Ein grüner Mehrfachblitz bei Sonnenuntergang

Hinter der Silhouette eines Berges ist eine Wolkendecke zu sehen, die unten grau ist und oben einen geraden, gekräuselten Rand hat, hinter dem die Sonne versinkt und dabei oben einen grünen Blitz bildet. Über der Wolkendecke ist der Himmel orangefarben.

Bildcredit und Bildrechte: T. Slovinský und P. Horálek (Institut für Physik in Opava)

Kann euer grüner Blitz das auch? Ein grüner Blitz bei Sonnenuntergang ist ein seltenes Ereignis. Daher freuen sich Sonnenbeobachter*innen, wenn sie einen sehen. Lange galten grüne Blitze als Mythos. Heute kennt man ihn als Phänomen, bei dem sich die Erdatmosphäre wie Prisma und gleichzeitig wie eine Linse verhält.

Schichten in der Atmosphäre erzeugen eine unterschiedliche Brechung, die von der Höhe abhängt. Das Licht vom oberen Rand der Sonne wird dadurch in seine Farben aufgeteilt, sodass zwei Bilder entstehen. Diese wirken vergrößert. So erscheint ein kurzer, grüner, schmaler Splitter, der gleich wieder verschwindet.

Hier seht ihr einen noch ungewöhnlicheren Sonnenuntergang. Am hoch gelegenen Interamerikanischen Observatorium Cerro Tololo in Chile wurde im vergangenen April ein Sonnenuntergang hinter einer geschichteten Atmosphäre mit stark unterschiedlichen Temperaturen fotografiert. Dabei entstanden mehrere Pseudobilder der Sonne, und an diesem Ort führten viele Schichten gleichzeitig zu einem grünen Blitz.

Nur wenige Sekunden, nachdem zwei überraschte Astrofotografen dieses Ereignis mit mehreren grünen Blitzen fotografiert hatten, ging die Sonne hinter den Wolken unter.

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Video eines grünen Blitzes


Videocredit und -rechte: Paolo Lazzarotti

Beschreibung: Viele halten ihn für einen Mythos. Andere denken, er ist echt, aber seine Ursache wäre unbekannt. Abenteurerinnen sind stolz darauf, wenn sie einen gesehen haben. Es ist ein grüner Blitz von der Sonne. Tatsache ist, dass es den grünen Blitz gibt und seine Ursache gut bekannt ist.

Kurz bevor die untergehende Sonne ganz verschwindet, leuchtet ein letzter Schimmer auf, der auffallend grellgrün ist. Der Effekt ist meist nur an Orten mit einem niedrigen, weit entfernten Horizont sichtbar und dauert nur wenige Sekunden. Ein grüner Blitz ist auch bei Sonnenaufgang sichtbar, aber man muss die Zeit besser planen, um ihn zu erspähen.

Letzten Monat wurde ein dramatischer grüner Blitz auf Video gefilmt, als die Sonne hinter dem Ligurischen Meer in der Toskana in Italien unterging. Der zweite Ablauf im Video zeigt den grünen Blitz in Echtzeit, der erste läuft schneller und der letzte in Zeitlupe. Die Sonne selbst wird nicht teilweise grün – der Effekt entsteht durch die Schichten der Erdatmosphäre, die sich wie ein Prisma verhält.

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Sonnenaufgang am Südpol

Sonnenaufgang am Südpol.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Wolf (U. Wisconsin), IceCube Neutrino Obs., NSF; ht: Alice Allen

Beschreibung: Der Sonnenaufgang am Südpol ist anders. Normalerweise ist er ein willkommener Anblick, denn er folgt auf Monate der Dunkelheit – und damit beginnen Monate mit Sonnenschein.

An den Polen der Erde kann es Wochen dauern, bis die Sonne aufgeht, während es an Orten in mittleren Breiten nur Minuten dauert. Die Ursache für den Sonnenaufgang an einem Pol ist nicht die Erdrotation, sondern die Neigung der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne. An den Polen einer luftlosen Erde wäre die Sonne erstmals zur Tagundnachtgleiche sichtbar, doch durch die Brechung der Erdatmosphäre und die Größe der Sonnenscheibe erscheint der obere Rand der Sonne etwa zwei Wochen früher.

Auf diesem Bild von vor zwei Wochen ragt die Sonne über den Horizont einer riesigen Eislandschaft am Südpol der Erde. Der wahre Südpol liegt nur wenige Meter links neben dem Kommunikationsturm. Diese Aufnahme vom Sonnenaufgang am Pol war besonders interessant, da die Sonne von einem grünen Blitz gekrönt war.

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Grüne Blitze: Sonne, Mond, Venus, Merkur

Grüner Blitz bei Sonne, Mond, Venus und Merkur, fotografiert auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien.

