Der Fall des sehr staubhaltigen Doppelsterns

Rechts im Bild stoßen zwei erdähnliche Planeten zusammen, die Kollision ist von glühendem Gestein und Staub umgeben. Links oben im Bild sind zwei Sterne zu sehen.

Illustrationscredit und Bildrechte: Lynette Cook

Beschreibung: Astronom*innen fiel das nahe Doppelsternsystem BD+20 307 ursprünglich auf, weil es extrem staubhaltig ist. Das System ist von einer beträchtlichen Menge an warmem Staub umgeben und erscheint in Infrarotwellenlängen ungewöhnlich hell. Staub geht mit Planetenbildung einher und wird häufig bei jungen Sternen oder Sternen, die nur wenige Millionen Jahre alt sind, nachgewiesen. Doch das System BD+20 307 ist, wie sich herausstellte, mindestens einige Milliarden Jahre alt, also ähnlich alt wie unser Sonnensystem. Die große Menge an warmem Staub besteht wahrscheinlich aus Trümmern einer Kollision planetengroßer Objekte – etwa so groß wie die Erde oder die Venus -, die vor relativ kurzer Zeit im BD+20 307-System stattfand. In Anlehnung an den klassischen Sciencefiction-Roman „Der jüngste Tag“ veranschaulicht diese dramatische Illustration die Katastrophe. Ironischerweise ist dieser indirekte Hinweis auf eine destruktive planetare Kollision auch der erste Hinweis, dass es auch um enge Doppelsternsysteme Planetensysteme geben kann. BD+20 307 ist etwa 300 Lichtjahre weit entfernt und liegt im Sternbild Widder.

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