Kompakte Hickson-Gruppe 90

Im Bild leuchten zwei sehr verschwommene weißliche Strukturen mit hellem Kern, über der rechten verläuft eine Staubfaser.

Credit: NASA, ESA, R. Sharples (Univ. Durham)

Als der kanadische Astronom Paul Hickson den Himmel nach Galaxien absuchte, bestimmte er zusammen mit seinen Kollegen mehrere 100 kompakte Galaxiengruppen. Sie werden nun als Hickson Compact Groups (HCGs) bezeichnet.

Dieses scharfe Hubble-Bild zeigt so eine Galaxiengruppe, HCG 90, ungewöhnlich detailliert. Drei Galaxien stehen hier in Wechselwirkung: Eine staubhaltige Spiralgalaxie liegt gestreckt und verzerrt zwischen einem Paar großer elliptischer Galaxien. Die enge Begegnung löst stark gehäufte Sternbildung aus.

Auf einer kosmischen Zeitskala führt der Zug der Gravitation vielleicht zur Verschmelzung des Trios zu einer einzigen riesigen Galaxie. Der Verschmelzungsprozess gilt heute als normaler Teil der Entwicklung von Galaxien, auch unserer Milchstraße.

HCG 90 ist etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt, man findet die Gruppe im Sternbild Südlicher Fisch. Die Hubble-Ansicht ist in der geschätzten Entfernung etwa 80.000 Lichtjahre breit. Kompakte Hickson-Gruppen sind auch auf der Erde mit kleinen Teleskopen ein lohnender Anblick.

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Komet Lulin und ferne Galaxien

Der Komet Lulin ist von einer türkisen Koma umgeben, sein zarter Schweif verläuft nach rechts oben.

Credit und Bildrechte: Johannes Schedler (Panther-Observatorium)

Komet Lulin verschwindet langsam wieder von unserem Nachthimmel und bot so manche hübsche kosmische Ansicht. Lulin zog rasch vor dem Hintergrund der Sterne vorbei und posierte kurz mit Objekten wie Saturn und Regulus (Alpha Leonis). Hier ist er vor einem Feld ferner Galaxien zu sehen.

Um die blassen Hintergrundgalaxien und den Schweif, der nach rechts ausdünnt, sichtbar zu machen, wurde dieses Kompositbild aus Teleskopaufnahmen erstellt, die teils den Sternen, teils an der Geschwindigkeit des Kometen folgt.

Die größten Galaxien links neben dem Kometenkopf und der Koma haben die Katalogbezeichnungen NGC 3016, NGC 3019, NGC 3020 und NGC 3024. Sie sind etwa 100 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Die Aufnahmen entstanden am 28. Februar, damals war der Komet etwa 3,6 Lichtminuten von der Erde entfernt.

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Nahaufnahme von NGC 253

Die Ausläufer einer Galaxie bedecken das halbe, sehr niedrige Bild.

Credit: NASA, ESA, J. Dalcanton, B. Williams (Univ. Washington); Bodengebundene Daten: T. Rector (Univ. Alaska, Anchorage), T. Abbott, NOAO/AURA/NSF

Dieses staubige Inseluniversum ist eine der hellsten Spiralgalaxien am Himmel. NGC 253 ist fast von der Kante zu sehen. Die an die 13 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie ist das größte Mitglied der Bildhauer-Galaxiengruppe in der Nachbarschaft unserer Lokalen Gruppe.

Die bemerkenswert scharfe Nahaufnahme entstand aus Daten der Hubble-Advanced Camera for Surveys (ACS). Im Panorama ist links der Kern der Galaxie, dann folgen Filamenten aus Staub und interstellarem Gas sowie Einzelsterne. Die prächtige Ansicht ist fast 50.000 Lichtjahre breit. Die Bilddaten sind Teil des Programms ANGST, der ACS-Schatzkammer für nahe gelegene Galaxien. Dieses Programm dient der Erforschung unseres kosmischen Hinterhofes.

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Die Sonnenblumengalaxie Messier 63

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild liefert die höchste verfügbare Auflösung.

Credit und Bildrechte: Tony Hallas

Die helle Spiralgalaxie Messier 63 am nördlichen Himmel ist etwa 25 Millionen Lichtjahre entfernt und leuchtet im treuen Sternbild Jagdhunde. Dieses majestätische Inseluniversum ist auch als NGC 5055 katalogisiert. Es hat einen Durchmesser von fast 100.000 Lichtjahren und ist somit etwa gleich groß wie unsere Milchstraße.

M63 wird landläufig auch Sonnenblumengalaxie genannt. Sie besitzt einen hellen, gelblichen Kern. Ihre weitläufigen Spiralarme sind von kosmischen Staubbahnen durchzogen und mit rosafarbenen Sternbildungsregionen gesprenkelt. Diese detailreiche Aufnahme zeigt auch auffällige zarte Schleifen und Ausläufer an den Spiralarmen der Galaxie.

M63 ist ein markantes Mitglied einer bekannten Galaxiengruppe. Daher könnten die zarten Strukturen durch gravitative Wechselwirkungen mit Galaxien in der Nähe entstanden sein. M63 leuchtet im gesamten elektromagnetischen Spektrum und hat anscheinend Ausbrüche mit intensiver Sternbildung hinter sich.

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Zwei Millionen Galaxien

Die Karte wirkt durchschnittlich rot-orange gefleckt, enthält aber winzige Stellen in vielen Farben, darunter blau, weiß, gelb und grün.

Credit und Bildrechte: S. Maddox (Nottingham U.) et al. APM Survey, Astrophys. Dept. Oxford U.

Unser Universum ist voller Galaxien. Galaxien, das sind riesige Ansammlungen aus Sternen, Gas, Staub und geheimnisvoller Dunkler Materie. Sie sind die Grundbausteine des Universums im großen Maßstab. Ferne Galaxien entfernen sich voneinander, weil das Universum expandiert.

Doch die Gravitation bindet benachbarte Galaxien aneinander. Dadurch bilden sie Galaxiengruppen, das sind Anhäufungen von Galaxien und sogar noch größeren expandierenden Filamenten. Einige dieser Strukturen sind auf einer der umfassendsten Karten des Himmels verzeichnet, die je von Galaxien gemacht wurden: der APM galaxy survey map (APM-Galaxien-Durchmusterungskarte). Diese Karte entstand in den frühen 1990er-Jahren.

Diese Region ist 100 Grad breit. Sie liegt in Richtung des Südpols der Milchstraße und beschreibt mehr als zwei Millionen Galaxien. Helle Regionen zeigen mehr Galaxien, bläuliche Farben sind ein Hinweis auf durchschnittlich größere Galaxien. Wo sich am Himmel helle lokale Sternen befinden, wurden dunkle Ellipsen ausgespart.

Die Analyse der Daten auf dieser Karte führte zu vielen wissenschaftlichen Entdeckungen. Eine davon besagt, dass das Universum im großen Maßstab überraschend komplex ist.

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