sehen ist, macht es seine Nähe zur Sonne trotzdem schwer.

Dieses Bild zeigt den Kometen Tsuchinshan–ATLAS knapp vor Sonnenaufgang von einem Berg in den Anden in Peru aus. Der ungewöhnlich hoch gelegene Ort gab dem frostsicheren Astrofotografen einen so tiefen Osthorizont, dass der Komet in der Morgendämmerung leicht zu erkennen war. Die Aufnahme zeigt nicht nur einen beeindruckend langen Staubschweif, der sich über viele Grade hinzieht, sondern auch einen ebenso beeindruckend langen blauen Gasschweif.

Der Komet entfernt sich nun von der Sonne und zieht an der Erde vorbei. In den nächsten Wochen sollte es daher möglich sein, den schmutzigen Eisball knapp nach Sonnenuntergang im Westen zu sehen.

Wachsende Galerie: Komet Tsuchinsan-ATLAS in 2024

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Guten-Morgen-Mond

Hinter der dunklen Silhouette einer Landschaft mit Bäumen und einem Gebäude leuchtet ein Sichelmond im roten Horizontdunst, darüber stehen die Planeten Merkur und Venus am blauen klaren Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Luy, Trier-Observatorium, TWAN

Gestern war Neumond. Doch am 9. Januar konnten die Frühaufsteher auf der Erde einen alten Mond sehen, der tief im Osten stand, als der Himmel vor Sonnenaufgang hell wurde. Dieser einfache Schnappschuss über der Stadt Saarburg in Rheinland-Pfalz, Westdeutschland, zeigt die abnehmende Mondsichel kurz vor Sonnenaufgang. Aber auch die inneren Planeten Venus und Merkur, die sich am Himmel nie weit von der Sonne entfernen, teilten sich den kalten Morgenhimmel. Im Vordergrund sind der historische Stadtturm und das Schloss mit Ruinen aus dem 10. Jahrhundert zu sehen.

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Der schöne Komet Nishimura

Malerische, hügelige Landschaft kurz vor Sonnenaufgang. Links steht der Komet Nishimura in der Nähe des Horizonts mit einem langen Schweif, der zum oberen Bildrand hin abnimmt. Der helle Fleck rechts ist die Venus. Der Himmel bei Sonnenaufgang ist oben dunkelblau und geht am Horizont in hellbraun über, die Hügel im Vordergrund sind grün.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek / Institut für Physik in Opava

Diese Szenerie wäre sogar ohne Komet schön. Der Himmel bei Sonnenaufgang ist oben tiefblau mit blassen weißen Sternen, die durchschimmern, während er am Horizont einen warmen Farbton hat. Die Landschaft mit den fernen Hügeln Zadňa hura und Veľká hora in der östlichen Slowakei ist angenehm grün, dazwischen leuchten die Lichter kleiner Städte.

Die Venus auf der rechten Seite wirkt ungewöhnlich prachtvoll, sie ist von einer farbigen atmosphärischen Korona umgeben. Doch die größte Aufmerksamkeit zieht der Komet auf sich. Das Kompositbild wurde gestern früh kurz vor der Dämmerung aufgenommen.

Links steht Komet Nishimura. In den letzten Tagen machten seine helle Koma und sein langer Ionenschweif weltweit morgendliche Panoramafotos ungewöhnlich eindrucksvoll. Morgen kommt C/2023 P1 (Nishimura) der Erde für die nächsten 434 Jahre am nächsten.

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Finde den Neumond

Der Mond ist auf diesem Bild, das kurz nach Neumond auf Sant Martí d'Empúries in Spanien entstand, eine kaum erkennbare Sichel.

Bildcredit und Bildrechte: Mohamad Soltanolkotabi

Seht ihr den Mond? Diese für gewöhnlich einfache Aufgabe kann ziemlich schwierig sein. Der Mond steht zwar die halbe Zeit über dem Horizont, doch seine Phase kann alles zwischen Sichel- bis Vollmond sein. Dieses Bild wurde Ende Mai auf Sant Martí d’Empúries in Spanien am frühen Morgen über dem Mittelmeer fotografiert.

Ein Grund, weshalb ihr diesen Mond nicht seht, ist, weil er sich kurz vor der Neumondphase befindet. Dabei sieht man von der Erde aus nur wenig von der sonnenbeleuchteten Hälfte. Ein weiterer Grund ist, dass dieser Mond nahe am Horizont steht und das Licht einen langen Pfad durch die Erdatmosphäre zurücklegt. Dieser Pfad dämpft die ohnehin blasse Sichel zusätzlich. Der dritte Grund ist, dass jeder Sichelmond nahe bei der Sonne steht, daher sieht man ihn kurz vor Sonnenaufgang (abnehmender Mond) oder nach Sonnenuntergang (zunehmender Mond).

Der Mond zeigt alle Phasen in einem Monat (Mon-d). Diesen Monat tritt die schmälste Mondsichel – Neumond – in drei Tagen auf.

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