Zeta und Rho Ophiuchi in der Milchstraße

Auf einem richtig bunten Himmel sind viele Sternen und Nebel verteilt, die rot, gelb, blau und braun leuchten.

Bildcredit und Bildrechte: Ireneusz Nowak

Werft einen Blick auf eine der fotogensten Regionen am Nachthimmel. Dieses Bild zeigt sie eindrucksvoll. Das leuchtende Band unserer Milchstraße läuft schräg von der unteren linken Ecke nach oben. Rechts neben der Bildmitte strahlt der farbenprächtige Rho-Ophiuchi-Wolkenkomplex. Der große, rötlich leuchtende Zeta-Ophiuchi-Nebel liegt nahe dem oberen Bildrand. Er ist in seiner markanten Kreisform zu erkennen.

Im Allgemeinen leuchten Nebeln in Rot, wenn ihr angeregter Wasserstoff Licht abstrahlt. Blau ist ein Hinweis auf interstellaren Staub. Er reflektiert bevorzugt das Licht junger, heller Sterne. Dichtere Staubwolken erscheinen meist dunkelbraun. In dieser beeindruckenden Himmelsansicht sind viele bekannte Objekte versteckt – findet Ihr sie? Beispiele sind der helle Stern Antares, der Kugelsternhaufen M4 und der markante Blaue Pferdekopfnebel.

Die Weitwinkelaufnahme entstand im Juni letzten Jahres in Südafrika. Die Belichtungszeit betrug insgesamt mehr als 17 Stunden.

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NGC 6366 versus 47 Ophiuchi

Links im Bild ist ein Kugelsternhaufen, rechts daneben ein heller Stern mit Zacken. Im Hintergrund sind zarte Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Massimo Di Fusco

Die meisten Kugelsternhaufen bewegen sich im Halo unserer Milchstraße, aber der Kugelsternhaufen NGC 6366 liegt nahe der galaktischen Ebene. Er befindet sich ca. 12.000 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger).

Das Sternenlicht des Haufens wird von der Erde aus gesehen durch den interstellaren Staub der Milchstraße gedämpft und gerötet. Daher sehen die Sterne von NGC 6366 auf diesem Teleskopbild fast golden aus. Der Eindruck wird verstärkt, wenn man sie mit dem relativ hellen, bläulichen und nahe gelegenen Stern 47 Ophiuchi vergleicht.

Im Gegensatz zu den etwa hunderttausend Sternen, die in der fernen NGC 6366 gravitativ gebunden sind, ist 47 Oph ein Doppelsternsystem. Es ist nur 100 Lichtjahren entfernt. Dennoch sind die beiden sich umkreisenden Sterne von 47 Oph zu nahe beieinander, um auf dem Bild einzeln unterschieden werden zu können.

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Die Milchstraße über dem Mauna Kea

In einem weiten Sternenfeld wölbt sich ein dunkles und helles Band horizontal über die Mitte. Rechts leuchtet eine bunte, komplexe Nebelwolke. Oben in der Mitte befindet sich eine rote, kreisförmige Nebelwolke.

Bildcredit und Bildrechte: Marzena Rogozinska

Habt ihr schon mal das Band der Milchstraße gesehen? Bei klarem Himmel an einem dunklen Ort und zur richtigen Zeit könnt ihr ein schwaches Lichtband am Himmel sehen. Sobald sich eure Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, könnt ihr es zum ersten Mal erahnen. Dann könnt ihr es immer deutlicher erkennen, bis es schließlich spektakulär sein kann. Ein Grund für euer wachsendes Erstaunen könnte sein, dass ihr versteht, dass dieser unscharfe Streifen – die Milchstraße – Milliarden Sterne enthält.

Auf diesem Bild steht hoch oben am nächtlichen Himmel der Bogen der Milchstraße. Auf der rechten Seite könnt ihr die bunten Wolken um Rho Ophiuchi erkennen. Der rote, kreisförmige Nebel von Zeta Ophiuchi steht rechts oberhalb der Bildmitte.

Das Bild entstand Ende Februar auf dem Mauna Kea auf Hawaii in den USA. Das Teleskop im Vordergrund ist das 2,2-Meter-Teleskop der Universität von Hawaii.

Zum Glück müsst ihr euch nicht auf den Gipfel eines hawaiianischen Vulkans begeben, um die Milchstraße zu sehen.

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Die Milchstraße über der Osterinsel

Im Vordergrund steht ein grasbewachsener Hügel, auf dem hohe Statuen mit menschlichen Köpfen aufgestellt sind. Hoch oben verläuft das zentrale Band der Milchstraße waagerecht. Über der Milchstraße ist der dunkle Himmel voller Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Josh Dury

Warum wurden die Statuen auf der Osterinsel gebaut? Das weiß niemand genau. Sicher ist, dass es dort über 900 große Steinstatuen gibt, die Moai genannt werden. Die Moais von Rapa Nui (Osterinsel) sind im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch wie ein Mensch und haben mehr als 200 Mal so viel Masse.

Man geht davon aus, dass die ungewöhnlichen Statuen vor etwa 600 Jahren als Abbilder der lokalen Führer einer lebendigen und alten Zivilisation geschaffen wurden. Rapa Nui ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. Einige der hier abgebildeten Steinriesen wurden im vergangenen Monat unter dem Zentralband unserer Milchstraße aufgenommen. Immer noch werden bislang unbekannte Moais entdeckt.

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LDN 43, der kosmische Fledermausnebel

Ein brauner Nebel verdeckt einen Teil der eher dicht verteilten Sterne im Hintergrund, sein Aussehen erinnert an eine Fledermaus. In der Mitte leuchten Sterne aus dem Nebel heraus, was den Eindruck der Fledermaus noch verstärkt.