Bildcredit und Bildrechte: Marcella Giulia Pace

Beschreibung: Wenn Sie an einem klaren Tag am fernen Horizont einen Sonnenuntergang beobachten, erspähen Sie vielleicht in dem Augenblick, in dem die Sonne verschwindet, einen grünen Schimmer. Der grüne Blitz entsteht durch die Brechung von Lichtstrahlen, die einen langen Weg durch die Atmosphäre zum Auge zurücklegen. Kürzere Wellenlängen werden stärker gebrochen als lange, und die Trennung von Farben verleiht dem letzten sichtbaren Rest der Sonnenscheibe einen grünen Farbton.

Es ist schwieriger, einen grünen Blitz beim Mond zu sehen, ganz zu schweigen von den winzigen Scheibchen von Venus und Merkur. Doch ein Teleskop oder ein Teleobjektiv und eine Kamera können helfen, dieses faszinierende Ergebnis der Luftbrechung festzuhalten, wenn die Himmelskörper nahe am Horizont stehen.

Die oberen Bildfelder wurden in Sizilien fotografiert – die Sonne am 18. März 2019 und der Mond am 8. Mai 2020. Auch die unteren Bilder von Venus und Merkur in der Nähe des westlichen Horizonts wurden auf der mediterranen Insel fotografiert – am 24. Mai in der Dämmerung.

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Vier Türme und der Äquinoktiumsmond

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Javier Martinez Moran

Beschreibung: Der erste Vollmond des nördlichen Frühlings geht auf dieser Teleskopansicht hinter vier fernen Türmen auf. Dieses Bild wurde etwa 40 Kilometer westlich von Madrid fotografiert. Der Mondaufgang lag auch in zeitlicher Nähe der Vollmondphase, dem Mondperigäum und dem Äquinoktium im März.

Die seltsam wellige, verzerrte Form des Vollmondes nahe am Horizont hat jedoch mehr mit der langen Sichtlinie durch die geschichtete Atmosphäre zu tun. Zu den reizenden visuellen Effekten der beträchtlichen atmosphärischen Brechung zählt das Auftreten eines dünnen schwebenden Splitters über der Mondscheibe. Diese merkwürdige optische Luftverzerrung geht oft mit einem häufiger beobachteten grünen Blitz der untergehenden Sonne einher.

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Ein grüner Frühlingsblitz

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Bildcredit und Bildrechte: Murray Schukar

Beschreibung: Dieser Urlaubsschnappschuss, fotografiert am 20. März auf dem Gipfel des Haleakala auf der Insel Maui (Planet Erde) zeigt den ersten Sonnenaufgang des nördlichen Frühlings. Diese mit Teleobjektiv fotografierte Aussicht von der vulkanischen Kaldera über einem Wolkenmeer zeigt auch einen flüchtigen grünen Blitz am oberen Sonnenrand. Atmosphäreschichten mit scharfen Temperaturänderungen verursachen dort, wo die Sonne hinter einer fernen Wolkenbank aufgeht, den farbigen Blitz. Die Lichtbrechung entlang der Sichtlinien durch die Luftschichten erzeugt verzerrte Mehrfachbilder der Sonne und kann für einen Augenblick die kürzeren Wellenlängen des grünen Lichtes sichtlich ablenken.

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Sonnenuntergang und Grüner Blitz beim Goldenen Tor


Videocredit und -rechte: Alex Rivest; Musik: Eureka von Huma-Huma

Beschreibung: Die Kulisse ist die Bucht von San Francisco, es ist die Zeit des Sonnenuntergangs, und die Brücke ist die Golden Gate. Gleich sehen Sie einen doppelten Sonnenuntergang mit einem seltenen grünen Blitz am Ende. Sehen Sie genau zu – im Zeitrafferablauf bricht die ungewöhnlich warme Luft, die durch den Verkehr auf der Brücke entsteht, das Sonnenlicht zur Erde. Dadurch entsteht ein zweites Bild oberhalb der Sonne. Dieses Bild verschwindet, nachdem das Hauptbild unter die Brücke taucht – der erste „Sonnenuntergang“. Die ganze Zeit ziehen vorne Schiffe vorbei, Autos fahren über die Brücke, und in der Ferne ziehen Wolken vorbei und reflektieren das Sonnenlicht. Die Szene endet mit einem Pfad in der unruhigen Erdatmosphäre, der nur energiereiches sichtbares Sonnenlicht durchlässt. Dadurch sieht der letzte Blick auf unseren Heimatstern wie ein grüner Blitz aus.

