Mondschattentransit

Auf der sonnenbeleuchteten Erde ist links oben ein dunkler Fleck. Es ist der Schatten des Mondes. Leute, die im Schatten stehen, sehen eine totale Sonnenfinsternis. Das Bild stammt vom Deep Space Climate Observatory (DSCOVR).

Bildcredit: NASA, NOAA / DSCOVR

Dieser Schnappschuss aus dem All zeigt den Planeten Erde am 9. März. Der Schatten ihres großen Mondes fällt auf die Hälfte der Erde, die von der Sonne beleuchtet ist. Der Mondschatten zieht über ostwärts (von links nach rechts) über eine Welt, die von Ozeanen bedeckt ist. Er wanderte sehr schnell in die Rotationsrichtung des Planeten. Leute auf der Erde, die den Transit des Mondschattens an der Zentrallinie des Schattenpfades beobachteten, sahen ihn als kurze totale Sonnenfinsternis.

Dieser Anblick stammt von einer Beobachtung im Weltraum zwischen Erde und Sonne. Das Bild wurde mit der Earth Polychromatic Imaging Camera (EPIC) des Klimaobservatoriums Deep Space Climate Observatory (DSCOVR) fotografiert.

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Rätselhafte Struktur verschwindet in Titansee

Das große Bild rechts zeigt einen dunklen See, der von goldfarbenen Landmassen umgeben ist. Mittig ist eine Form mit einem weißen Rand markiert, dieser Ausschnitt ist links viermal abgebildet. Die vier Details wurden 2007, 2013, 2014 und 2015 mit Radar aufgenommen.

Bildcredit: Cassini-Radarkartograf, Cornell, JPL, ESA, NASA

Auf Titan ist ein kaltes Meer aus Kohlenwasserstoff. Darin befindet sich ein veränderliches Objekt – was ist es? Die Raumsonde Cassini im Orbit um Saturn dokumentierte jahrelang mit Radar die Oberfläche des Mondes Titan, der von Wolken bedeckt ist. Die Oberfläche des Methan- und Ethansees namens Ligeia Mare ist flach, daher ist sie für Radar dunkel. Auf Radar-Bildern des Ligeia Mare erschien im Juli 2013 ein neues Objekt. Es war 2007 noch nicht da.

Im August 2014 wurde es wieder beobachtet. Dabei fand man das Objekt erneut, doch es hatte sich verändert. Auf einem aktuellen Bild vom Jänner 2015, das letzte Woche veröffentlicht wurde, war das rätselhafte Objekt anscheinend verschwunden.

Dieses Falschfarbenbild zeigt, wie das 20 km lange Objekt auftauchte. Dann veränderte es sich und verschwand schließlich wieder. Was den Ursprung betrifft, vermutet man verschiedene Dinge: Wellen, sprudelnden Schaum oder treibende Festkörper. Doch nichts davon ist sicher. Cassinis letzter naher Vorbeiflug an Titan findet im April 2017 statt. Entweder lüftet diese künftige Beobachtung das Geheimnis, oder sie eröffnet weitere Spekulationen.

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Megastädte der USA, vom Weltraum aus gesehen

Der Blick fällt von der Raumstation auf die Erde. Unten ist das dunkle Meer, an der Küste sind Städte an der Ostküste der USA. Links sind Teile der Raumstation und Raumkapseln zu sehen.

Bildcredit: NASA, International Space Station

Erkennt ihr eine vertraute Region im Nordosten der USA an der nächtlichen Beleuchtung? Vielleicht, denn man sieht viele Hauptstädte. Dazu zählen – von rechts nach links – New York, Philadelphia, Baltimore, Washington, Richmond und Norfolk. Boston, das in den nordöstlichen Ballungsräumen der USA liegt, ist nicht abgebildet.

