M13, der große Kugelsternhaufen im Herkules

Das Bild zeigt den großen Kugelsternhaufen Messier 13 im Sternbild Herkules

Bildcredit und Bildrechte: Joan Josep Isach Cogollos

Im Jahr 1716 notierte der englische Astronom Edmond Halley: „Das ist nur ein kleiner Fleck, aber er zeigt sich dem bloßen Auge, wenn der Himmel ruhig und der Mond abwesend ist.“ Heute ist M13 weniger bescheiden als der große Kugelsternhaufen im Herkules bekannt. Er ist einer der hellsten Kugelsternhaufen am Nordhimmel.

Scharfe Teleskopansichten wie diese zeigen die spektakulären hunderttausenden Sterne des Haufens, der 25.000 Lichtjahre entfernt ist. Die Haufensterne ballen sich in einer Region mit einem Durchmesser von 150 Lichtjahren. Wenn man sich dem Kern des Haufens nähert, finden mehr als 100 Sterne in einem Würfel von nur 3 Lichtjahren Seitenlänge Platz. Zum Vergleich: Der sonnennächste Stern ist mehr als 4 Lichtjahre entfernt.

Die beachtliche Bandbreite an Helligkeit im Bild folgt den Sternen in den dichten Kern des Haufens. Zu den fernen Hintergrundgalaxien im durchschnittlich breiten Sichtfeld zählt NGC 6207 links oben.

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Der Halo des Katzenauges

Das Bild zeigt den Katzenaugennebel NGC 6543 im Sternbild Drache mit Zentralregion und seinem ausgedehnten Hof

Bildcredit und Bildrechte: Bray Falls

Wie entstand der ungewöhnliche Halo um den Katzenaugennebel? Das weiß niemand genau. Sicher ist, dass der Katzenaugennebel (NGC 6543) einer der bekanntesten planetarischen Nebel am Himmel ist. Die helle Zentralregion zeigt faszinierende Symmetrien. Doch dieses Bild zeigt seinen komplex strukturierten äußeren Halo. Er ist mehr als drei Lichtjahre breit.

Planetarische Nebel gelten schon lange als die Schlussphase eines sonnenähnlichen Sterns. Doch kürzlich fand man heraus, dass manche planetarische Nebel ausgedehnte Halos besitzen. Sie bestehen wahrscheinlich aus Material, das während früherer rätselhafter Abschnitte in der Entwicklung des Sterns abgestoßen wurde.

Die Phase des planetarischen Nebels dauert vermutlich etwa 10.000 Jahre. Das Alter der äußeren faserartigen Bereiche im Halo des Katzenaugennebels wird auf 50.000 bis 90.000 Jahre geschätzt.

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Der Mond, verkleidet als Saturn

Das Bild zeigt den Mond am Nachthimmel der Erde hinter einem Wolkenstreifen, sodass er aussieht wie ein riesiger Saturn.

Bildcredit und Bildrechte: Francisco Sojuel

Warum wirkt Saturn so groß? Das tut er nicht – was man hier sieht, sind Wolken im Vordergrund auf der Erde, die vor dem Mond vorbeiziehen. Der Mond zeigt eine schmale Sichelphase, ein Großteil seiner Oberfläche leuchtet in einem aschfarbenen Licht, das von der Erde reflektiert wird. Die Sonne beleuchtet die helle Mondsichel direkt von unten, was bedeutet, dass die Sonne unter dem Horizont steht und das Bild somit vor Sonnenaufgang fotografiert wurde.

Dieses Bild, bei dem man zweimal hinsehen muss, wurde am 24. Dezember 2019 fotografiert. Zwei Tage später glitt der Mond bei einer Sonnenfinsternis vor der Sonne vorbei. Im Vordergrund leuchten die Lichter kleiner Städte in Guatemala hinter dem riesigen Vulkan Pacaya.

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Berge an Staub im Carinanebel

Das Bild zeigt Staubgebirge im Carinanebel, es sind Sternbildungsregionen im Sternbild Carina (Schiffskiel)

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Javier Pobes

Im Carinanebel heißt es Sterne gegen Staub, und die Sterne gewinnen. Genauer gesagt verdampfen und zerstreuen die staubigen Sternentstehungsgebiete durch das energiereiche Licht und die Winde von massereichen, neu entstandenen Sternen, in denen sie entstanden.

Die Säule liegt im Carinanebel und ist informell als Mystischer Berg bekannt. Ihre Erscheinung ist von dunklem Staub geprägt, obwohl sie großteils aus klarem Wasserstoff besteht. Staubsäulen wie diese sind in Wirklichkeit viel dünner als Luft. Wie Berge wirken sie nur wegen ihrer relativ kleinen Mengen an undurchsichtigem interstellarem Staub.

Dieses Bild ist etwa 7500 Lichtjahre entfernt. Es wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert und zeigt eine etwa drei Lichtjahre breite innere Region von Carina. In wenigen Millionen Jahren werden die Sterne wahrscheinlich die Oberhand gewinnen, und der ganze Staubberg verdampft.

