Ein blauer Blutmond

Der Mond ist in den rötlichen Erdschatten getaucht. Rechts unten leuchtet der Rand bläulich, dort fällt Sonnenlicht darauf, das durch die Ozonschicht der Erde gedrungen war.

Bildcredit und Bildrechte: Dominique Dierick

Dieser scharfe Schnappschuss wurde mit Teleskop fotografiert. Er zeigt den Erntemond spät im September. Hier war er zu Beginn einer totalen Mondfinsternis ganz in den dunklen Kernschatten der Erde getaucht. Es war die letzte Finsternis einer Tetrade. Das ist eine Serie von vier aufeinanderfolgenden totalen Mondfinsternissen.

Der Vollmond stand nahe dem Perigäum und war besonders dunkel. Die Farbe der totalen Finsternis war ein tiefes Blutrot, da die Mondoberfläche Licht in den Erdschatten bricht, das von den niedrigen Schichten der Atmosphäre gefiltert wird. Aus der Mondperspektive stammt das rötliche Licht von allen Sonnenauf- und untergängen am Erdrand.

Doch knapp am Schattenrand hat der Mond einen eindeutig blauen Farbstich. Auch das blaue Mondlicht der Finsternis wird durch die Erdatmosphäre gefiltert. Es stammt von Sonnenstrahlen, die durch hohe Atmosphärenschichten dringen und von Ozon gefärbt werden. Ozon streut rotes Licht und ist für blaues Licht durchlässig.

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Totale Supermondfinsternis mit Gewitter

Der Mond wandert über den Himmel und taucht in den Erdschatten ein. Der Blick reicht von Ibiza übers Meer. Am Horizont zuckt ein Blitz aus den Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Jose Antonio Hervás

Was ist seltener als eine totale Finsternis bei Supermond? Wie wäre es mit einer totalen Finsternis bei Supermond über einem Gewitter? Gestern wurde so ein elektrisierender Ablauf auf Ibiza fotografiert. Ibiza ist eine Insel südöstlich von Spanien. Der Astrofotograf hatte den Ort wegen seiner Schönheit gewählt. Er wollte den ganzen Finsternisablauf fotografieren. Alles, was für die Dokumentation einer unvergesslichen Finsternis noch nicht passte, war das Wetter.

Was zu Beginn wie eine Störung am Horizont aussah, wurde ein Segen. Das Kompositbild entstand aus mehr als 200 digital kombinierten Bildern. Sie wurden während der Nacht am selben Ort fotografiert. Man sieht, wie der Vollmond unterging. Dabei verblasste er im rötlichen Erdschatten und wurde wieder hell. Ein zufälliger Blitz spiegelt sich rechts neben der 400 Meter hohen Felsinsel Es Vedrà im Mittelmeer.

Die nächste totale Finsternis mit einem großen, hellen Supermond findet 2033 statt. Doch die nächste totale Mondfinsternis gibt es schon im Jänner 2018. Am besten sieht man sie in Ostasien und Australien.

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Totale Mondfinsternis über Waterton Lake

Hinter dem Waterton Lake und den Gipfeln des Glacier-Nationalparks wandert der Mond über den Himmel. In der Mitte taucht er in den Erdschatten ein. Mit dem Mond wandern auch Mars, Spica und Saturn über den Himmel.

Bildcredit und Bildrechte: Yuichi Takasaka / TWAN / www.blue-moon.ca

Der Ablauf einer totalen Mondfinsternis wurde im April 2014 fotografiert. Der Blick reicht nach Süden über den eisigen Waterton Lake in einem Nationalpark im kanadischen Alberta auf dem Planeten Erde. Hinten am Horizont stehen die Gipfel des Glacier-Nationalparks in den USA.

Alle 10 Minuten hielt eine Aufnahme die Position und Finsternisphase des Mondes fest. Der Mond wanderte von links nach rechts über die zerklüfteten Berge und die Lichter von Waterton. Der Ablauf zeigt effektvoll die totale Phase der Finsternis. Sie dauerte etwa 80 Minuten.

