Asperitas über Neuseeland

Diese Wolken wirken bedrohlich, doch es sind einfach Wolken mit gewellter Unterseite, die von der Sonne seitlich beleuchtet werden. Sie wurden bei Hanmer Springs im neuseeländischen Canterbury fotografiert.

Bildcredit und Bildrechte: Witta Priester

Was sind das für Wolken? Ihre Ursache ist derzeit unbekannt. Doch die ungewöhnlichen atmosphärischen Strukturen sind, so bedrohlich sie aussehen, keine Vorboten eines meteorologischen Untergangs. Informell heißen sie Undulatus asperatus. Ihre Erscheinung ist oft überwältigend und ihre Ausprägung ungewöhnlich. Die Wolken sind kaum untersucht. Sie wurden sogar als neue Wolkenart vorgeschlagen.

Die meisten niedrigen Wolkendecken haben eine flache Unterseite. Asperitas weisen stattdessen unten deutliche vertikale Strukturen auf. Es gibt daher Vermutungen, dass Asperitas mit Lenticularis oder Mammatus verwandt sind. Lenticularis entstehen in der Nähe von Bergen, Mammatus gehen mit Gewittern einher. Vielleicht sind sie auch eine Art Föhn. Das ist ein trockener Fallwind, der von Bergen hinabströmt.

Es gibt einen Wind, der Canterbury Northwester genannt wird. Er strömt zur Ostküste von Neuseelands Südinsel. Dieses Bild wurde 2005 über Hanmer Springs in Canterbury (Neuseeland) fotografiert. Es ist sehr detailreich, weil das Sonnenlicht die gewellten Wolken von der Seite beleuchtet.

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Heliopause Electrostatic Rapid Transit System (HERTS)

Links ist die beleuchtete Sichel der Erde. Vor der dunklen Nachtseite breitet ein Raumschiff seinen futuristischen Antrieb aus.

Bildcredit: NASA, Marshall-Raumfahrtzentrum

Möchtet ihr schnell mal zum Rand des Sonnensystems gelangen? Dann wäre vielleicht eine Reise mit einem Heliopause Electrostatic Rapid Transit System (HERTS) interessant. Das Konzept wird derzeit getestet.

Die Reise wäre weiter als 100 Astronomische Einheiten (AE), das sind 15 Mrd. km und würde etwa 10 bis 15 Jahren dauern. Das ist schnell, wenn man es mit der Reisezeit der aktuell fernsten Raumsonde der Menschheit vergleicht. Die Raumsonde ist Voyager 1, sie brauchte 35 Jahre bis zur Heliopause, das ist die äußere Grenze, wo der Einfluss des Sonnenwindes endet.

HERTS verwendet ein modernes elektrisches Sonnensegel. Es hat mehrere positiv geladene Drähte, die etwa 20 km lang und 1 mm dünn sind. Sie sind von einer rotierenden Raumsonde ausgebreitet. Dabei wird eine elektrostatische Kraft erzeugt, die schnelle Protonen im Sonnenwind abstößt. So entsteht Schub.

Ein Sonnenlichtsegel ist ein weiteres treibstoffloses Antriebssystem für den fernen Weltraum. Anders als ein reflektierendes Sonnenlichtsegel könnte das elektrische Sonnenwindsegel auch in größerer Entfernung zur Sonne weiter beschleunigen und immer noch Schub generieren, während es zu den äußeren Planeten reist.

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Merkur und Sichelmond gehen unter

Über der Hafenstadt Lissabon und dem Tejo leuchten der Sichelmond und der Planet Merkur nach Sonnenuntergang im Abendrot.

Bildcredit und Bildrechte: Miguel Claro (TWAN, Dark Sky Alqueva)

Der innerste Planet Merkur und ein schmaler Sichelmond sind am Himmel des Planeten Erde niemals weit von der Sonne entfernt. Diese farbige Landschaft mit Abendhimmel wurde am 8. April nach Sonnenuntergang fotografiert. Das Bild zeigt, wie beide Himmelslichter kurz nach der Sonne im Westen untergehen.

Vorne fließt der breite Tejo. Unter dem heiteren Himmel leuchten die Lichter der portugiesischen Hauptstadt Lissabon in der Dämmerung. Die helle, schmale Mondsichel befindet sich nahe dem Perigäum. Das Perigäum ist der erdnächste Punkt der Mondbahn.