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Hubble zeigt die Sternbildungsgalaxie M94

Das Bild zeigt die Spiralgalaxie Messier 94 im Sternbild Jagdhunde, fotografiert mit dem Weltraumteleskop Hubble.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA

Warum hat diese Galaxie einen Ring aus hellen blauen Sternen? Das schöne Inseluniversum Messier 94 liegt nur 15 Millionen Lichtjahre entfernt im nördlichen Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici). Die von oben sichtbare Spiralgalaxie ist etwa 30.000 Lichtjahre groß und ein beliebtes Ziel für Astronominnen und Astronomen auf der Erde. Ihre Spiralarme verlaufen durch die Außenbereiche ihrer breiten Scheibe.

Dieses Blickfeld des Weltraumteleskops Hubble umfasst die etwa 7000 Lichtjahre große Zentralregion von M94. Die Nahaufnahme betont den kompakten, hellen Kern der Galaxie, die auffälligen inneren Staubbahnen sowie den markanten bläulichen Ring junger massereicher Sterne.

Die Sterne im Ring sind wahrscheinlich jünger als 10 Millionen Jahre. Das ist ein Hinweis, dass M94 eine Sternentstehungsgalaxie ist, die eine Epoche rasanter Sternbildung erfährt, indem Gas auf spiralförmigen Bahnen hineinfällt. Die kreisförmige Welle aus blauen Sternen ist wahrscheinlich eine nach außen wandernde Woge, die durch die Schwerkraft und die Rotation einer ovaler Materieverteilung ausgelöst wurde.

Weil M94 relativ nahe ist, können Astronominnen und Astronomen die Details ihres Sternbildungsrings gut erforschen.

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Der Adler steigt auf

Anaglyphe des Mondlandemoduls Eagle beim Aufstieg von der Mondoberfläche, links ragt die Erde über den Mondrand.

Bildcredit: Apollo 11, NASABildrechte: John Kaufmann (ALSJ)

Nehmt eure rot-blauen Brillen und seht euch dieses Stereobild im Mondorbit an. Die Stereo-Anaglyphe entstand aus zwei Fotos (AS11-44-6633, AS11-44-6634), die der Astronaut Michael Collins 1969 bei der Mission Apollo 11 fotografiert hat. Sie zeigt die Aufstiegsstufe der Mondlandefähre, genannt The Eagle (Adler), die am 21. Juli in der Mondumlaufbahn auf die Kommandokapsel traf.

An Bord der Aufstiegsstufe befanden sich Neil Armstrong und Buzz Aldrin, die als erste Menschen den Mond betreten haben. Der glatte, dunkle Bereich auf der Mondoberfläche ist das Mare Smythii. Es liegt knapp unter dem Äquator am äußersten östlichen Rand der Mondvorderseite. Hinter dem Horizont des Mondes lugt unser schöner Planet Erde hervor.

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SOFIAs Südlichter

Das Stratosphären-Infrarotobservatorium SOFIA zeigt Südlichter über Neuseeland

Bildcredit und Bildrechte: Ian Griffin (Otago Museum)

SOFIA, das Stratosphären-Observatorium für Infrarotastronomie, ist eine Boeing 747SP. Dieses Flugzeug wurde so umgebaut, dass es ein großes Spiegelteleskop in die Stratosphäre bringen kann. Da das Flugzeug auf über 99 Prozent der infrarotundurchlässigen Erdatmosphäre aufsteigen kann, können Forschende von fast überall auf der Erde aus beobachten.

Der Astronom Ian Griffin, Direktor des Otago-Museums in Neuseeland, flog bei einer Wissenschaftsmission tief in das südliche Polarlichtoval und fotografierte am 17. Juli diesen Blick von der nach Süden gerichteten Steuerbordseite des Observatoriums. Der helle Stern Kanopus leuchtet in der südlichen Nacht über Schleiern der Aurora Australis, den Südlichtern. Das Flugzeug befand sich zu dieser Zeit weit südlich von Neuseeland auf etwa 62 Grad südlicher Breite.

Leider wurde SOFIA nach einer Landung in Christchurch durch ein Unwetter beschädigt und musste repariert werden. Der Rest des letzten Einsatzes auf der Südhalbkugel fiel daher aus.

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Himmelsnordbaum

Das Bild zeigt den Polarstern an der Spitze eines Baumastes, umgeben von den Strichspuren der Sterne am Nordhimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai (TWAN)

Auf dieser gut geplanten Nachthimmelslandschaft reicht scheinbar ein urzeitlicher Baum hinauf und berührt den Himmelsnordpol der Erde. Mit Kamera und Stativ entstanden in den Wüstenpappelwäldern von Yiwu im Nordwesten von Xinjiang in China aufeinanderfolgende Aufnahmen, aus denen die Zeitrafferkomposition entstand.

Die zierlichen Strichspurbögen spiegeln die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse wider. Wenn man die Rotationsachse verlängert, führt sie am Nachthimmel zum Zentrum der konzentrischen Bögen.

Der helle Stern Polaris ist als Nordstern bekannt. Er ist ein Freund der Menschen, die den nördlichen Nachthimmel erforschen und fotografieren. Der Polarstern liegt nämlich sehr nahe beim Himmelsnordpol. Er befindet sich auf dieser Postkarte von einem rotatierenden Planeten an der Spitze eines ausgestreckten, dürren Zweigs.

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