Der Virgo-Galaxienhaufen

Die Galaxien des Virgo-Galaxienhaufens mit M64, M86, M87 und Markarjans Augen.

Bildcredit und Bildrechte: Fernando Pena

Beschreibung: Die Galaxien des Virgohaufens sind über dieses detailreiche Teleskopsichtfeld verstreut. Die kosmische Szene wurde am dunklen Himmel in der Nähe von Jalisco in Mexiko auf dem Planeten Erde fotografiert. Sie ist ungefähr drei Vollmonde breit.

Der Virgohaufen ist etwa 50 Millionen Lichtjahre entfernt, er ist der nächstgelegene große Galaxienhaufen in der Umgebung unserer Lokalen Gruppe. Virgos helle elliptische Galaxien des Messierkatalogs treten markant hervor: Links oben M87, rechts unter der Mitte M84 (unten) und darüber M86.

M84 und M86 gehören auch zu Markarjans Galaxienkette, einer visuell auffälligen, senkrechten Galaxienkette auf der rechten Seite des Bildes. In der Nähe der Kettenmitte liegt ein faszinierendes, miteinander wechselwirkendes Galaxienpaar: NGC 4438 und NGC 4435. Manche kennen die beiden als Markarjans Augen.

Die riesige elliptische Galaxie M87 ist die markanteste im Virgohaufen. Sie enthält ein sehr massereiches Schwarzes Loch. Es ist das erste Schwarze Loch, das je vom Event Horizon Telescope auf dem Planeten Erde abgebildet wurde.

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Der Röntgenhimmel von eROSITA

Erste Ganzhimmelsdurchmusterung im Röntgenlicht des Weltraumteleskops eROSITA an Bord des Satelliten Spektr-RG.

Bildcredit und Bildrechte: J. Sanders, H. Brunner und eSASS Team (MPE); E. Churazov, M. Gilfanov (IKI)

Beschreibung: Was wäre, wenn Sie Röntgenstrahlen sehen könnten? Der Nachthimmel wäre ein seltsamer, fremdartiger Ort. Röntgenstrahlen haben ungefähr 1000-mal mehr Energie als die Photonen von sichtbarem Licht. Sie entstehen durch gewaltige Explosionen sowie in astronomischen Umgebungen mit hoher Temperatur. Statt der vertrauten ruhigen Sterne wäre der Himmel voller exotischer Sterne, aktiver Galaxien und heißer Supernovaüberreste.

Dieses Röntgenbild zeigt den ganzen Himmel beispiellos detailreich in Röntgenlicht, abgebildet vom Weltraumteleskop eROSITA an Bord des Satelliten Spektr-RG, der letztes Jahr in einen L2-Orbit gestartet wurde.

Die Ebene unserer Milchstraße verläuft quer über die Mitte. Das Bild zeigt einen diffusen, überall vorhandenen Röntgenhintergrund und die heiße interstellare Blase, die als Nordpolar-Sporn bezeichnet wird. Auch glühend heiße Supernovaüberreste wie Vela, die Cygnus-Schleife und Cas A oder energiereiche Doppelsterne wie Cyg X-1 und Cyg X-2 sind abgebildet, weiters die GMW und die Galaxienhaufen in Coma, Virgo und Fornax.

Dieses erste Ganzhimmelsbild von eROSITA zeigt mehr als eine Million Röntgenquellen, von denen manche noch nicht erklärbar sind und daher sicherlich weiter erforscht werden.

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Ein Blick in Richtung M106

Die prächtige Spiralgalaxie M106 oder NGC 4258 in der Canes-Venatici-II-Gruppe in den Jagdhunden; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Joonhwa Lee

Beschreibung: Die große, schöne Spirale Messier 106 prägt diese kosmische Aussicht. Das Teleskopsichtfeld ist fast zwei Grad breit und blickt zum gut erzogenen Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) in der Nähe der Deichsel des Großen Wagens. M106 ist auch als NGC 4258 bekannt, sie ist ungefähr 80.000 Lichtjahre groß, 23,5 Millionen Lichtjahre entfernt und das größte Mitglied der Canes-Venatici-II-Gruppe.

