Elefantenrüssel und Karawane

Das Bild ist mit dunkelroten Wolken und Dunkelnebeln gefüllt, links ist eine rüsselähnliche Struktur zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Cannistra (StarryWonders)

Wie die Illustration einer galaktischen „Nur-So-Geschichte“ zieht sich der Elefantenrüsselnebel durch die Emissionsregion und den jungen Sternhaufenkomplex IC 1396 im hohen, fernen Sternbild Kepheus. Links seht ihr den mehr als 20 Lichtjahre langen kosmische Elefantenrüssel, der auch als vdB 142 bekannt ist.

Dieses detailreiche Teleskopbild zeigt die reichlich vorhandenen hellen, komprimierten Wälle und Taschen aus kühlem interstellarem Staub und Gas in der Region. Doch die dunklen, rankenförmigen Wolken enthalten das Rohmaterial für Sternbildung und verbergen im Inneren Protosterne.

Der relativ blasse Komplex IC 1396 ist 3000 Lichtjahre entfernt, er bedeckt am Himmel eine große, mehr als 5 Grad breite Region. Diese Darstellung ist einen Grad breit, das entspricht etwa der Breite von 2 Vollmonden nebeneinander. Die dunklen Gestalten rechts unter dem ausgestreckten Elefantenrüssel sind manchen als „Die Karawane“ bekannt.

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Die Spiralgalaxie der spanischen Tänzerin

Bildfüllend ist eine von oben sichtbare Grand-Design-Spiralgalaxie mit zwei ausladenden Armen abgebildet. Das Zentrum leuchtet hellgelb, die Spiralarme sind von rosaroten Sternbildungsregionen markiert, in der ganzen Galaxie sind Staubnebel verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: ESA, NASA, Hubble; Bearbeitung: Detlev Odenthal

Diese Spiralgalaxie ist vielleicht nicht perfekt, aber zumindest eine der fotogensten. Das Inseluniversum enthält Milliarden Sterne. Es ist etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Schwertfisch (Dorado).

Die Galaxie mit der Bezeichnung NGC 1566 ist als Grand-Design-Spiralgalaxie klassifiziert und ein prächtiger Anblick von oben. NGC 1566 besitzt zwei markante, grazile Spiralarme, die von hellen, blauen Sternhaufen und dunklen Bahnen aus kosmischem Staub gesäumt sind.

Zahlreiche Bilder des Weltraumteleskops Hubble von NGC 1566 bieten Einblicke in Sternbildung, Supernovae und das ungewöhnlich aktive Zentrum der Spiralgalaxie. Für dieses Bild lud ein fleißiger Amateur kostenlos einige Aufnahmen aus dem online verfügbaren Hubble-Vermächtnisarchiv herunter, kombinierte sie und bearbeitete sie digital.

Das leuchtende Zentrum von NGC 1566 macht die Spiralgalaxie zu einer der nächstgelegenen und hellsten Seyfertgalaxien. Wahrscheinlich enthält sie ein zentrales, sehr massereiches Schwarzes Loch, das den Sternen und dem Gas in der Umgebung Schaden zufügt.

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Das dunkle Seepferdchen in Kepheus

Ein Sternenfeld ist voller düsterer Staubwolken, in der Mitte verläuft eine schmale, dunkle Wolke in Form eines Seepferdchens.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Herman

Der Seepferdchennebel ist Lichtjahre lang. Seine markante Form erscheint als Silhouette vor einem reichhaltigen, funkelnden Hintergrund aus Sternen. Die staubhaltigen, undurchsichtigen Wolken im königlichen Sternbild Kepheus sind Teil einer etwa 1200 Lichtjahre entfernten Molekülwolke in der Milchstraße. Sie ist auch als Barnard 150 (B150) gelistet und zählen zu den 182 dunklen Markierungen am Himmel, die der Astronom E. E. Barnard Anfang des 20. Jahrhunderts katalogisierte.

Im Inneren entstehen ganze Gruppen an Sternen mit geringer Masse, doch ihre kollabierenden Kerne sind nur in langen Infrarotwellenlängen sichtbar. Die farbigen Sterne in Kepheus ergänzen diese hübsche galaktische Himmelslandschaf.

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NGC 4372 und das dunkle Dingsda

Vor einem Bildfeld voller Sterne verläuft ein dunkler Strang mit einem gelblichen Kugelsternhaufen am oberen Ende.

Bildcredit und Bildrechte: Matias Tomasello

Der dunkle Dingsda-Nebel treibt am südlichen Himmel. Er ist ein hübsches Fernglas-Ziel im Sternbild Fliege (Musca). Die staubige kosmische Wolke liegt vor einem reichhaltigen Sternfeld südlich vom Kohlensacknebel und dem Kreuz des Südens.

Das dunkle Dingsda ist 3 Grad breit und liegt in der Mitte dieses Teleobjektivbildes. Am südlichen Ende (rechts oben) wird es vom gelblichen Kugelsternhaufen NGC 4372 markiert. NGC 4372 ist etwa 20.000 Lichtjahre entfernt und liegt im Hintergrund. Der Kugelsternhaufen wandert durch den Halo unserer Milchstraße und liegt nur zufällig in derselben Sichtlinie wie das dunkle Dingsda.

