Eiffelturm-Protuberanz auf der Sonne


Videocredit und -rechte: Hawk Wolinski

Beschreibung: Was ist da auf der Sonne? Es sieht aus wie eine fließende Version des Eiffelturms, doch es ist eine viel größere Sonnenprotuberanz – sie ist etwa so hoch wie Jupiter. Die gewaltige Protuberanz trat vor ungefähr zehn Tagen aus und schwebte etwa zwei Tage lang über der Sonnenoberfläche, bevor sie ausbrach. Dabei schleuderte sie einen koronalen Massenauswurf (KMA) ins Sonnensystem.

Dieses Video wurde im Hinterhof eines Astrofotografen in Hendersonville im US-Bundesstaat Tennessee gefilmt, es zeigt den Zeitraffer einer Stunde, der vorwärts und rückwärts abgespielt wird. Dieser KMA traf die Erde nicht, doch unsere Sonne löste kürzlich weitere KMA aus, die nicht nur Polarlichter auf der Erde auslösten, sondern auch die Erdatmosphäre so weit aufblähten, dass kürzlich gestartete Starlink-Satelliten zurückfielen.

Die Aktivität auf der Sonne nimmt zu, weil sich die Sonne* von einem Aktivitätsminimum in ihrem 11-Jahres-Zyklus entfernt, daher gibt es immer mehr Sonnenflecken, Protuberanzen, KMA und Sonnenfackeln.

Geburtstagsüberraschung: Welches Bild zeigte APOD zum Geburtstag? (Deutsch: ab 2007, Originalquelle: ab 1995)
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Galaxienhaufen Abell 370 und dahinter

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, ESA, Jennifer Lotz und das HFF Team (STScI)

Beschreibung: Der etwa vier Milliarden Lichtjahre entfernte massereiche Galaxienhaufen Abell 370 besitzt zwei markante, gewaltige elliptische Galaxien und ist auf diesem scharfen Schnappschuss des Weltraumteleskops Hubble von blassen Bögen überschwemmt. Doch die blasseren, verstreuten bläulichen Bögen und der dramatische Drachenbogen links unter der Mitte sind Bilder von Galaxien, die weit hinter Abell 370 liegen. Ihr sonst unentdecktes Licht ist etwa doppelt so weit entfernt und wird von der gewaltigen, großteils unsichtbaren Gravitationsmasse des Haufens vergrößert und verzerrt. Der Effekt bietet einen reizenden, flüchtigen Blick auf Galaxien im frühen Universum und ist als Gravitationslinseneffekt bekannt. Erstmals wurde er als Folge der gekrümmten Raumzeit vor einem Jahrhundert von Einstein vorhergesagt. Abell 370 liegt weit hinter dem gezackten Vordergrund-Milchstraßenstern rechts unten im Sternbild Cetus, dem Meerungeheuer. Er ist der letzte von sechs Galaxienhaufen, die beim kürzlich vollendeten Frontier-FieldsProjekt abgebildet wurden.

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Venus und Jupiter sind fern

Der gebänderte Gasriese Jupiter ist im Bild links unten. Rechts oben ist die Venus als Sichel. Beide Planeten sind im Bild fast gleich groß, weil Jupiter sehr viel weiter entfernt ist als die Venus.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Tomaszewski

Am 30. Juni waren Venus und Jupiter zwar weit voneinander entfernt. Doch sie standen in der Dämmerung im Westen nahe beisammen. Zum Höhepunkt der prächtigen Konjunktion des Jahres wurden die zwei hellen Abendplaneten auf diesem scharfen digitalen Kompositbild im selben Teleskop-Sichtfeld abgelichtet.

Das Bild entstand nach Sonnenuntergang im polnischen Poznań. Der gebänderte Gasriese Jupiter war ganze 910 Millionen Kilometer von Polen entfernt. Das ist mehr als die 11-fache Entfernung zur Venussichel. Sie war zu dieser Zeit nur 78 Millionen Kilometer entfernt. Weil aber der Durchmesser des Gasriesen Jupiter mehr als 11-mal größer ist als jener der Venus, haben beide Planeten fast dieselbe Winkelgröße.

Der polnische Astronom Nikolaus Kopernikus lebte im 16. Jahrhundert. Ihm hätte diese Teleskopansicht mit Jupiters vier galileischen Monden und der Venussichel sicherlich gefallen. Beobachtungen der Jupitermonde und der Sichelphase der Venus waren Beweise für das kopernikanische oder heliozentrische Modell des Sonnensystems.