Obwohl M106 eine weit entfernte Galaxie ist, kennen wir ihre Entfernungen genau, unter anderem, weil sie direkt gemessen werden kann, indem man den bemerkenswerten Maser – Mikrowellen-Laser-Emissionen – dieser Galaxie erfasst. Die Maser-Emission ist selten, hat aber einen natürlichen Ursprung – sie entsteht durch Wassermoleküle in Molekülwolken, die den aktiven galaktischen Kern umkreisen.

Eine weitere markante Spiralgalaxie in der Szene, die man fast von der Kante sieht, ist NGC 4217 rechts unter M106. Die Entfernung zu NGC 4217 ist viel weniger gut bekannt, sie wird auf etwa 60 Millionen Lichtjahre geschätzt.

Doch die hellen gezackten Sterne liegen im Vordergrund, weit innerhalb unserer Milchstraße. Die Existenz von Galaxien außerhalb der Milchstraße wurde vor 100 Jahren in der Großen Debatte der Astronomie infrage gestellt.

Expertendiskussion: Wie entdeckt die Menschheit erstmals außerirdisches Leben?
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Die lokale Leere im nahen Universum

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Bildcredit: R. Brent Tully (U. Hawaii) et al.

Beschreibung: Wie sieht unsere Region des Universums aus? Da Galaxien so weit über den Himmel verteilt sind, und weil unsere Milchstraße einen Teil des fernen Himmels abdeckt, war es schwierig, das zu beurteilen. Doch nun wurde eine neue Karte erstellt, die aus großräumigen Galaxienbewegungen ableitet, welche massereichen Objekte im nahen Universum gravitativen Einfluss ausüben müssen.

Diese Karte hat eine Seitenlänge von mehr als 600 Millionen Lichtjahren und zeigt, dass unsere Galaxis am Rand des Virgo-Galaxienhaufens liegt, der mit dem großen Attraktor verbunden ist – einer noch größeren Galaxiengruppierung. In der Nähe befinden sich auch der massereiche Koma-Haufen und der ausgedehnte Perseus-Fische-Superhaufen.

Andererseits befinden wir uns auch am Rand einer riesigen Region, die fast frei von Galaxien ist, und die als lokale Leere bekannt ist. Der abstoßende Schub der lokalen Leere, kombiniert mit dem gravitativen Zug zur erhöhten Galaxiendichte auf der anderen Seite des Himmels, erklärt einen Teil der rätselhaft hohen Geschwindigkeit unserer Galaxis vor dem kosmischen Mikrowellenhintergrund – aber nicht zur Gänze.

Wenn Sie das lokale Universum selbst – wie von Cosmicflows-3 beschrieben- erforschen möchten, können Sie diese interaktive 3D-Visualisierung vergrößern und drehen.

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Blick auf M106

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Bildcredit: Phil Keyser

Beschreibung: Die große, schöne und helle Spirale Messier 106 dominiert diese kosmische Aussicht. Das fast zwei Grad breite Teleskopsichtfeld blickt zum gut abgerichteten Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) nahe der Deichsel des Großen Wagens. M106 ist auch als NGC 4258 bekannt. Sie ist etwa 80.000 Lichtjahre groß und somit das größte Mitglied der Galaxiengruppe Canes II.

Ihre Entfernung beträgt 23,5 Millionen Lichtjahre. Für eine weit entfernte Galaxie ist die Entfernung zu M106 sehr gut bekannt, da sie direkt gemessen werden kann, indem man den außergewöhnlichen Maser – eine Mikrowellen-Laser-Strahlung – beobachtet. Die Maser-Emission ist sehr selten, aber natürlichen Ursprungs. Sie entsteht durch Wassermoleküle in Molekülwolken, die um ihren aktiven galaktischen Kern kreisen.