Schon 270 v. Chr. maß der griechische Astronom Aristarch die Dauer von Mondfinsternissen ohne Digitaluhr und Kamera. Er dachte sich eine einfache, erstaunlich genaue Methode aus. Anhand der Geometrie und der Finsternisdauer berechnete er die Entfernung des Mondes in Erdradien.

Der Finsternisablauf im Bild zeigt auch die Positionen des Mars rechts über dem Mond. Der helle Stern Spica leuchtet neben der rötlichen Mondscheibe und Saturn links darunter.

Galerie: die Supermondfinsternis von letzter Nacht

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Heute Nacht: Supermondfinsternis

Videocredit: GSFC der NASA, David Ladd (USRA) und Krystofer Kim (USRA)

Heute Nacht verblasst der helle Vollmond ins Rötliche. Der Mond wird heute Nacht besonders hell, weil er seine voll beleuchtete Phase nahe bei dem Punkt seiner elliptischen Bahn erreicht, wo er der Erde sehr nahe steht. Weil er so groß ist und so hell leuchtet, nennt man heutigen Vollmond einen Supermond. Das ist allerdings etwas übertrieben, weil dieser Vollmond nur ein bisschen größer und heller ist als normalerweise.

Doch der Mond verblasst und wird rötlich, weil außerdem eine totale Mondfinsternis stattfindet. Dabei taucht der Mond ganz in den Erdschatten ein. Die zarte rote Farbe entsteht, weil die Erdatmosphäre blaues Sonnenlicht stärker streut. Man nennt den Vollmond von heute auch Erntemond, weil sich er in zeitlicher Nähe zum Äquinoktium im September auftritt. Auf der Nordhalbkugel wird zu diese Zeit die Ernte eingebracht.

Totale Finsternisse bei Supervollmond sind eher selten. Die letzte Supermondfinsternis fand 1982 statt. Die nächste Gelegenheit haben wir 2033. Die Supermondfinsternis heute Nacht dauert länger als eine Stunde. Im Osten von Nordamerika sieht man sie am besten nach Sonnenuntergang. In Südamerika findet sie um Mitternacht statt und in Westeuropa morgens vor Sonnenaufgang.

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Mondaufgang im Schatten des Mauna Kea

Der Mauna Kea wirft seinen langen Schatten über das Meer. Im Vordergrund ist ein Gipfel zu sehen, hinter den Wolken leuchtet der Mond im Schattenkegel, darüber ist der Erdschatten und ein rötlicher Gürtel zu sehen, der in den blauen Himmel übergeht.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Connelley (U. Hawaii)

Wie kann der Mond durch einen Berg hindurch aufgehen? Das kann er nicht. Was hier fotografiert wurde, ist ein Mondaufgang im Schatten eines großen Vulkans. Der Vulkan ist der Mauna Kea auf Hawaii in den USA. Er ist ein beliebter Ort für spektakuläre Fotos, da er möglicherweise der beste Beobachtungsort auf dem Planeten Erde ist.

Die Sonne ist gerade in der entgegengesetzten Richtung hinter der Kamera untergegangen. Außerdem ist die volle Phase des Mondes vorbei. Wäre er exakt in seiner vollen Phase, würde er – möglicherweise verfinstert – an der Spitze des Schattens aufgehen.

Der Mond geht aber im dreieckigen Schattenkegel des Vulkans auf. Er ist Korridor aus Dunkelheit, der sich in der Ferne verjüngt wie zusammenlaufende Bahngleise. Der Mond ist zu groß und zu weit entfernt, als dass ihn der Schatten des Vulkans genau treffen könnte. Durch die Brechung des Mondlichtes in der Erdatmosphäre ist der Mond leicht oval verzerrt. Vorne stehen Aschenkegel von alten Vulkanausbrüchen.

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Wächter der Arktis

Hinter verschneiten Bäumen, die an Außerirdische erinnern, geht der Erdschatten unter, weil hinter dem Fotografen die Sonne aufgeht. Der obere Rand des Schattens ist der rosarote Venusgürtel.