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Verzerrter Sonnenuntergang und grüner Blitz über Italien

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Bildcredit und Bildrechte: Paolo Lazzarotti

Beschreibung: Das war ein seltsamer Sonnenuntergang. Einerseits war die normalerweise runde Sonne geometrisch verzerrt und mehrfach geschichtet. Andererseits leuchteten manche dieser Schichten ungewöhnlich grün. Der Sonne ging’s natürlich gut – ihre seltsame Erscheinung entstand gänzlich in der Erdatmosphäre, wo ihr Licht gebrochen wurde. Wenn Schichten der Erdatmosphäre ungewöhnlich warm sind, können Schichten der Sonne verzerrt erscheinen, manchmal sogar mehrfach. Der Effekt ist bei Sonnenauf- und Untergang am stärksten, wenn Inverseionsschichten ganze Höhenlagen über dem Horizont betreffen. Unterschiedliche Farben der Sonne können unterschiedlich stark abgelenkt werden, sodass das oberste Luftspiegelungsbild kurzzeitig grün leuchten kann – ein Phänomen, das als grüner Blitz bekannt ist. Dieses Bild wurde im Februar in Porto Venere (Italien) fotografiert, mit der Kirche San Pietro im Vordergrund.

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Grüner Blitz bei Mondaufgang

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Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias)

Beschreibung: Wenn Sie an einem klaren Tag einen Sonnenuntergang hinter einem fernen Horizont beobachten, könnten Sie beim Verschwinden der Sonne einen flüchtigen grünen Blitz sehen, wenn das Sonnenlicht für kurze Zeit in einer langen Sichtlinie durch atmosphärische Schichten gebrochen wird. Ein grüner Blitz kann auch bei Sonnenaufgang auftreten. Die genaue Berechnung, wann und wo die aufgehende Sonne über den Horizont blitzt, ist jedoch ein bisschen schwieriger, und noch komplizierter ist es, einen grünen Blitz des schwächeren aufgehenden Mondes zu erhaschen. Doch auf einigen gut geplanten Schnappschüssen vom 2. Juni, die am Roque-de-los-Muchachos-Observatorium auf der kanarischen Insel La Palma fotografiert wurden, ist am oberen Rand des Vollmondes ein grüner Blitz zu sehen. Etwas südlich von Osten fand diese Ansicht, die mit einem Teleobjektiv mit langer Brennweite fotografiert wurde, den aufgehenden Mond über Bergen und einem Wolkenmeer. Im Profil sind die sonnenbeleuchteten Teleskopkuppeln des Teide-Observatoriums auf dem Gipfel der Insel Teneriffa zu sehen – sie sind etwa 143 Kilometer entfernt.

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Ein grüner Blitz von der Sonne

Die untergehende Sonne im Bild ist stark verzerrt durch die Lufthülle der Erde, über der dunkelgelben Form mit rötlichem Rand befindet sich ein schmaler, grün leuchtender Strich.

Bildcredit und Bildrechte: Daniel López (El Cielo de Canarias)

Beschreibung: Viele glauben, es wäre ein Märchen. Andere denken, es gibt ihn, aber die Ursache wäre unbekannt. Abenteurer brüsten sich damit, ihn gesehen zu haben. Es geht um einen grünen Blitz von der Sonne. Die Wahrheit ist, dass es den grünen Blitz gibt, und seine Ursache ist bekannt. Genau dann, wenn die untergehende Sonne vollständig aus der Sicht verschwindet, leuchtet der letzte Schimmer erstaunlich grün. Der Effekt ist üblicherweise nur an Orten mit einem niedrigen, fernen Horizont zu sehen und dauert nur wenige Sekunden. Ein grüner Blitz ist auch bei aufgehender Sonne sichtbar, die Beobachtung erfordert aber eine bessere Zeitplanung. Im obigen Foto wurde ein dramatischer grüner Blitz zusammen mit einem sogar noch selteneren roten Blitz festgehalten. Beides wurde kürzlich bei einem Sonnenuntergang beobachtet, der am Observatorium auf dem Roque de los Muchachos auf den Kanarischen Inseln in Spanien zu sehen war. Die Sonne selbst wird nicht teilweise grün oder rot – der Effekt entsteht durch Schichten in der Erdatmosphäre, die sich wie Prismen verhalten.

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Nördlicher Grüner Blitz

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Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Beschreibung: Hier ist von der Insel Frösön im Norden Schwedens aus zu sehen, wie die Sonne einen Tag nach der Sommersonnenwende unterging. An diesem Ort südlich des nördlichen Polarkreises ging sie langsam hinter dem nördlichen Horizont unter. Während der letzten Minute des Sonnenuntergangs folgt diese bemerkenswerte Abfolge aus 7 Bildern dem verzerrten Rand der Sonnenscheibe, wie sie hinter einer fernen Waldlinie verschwand, und zeigt sowohl einen Grünen als auch einen Blauen Blitz. Diese farbenprächtigen, aber flüchtigen Blitze sind kein Mythos, nicht einmal in einem Land der Runen, sondern werden durch die Brechung der Atmosphäre verursacht und durch lange, flache Sichtlinien und ein starkes Temperaturgefälle in der Atmosphäre verstärkt.

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