Das Bild entstand 2012 an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Vorne sind zwei russische Frachtschiffe mit markanten Solarpaneelen an die ISS angedockt. Die nordöstlichen Ballungsräume machen nur etwa 2 Prozent der Landfläche aus. Dort wohnen aber fast 20 Prozent der Menschen in den USA.

Man kennt die Region auch als Nordost-Korridor und Teil der Ostküste. Etwa 10 Prozent der größten Unternehmen weltweit haben dort ihren Hauptsitz. Die fast ständig leuchtenden Lichter bestätigen anscheinend eine Prognose aus den 1960er-Jahren. Sie besagt, dass sich das ganze Gebiet in eine durchgehende Stadt verwandelt.

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Enceladus: Der zerklüftete Nordpol des Saturnmondes

Die Oberfläche des Saturnmondes Enceladus ist faszinierend. Dieses Bild der Raumsonde Cassini zeigt viele Details: Schluchten, Brüche und Risse, die teilweise über Krater hinweg verlaufen. Eine lange Schlucht zieht sich vom unteren Bildrand bis zum Horizont des Mondes.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Der Nordpol am Saturnmond Enceladus ist unerwartet faszinierend und komplex. Vor dem letzten Vorbeiflug der Roboter-Raumsonde Cassini wusste man, dass die nördliche Region ungewöhnlich viele Krater besitzt.

Beim Vorbeiflug letzte Woche nahm die Sonde sehr detailreiche Bilder auf, eins davon war dieses. Es zeigt die erwarteten Krater und ein unerwartetes, weitläufiges Muster aus Rissen und Brüchen. In niedrigeren Breiten sieht man zerklüftetes Gelände.

Beim Südpol von Enceladus verlaufen tiefe Schluchten. Sie werden als Tigerstreifen bezeichnet. Die Risse sind vielleicht ein Hinweis auf eine globale Wechselwirkung zwischen der Oberfläche des Mondes und Ozeanen, die man unter der Oberfläche vermutet. Dort könnten künftige Missionen nach Anzeichen von Leben suchen.

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Totale Supermondfinsternis mit Gewitter

Der Mond wandert über den Himmel und taucht in den Erdschatten ein. Der Blick reicht von Ibiza übers Meer. Am Horizont zuckt ein Blitz aus den Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Jose Antonio Hervás

Was ist seltener als eine totale Finsternis bei Supermond? Wie wäre es mit einer totalen Finsternis bei Supermond über einem Gewitter? Gestern wurde so ein elektrisierender Ablauf auf Ibiza fotografiert. Ibiza ist eine Insel südöstlich von Spanien. Der Astrofotograf hatte den Ort wegen seiner Schönheit gewählt. Er wollte den ganzen Finsternisablauf fotografieren. Alles, was für die Dokumentation einer unvergesslichen Finsternis noch nicht passte, war das Wetter.

Was zu Beginn wie eine Störung am Horizont aussah, wurde ein Segen. Das Kompositbild entstand aus mehr als 200 digital kombinierten Bildern. Sie wurden während der Nacht am selben Ort fotografiert. Man sieht, wie der Vollmond unterging. Dabei verblasste er im rötlichen Erdschatten und wurde wieder hell. Ein zufälliger Blitz spiegelt sich rechts neben der 400 Meter hohen Felsinsel Es Vedrà im Mittelmeer.

Die nächste totale Finsternis mit einem großen, hellen Supermond findet 2033 statt. Doch die nächste totale Mondfinsternis gibt es schon im Jänner 2018. Am besten sieht man sie in Ostasien und Australien.

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Hat der Saturnmond Enceladus einen globalen Ozean?

