Gaia erstellt eine Seitenansicht unserer Milchstraße

Ein dunkles Feld umgibt ein dünnes, farbenfrohes Band. Es verläuft horizontal durch die Mitte. Das Band ist fast gerade, krümmt sich jedoch an den Außenkanten.

Illustrationscredit: ESA, Gaia, DPAC, Stefan Payne-Wardenaar

Wie sieht die Milchstraße von der Seite aus? Ein echtes Foto zu machen ist unmöglich, weil wir uns ja in dieser Galaxie befinden.

Vor kurzem wurde allerdings so eine Außenansicht mit Hilfe der genauen Positionen von mehr als einer Milliarde Sternen erstellt. Die Daten stammen von der ESA Mission Gaia. Die Darstellung zeigt, dass unsere Milchstraße eine sehr dünne zentrale Scheibe hat, so wie viele andere Spiralgalaxien auch. In dieser Scheibe befinden sich unsere Sonne und alle Sterne, die wir nachts sehen.

Obwohl es vorher schon Vermutungen dazu gab, war die in den äußeren Bereichen kurvige Form der Scheibe doch eine Überraschung. Die Farben des gebogenen zentralen Bandes der Galaxie stammen überwiegend von dunklem Staub, hellen, blauen Sternen und roten Emissionsnebeln.

Im März wurde die erfolgreiche Gaia-Mission beendet. Doch die Analyse der Daten wird noch lange weitergehen.

Zur Originalseite

Perseïden-Meteore über Stonehenge

Über dem berühmten astronomischen Monument Stonehenge in England steigt die Milchstraße fast senkrecht auf. Vom Himmel fallen Meteore der Perseïden, ihre Bahnen sind leicht gekrümmt wegen des verwendeten Weitwinkelobjektivs.

Bildcredit und Bildrechte: Josh Dury

Was sieht man hier am Himmel über Stonehenge? Einen Meteorschauer, genauer gesagt: Es ist der Meteorschauer der Perseïden. Nachdem vor wenigen Nächten der Himmel dunkel geworden war, wurden viele Bilder von Meteoren der diesjährigen Perseïden einzeln aufgenommen. Danach wurden sie zu einem einzigen Bild kombiniert.

Zwar folgten alle Meteore geraden Linien. Doch diese Spuren sind leicht gekrümmt, weil auf der fotografierenden Kamera ein Weitwinkelobjektiv montiert war. Alle Meteorstreifen führen rückwärts zu einem gemeinsamen Punkt am Himmel. Dieser Punkt ist der Radiant. Er liegt über dem oberen Bildrand im Sternbild Perseus.

Dieselbe Kamera fotografierte ein detailreiches Bild vom Himmelshintergrund. Dieses Bild bringt das Zentralband unserer Milchstraße zur Geltung. Sie verläuft fast senkrecht durch die Bildmitte. Die Aufnahmen entstanden im englischen Wiltshire. Sorgfältig wurde darauf geachtet, dass am unteren Bildrand das berühmte astronomische Monument Stonehenge zu sehen ist.

Die Perseïden erreichten zwar letzte Nacht ihren Höhepunkt. Aber in den nächsten paar Nächten sollten noch weitere Perseïdenmeteore folgen.

Zur Originalseite

Auf zum Mond

Das Weitwinkelbild wurde von Odysseus fotografiert, es zeigt rechts die Landebeine der Sonde und links und oben die Mondoberfläche. Das Bild erinnert an eine Kugel, die in Staniolpapier gewickelt ist.

Bildcredit: Intuitive Machines

Die Roboter-Landesonde Odysseus von Intuitive Machines schaffte die erste erfolgreiche Landung der USA auf dem Mond seit der Mission Apollo 17 im Jahr 1972.

Die Landesonde hat die Größe einer Telefonzelle. Sie startete am 15. Februar auf einer SpaceX-Rakete, erreichte den Mondorbit am 21. Februar und landete am 22. Februar um 0:23 MEZ auf der Mondoberfläche. Der Landebereich liegt etwa 300 Kilometer nördlich vom Südpol des Mondes in der Nähe eines Kraters mit der Bezeichnung Malapert A.