Eine andere markante Spiralgalaxie in der Szene ist fast von der Seite sichtbar, nämlich NGC 4217 rechts unter M106. Die Entfernung zu NGC 4217 ist viel weniger bekannt, sie wird auf etwa 60 Millionen Lichtjahre geschätzt.

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NGC 4676: Die mächtigen Mäuse

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Bildcredit und Bildrechte: Bruce Waddington

Beschreibung: Diese beiden mächtigen Galaxien zerreißen sich gegenseitig. Sie sind als „Die Mäuse“ bekannt, weil sie so lange Schweife haben. Jede der beiden großen Spiralgalaxien hat die andere bereits durchquert.

Ihre langen Schweife wurden eher durch starke Gezeiten als Kollisionen ihrer Einzelsterne herausgezogen. Weil die Entfernungen so groß sind, findet die kosmische Wechselwirkung in Zeitlupe statt – im Laufe Hunderter Millionen Jahre. Vielleicht kollidieren sie im Laufe der nächsten Milliarden wieder und wieder, bis sie zu einer einzigen Galaxie verschmelzen.

NGC 4676 liegt ungefähr 300 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Haar der Berenike (Coma Berenices) und gehört wahrscheinlich zum Coma-Galaxienhaufen. Dieses weite Sichtfeld wird selten mit kleinen Teleskopen fotografiert, es zeigt die mehrere Hunderttausend Lichtjahre langen blassen Gezeitenschweife.

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Markarjansche Galaxienkette

Im Bild voll Sternen und Galaxien verläuft diagonal durchs bild eine Kette aus sehr markenten Galaxien.

Bildcredit und Bildrechte: Sergio Kaminsky

Beschreibung: Im Zentrum des Virgo-Galaxienhaufens liegt eine markante Galaxienkette, die als Markarjansche Kette bekannt ist. Die Kette ist hier abgebildet, rechts wird sie von von zwei großen, aber strukturlosen linsenförmigen Galaxien markiert: M84 und M86. Links daneben steht ein markantes Paar miteinander wechselwirkender Galaxien, die als die Augen bekannt sind.

Ihr Aufenthaltsort, der Virgo-Galaxienhaufen, ist der nächstliegende Galaxienhaufen. Er enthält mehr als 2000 Galaxien und übt eine spürbare Gravitationskraft auf die Galaxien der Lokalen Gruppe aus, die unsere Milchstraße umgeben. Das Zentrum des Virgohaufens liegt ungefähr 70 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Jungfrau (Virgo). Mindestens sieben Galaxien in der Kette scheinen sich kohärent zu bewegen, andere hingegen liegen offenbar zufällig davor.

Hinweis: APOD ist jetzt auch auf Ukrainisch verfügbar

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M104: Die Sombrerogalaxie

Die Sombrerogalaxie schwebt schräg mitten im Bild. Sie hat einen sehr markanten Staubring, auch in der Scheibe sind Staubbahnen.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (DeepSkyColors.com)

Die markante Spiralgalaxie M104 ist berühmt, weil man sie fast von der Seite sieht. Sie hat einen breiten Ring aus kosmischem Staub. Dieser zeichnet sich als Silhouette vor einer weiten zentralen Wölbung aus Sternen ab. Mit dem Ring sieht die Galaxie aus wie ein breitkrempiger Hut. Sie hat daher den gängigen Namen Sombrerogalaxie.

Dieses scharfe Bild der bekannten Galaxie entstand aus Daten des Weltraumteleskops Hubble. Es wurde so bearbeitet, dass man es in natürlichen Farben sieht. Das Bild zeigt auch Details, die sonst im überbordenden Glanz der hellen Zentralwölbung von M104 verschwinden, wenn man sie auf der Erde mit kleineren Teleskopen beobachtet.

Die Sombrerogalaxie ist auch als NGC 4594 bekannt. Sie leuchtet im ganzen Spektrum. Im Zentrum ist ein zentrales, sehr massereiches Schwarzes Loch. M104 ist ungefähr 50.000 Lichtjahre groß und 28 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist eine der größten Galaxien am südlichen Rand des Virgo-Galaxienhaufens.

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