Hubble zeigt den interstellaren Besucher 3I/ATLAS

Zwischen den kurzen Strichen, die von Sternen gezogen wurden, schimmert die blaue Koma eines interstellaren Kometen.

Bildcredit: NASA, ESA, David Jewitt (UCLA) et al. – Bearbeitung; Joseph DePasquale (STScI)

3I/ATLAS ist nach 1I/ʻOumuamua im Jahr 2017 und dem Kometen 2I/Borisov im Jahr 2019 das dritte bekannte interstellare Objekt, das unser Sonnensystem durchquert. Es wurde am 1. Juli mit dem ATLAS-Teleskop (Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System) in Rio Hurtado in Chile entdeckt. ATLAS wurde von der NASA finanziert.

3I/ATLAS ist ein Komet und wird auch als C/2025 N1 bezeichnet. Dieses scharfe Bild wurde am 21. Juli mit dem Hubble-Weltraumteleskop aufgenommen. Darauf sieht man die tropfenförmige Staubwolke, die seinen eishaltigen Kern umgibt, seit er von der immer stärker werdenden Strahlung der Sonne erwärmt wird.

Die Sterne im Hintergrund sind auf der Aufnahme zu Streifen verzogen, da Hubble auf den Kometen ausgerichtet war. 3I/ATLAS ist der schnellste Komet, der je bei einer Reise ins Innere des Sonnensystems beobachtet wurde.

Der feste Kern des Kometen ist nicht direkt sichtbar. Eine Analyse des Hubble-Bildes deutet darauf hin, dass er wahrscheinlich weniger als 5,6 Kilometer misst. Man erkennt den interstellaren Ursprung von 3I/ATLAS an seiner exzentrischen und stark hyperbolischen Umlaufbahn. Sie führt den Kometen nicht um die Sonne, sondern bringt ihn in den interstellaren Raum zurück.

Der interstellare Eindringling ist keine Gefahr für den Planeten Erde. Er befindet sich derzeit innerhalb der Umlaufbahn des Planeten Jupiter um die Sonne. Bei seiner größten Annäherung an die Sonne ist er dann knapp innerhalb der Umlaufbahn des Mars.

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Komet 3I/ATLAS

Das linke Bild zeigt die Bewegung des Kometen 3I/ATLAS, auch C/2025 N1, im rechten Bild wurden die Einzelbilder zu einem Gesamtbild kombiniert. Die Farben des Kometen im linken Bild entstehen, weil Filter verwendet wurden.

Bildcredit: Gemini-Observatorium/NOIRLab/NSF/AURA/K. Meech (IfA/U. Hawaii); Bearbeitung: Jen Miller, Mahdi Zamani (NSF/NOIRLab)

Am 1. Juli wurde mit dem Teleskop ATLAS ein besonderer Komet entdeckt. Er trägt die Bezeichnung 3I/ATLAS, weil er das dritte bekannte Objekt aus dem interstellaren Raum ist, das unser Sonnensystem durchquert – nach 1I/ʻOumuamua (2017) und 2I/Borisov (2019). ATLAS steht für Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System, es steht in Rio Hurtado in Chile und wird von der NASA unterstützt.

Der Komet ist auch unter dem Namen C/2025 N1 bekannt. Aufnahmen des großen Teleskops Gemini Nord auf Hawaiʻi zeigen deutlich, dass es sich um einen typischen Kometen handelt: Eine helle, diffuse Hülle aus Gas und Staub – die sogenannte Koma – umgibt einen eisigen Kern.

Im linken Bild sieht man, wie sich der Komet über den Himmel bewegt, während die Sterne im Hintergrund stehen bleiben. Die Farben entstehen durch den Einsatz von drei verschiedenen Filtern (rot, grün und blau). Rechts wurden diese Aufnahmen zu einem einzigen, klaren Bild kombiniert.

Die Bahn des Kometen zeigt eindeutig: Er kommt nicht aus unserem Sonnensystem. Seine Flugbahn ist flach gekrümmt und offen. Er wird die Sonne also nicht umkreisen, sondern nach seinem Vorbeiflug weiter ins All hinausfliegen.

Für die Erde ist 3I/ATLAS völlig ungefährlich. Derzeit ist er so nahe an der Sonne wie der Planet Jupiter. Am nächsten kommt er der Sonne, wenn er etwa so weit entfernt ist wie der Mars.

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Die Xuyi-Station und die Feuerkugel

Hinter der Kuppel der Xuyi-Station des Purple-Mountain-Observatoriums (Tsuchinshan) leuchtet eine helle Feuerkugel auf. Das Bild wurde während des Meteorstroms der Perseïden fotografiert.

Bildcredit und Bildrechte: Hao Liu (Stanford-Universität)

Dieser farbenfrohe und helle Feuerball-Meteor wurde an der Xuyi-Station des Purple Mountain (Tsuchinshan)-Observatoriums aufgenommen. Das Foto entstand im Jahr 2020 beim jährlichen Perseïden-Meteorschauer. Die Kuppel im Vordergrund beherbergt das China Near Earth Object Survey Telescope (CNEOST). Es ist das größte Mehrzweck-Schmidt-Teleskop in China. Die Station steht im Kreis Xuyi in der Provinz Jiangsu. Sie wurde 2006 als Erweiterung des chinesischen Purple Mountain Observatory in Betrieb genommen.