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Kosmische Strahlen von galaktischen Zentren

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Illustrationscredit: Pierre Auger Observatory Team

Beschreibung: Woher kommen kosmische Strahlen? Ein großer Schritt in Richtung einer Antwort auf diese Jahrhunderte alte Frage könnte gerade vom Auger Observatory project gekommen sein, dem weltweit führenden Gammastrahlen-Observatorium. Dass sich hochenergetische Elementarteilchen durch das Universum hindurchtunneln, ist bereits seit etwa einem Jahrhundert bekannt. Weil hochenergetische Strahlen so selten und ihre vorherberechneten Richtungen so ungenau sind, konnten bislang noch niemals Vorläuferobjekte eindeutig nachgewiesen werden. Neue Ergebnisse von Auger weisen darauf hin, dass zwölf von 15 ultrahochenergetischen kosmischen Strahlen aus Himmelsrichtungen kommen, die mit den Positionen nahe gelegener aktiver galaktischer Kerne übereinstimmen. Diese galaktischen Zentren sind bereits dafür bekannt, große Mengen an Licht abzustrahlen, die wahrscheinlich von riesigen Schwarzen Löchern gespeist werden. Die Auger-Resultate legen außerdem die Vermutung nahe, dass die energiereichsten kosmischen Strahlen Protonen sind, da die elektrischen Ladungen höherenergetischer Kerne das Magnetfeld der Milchstraße ablenken und damit die Richtungen der Vorläufer-Quellen wirksam auslöschen würden. Oben abgebildet ist eine künstlerische Darstellung eines kosmischen Strahls, der die Erdatmosphäre trifft und einen Schauer von Sekundärteilchen erzeugt, die auf der Oberfläche nachweisbar sind. Das Bild von Centaurus A, das nahe der Bildoberkante digital eingefügt wurde, symbolisiert eine solche aktive Galaxie, von der kosmische Strahlen stammen könnten.

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Großaufnahme eines Lochs im Mars

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Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Diese Nahaufnahme des Instruments HiRISE an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters zeigt eine geheimnisvolle dunkle Grube mit einem Durchmesser von etwa 150 Metern auf dem nördlichen Abhang des alten Marsvulkans Arsia Mons. Diese und ähnliche weitere Gruben weisen keine aufragenden Kanten oder andere Charakteristika eines Einschlagskraters auf, sie wurden in sichtbarem Licht und auf Infrarot-Bildern der Raumsonden Mars Odyssey und Mars Global Surveyor  entdeckt. Die Bilder im sichtbaren Licht zeigen nur die Dunkelheit darin, die Infrarotaufnahmen weisen thermale Merkmale darauf hin, dass die Öffnungen tief unter die Oberfläche des Mars reichen und vielleicht in unterirdische Höhlen sind. Auf dem später entstandenen Bild ist die Grubenwand von Sonnenlicht beleuchtet und offenbar fast senkrecht, obwohl der Grund, der mindestens 78 Meter tiefer liegt, nicht sichtbar ist. Die dunklen marsianischen Gruben sind vermutlich Einsturzschächte im Lavafluss, ähnlich vulkanischen Grubenkratern auf Hawaii.

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Hinweise auf einen riesigen Hohlraum im fernen Universum

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Illustrationscredit: Bill Saxton, U. Minnesota, NRAO, AUI, NSF NASA

Beschreibung: Wie entstand diese schier unermessliche Leere im Universum? Niemand weiß das genau, und sogar die Ausdehnung der Leere von schätzungsweise einer Milliarde Lichtjahre wird noch untersucht. Diese Leere ist kein Loch im Raum wie etwa ein Schwarzes Loch, sondern anscheinend eher eine riesige Region im Universum, die weitgehend frei von normaler (baryonscher) Materie und sogar von Dunkler Materie ist. Vermutlich enthält sie jedoch Dunkle Energie und ist offensichtlich lichtdurchlässig.

Die Existenz dieses Hohlraums wurde postuliert, nachdem es Spekulationen darüber gab, warum auf der Karte von WMAP in der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung (CMB) ungewöhnlich kalte Stellen auftreten. Eine Möglichkeit wäre, dass diese CMB-Region nicht wirklich sehr kalt ist, sondern das Licht an dieser Stelle auf irgendeine Weise weniger rotverschoben ist, als es eigentlich sein müsste.

Es sind auch andere Hohlräume im Universum bekannt, doch diese Leere scheint einen ungewöhnlichen Gravitationseinfluss auszuüben und ist daher vermutlich die größte derartige Stelle im gesamten sichtbaren Universum. Weitere Forschungen ergaben kürzlich, dass sich zwischen der Erde und dieser kalten Stelle in der Hintergrundstrahlung ungewöhnlich wenige kosmische Radioquellen befinden, was zur Schlussfolgerung auf diese riesige Leere führte. Oben sehen Sie eine künstlerische Illustration der riesigen kosmischen Leere.

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