Bakteriophagen: Die am weitesten verbreitete Lebensform der Erde

Das Bild zeigt eine schwarzweiße Rasterelektronenmikroskopaufnahme eines Bakteriums, das wie ein Halbkreis aussieht. An der Krümmung oben hängen zahlreiche kleine weiße Bakteriophagen an Fäden.

Credit: Wikipedia; Einschub: Mike Jones

Die Zahl der Bakteriophagen auf der Erde ist größer als die alle anderen Lebensformen. Diese kleinen Viren sind keine eindeutige Lebensform, weil sie völlig untätig sind, solange sie nicht an Bakterien haften. Bakteriophagen greifen Bakterien an und fressen sie. Wahrscheinlich tun das schon seit mehr als drei Milliarden Jahren.

Phagen wurden bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts entdeckt, doch ihre gewaltige Zahl wurde erst kürzlich erkannt, als man herausfand, dass ein einziger Tropfen gewöhnlichen Meerwassers üblicherweise Millionen von ihnen enthält. Wenn man die Zahlen hochrechnet, sind Phagen wahrscheinlich mindestens eine Milliarde Milliarden (sic) mal zahlreicher als Menschen.

Oben seht ihr eine Elektronenmikroskopaufnahme von mehr als einem Dutzend Bakteriophagen, die an einem Bakterium haften. Phagen sind sehr klein. Wenn man etwa eine Million von ihnen aneinanderreiht, wären sie nur etwa einen Millimeter lang.

Die Fähigkeit, Bakterien zu anzugreifen, macht Phagen zu möglichen Verbündeten gegen Bakterien, die menschliche Krankheiten verursachen. Bisher sind Bakteriophagen für eine breit gefächerte medizinische Anwendung noch nicht ausreichend erforscht.

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Nahaufnahme der Tigerstreifen von Enceladus

Das Bild zeigt Tigerstreifen auf Enceladus, diese wurden höher dargestellt, als sie wirklich sind. Durch diese Schlitze stömt Wasserdampf mit organischen Molekülen ins Weltall.

Credit: Paul Shenk (LPI), USRA; Cassini Imaging Team, SSI, JPL, ESA, NASA

Gibt es unter der Oberfläche von Enceladus Leben? Ein Vorbeiflug an Saturns Eismond stützt diese interessante Idee. Die RoboterRaumsonde Cassini kreist derzeit um Saturn. Vor zwei Jahren führten Bilder des Saturnmondes Enceladus zu dem unbestreitbaren Schluss, dass durch die Risse an seiner Oberfläche, die an Tigerstreifen erinnern, Fontänen aus Gas und Eiskristallen strömen.

Letzten Monat tauchte Cassini durch einige dieser Schwaden. Dabei entdeckte die Sonde Wasserdampf, in dem sich kleine Mengen Methan sowie einfache und komplexe organische Moleküle befinden. Überraschenderweise ist die Zusammensetzung der Schwaden auf Enceladus ähnlich wie die von Kometen.

Temperatur und Dichte der Schwaden lassen vermuten, dass sie aus einer wärmeren – womöglich flüssigen – Quelle unter der Oberfläche stammen. So ein Meer aus flüssigem Wasser mit organischen Molekülen wäre ein passender Ort, um nach Leben zu suchen.

Diese Nahaufnahme zeigt einige lange, schlitzartige Tigerstreifen, die höhenverzerrt dargestellt wurden. Das Computerbild entstand aus Aufnahmen und Schatten, die beim letzten Cassinivorbeiflug entstanden. Derzeit sind neun weitere Vorbeiflüge von Cassini an Enceladus geplant.

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Könnte Wasserstoffperoxid-Leben auf dem Mars überleben?

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild liefert die höchste verfügbare Auflösung.

Credit: Viking-Projekt, NASA

Beschreibung: Gibt es Leben auf dem Mars? Zwar wurden noch keine eindeutigen Beweise für Leben entdeckt, das sich auf dem Mars entwickelt hat, doch die spekulativere Frage, ob einige Lebensformen auf dem Mars überleben könnten, hat eine neue Wende genommen.

Zwei Planetologen erwogen kürzlich folgende Möglichkeit: Wenn extremophile Mikroben eine Mischung aus Wasserstoffperoxid (H₂O₂) und Wasser (H₂O) einbinden würden, wären diese Mikroben sehr wohl in der Lage, in der dünnen, kalten und trockenen Marsatmosphäre zu überleben. Hier auf der Erde existiert Leben, das Wasserstoffperoxid einbindet, merken die Wissenschaftler an, und solches Leben wäre eher in der Lage, auf dem Mars Wasser aufzunehmen. Die Wissenschaftler behaupten auch, dass solches Leben kein Widerspruch zu den unklaren Ergebnissen der Experimente für die Suche nach Leben an Bord der Viking-Landesonden wäre.

Die Debatten über Leben auf dem Mars sind zwar nicht abgeschlossen, erwiesen sich aber wieder einmal als spannend und sind ein Aufmerksamkeitsmagnet für die Medien. Dieses ungewöhnliche Bild der Marsoberfläche wurde 1979 von der Landesonde Viking 2 fotografiert, es zeigt eine dünne Schicht aus jahreszeitlich bedingtem Wassereis.

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Phoenix bricht zum Mars auf

Die Landesonde Phoenix bricht zum Mars auf, um in einer Polregion an der Grenze zwischen Eis und Wasser nach Hinweisen auf Leben zu suchen.

Bildcredit: NASA

Kann es auf dem Mars Leben geben? Um diese Frage zu beantworten, schickte die NASA letzte Woche die Mission Phoenix zum Mars. Im Mai 2008 landet Phoenix in einer unerforschten Nordpolregion auf dem Mars, die reich an Wassereis ist.

Phoenix kann sich zwar nicht bewegen, doch er kann seine Kameras und seinen Roboterarm sowie ein kleines Chemielabor in Stellung bringen, um seine Landeumgebung zu untersuchen, darin zu graben und sie chemisch zu analysieren.

Eine Hoffnung ist, dass Phoenix Hinweise auf die Geschichte von Eis und Wasser auf dem Mars findet. Phoenix wird so positioniert, dass er die Grenze zwischen Eis und Boden erforschen kann und hoffentlich Hinweise auf eine bewohnbare Zone findet, die mikrobielles Leben fördern könnte. Die vorgesehene Operationszeit von Phoenix auf der Marsoberfläche beträgt drei Monate.

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