Der helle Komet Tsuchinshan-ATLAS (C/2023 A3) verzauberte im Jahr 2024 den Nachthimmel der Erde. Er wurde auf Bildern entdeckt, die am 9. Januar 2023 aufgenommen wurden. Diese Entdeckung wird dem ATLAS-Roboter-Teleskop der NASA am Sutherland-Observatorium in Südafrika zugeschrieben. Andere Kometenentdeckungen stehen ebenfalls mit dem historischen Purple Mountain Observatory in Verbindung. Sie tragen den transliterierten Mandarin-Namen des Observatoriums. Dazu gehören beispielsweise die periodischen Kometen 60/P Tsuchinshan und 62/P Tsuchinshan.

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Meteor und Komet

Links verläuft ein oben türkisfarbener, unten weißer Streifen von einem Meteor durchs gestirnte Bild. In der Mitte fächert sich eine rot leuchtende Verdunstungsspur auf. Rechts zeigt der Schweif des Kometen Tsuchinsan-Atlas fast in dieselbe Richtung.

Bildcredit und Bildrechte: Wang Hao; Bearbeitung: Song Wentao

Wie unterschiedlich sind diese beiden Streifen?

Der Streifen rechts oben ist der Komet Tsuchinshan-Atlas mit einem beeindruckenden Staubschweif. Ein Komet ist ein großer und schmutziger Eisberg, der in das innere Sonnensystem eingetreten ist und Gas und Staub abwirft, während er vom Sonnenlicht erwärmt wird.

Der Streifen links unten ist ein Meteor, der eine beeindruckende Verdunstungsspur zeigt. Ein Meteor ist ein kleiner, kalter Felsbrocken, der in die Erdatmosphäre eindrang und Gas und Staub abgibt, während er durch Molekülkollisionen erhitzt wird.

Der Meteor war wahrscheinlich einst Teil eines Kometen oder Asteroiden – vielleicht bildete er später einen Teil seines Schweifs. Der Meteor war blitzschnell verschwunden und wurde nur zufällig während einer Belichtungsreihe aufgenommen, die den langen Schweif des Kometen dokumentierte.

Dieses Bild wurde vor etwas mehr als einem Monat in der Provinz Sichuan in China aufgenommen.

Galerie: Komet Tsuchinshan-ATLAS in 2024

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Der ungewöhnliche Schweif des Kometen Tsuchinshan-ATLAS

Komet Tsuchinshan-ATLAS zeigt auf einigen Bildern wie diesem in der Mitte einen ungewöhnlichen dunklen Streifen. Das Bild zeigt auch seinen dünnen Gegenschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Bray Falls

Wie entstand der ungewöhnlich dunkle Streifen im Schweif des Kometen Tsuchinshan-ATLAS? Einige Bilder des hellen Kometen von Mitte Oktober zeigen nicht nur seinen beeindruckend langen Schweif und den dünnen Gegenschweif, sondern auch eine eher überraschende Struktur: einen dunklen Streifen in seinem langen Schweif.

Die Ursache für den dunklen Streifen ist derzeit noch unklar und Gegenstand einiger Debatten. Es gibt mehrere mögliche Ursachen, zum Beispiel eine Schwade aus dunklem Staub oder eine ungewöhnliche Überlagerung von verschiedenen Teilen des hellen Schweifs. Es ist auch denkbar, dass es sich um den Schatten eines dichten Teils der Koma handelt, der vielleicht durch reduzierten Druck des Sonnenwinds auf kleinere Staubteilchen entstand.

Dieses Bild wurde am 14. Oktober in Texas, USA, aufgenommen. Der Streifen ist deutlich sichtbar. Falls ihr ein gutes Bild des Kometen aufgenommen habt, das den dunklen Streifen klar zeigt, schickt es bitte an APOD. Ihr helft damit bei weiteren Analysen.

Die Helligkeit von Tsuchinshan-ATLAS hat nun schon deutlich abgenommen. Der Komet kehrt in das äußere Sonnensystem zurück.

Galerie: Komet Tsuchinshan-ATLAS in 2024

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Komet Tsuchinshan-ATLAS über den Dolomiten

Über dem italienischen Tai di Cadore in den Dolomiten leuchtet der Komet Tsuchinshan-ATLAS über einer malerischen Bergkulisse. Sein Schweif steigt hoch am Himmel auf, nach unten zeigt ein schwacher, langer Gegenschweif.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandra Masi

Der Komet Tsuchinshan-ATLAS ist nun auf dem Weg zurück ins äußere Sonnensystem. Der gewaltige staubige Schneeball hat bei seiner Reise in die Nähe der Sonne eine ziemliche Show geboten. Sie führte im Oktober zu vielen beeindruckenden Bildern vom Planeten Erde.

