Galaxienhaufen Abell S1063 und jenseits davon

Zwischen den Galaxien des Haufens Abell S1063 im Sternbild Kranich verlaufen gekrümmte blaue Bögen. Es sind Bilder von Galaxien, die viel weiter entfernt sind. Die Bögen entstehen durch den Gravitationslinseneffekt.

Bildcredit: NASA, ESA, Jennifer Lotz (STScI)

Die Galaxien im massereichen Haufen Abell S1063 sind etwa 4 Milliarden Lichtjahre entfernt. Diese scharfe Aufnahme stammt vom Weltraumteleskop Hubble. Die Galaxien sind dicht gedrängt. Doch die blassen bläulichen Bögen sind vergrößerte Bilder von Galaxien, die weit hinter Abell S1063 liegen. Ihr Licht wäre ohne Abell S1063 nicht entdeckt worden. Sie sind etwa doppelt so weit entfernt.

Die Masse von Abell S1063 beträgt ungefähr 100 Billionen Sonnenmassen, doch sie ist großteils unsichtbar. Durch diese Masse werden die weiter entfernten Galaxien vergrößert und verzerrt. Man kennt das als Gravitationslinseneffekt. Er bietet einen interessanten, flüchtigen Blick auf Galaxien im frühen Universum. Die Verzerrung entsteht durch die gekrümmte Raumzeit. Diese wurde vor hundert Jahren erstmals von Einstein vorhergesagt. Das Bild von Hubble ist Teil von Frontier Fields, einem Programm, das die letzte Grenze erforschen soll.

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Falcon 9: Start und Landung

Eine Rakete startet, der helle Feuerstrahl dringt durch eine lose Wolkenbank. Auch die Lichtspuren von der Rückkehr der ersten Stufe sind zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Seeley

Am 18. Juli startete kurz nach Mitternacht eine Falcon 9-Rakete von SpaceX vom Startkomplex 40 am Raumfahrt-Stützpunkt Cape Canaveral in Florida. Etwa 9 Minuten später kehrte die erste Stufe zum Raumfahrtzentrum zurück.

Dieses Einzelbild wurde lang belichtet. Es entstand im Jetty Park, der nur ein paar Meilen entfernt ist. Man sieht den Lichtbogen vom Start der Rakete und eine Lichtspur, die bei ihrer Landung entstand. Die gekrümmte Flugbahn steigt beim Start an. Sie zeigt das Startbrennen der ersten Stufe, das vor der Stufentrennung an der Spitze des hellen Bogens endet.

Durch die Perspektive erscheint das nächste helle Feuern im Bild über der Spitze des Startbogens, denn die erste Stufe kehrte näher am Cape zurück. Die letzte Zündung vor der Landung erzeugte einen langen Streifen. Dabei bremste die erste Stufe ab und kam auf Landing Zone 1 zum Stehen. Mit der zweiten Raketenstufe gelangte der Dragon-Frachttransporter in den Orbit. Gestern dockte er an die Internationale Raumstation ISS an.

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Dunkle Dünen auf dem Mars (waagrecht verkürzt)

Die dunkle aktive Düne Namib auf dem Mars ist hier waagrecht verkürzt dargestellt. Sanddünen auf dem Mars entwickeln sich ähnlich wie auf der Erde, es gibt jedoch Unterschiede.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS

Wie beeinflusst der Wind auf dem Mars den Sand? Man wollte herausfinden, ob sich das wesentlich von der Erde unterscheidet. Dazu untersuchte der Roboterrover Curiosity die dunkle Namib-Düne auf dem Mars. Sie liegt im Bagnold-Dünenfeld des Kraters Gale. Namib ist die erste aktive Sanddüne, die außerhalb des Planeten Erde aus der Nähe untersucht wurde.

Wellen auf irdischen Sanddünen, die vom Wind geweht wurden, sehen ähnlich aus wie die Wellen auf dem Mars. Doch es gibt eine Ausnahme. Die höheren Spitzen auf der dunklen Namib-Düne sind durchschnittlich etwa 3 Meter voneinander entfernt. Sie gehören zu einer Gattung, die man auf der Erde nur unter Wasser beobachtet. Auf dem Mars entstehen sie anscheinend durch die Art und Weise, wie der dünne Marswind dunkle Sandteilchen verschleppt.