Die Landesonde liegt auf der Seite, sie sammelt derzeit Sonnenenergie und sendet Daten an das Missionskontrollzentrum von Intuitive Machines in Houston. Die Mission ist die erste kommerzielle Landung ohne Besatzung auf dem Mond.

Vor der Landung fotografierte die Kamera von Odysseus dieses extreme Weitwinkelbild. Rechts seht ihr die Landebeine. Die Sonde flog dabei etwa 200 Kilometer von ihrem Landeplatz entfernt über den Krater Schomberger. Odysseus befand sich noch etwa 10 Kilometer über der Mondoberfläche.

Zur Originalseite

Der Pistaziennebel

Mitten im Bild leuchtet ein bläulicher Nebel mit einigen purpurfarbenen Nebelflecken am Rand. Im Hintergrund sind Sterne verteilt.

Bildcredit und Bildrechte: Bray Falls und Chester Hall-Fernandez

Dieser Nebel wurde noch nie zuvor bemerkt. Neu entdeckte Nebel haben meist eine kleine Winkelgröße und werden von Fachleuten mit großen Teleskopen entdeckt. Der Pistaziennebel wurde jedoch von engagierten Amateuren entdeckt, und er ist – wenn auch sehr blass – fast so groß wie der Vollmond.

Heutzutage schaffen Amateure sogar mit kleinen Teleskopen lange Belichtungszeiten von viel größeren Himmelsbereichen als die meisten professionellen Teleskope. So können sie sowohl noch unbekannte ausgedehnte Emissionsregionen um bekannte Objekte entdecken als auch gänzlich unbekannte Objekte finden, zum Beispiel neue Nebel.

Der hier gezeigte Pistaziennebel ist in Emissionen von Sauerstoff (blau) und Wasserstoff (rot) abgebildet. Die Natur des heißen Zentralsterns ist derzeit nicht bekannt. Der Nebel kann daher erst als planetarischer Nebel deklariert werden, wenn sich der Zentralstern als weißer Zwergstern herausstellt.

Diese Darstellung ist ein Komposit aus Bildern mit mehr als 70 Stunden Belichtung, die Anfang Juni unter dem dunklen Himmel in Namibia aufgenommen wurden.

Zur Originalseite

Das CFHT zeigt den Helixnebel

Der Nebel,der fast das ganze Bild füllt, wirkt wie eine prächtige Blume. In der Mitte leuchtet hell, der Nebel außen herum ist rosaviolett gefärbt. Das Umfeld ist voller Sterne.

Bildcredit: CFHT, Coelum, MegaCam, J.-C. Cuillandre (CFHT) und G. A. Anselmi (Coelum)

Sieht unsere Sonne eines Tages so aus? Der Helixnebel ist einer der hellsten und nächstgelegenen Planetarischen Nebel, also eine Gaswolke, die am Lebensende eines sonnenähnlichen Sterns entsteht.

Von unserem Standort aus wirken die äußeren Gase des Sterns, die in den Weltraum ausgestoßen wurden, als würden wir in eine Spirale blicken. Der übrig gebliebene stellare Kern, der als weißer Zwergstern enden wird, leuchtet in so energiereichem Licht, dass er das zuvor augestoßene Gas zum Leuchten bringt.

Der Helixnebel mit der technischen Bezeichnung NGC 7293 ist etwa 700 Lichtjahre entfernt. Er ist ungefähr 2,5 Lichtjahre groß und liegt im Sternbild Wassermann (Aquarius). Dieses Bild entstand mit dem Canada-France-Hawaii-Teleskop (CFHT). Das Teleskop steht auf einem ruhenden Vulkan auf Hawaii in den USA.

Eine Nahaufnahme vom inneren Rand des Helixnebels zeigt komplexe Gasknoten, deren Ursprung nicht bekannt ist.