Bildcredit und Bildrechte: Mark Hanson und Mike Selby; Text: Michelle Thaller (NASA’s GSFC)

Welcher ist der spuk-takulärste Nebel der Galaxis? Ein vortrefflicher Kandidat ist LDN 43. Diese Dunkelwolke hat eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einer riesigen kosmischen Fledermaus, die in einer dunklen Halloween-Nacht inmitten der Sterne fliegt.

Diese Molekülwolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus) ist etwa 1400 Lichtjahre von uns entfernt. Sie ist so dicht, dass sie das Licht von Hintergrundsternen und den Schwaden des nahe gelegenen Reflexionsnebels LBN 7 blockiert.

Im Gegensatz zu Halloween-Deko ist dieses 12 Lichtjahre lange Filament aus Gas und Staub kein Unglücksbringer, sondern ein Sternkinderzimmer. Die Fledermaus leuchtet in einem unheimlichen Licht. Sie wird im Inneren von dichten Gasknoten erhellt, aus denen gerade junge Sterne entstanden sind.

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Farbige Sterne und Wolken in der Nähe von Rho Ophiuchi

Bunte Nebel und Sterne füllen das weite Bild. Links ist der gelbe Stern Antares zu sehen und blaue Reflexionsnebel umgeben einen zentralen Nebel und den Nebel rechts um das Sternsystem Rho Ophiuchi.

Bildcredit und Bildrechte: Craig Stocks

Warum ist der Himmel um Antares und Rho Ophiuchi so farbenprächtig und staubhaltig? Die Farben stammen von einer Mischung aus Objekten und Prozessen. Feiner Staub, der von Sternenlicht beleuchtet wird, erzeugt blaue Reflexionsnebel. Gasförmige Wolken erzeugen rötliche Emissionsnebel, wenn ihre Atome von ultraviolettem Sternenlicht angeregt werden. Staubwolken, die von hinten beleuchtet werden, verdecken Sternenlicht und erscheinen daher dunkel.

Antares ist ein roter Überriese und einer der helleren Sterne am Nachthimmel. Er beleuchtet die gelblich-roten Wolken rechts oben im Bild. Das Sternsystem Rho Ophiuchi liegt links in der Mitte des blauen Reflexionsnebels. Ein weiterer Reflexionsnebel, IC 4605, leuchtet rechts unter der Bildmitte. Die Sternwolken enthalten mehr Farben, als Menschen sehen können. Sie strahlen Licht im gesamten Spektrum aus.

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Zeta Oph: Entlaufener Stern

Links neben dem Stern in der Mitte leuchtet ein roter Nebelschleier mit grünen Enden, der wie eine Bugwelle um den Stern gekrümmt ist.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, Weltraumteleskop Spitzer

Wie ein Schiff, das durch die kosmische See pflügt, erzeugt der entlaufende Stern Zeta Ophiuchi diese bogenförmige interstellare Bugwelle oder Bugschock. Diese Bugwelle ist in diesem atemberaubenden Infrarotporträt zu sehen.

In der Falschfarbenansicht liegt der bläuliche Stern Zeta Oph, der etwa 20-mal massereicher als die Sonne ist, nahe der Bildmitte. Er bewegt sich mit 24 Kilometern pro Sekunde nach links. Sein starker Sternwind eilt ihm voraus, komprimiert und erhitzt das staubige interstellare Material und formt die gekrümmte Schockfront.

Was hat diesen Stern in Bewegung gesetzt? Zeta Oph war wahrscheinlich einst Teil eines Doppelsternsystems, dessen Begleitstern massereicher war und daher eine kürzere Lebensdauer hatte. Als der Begleiter als Supernova explodierte und dabei katastrophal an Masse verlor, wurde Zeta Oph aus dem System geschleudert.

Zeta Oph ist etwa 460 Lichtjahre entfernt und leuchtet 65.000-mal heller als die Sonne. Er wäre einer der hellsten Sterne am Himmel, wäre er nicht von verdeckendem Staub umgeben. Das Bild überspannt etwa 1,5 Grad oder 12 Lichtjahre bei der geschätzten Entfernung von Zeta Ophiuchi.

Im Januar 2020 schaltete die NASA das Spitzer-Weltraumteleskop in den Sicherheitsmodus und beendete damit seine 16-jährige erfolgreiche Erforschung unseres Universums im Infrarotbereich.

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Ghirigori – Sternengekritzel

Vor einem dunklen Hintergrund sind bunte leuchtende Schnörkel zu sehen, die von Sternen gezogen wurden.

Bildcredit und Bildrechte: Paolo Palma

Auf die Himmelsleinwand kritzeln macht Spaß. Mit einer kreativen Fototechnik könnt ihr das Licht punktförmiger Sterne über ein digitales Bild tanzen lassen, indem ihr während einer Aufnahme leicht auf das Teleskop tippt. Dabei entsteht eine geschnörkelte Linie, die vom Stern gezogen wird, oder zwei von Doppelsternen gezogene Schnörkel. Die Lichtspuren können die Farbe des Sterns verraten.

Dieses künstlerische Mosaik zeigt farbige Linien, sogenannte Ghirigori, aus Sternen der nördlichen Sternbilder Bootes, Nördliche Krone, Schlangenträger und Haar der Berenike. Die 25 Sterne, welche die vielfältigen farbenfrohen Schnörkel gezogen haben, sind am Rand markiert. Die Temperatur bestimmt die Farbe des Sterns. Bei weißlichen Sternen ist die Temperatur ähnlich wie die der Sonne, Sterne in bläulicheren Tönen sind heißer und Sterne in gelben und roten Farben sind kühler als die Sonne.

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