Merkur, gezeigt von MESSENGER

Das Bild zeigt eine graue Kugel, die von weißen Gräben und einigen weißen Kratern mit Strahlen überzogen ist. Sie ist von rechts beleuchtet.

Credit: MESSENGER, NASA, JHU APL, CIW

Der Planet Merkur ist seit Beginn der Geschichtsaufzeichnung bekannt, doch Teile des innersten Planeten im Sonnensystem waren noch nie so gut zu sehen. Vor zwei Tagen sauste die Roboter-Raumsonde MESSENGER zum zweiten Mal an Merkur vorbei und fotografierte ein Gelände, das bisher nur mit einem vergleichsweise grobem Radar kartiert wurde.

Dieses Bild entstand, als MESSENGER 90 Minuten nach dem Vorbeiflug aus einer Entfernung von etwa 27.000 Kilometern zurückblickte. Zu den vielen neu abgebildeten Strukturen zählen ungewöhnlich lange Strahlen, die scheinbar wie LängengradMeridiane von einem jungen Krater am nördlichen Rand ausgehen.

Ein weiterer Vorbeiflug von MESSENGER an Merkur ist geplant, bevor er 2011 seine Bremskaketen feuert und in den Orbit eintritt.

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Farbverstärktes Calorisbecken

Die Oberfläche des Merkur wurde hier übertrieben eingefärbt. Das riesige Caloris-Becken ist orange gefärbt, der Bereich rundherum ist blau gefärbt.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ. APL, Arizona State U., CIW

Beschreibung: Das ausgedehnte Calorisbecken auf dem Merkur ist einer der größten Einschlagskrater im Sonnensystem. Das Becken, das in der frühen Geschichte des Sonnensystems durch den Einschlag eines asteroidengroßen Körpers entstand, erstreckt sich über etwa 1500 Kilometer und ist auf diesem farbverstärkten Mosaik in gelblichen Farbtönen zu sehen. Die Bilddaten stammen vom Vorbeiflug der Raumsonde MESSENGER am 14. Januar und wurden mit dem Instrument MDIS aufgenommen. Die orangefarbenen Kleckse rund um den Rand des Beckens werden nunmehr für Vulkanschlote gehalten – neue Hinweise darauf, dass die gleichmäßigen Ebenen Merkurs tatsächlich Lavaströme sind. Weitere Entdeckungen auf Merkur, die von der MESSENGER-Mission der NASA gemacht wurden, enthalten unter anderem Hinweise, dass Merkur wie auch die Erde ein globales Magnetfeld besitzt, das von einem Dynamo-Prozess in seinem riesigen Kern erzeugt wird, und dass Merkurs Oberfläche erheblich schrumpfte, als der Kern auskühlte.

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Der farbverstärkte Merkur

Das Bild der Raumsonde MESSENGER zeigt Merkur in dezenten Blau- und Brauntönen.

Credit: MESSENGER, NASA, JHU APL, CIW

Beschreibung: Merkurs Farben sind zart, aber schön. Auf den ersten Blick wirkt der innerste Planet unseres Sonnensystems einfach schwarz-weiß. Doch Infrarotbilder, deren Farben für Menschen nicht sichtbar sind, zeigen eine Welt voller Details.

Dieses Bild wurde von der Roboter-Raumsonde MESSENGER aufgenommen, die Mitte Jänner an Merkur vorbeiflog. Hier gewinnt die heiße Welt allgemein etwas braune Farbe. Viele Krater, die über anderen Kratern liegen und daher mit Sicherheit später entstanden sind, wirken hier hell und sind von hellen Strahlen in einem leicht bläulichen Farbstich umgeben. Das lässt vermuten, dass der Untergrund, der beim Einschlag freigelegt wurde, eine helle Farbe hatte. Manche Krater wie einige im riesigen Caloris-Becken rechts oben sind von einem unerwartet dunklen Material umgeben, dessen Eigenschaften nun untersucht werden.

MESSENGER zieht weiterhin durchs innere Sonnensystem und passiert Merkur erneut im Oktober und im nächsten September, bevor er 2011 in den Orbit um diese einsame Welt einschwenkt.