Dieses Bild wurde Mitte Oktober aufgenommen. Es zeigt ein charakteristisches visuelles Merkmal des Kometen: seinen beeindruckenden Gegenschweif. Das Bild zeigt den Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) mit einem eindrucksvoll langen Staub– und Ionenschweif, der nach oben und von der Sonne weg zeigt. Der starke Gegenschweif – er besteht aus größeren Staubteilchen – folgt dem Kometen und zeigt nach unten (scheinbar) in Richtung der kurz zuvor untergegangenen Sonne.

Im Vordergrund ist das italienische Dorf Tai di Cadore zu sehen. Im Hintergrund ragen die gewaltigen Dolomiten auf. Ein anderer Komet, C/2024 S1 (ATLAS), war zuvor ein Rivale des helleren Kometen Tsuchinshan-ATLAS. Er zerbrach letzte Woche bei seiner Annäherung an unsere Sonne.

Galerie: Komet Tsuchinshan-ATLAS 2024

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Komet Tsuchinshan-ATLAS fliegt davon

Das Bild wurde aus mehreren Aufnahmen zusammengesetzt. Die senkrechten Streifen zeigen den Abzug des Kometen C/2003 A3 Tsuchinshan-ATLAS von Tag zu Tag.

Bildcredit und Bildrechte: Xingyang Cai

Diese sechs Tafeln zeigen die täglichen Erscheinungen des Kometen C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS, während er sich in der vergangenen Woche von unserem schönen Planeten entfernte. Die Bilder wurden immer mit derselben Kamera und demselben Objektiv aufgenommen. Das jeweilige Datum ist am oberen Bildrand zu finden. Die Aufnahmen fanden alle in Kalifornien statt, teilweise von verschiedenen Standorten.

Ganz rechts ist der Besucher aus der fernen Oortschen Wolke am 12. Oktober zu sehen. Da befand er sich mit einer Entfernung von etwa 70 Millionen Kilometern (ca. 4 Lichtminuten) der Erde am nächsten. Seine helle Koma und sein langer Staubschweif waren am Himmel recht nahe der untergehenden Sonne. Vor dem hellen westlichen Horizont ist der Komet dennoch gut zu erkennen.

In den folgenden Tagen steigt der Komet stetig über die Ekliptik und nach Norden in den dunkleren westlichen Abendhimmel auf. Dabei entfernt er sich immer weiter von der Erde und verschwindet allmählich aus dem Blickfeld.

Beim Durchqueren der Erdbahnebene um den 14. Oktober zeigt Tsuchinshan-ATLAS einen auffälligen, zum Westhorizont hin verlängerten Gegenschweif. Bei Sonnenuntergang am 17. Oktober (ganz links) ist der Komet bereits verblasst und hat eine Entfernung von etwa 77 Millionen Kilometern zur Erde erreicht.

Ich hoffe, Sie hatten Glück mit dem Wetter und konnten Tsuchinshan-ATLAS ebenfalls beobachten. Schließlich bemühte er sich, der beste Komet des Jahres 2024 zu werden. Ursprünglich wurde die Umlaufzeit dieses Kometen auf nur 80.000 Jahre geschätzt, aber in Wirklichkeit kehrt er vielleicht nie in das innere Sonnensystem zurück.

Galerie: Komet Tsuchinshan-ATLAS 2024

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Der größte Teil des Kometen Tsuchinshan-ATLAS

Das Bild zeigt den Kometen C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS mit riesigem Schweif und einem beachtlichen Gegenschweif, der nach unten zum Horizont zeigt. Der Himmel ist dicht mit kleinen Sternen übersät.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block

Am 14. Oktober war es noch schwierig, einen vollständigen Blick auf den Kometen C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS zu erhaschen. Diese Abendaufnahme, die nach der größten Annäherung des Kometen an unseren schönen Planeten aufgenommen wurde, deckt jedoch fast alle Bereiche des Kometen ab. Mit zwei miteinander kombinierten Teleaufnahmen erstreckt sich das Bild von oben nach unten ca. 26 Grad über den Himmel. Der Blick geht dabei nach Westen, ausgehend vom Gates Pass in Tucson, Arizona.

Kometenbeobachter konnten in dieser Nacht sogar den Kugelsternhaufen M5 und die schwache Erscheinung des periodischen Kometen 13P Olbers erkennen. Beide Objekte sind in der Nähe der langen Bahn des weißlichen Staubschweifs von Tsuchinshan-ATLAS über der hellen Koma des Kometen zu finden.

Aufgrund der Perspektive, in der die Erde die Bahnebene des Kometen kreuzt, hat Tsuchinshan-ATLAS auch einen ausgeprägten Gegenschweif. Der Gegenschweif besteht aus Staub, der zuvor freigesetzt wurde und sich entlang der Kometenbahn von der Sonne weg ausbreitet. Er ist als nadelförmige Verlängerung unterhalb der hellen Koma in Richtung des zerklüfteten westlichen Horizonts sichtbar.

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