Drei Galaxien und ein Komet

Rechts unten in einem Bildfeld voller Galaxien ist eine Gruppe, die aus einem Kometen und drei Galaxien besteht. Die Galaxien sind schräg von der Seite zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

In diesem ein Grad breiten Sichtfeld im südlichen Sternbild Kranich (Grus) gibt es reichlich weit entfernte Galaxien. Die drei Spiralgalaxien rechts unten sind besonders auffällig. Alle drei Galaxien bilden eine etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernte Gruppe, manchmal werden sie als Grus-Trio bezeichnet.

Der hübsche Teleskopausschnitt wurde am 13. Dezember aufgenommen. Die Galaxien teilen ihn sich mit dem Kometen C/2020 V2 ZTF. Der Komet reist aus dem inneren Sonnensystem ab und schwingt sich auf einer hyperbolischen Bahn unter die Ebene der Ekliptik. Im Bild war der Komet etwa 29 Lichtminuten von unserem Planeten entfernt.

Der Komet ZTF war zwar viel heller, als er letzten Mai die größte Annäherung an die Sonne erreichte und im September 2023 der Erde am nächsten kam, doch er leuchtet in Teleskopen, die zum südlichen Nachthimmel zeigen, immer noch hell, fast so hell wie die Galaxien im Grus-Trio.

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Gliese 832c: Nächstliegender vielleicht bewohnbarer Exoplanet

Die künstlerische Darstellung zeigt einen möglichen Größenvergleich zwischen Erde und Gliese 832c. Der Exoplanet ist größer und gelblich. Sein Aussehen ist aber nicht bekannt, das Bild zeigt nur eine Vermutung.

Bildcredit und Bildrechte: The Planetary Habitability Laboratory @ UPR Arecibo; Entdeckung: Robert A. Wittenmyer (UNSW Australia) et al.

Dieser Planet ist nur 16 Lichtjahre entfernt – könnte es dort Leben geben? Der Exoplanet Gliese 832c wurde kürzlich entdeckt. Er kreist in einem engen Orbit um einen Stern, der weniger hell ist als die Sonne. Es gibt einen interessanten Zufall: Gliese 832c erhält im Durchschnitt ziemlich genau gleich viel Energie von seinem Heimatstern wie die Erde von der Sonne.

Der Planet wurde durch ein nur leichtes Wackeln der Bewegung seines Heimatsterns entdeckt. Somit ist diese Illustration eine künstlerische Vermutung, wie der Planet aussieht. Die tatsächliche Masse, Größe und Atmosphäre von Gliese 832c sind noch unbekannt.

Falls Gliese 832c eine Atmosphäre wie die Erde besitzt, könnte er eine Supererde sein, zwar mit starken jahreszeitlichen Veränderungen, aber doch günstig für Leben. Wenn aber Gliese 832c eine dicke Atmosphäre besitzt wie die Venus, ist er vielleicht eine Supervenus. Dann wäre Leben in der uns bekannten Form wahrscheinlich nicht möglich.

Gliese 832 ist nur 16 Lichtjahren entfernt. Er ist derzeit das der Erde am nächsten liegende Planetensystem, das vielleicht Leben begünstigt. Weil das Gliese-832-System so nahe ist, eignet es sich für eine detaillierte künftige Untersuchung. In einem sehr spekulativen, optimistischen Szenario gäbe es sogar reale Kommunikation – falls es dort intelligentes Leben gibt.

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OCO-2-Nachtstart

Eine startende Rakete malt einen hellen Bogen an den Nachthimmel. Im Hintergrund ziehen die Sterne Strichspuren am Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Rick Baldridge

Dieses faszinierende Bild wurde lang belichtet. Am Nachthimmel wölben sich Sternenbögen über der nebeligen Monterey Bay und den Lichtern von Santa Cruz in Kalifornien in den Vereinigten Staaten. Die Belichtung begann am 2. Juli etwa um 2:56 PDT. Daher nahm sie auch die Bahn einer Delta-II-Rakete auf, welche die Raumsonde OCO-2 der NASA in die Umlaufbahn brachte.

Die Leuchtspur ist hier von einem Aussichtspunkt 320 Kilometer nördlich der Startrampe am Militärflugplatz Vandenberg zu sehen. Die ersten fünf Minuten des Raketenflugs zeigt die Flugbahn Richtung Südwesten über den Pazifik, um A-Train in eine polare Umlaufbahn um den Planeten Erde zu bringen. Die ganze Spur ist bis zum Abschalten der Haupttriebwerke aufgezeichnet. Am Ende ist ein sehr zarter Bausch. Er markiert den Abwurf der Nutzlastverkleidung.

Die beiden hellsten Strichspuren unter der Raketenspur sind der Alpha- und der Beta-Stern im Sternbild Kranich. Es fliegt hoch am südlichen Himmel. Das Missionsziel von OCO-2 ist eine Untersuchung zum Kohlendioxid in der Atmosphäre. Vom Weltraum aus wird beobachtet, wie der Planet Erde atmet.

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Die große Spiralgalaxie NGC 7424

Hier ist eine ausgefranste Spiralgalaxie mit vielen Sternbildungsgebieten und einem gelblichen Kern abgebildet.

Bildcredit und Bildrechte: SSRO-Süd (S. Mazlin, J. Harvey, D. Verschatse, R. Gilbert) und Kevin Ivarsen (UNC/CTIO/PROMPT)

Die Spiralgalaxie NGC 7424 ist von oben sichtbar. Sie besitzt einen markanten Zentralbalken. Ihre gewaltigen gewundenen Arme wirken fast hypnotisierend. Das Inseluniversum befindet sich im kopfüber fliegenden Sternbild Kranich (Grus). Es ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 100.000 Lichtjahren. Damit ist es unserer Milchstraße sehr ähnlich.

In den gewundenen Armen liegen viele helle Haufen mit massereichen jungen Sternen. Die Sternhaufen sind mehrere hundert Lichtjahre groß. Während in den Armen von NGC 7424 massereiche Sterne entstehen, vergehen sie dort auch wieder. In dieser Galaxie war eine mächtige Sternexplosion zu beobachten. Es war die Supernova SN 2001ig, die lange vor der Aufnahme dieses Bildes wieder verblasste.

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