Dieses Bild entstand letzten Dezember. Es ist waagrecht verkürzt. So konnte man auch das Umfeld zeigen. In der Ferne steigt eine normale, staubige Marslandschaft an, sie ist hellorange gefärbt. Die Landschaft rechts ist von Felsen übersät.

Curiosity ging Anfang Juni unerwartet in einen Sicherheitsmodus. Doch letzte Woche wurde er reaktiviert und nahm die Suche im Inneren des Gale-Kraters wieder auf. Im Krater war einst See. Curiosity sucht nach weiteren Zeichen, dass er einst für mikrobielles Leben bewohnbar war.

40. Jahrestag: Viking 1 auf dem Mars

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Das Universum färben

Das Bild zeigt einen berühmten Holzschnitt. Eine Person kniet am Rand einer Kugel auf der Erde. Die Hand mit einem Stab liegt vorne am Boden. Der Kopf ragt durch eine Kugel, auf der Sterne, Sonne und Mond angebracht sind. Dahinter sind Wolken, Ringe und Zahnräder angebracht.

Bildcredit: unbekannt

Es ist sicher lustig, das Universum zu färben. Wenn euch das Spaß macht, nehmt fürs Erste diese berühmte astronomische Illustration. Ihr selbst oder eure Freunde, Eltern oder Kinder können es ausdrucken oder sogar digital ausmalen.

Vielleicht interessiert euch, dass der Künstler unbekannt ist, obwohl diese Illustration in den letzten 100 Jahren an vielen Stellen auftauchte. Außerdem hat die Arbeit keinen Namen, der anerkannt wurde. Habt ihr eine gute Idee? Das Bild erschien erstmals 1888 in einem Buch von Camille Flammarion. Sie veranschaulicht, dass aktuelle Ansichten der Menschheit häufig durch neue Erkenntnisse ersetzt werden.

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Der Orionnebel in Infrarot von HAWK-I

Der Orionnebel in Infrarot zeigt eine Vielzahl an hellen Lichtpunkten. Viele davon sind vermutlich Braune Zwerge, doch es könnten auch frei schwebende Planeten dabei sein.

Bildcredit: ESO, VLT, HAWK-I, H. Drass et al.

Dieses detailreiche Bild zeigt den Orionnebel in Infrarot. Darin liegt eine Goldgrube an Sternen mit geringer Masse, die man zuvor nicht kannte. Dazu kommen – möglicherweise – frei schwebende Planeten.

Der malerische Nebel ist in sichtbarem Licht sehr bekannt. Er enthält so manche hellen Sterne und hell leuchtendes Gas. Der Orionnebel ist als M42 katalogisiert. Er ist 1300 Lichtjahre entfernt. Somit ist er die erdnächste große Region, in der Sterne entstehen. Im Licht von Infrarot kann man in Orions dichten Staub hineinspähen. Das geschah kürzlich wieder mit der komplexen Kamera HAWK-I. Sie ist an die VLT-Einheit Yepun der Europäischen Südsternwarte ESO montiert. Das Observatorium steht in den chilenischen Bergen.

Hoch aufgelöste Versionen des Infrarotbildes zeigen zahllose Lichtpunkte. Viele davon sind sicherlich braune Zwergsterne. Aber manche passen am besten zu frei schwebenden Planeten. Es sind sogar unerwartet viele. Es ist wichtig, herauszufinden, wie diese Objekte mit geringer Masse entstanden sind, wenn man Sternbildung allgemein verstehen will. Das hilft uns vielleicht, die frühen Jahre unseres Sonnensystems besser zu erklären.

Überarbeitete Version: neu gefärbt mit mehr Details.