Die klar definierte Silhouette des dunklen Dingsda gehört zur Musca-Molekülwolke. Der Astrofotograf und Schriftsteller Dennis di Cicco prägte den stabgereimten Spitznamen im Jahr 1986, als er im australischen Hinterland den Kometen Halley beobachteten. Das dunkle Dingsda ist ungefähr 700 Lichtjahre entfernt und länger als 30 Lichtjahre.

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Die dunkle Molekülwolke Barnard 68

Die dunkle Molekülwolke Barnard 68 sieht aus wie ein Loch im Himmel inmitten vieler Sterne. Beschreibung im Text.

Bildcredit: FORS-Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Wohin sind all die Sterne verschwunden? Was früher für ein Loch im Himmel gehalten wurde, gilt heute als dunkle Molekülwolke. Hier absorbiert eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas praktisch das gesamte sichtbare Licht, das von den Sternen dahinter abgestrahlt wird. Die gespenstisch dunkle Umgebung trägt dazu bei, dass das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum zählt.

Einer der interessantesten dunklen Absorptionsnebel ist die hier abgebildete Wolke Barnard 68 im Sternbild Schlangenträger. Dass im Zentrum keine Sterne zu sehen sind, deutet darauf hin, dass Barnard 68 relativ nahe ist. Messungen zufolge ist er etwa 500 Lichtjahren entfernt und ein halbes Lichtjahr groß.

Es ist nicht genau bekannt, wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, doch wir wissen, dass diese Wolken wahrscheinlich Orte sind, an denen neue Sterne entstehen. Es zeigte sich sogar, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. Im Infrarotlicht können wir direkt durch die Wolke hindurchsehen.

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LDN 1622: Der Butzemann-Nebel

Lynds Dunkler Nebel 1622 im Sternbild Orion ist eine dunle Wolke, die sichtbar ist, weil sie vor einer schwach rot leuchtenden Wasserstoffwolke liegt.

Bildcredit und Bildrechte: Joshua Carter

Manche sehen in der dunklen Gestalt einen mythischen Butzemann. Wissenschaftlich gesehen erscheint Lynds dunkler Nebel (LDN) 1622 vor einem Hintergrund aus schwach leuchtendem Wasserstoff, der nur auf lang belichteten Teleskopaufnahmen der Region zu sehen ist. Der hellere Reflexionsnebel vdB 62 rechts über der Mitte im Bild ist besser erkennbar.

LDN 1622 lieg am Himmel nahe der Ebene unserer Milchstraße und der BarnardSchleife – das ist eine große Wolke, die den reichhaltigen Komplex an Emissionsnebeln in Gürtel und Schwert des Orion umgibt. Der undurchsichtige Staub von LDN 1622 mit zurückgefegten Umrissen ist vermutlich ähnlich weit entfernt, nämlich 1500 Lichtjahre. In dieser Entfernung wäre das 2 Grad weite Sichtfeld etwa 60 Lichtjahre breit. In der dunklen Weite sind junge Sterne versteckt, die auf Infrarotbildern des Weltraumteleskops Spitzer zu sehen sind.

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NGC 2264: Der Kegelnebel

Der Kegelnebel ist eine Sternbildungsregion im Sternbild Einhorn.

Bildcredit und Bildrechte: Matthew Dieterich

In dieser gewaltigen Staubsäule, dem Kegelnebel, entstehen Sterne. In Sternentstehungsgebieten gibt es viele Kegel, Säulen und majestätisch fließende Formen, die von energiereichen Winden neu entstandener Sterne geformt werden.

Der Kegelnebel ist ein bekanntes Beispiel. Er liegt in der hellen galaktischen Sternbildungsregion NGC 2264. Dieses Bild des Kegels wurde kürzlich fotografiert. Es kombiniert Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von 24 Stunden, die mit einem Spiegelteleskop mit ½ Meter Öffnung am El-Sauce-Observatorium in Chile aufgenommen wurden.

Der Kegelnebel ist etwa 2500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Einhorn (Monoceros). Die kegelförmige Säule ist etwa 7 Lichtjahre lang. Die wahrscheinliche Quelle des Windes, der den Kegelnebel formt, ist der massereiche Stern NGC 2264 IRS. Er liegt außerhalb des oberen Bildrandes. Der rötliche Schleier des Kegelnebels besteht aus leuchtendem Wasserstoff.

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Eine ungewöhnliche Globule in IC 1396

Das Bild zeigt die Sternbildungsregion IC 1396, auch Elefantenrüsselnebel genannt. Eine dunkle Form mit rot leuchtendem Rand besitzt in der Mitte eine helle Stelle, die wie ein Auge wirkt.

Bildcredit und Bildrechte: Bernard Miller

Gibt es in IC 1396 ein Ungeheuer? Teile der Gas- und Staubwolken dieser Sternbildungsregion, die manche als Elefantenrüsselnebel kennen, können bedrohliche, manchmal fast menschliche Formen annehmen.

Doch einzige echte Monster hier ist ein heller, junger Stern, der zu weit von der Erde entfernt ist, um uns gefährlich zu werden. Das energiereiche Licht dieses Sterns zerfrisst den Staub der dunklen kometaren Globule am oberen Bildrand. Die Strahlen und Teilchenwinde dieses Sterns vertreiben auch das Gas und den Staub aus der Umgebung.

Der relativ blasse Komplex IC 1396 ist fast 3000 Lichtjahre entfernt und bedeckt am Himmel eine viel größere Region als die hier gezeigte – mit einer scheinbaren Breite von mehr als 10 Vollmonden.

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