P/2010 A2: Ungewöhnlicher Asteroidenschweif – Hinweis auf einen heftigen Zusammenstoß

Das Bild zeigt einen Kometenschweif, der von links unten diagonal sehr gerade nach rechts oben verläuft. Rechts unten ist ein Einschub, der den Kometenkopf detailreich zeigt.

Credit: NASA, ESA, D. Jewitt (UCLA)

Beschreibung: Was ist dieses fremdartige Objekt? Es wurde am 6. Januar auf LINEAR-Bildern von der Erde aus entdeckt und erschien ungewöhnlich genug, um letzte Woche weitere Untersuchungen mit dem Weltraumteleskop Hubble durchzuführen. Oben seht ihr, was Hubble sah. Vermutlich ist P/2010 A2 anders ist als jedes zuvor beobachtete Objekt. Auf den ersten Blick besitzt es anscheinend es einen Kometenschweif. Eine nähere Betrachtung zeigt einen von der Schweifmitte versetzten 140 Meter großen Kern, eine sehr ungewöhnliche Struktur nahe dem Kern und kein erkennbares Gas im Schweif. Da das Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter kreist, besagt eine vorläufige Hypothese, die alle bisher bekannten Hinweise erklärent, dass P/2010 A2 aus den Trümmern einer Kollision besteht, die kürzlich zwischen zwei kleinen Asteroiden stattfand. Wenn das stimmt, stießen die Objekte mit mehr als 15.000 Kilometern pro Stunde zusammen, das ist die fünffache Geschwindigkeit einer Gewehrkugel, und die freigesetzte Energie ist höher als die einer Atombombe. Der Druck des Sonnenlichtes verteilte dann die Trümmer in einen nachziehenden Schweif. Künftige Untersuchungen von P/2010 A2 könnten die Natur der ursprünglichen Kollision besser ermitteln und helfen der Menschheit, die frühen Jahre unseres Sonnensystems besser zu verstehen, in denen viele solche Kollisionen stattfanden.

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Asteroid Eros, rekonstruiert

Der kartoffelförmige Asteroid im Bild ist von vielen Kratern übersät.

Credit: Projekt NEAR, NLR, JHUAPL, Goddard SVS, NASA

Beschreibung: Der Asteroid 433 Eros, der die Sonne zwischen Mars und der Erde umrundet, wurde im Februar 2000 von der Raumsonde NEAR-Shoemaker besucht. Hochaufgelöste Oberflächenbilder und Messungen, welche der Laser Rangefinder (NLR) der Sonde NEAR erstellte, wurden zu der obigen Visualisierung kombiniert, die auf einem abgeleiteten 3D-Modell des taumelnden Weltraumfelsens basiert. Mit NEAR entdeckten Wissenschaftler, dass Eros ein einzelner fester Körper ist, dass seine Zusammensetzung fast einheitlich ist, und dass er in den frühen Jahren unseres Sonnensystems entstand. Doch manches bleibt rätselhaft, zum Beispiel warum manche Felsen auf der Oberfläche zerfallen sind. Am 12. Februar 2001 kam es zu einem dramatischen Ende der Mission NEAR durch eine gesteuerte Bruchlandung auf der Oberfläche des Asteroiden, die sie gut genug überlebte um eine Analyse der Zusammensetzung des Oberflächenregoliths zu liefern. Im Dezember 2002 machte die NASA einen erfolglosen Versuch, mit der Raumsonde Kontakt aufzunehmen, nachdem diese 22 Monate auf der Oberfläche des Asteroiden verbracht hatte. NEAR wird wahrscheinlich Milliarden Jahre auf dem Asteroiden bleiben, als Monument menschlichen Einfallsreichtums am Wechsel zum dritten Jahrtausend.

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Tunguska: Der größte Einschlag der jüngeren Vergangenheit

Wie Streichhölzer sind Bäume im Bild geknickt, dazwischen stehen wenige abgebrochene Baumstämme.

Credit: Expedition Leonid Krulik, Wikipedia

Beschreibung: Kann ein Meteor so etwas verursachen? Am 30. Juni 1908 ereignete sich die mächtigste natürliche Explosion der jüngsten Erdgeschichte. Damals ein explodierte ein Meteorit über dem russischen Fluss Tunguska in Sibirien. Die Energie der Explosion war etwa 1000-mal größer als die der Atombombe, die über Hiroshima abgeworfen wurde. Der Tunguska-Einschlag knickte Bäume in einem Umkreis von mehr als 40 Kilometern und verursachte ein gewaltiges Erdbeben. Es gab erstaunliche Berichte von Augenzeugen.

Dieses Bild entstand bei einer russischen Expedition in die Tunguska. Diese brach fast 20 Jahre nach dem Ereignis auf. Die Teilnehmenden fanden Bäume, die auf dem Boden verstreut lagen wie Zahnstocher. Schätzungen zur Größe des Meteors reichen von 60 bis mehr als 1000 Meter. Man vermutet sogar, dass der nahe gelegene Tscheko-See beim Einschlag entstanden ist.

Ein Meteor von der Größe des Tunguska-Meteorits kann eine Stadt einebnen. Weil aber Großstädte und ihre Umgebung nur einen kleinen Teil der Erdoberfläche bedecken, ist ein direkter Einschlag auf eine Stadt relativ unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist ein Einschlag auf dem Wasser in der Nähe einer Stadt, bei dem ein gefährlicher Tsunami entsteht.

Heute sucht die Astronomie nach Objekten im Sonnensystem, die so eine Verwüstung hervorrufen könnten, bevor sie auf der Erde einschlagen.

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