Bildcredit und Bildrechte: Niccolò Bonfadini

Wer bewacht den Norden? Auf dem Foto sind es vielleicht riesige Bäume, die mit Schnee und Eis bedeckt sind. Das Bild wurde vor einigen Wintern in Lappland fotografiert. Dort sind Temperaturen unter Null und Schneetreiben normales Wetter. Manchmal entstehen surreale Landschaften, in denen gewöhnliche Bäume weiß ummantelt sind. Sie sehen dann wie wachsame Außerirdische aus.

In der Ferne bot sich hinter dem ungewöhnlichen irdischen Anblick eine häufige Ansicht. Es war der Venusgürtel, der den abgeschatteten vom sonnenbeleuchteten Himmel trennte, als die Sonne hinter dem Fotografen aufging. Natürlich tauten die Bäume im Frühling ab, und Lappland sieht jetzt ganz anders aus.

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Golden-Gate-Finsternis

Über der Golden-Gate-Bridge leuchtet der total verfinsterte Mond. Brücke und Mond spiegeln sich im Wasser der San Francisco Bay Area.

Bildcredit und Bildrechte: Rogelio Bernal Andreo (Deep Sky Colors)

Schatten spielen auf dem Wasser und am Himmel im abgebildeten Panorama vom 4. April. Es zeigt die Mondfinsternis über der Golden Gate Bridge in San Francisco. Der Vollmond liegt knapp im Erdschatten. Er ist bei der kurzen totalen Phase noch gut erkennbar.

Die nächtliche Landschaft mit Stadt und Himmel zeigt den großen Umfang an Helligkeit, die man mit bloßem Auge erkennt. Diese totale Mondfinsternis war die kürzeste des Jahrhunderts. Sie war auch die dritte von vier totalen Mondfinsternissen, die nacheinander stattfanden. So eine Serie wird als Tetrade bezeichnet. Die Finsternisse ereignen sich in Intervallen von fast exakt in sechs Monaten.

Die ersten zwei Finsternisse der Tetrade fanden letztes Jahr am 15. April und am 8. Oktober statt. Die nächste und letzte Finsternis in Serie sehen wir am 28. September. Diese Tetrade von 2014 bis 2015 ist eine von acht Tetraden totaler Mondfinsternisse im 21. Jahrhundert.

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Vollmond im Erdschatten

Der Vollmond ist merkwürdig dunkel, weil er in den rötlichen Schatten der Erde getaucht ist. Nur oben schimmert er hell und bläulich, denn dorthin fällt Sonnenlicht, das von der oberen Ozonschicht der Erde gefiltert wird.

Bildcredit und Bildrechte: Rolf Olsen

Letzte Woche, am 4. April 2015, tauchte der Vollmond vollständig – wenn auch nur kurz – in den dunklen Kernschatten der Erde. Die totale Phase der Mondfinsternis dauerte weniger als 5 Minuten. Es war die kürzeste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts.

Der Norden des Mondes glitt knapp unter dem oberen Rand des Kernschattens der Erde dahin. Er blieb relativ hell. Über den Rest der Mondseite, die zur Erde zeigt, ergoss sich eine Palette blauer und roter Farbtöne. Das gerötete Licht im Schatten auf der Mondoberfläche wird durch die tiefere Atmosphäre gefiltert. Vom Mond aus gesehen stammt es von allen Sonnenaufgängen und -untergängen am Rand der Erde.

Auch das bläulichere Licht am Schattenrand dringt durch die Erdatmosphäre. Doch hier fließen die Sonnenstrahlen durch Schichten, die hoch oben in der Stratosphäre liegen. Dieses Licht wird vom Ozon gefärbt. Ozon absorbiert rotes Licht und ist durchlässig für blaue Farbtöne.

Dieses scharfe Teleskopbild der Totalität wurde im neuseeländischen Auckland fotografiert. Der Nordpol des Mondes zeigt zum oberen Bildrand.

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