Zur Originalseite

Meteoritenblitz 2023 CX1

Eine Feuerkugel zieht über den Himmel über den Niederlanden, im Hintergrund stehen Bäume und ein Wald.

Bildcredit und Bildrechte: Gijs de Reijke

Auf der Suche nach erdnahen Objekten am Himmel fotografierte der ungarische Astronom Krisztián Sárneczky am 12. Februar 2023 um 20:18:07 UTC als erster einen metergroßen Weltraumfelsen, der nun als 2023 CX1 katalogisiert ist. Das war etwa 7 Stunden, bevor der Brocken auf die Atmosphäre des Planeten Erde traf.

Seine berechnete Bahn war eine seltene Gelegenheit für Meteorbeobachtende. So entstand in letzter Minute dieses spektakuläre Bild der Feuerkugel, das in den Niederlanden fotografiert wurde, als 2023 CX1 verdampfte und über Nordfrankreich zerbrach.

Erstaunlicherweise entdeckte Sárneczkys schon zum zweiten Mal einen einschlagenden Asteroiden. 2023 CX1 ist nämlich erst der siebte Asteroid, der entdeckt wurde, bevor sein Einschlag auf der Erde erfolgreich vorhergesagt wurde. Er ist das dritte Objekt, von dem Meteorite geborgen wurden. Die Feuerkugel wurde fast auf den Tag genau 10 Jahre nach dem berüchtigten Tscheljabinsk-Meteorblitz beobachtet.

Zur Originalseite

Orion und das Meer der Stürme

Eine Kamera an Bord des Raumschiffs Orion zeigt einen Teil der Kapsel vor der Mondoberfläche

Bildcredit: NASA, Artemis 1

Eine Kamera an Bord des unbesatzten Raumschiffs Orion fotografierte diese Ansicht vom 5. Dezember, als sich Orion bei ihrem Rückkehr-Vorbeiflug dem Mond näherte. Unter einem von Orions großflächigen Solarpaneelen liegt das dunkle, glatte Gelände am westlichen Rand des Oceanus Procellarum (Meer der Stürme).

Das markante Meer der Stürme auf der Mondvorderseite ist das größte der lavagefluteten Mondmeere. Der Terminator des Mondes – die Schattenlinie zwischen Tag und Nacht auf dem Mond – verläuft am linken Bildrand. Über der Mitte befindet sich der 41 Kilometer große Krater Marius. Der Strahlenkrater Kepler lugt rechts neben dem Solarpaneel ins Bild. Keplers helle Strahlen reichen bis nach Norden und Westen zum dunklen Boden des Kraters Marius.

Aktuell ist das Raumschiff Orion unterwegs zu seiner Wasserung am 11. Dezember im wasserüberfluteten Pazifik des Planeten Erde.

Zur Originalseite

Artemis 1: Flugtag 13

Das Bild zeigt das Raumschiff Orion im Vordergrund, dahinter sind der Erdmond und der Planet Erde in großer Entfernung zu sehen.

Bildcredit: NASA, Artemis 1

Am Flugtag 13 (28. November) der Mission Artemis 1 erreichte die Raumkapsel Orion ihre größte Entfernung zur Erde. Ihr retrograder Orbit war mehr als 430.000 Kilometer von der Erde entfernter und brachte Orion sogar fast 70.000 Kilometer an den Mond heran.

Im Video-Einzelbild vom Flugtag 13 seht ihr den Planeten und seinen riesigen natürlichen Satelliten im selben Sichtfeld. Die beiden erscheinen aus der Perspektive des besatzungslosen Raumschiffs sogar fast gleich groß.

Heute, am 1. Dezember, soll Orion ihren fernen retrograden Orbit verlassen. Auf dem Weg zum Planeten Erde führt sie einen zweiten Vorbeiflug am Mond durch. Die Wasserung auf ihrer Heimatwelt ist für 11. Dezember geplant.

Zur Originalseite