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Merkur am Horizont

Im Abendrot zieht Merkur eine Schleife. Die Bilder wurden jeden Abend fotografiert, wenn die Sonne 10 Grad unter dem Horizont stand. Oben sind Wolken von unten rot beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Carlos Casado

Habt ihr schon einmal den Planeten Merkur gesehen? Er kreist sehr nahe um die Sonne. Daher ist er am irdischen Himmel nie weit von ihr entfernt. Wenn Merkur hinter der Sonne herzieht, sieht man ihn kurz nach Sonnenuntergang tief am Horizont. Wenn er der Sonne voraus wandert, steht er kurz vor Sonnenaufgang am Himmel. Leute mit Erfahrung und etwas Ausdauer finden Merkur zu gewissen Zeiten im Jahr, wenn der Horizont klar ist.

Dieses Bild entstand mit viel Entschlossenheit und etwas Digitalbearbeitung. Es zeigt Merkurs schrittweise Positionen im März 2000. Jedes Bild wurde in Spanien am selben Ort fotografiert, wenn die Sonne 10 Grad unter dem Horizont stand. Alle Bilder wurden dann über den fotogensten Sonnenuntergang gelegt.

Jetzt gerade steigt Merkur mit jedem Sonnenuntergang höher über den Horizont. Heute har er eine sehr geringe Winkeldistanz zum helleren Planeten Venus.

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NGC 2736 – der Bleistiftnebel

Vor einem rötlichen Nebel mit einem Teppich aus Sternen leuchtet ein blauer, strichförmiger Nebel, von dem nach oben Fasern auslaufen. Auch im Hintergrund sind einige Fasern erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: Howard Hedlund und Dave Jurasevich, Las Campanas Obs.

Dünne, helle, geflochtene Fasern bewegen sich zur Mitte des scharfen, detailreichen Farbkomposits. Es sind eigentlich lange Wellen in einem kosmischen Schleier aus leuchtendem Gas. Wir sehen den Schleier fast von der Seite. Er ist die leuchtende Oberfläche einer Stoßwelle, die mit mehr als 500.000 km/h durch den interstellaren Raum pflügt.

Das Gebilde ist als NGC 2736 katalogisiert. Seine längliche Form führte zum landläufigen Namen Bleistiftnebel. Er ist etwa 5 Lichtjahre lang und 800 Lichtjahre entfernt. Doch der Bleistiftnebel ist nur ein kleiner Teil des Vela-Supernovaüberrestes, der ungefähr 100 Lichtjahre groß ist. Der Vela-Überrest ist die Trümmerwolke eines Sterns, die sich ausdehnt. Die Explosion des Sterns war vor zirka 11.000 Jahren zu beobachten.

Ursprünglich pflanzte sich die Stoßwelle mit Millionen km/h fort. Inzwischen wurde sie deutlich langsamer. Sie fegte die interstellare Materie in ihrer Umgebung auf. Das Schmalband-Weitwinkelbild zeigt das charakteristische Leuchten ionisierter Wasserstoff– und Sauerstoffatome in roten und blau-grünen Farben.

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NGC 1309: Spiralgalaxie und Freunde

Mitten im Bild breitet sich die prachtvolle Spiralgalaxie NGC 1309 aus. Im Inneren leuchtet sie gelblich, außen herum verlaufen Spiralarme mit blauen Sternhaufen. Links oben ist eine weiter entfernte Balkenspiralgalaxie.

Bildcredit: Hubble-Vermächtnisarchiv, ESA, NASA; BearbeitungJeff Signorelli

Die prächtige Spiralgalaxie NGC 1309 ist etwa 100 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt im Sternbild Eridanus, am Ufer des Flusses. NGC 1309 ist etwa 30.000 Lichtjahre breit. Das ist ungefähr ein Drittel vom Durchmesser unserer größeren Milchstraße. Bläuliche junge Sternhaufen und Staubbahnen säumen die Spiralarme von NGC 1309. Sie winden sich um eine ältere gelbliche Sternpopulation im Zentrum.

NGC 1309 ist nicht bloß eine weitere hübsche Spiralgalaxie, die wir von oben sehen. Beobachtungen der aktuellen Supernova in NGC 1309 und veränderlicher Sterne vom Typ der Cepheiden helfen, die Expansion des Universums zu kalibrieren. Die schöne Galaxie hat eine symmetrische Form. Daneben seht ihr auf dieser scharfen, neu bearbeiteten Ansicht des Weltraumteleskops Hubble auch weiter entfernte Galaxien im Hintergrund.

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