Arthur C. Clarke 1917-2008
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Spinnenförmiger Krater auf Merkur

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Credit: MESSENGER, NASA, JHU APL, CIW

Beschreibung: Warum sieht dieser Krater auf Merkur wie eine Spinne aus? Als die robotische Raumsonde MESSENGER letzten Monat an dem Planeten Merkur vorbeiglitt, konnte sie Teile des sonnennächsten Planeten abbilden, die noch nie zuvor gesichtet wurden. Beim Abbilden der Mitte von Merkurs extrem großen Caloris-Becken fand MESSENGER den oben abgebildeten Krater mit einem Satz ungewöhnlicher Strahlen, die aus seiner Mitte entsprangen. Ein Krater mit solchen Rinnen wurde noch nie zuvor irgendwo in unserem Sonnensystem gesichtet. Unklar ist der Zusammenhang zwischen dem Krater und den strahlenförmigen Rinnen. Vielleicht erzeugte der Krater die radialen Strahlen, vielleicht aber treten die beiden Erscheinungen nur durch Zufall überlagert auf – dieser Gegenstand ist mit Sicherheit einer, der näher untersucht werden wird. MESSENGER fliegt planmäßig noch zweimal an Merkur vorbei, ehe er seine Schubdüsen feuert, um 2011 in den Orbit einzuschwenken.

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Sichelförmiger Merkur in Farbe

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Credit: MESSENGER, NASA, JHU APL, CIW

Beschreibung: Der sichelförmige Merkur ist im Glanz der Dämmerung am Horizont der Erde nur schwer erkennbar. Anfang letzter Woche wurde er von der Raumsonde MESSENGER aus der Nähe aufgenommen.

Die Farben auf diesem bemerkenswerten Bild entstanden mithilfe von Daten, die mit Infrarot-, Rot- und Violettfiltern aufgenommen wurden. Diese Kombination verstärkt die Farbunterschiede, die auf der kraterübersäten Oberfläche des innsersten Planeten sonst mit dem Auge nicht sichtbar wären. Auf diesem Bild umgibt hellblaues Material die relativ neuen Krater und kontrastiert das vorwiegend eintönige, braune Gelände. Merkur hat einen Durchmesser von 4880 Kilometern. Das voll aufgelöste Bild zeigt Details mit nur 10 Kilometern Durchmesser.

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Merkurs Horizont von MESSENGER

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Credit: MESSENGER-Teams, JHU APL, NASA

Beschreibung: Wie würde es aussehen, wenn man an Merkur vorbeifliegt? Genau so ein Abenteuer erlebte letzte Woche die Raumsonde MESSENGER während ihres ersten Vorbeifluges an der fremdartigen mondähnlichen Welt nächst der Sonne. Oben ist der Rand des Merkur abgebildet, wie MESSENGER ihn bei der Annäherung aus einer Entfernung von etwa 1 1/2 Erddurchmessern sah. Auf dem heißen und öden Planeten sind viele Krater zu sehen, viele davon erschienen weniger flach als Krater mit vergleichbarer Größe auf dem Mond. Die vergleichsweise hohe Gravitation von Merkur hilft, große Strukturen wie hohe Kraterwälle einzuebnen. MESSENGER konnte mehr als 1.000 Bilder von Merkur aufnehmen, die für Studien von Planetologen zur Erde zurückgeschickt werden. Für die robotische Raumsonde MESSENGER sind noch weitere zwei Vorbeiflüge an Merkur geplant, ehe sie ihre Triebwerke zündet um 2011 in den Orbit einzutreten.

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MESSENGER passiert Merkur

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Credit: MESSENGER-Teams, JHU APL, NASA

Beschreibung: Vor zwei Tagen wurde die Raumsonde MESSENGER die nur zweite in der Geschichte der Menschheit, die den Merkur passierte. Die letzte Raumsonde, die den sonnennächsten Planeten besuchte, war Mariner 10 vor mehr als 35 Jahren. Mariner 10 schaffte es nicht, die gesamte Oberfläche des Merkur zu fotografieren, und die Bilder, die sie zurückschickte, warfen viele Fragen auf. Daher blieb vieles über den Planeten Merkur rätselhaft. Der Vorbeiflug von MESSENGER diese Woche war nur der erste von dreien. Während der nächsten paar Jahre wird MESSENGER noch zweimal Merkur passieren und ihn schließlich ab 2011 umkreisen, doch derzeit ist MESSENGER noch zu schnell, um in Merkurs Orbit einschwenken zu können. Dieses Bild wurde vor zwei Tagen von MESSENGER aufgenommen und zeigt einen Teil von Merkurs Oberfläche, der noch nie zuvor so detailreich abgebildet wurde. Viele weitere detailreiche Bilder von Merkur werden voraussichtlich während der nächsten Tage zurückgeschickt. Die Daten von MESSENGER werden uns besser zu verstehen helfen, wie Merkurs Oberfläche gebildet wurde und warum sie so dicht ist.

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