Etwa 3 Prozent der Mondscheibe sind vom Sonnenlicht beleuchtet. Auf dem Mond leuchtet eine fast volle Erde in der Mondnacht. Das helle Erdlicht beim Perigäum macht im Bild den Rest der Mondscheibe sichtbar.

Der helle Merkur steht in den nächsten Tagen auf der Nordhalbkugel bei Sonnenuntergang hoch über dem Horizont im Westen. Der flüchtige Planet erreicht am 18. April die größte Elongation. Das ist der größte Winkelabstand zur Sonne. Dann schwingt Merkur zur Sonne zurück. Am 9. Mai zieht er sogar vor der Sonnenscheibe vorbei. Es ist der erste Merkurtransit seit 8. November 2006.

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Volle Venus und Sichelmond gehen auf

Hinter den Silhouetten der Teleskope auf der Kanarischen Insel Teneriffa gehen Mond und Venus auf. Die schmale Mondsichel bedeckt dabei den Morgenstern. Von der schmalen Mondsichel sind drei Bilder zu sehen, von der Venus nur zwei.

Bildcredit und Bildrechte: A. Rosenberg, D. López (El Cielo de Canarias) / IAC

Der innere Planet Venus und ein dünner Sichelmond sind am irdischen Himmel niemals weit von der Sonne entfernt. Dieses Zeitraffer-Komposit wurde am 6. April in der Dämmerung fotografiert. Es zeigt, wie beide kurz vor der Sonne aufgehen. Die Kuppeln des Observatoriums auf dem Vulkan Teide zeichnen sich als Silhouetten in der Dämmerung ab. Sie stehen auf der Kanarischen Insel Teneriffa.

Die Aufnahmeserie entstand mit Teleobjektiv. Sie zeigt die Bedeckung der Venus durch den Mond in drei Bildern. Die Venus war auf ihrer Bahn weit von der Erde entfernt. Sie war in fast voller Phase zu 96 Prozent beleuchtet. Die schmale Mondsichel befindet sich nahe dem Perigäum. Das ist der erdnächste Punkt der Mondbahn. Nur etwa 2 Prozent der Mondscheibe sind von der Sonne beleuchtet.

Der gleißende Morgenstern ist auf den ersten beiden Bildern sichtbar und blitzt hinter dem hellen Mondrand hervor. Auf dem dritten Bild verschwindet er. Fünf Minuten der dramatischen Bedeckung in der Dämmerung sind auf diesem Zeitraffervideo (vimeo) zu 15 Sekunden komprimiert.

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Orion in Rot und Blau

Der Nebel im Bild ist so quietschbunt, dass man ihn kaum erkennt. Oben in der Mitte leuchtet der bekannte Orionnebel in blauen Farbtönen. Darunter breitet sich die riesige Barnardschleife in Rot aus.

Bildcredit und Bildrechte: David Lindemann

Seit wann ist Orion so quietschbunt? Die farbige Darstellung zeigt einen Teil des Sternbilds Orion. Das rote Licht wird von Wasserstoff und Schwefel (SII) abgestrahlt. Das blau-grüne Licht stammt von Sauerstoff (OIII). Die Farbtöne wurden digital neu zugewiesen. Daher erkennt man auf diesem Bild ihr Ursprungselement. Außerdem wirkt das Bild dadurch für das menschliche Auge sehr eindrucksvoll.

Das atemberaubende Komposit wurde sorgfältig aus Hunderten Bildern erstellt. Die Beschaffung der Aufnahmen dauerte fast 200 Stunden. Unten verläuft die Barnard-Schleife. Sie umschlingt scheinbar interstellare Gebilde wie den komplexen Orionnebel, der rechts neben der Mitte leuchtet.

Auch der Flammennebel ist leicht erkennbar. Doch man braucht ein scharfes Auge, um die leichte Einkerbung des dunklen Pferdekopfnebels zu erkennen. Was Orions Glanz betrifft: Eine der besten Erklärungen für den Ursprung der Barnard-Schleife ist die Explosion einer Supernova vor etwa zwei Millionen Jahren.

Den Himmel teilen: NASA – offene API

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Kombinierte Sonnenfinsternis-Korona von der Erde und aus dem Weltraum

Das Bild erinnert an eine graue Iris in einem Auge vor einem roten Hintergrund. In der Mitte ist ein schwarzer Kreis - der Mond, umgeben von den feinen Schlieren der Sonnenkorona und einer rosaroten Protuberanz auf 11 Uhr, der grau-weiße Bereich um geht in rot über, dort sind weitläufige Strahlen der Sonnenkorona abgebildet.