Der Saturnmond Enceladus ist halb beleuchtet. Seine Oberfläche ist von tiefen Schluchten überzogen, die hier teilweise blau gefärbt sind. Die Schattengrenze ist unten.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SSI, JPL, ESA, NASA

Rollen manche Strukturen auf der Oberfläche von Enceladus wie ein Förderband? So lautet eine anerkannte Interpretation der Bilder des explosiven Saturnmondes. Es ist eine asymmetrische tektonische Aktivität, die auf der Erde sehr ungewöhnlich ist. Sie liefert Hinweise auf die mögliche innere Struktur von Enceladus. Unter der Oberfläche könnten sich Meere befinden, in denen sich vielleicht Leben entwickelt hat.

Dieses Komposit entstand aus 28 Bildern der Roboter-Raumsonde Cassini. Sie entstanden 2008 kurz nach dem Vorbeiflug an der Eis spuckenden Kugel. Die Bilder zeigen deutliche tektonische Verschiebungen. Große Teile der Oberfläche bewegen sich anscheinend gemeinsam in die selbe Richtung. Rechts ist eine sehr markante tektonische Teilung. Es ist die Schlucht Labtayt Sulci, sie ist etwa einen Kilometer tief.

Enceladus wackelt kaum bei seinem Umlauf um Saturn. Das ist ein Hinweis, dass eventuell ein globaler Ozean unter der Oberfläche das Taumeln dämpft.

Vertont: APOD-Bilder vom August 2015

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In die Leere

Der Astronaut Edward White schwebt bei einem Außenbordmanöver über dem blauen Ozean der Erde. Das Foto wurde von James McDivit aufgenommen.

Bildcredit: NASA, Gemini-Projekt, James McDivitt

Vor fünfzig Jahren, am 3. Juni 1965, verließ Edward White die Raumsonde Gemini 4 im Orbit. Es war der erste Außenbordeinsatz eines US-Astronauten. Kommandant James McDivit fotografierte White aus dem Inneren der Kapsel. Whites Außenbordeinsatz begann beim dritten Orbit von Gemini 4 über dem Pazifik. Sein golden getönter Helmvisier spiegeln den Planeten Erde, die Raumsonde und die Versorgungsleine.

Der Astronaut hält eine gasgetriebene Rückstoßpistole in der rechten Hand. Das Gas in der Pistole war nach nur 3 Minuten verbraucht. Danach manövrierte er, indem er für den Rest des 23 Minuten langen Außenbordeinsatzes seinen Körper bewegte und an der Versorgungsleine zog.

White beschrieb seinen historischen Außenbordeinsatz später als den angenehmsten Teil der Mission. Er meinte, der Befehl, ihn zu beenden, war der „traurigste Moment“ seines Lebens.

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Aufsteigende Raumfähre

Aus einer Wolkendecke steigt ein Abgasstrahl auf. An seiner Spitze ist der leuchtende Feuerschweif der Raumfähre Endeavour. Der Schatten der Rauchfahne fällt auf die Wolken. Hinten ist ein Ozean zu sehen.

Bildcredit: NASA

Was steigt hier aus den Wolken auf? Die Raumfähre. Wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort aus dem Fenster eines Flugzeugs geschaut hat, konnte etwas sehr Ungewöhnliches sehen: eine Raumfähre, die zur Umlaufbahn aufsteigt.

Kurz nach dem letzten Start der Endeavour im Mai 2011 wurden Bilder der aufsteigenden Raumfähre mit ihrem Abgasstrahl im Netz herumgereicht. Dieses Bild wurde von der NASA in einem Raumfähren-Trainingsflugzeug fotografiert.

Das Bild ist nicht mit Copyright versehen. Es wurde hoch über den Wolken fotografiert und passt zu einem Bild, das denselben Abgasstrahl des Starts unter den Wolken zeigt. Unter der aufsteigenden Raumfähre seht ihr heiße, leuchtende Abgase der Triebwerke und eine lange Rauchfahne. Der Schatten der Rauchfahne fällt auf die Wolkendecke und zeigt die Richtung der Sonne.

Das Space-Shuttle-Programm endete 2011. Die Endeavour ist nun im Kalifornischen Wissenschaftszentrum ausgestellt.

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