Bildcredit: J. Vilinga (Angola, IAP), LASCO, NRL, SOHO, ESA, NASA; Bearbeitung: R. Wittich; Komposition und Bildrechte: S. Koutchmy (IAP, CNRS)

Manchmal ist eine totale Finsternis eine gute Gelegenheit, um die Sonne zu betrachten. Dieses Bild nützt die Chance einer seltenen Anordnung von Erde, Mond und Sonne. Es zeigt die totale Sonnenfinsternis vom letzten Monat. So sah sie fast gleichzeitig auf der Erde und im Weltraum aus. Das innere Bild zeigt die totale Finsternis am Boden. Die „Pupille“ in der Mitte entsteht, indem der dunkle Mond die helle Sonne verdeckt. Die abgedeckte Sonne ist von der zarten Korona umgeben. Sie ist in weißem Licht abgebildet. Vom Boden aus sieht man sie nur bei einer Sonnenfinsternis leicht.

Normalerweise ist die Korona, die weit von der Sonne entfernt ist, schwierig zu beobachten. Doch auf dieser Montage sind Falschfarbenbilder der Sonne eingepasst. Sie wurden mit dem Sonnen- und Heliosphären-Weltraum-Observatorium (SOHO) der NASA und ESA im Sonnenorbit aufgenommen. Solche Beobachtungen machen es möglich, die ständig wechselnde magnetische Aktivität nahe und fern der Sonne zu untersuchen. Es ist dieselbe Aktivität, die später zu auf der Erde zu Polarlichtern führt.

APOD ist in den Weltsprachen Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch (Peking), Chinesisch (Taiwan), Deutsch, Englisch (GB), Französisch (Frankreich), Hebräisch, Indonesisch, Japanisch, Katalanisch, Kroatisch, Montenegrinisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch (Brasilien), Russisch, Serbisch, Slowenisch, Spanisch, Syrisch, Taiwanesisch, Tschechisch, Türkisch, Türkisch und Ukrainisch verfügbar.

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Komet Linear und der Sternhaufen M 14

Mitten im Bild prangt die ausgedehnte grüne Koma des Kometen Linear. Daneben wirkt der Kugelsternhaufen Messier 14 im Sternbild Schlangenträger fast winzig.

Bildcredit und Bildrechte: José J. Chambó (Cometografia)

Komet Linear wurde unerwartet hell. Der Komet wurde im Jahr 2000 entdeckt. Er passierte letzten Monat die Erde in einer Entfernung von 14 Monddistanzen. Eine Woche davor hatte er einen 100-fachen Ausbruch. Der Komet wurde letzte Woche etwa bei Größenklasse 6 fotografiert. Das war gerade hell genug für das bloße Auge. Dabei zog er gerade am fernen Kugelsternhaufen M 14 vorbei.

Komet 252/P LINEAR gehört zu einer seltenen Gruppe von Kometen, die alle 5 Jahre zwischen Erde und Jupiter hin- und herwandern. Es ist ungewiss, wie sich der Komet entwickelt. Doch es gibt die große Hoffnung, dass er am Nordhimmel noch eine oder zwei Wochen lang ein gutes Objekt für Ferngläser bleibt.

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Cassini nähert sich Saturn

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: Cassini-Bildgebungsteam, SWRI, JPL, ESA, NASA

Die robotische Raumsonde Cassini der NASA startete 1997. Sie erreichte 2002 ihren Zielplaneten Saturn und konnte endlich viele Ringe und Monde auflösen. Bei einem Test der Technik schoss Cassini mehrere Bilder. Einige davon wurden zu diesem Farbkomposit kombiniert, bei dem der Kontrast verstärkt ist.

Unten sind Saturns Ringe und Wolkenoberflächen. Sein größter Mond Titan ist der Fleck oben. Nachdem Cassini im Juli 2004 bei Saturn angekommen war, begann der Orbiter im Saturnsystem zu kreisen und untersuchte es. Ein Höhepunkt war der Start der Sonde Huygens. Die Sonde führte 2005 eine beispiellose Landung auf Titan durch und schickte detailreiche Bilder.

Nun nähert sich das Ende der Mission. Cassini soll Ende 2016 ein gigantisches Finale beginnen. Dabei pendelt die Sonde wiederholt zwischen dem Riesenplaneten und den innersten Ringen.

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