Andromeda am Südhimmel

Diese Nahaufnahme vom Mount-John-Observatorium zeigt die Andromedagalaxie tief im Norden über den Südlichen Alpen auf der Südinsel von Neuseeland.

Bildcredit und Bildrechte: Ian Griffin (Otago-Museum)

Wenn man im Süden Neuseelands nach Norden blickt, steht die Andromedagalaxie niemals höher als etwa fünf Grad über dem Horizont. Wenn Ende September auf der Südhalbkugel der Frühling kommt, erreicht Andromeda um Mitternacht ihren höchsten Stand am Himmel.

Diese Nahaufnahme vom Mount-John-Observatorium ist eine einzelne, 30 Sekunden belichtete Aufnahme, die den Sternen nachgeführt wurde. Sie zeigt die nächstgelegene große Spiralgalaxie, als sie über den zerklüfteten Gipfeln der Südlichen Alpen auf der Südinsel aufging. Im Vordergrund spiegeln sich die Sterne im ruhigen Wasser des Lake Alexandrina.

Die Andromedagalaxie ist auch als M31 bekannt. Sie ist eines der hellsten Objekte im Messier-Katalog. Normalerweise sieht man sie mit bloßem Auge als kleinen, blassen, verschwommenen Fleck. Doch der klare, dunkle Himmel dieser irdischen Nacht und die lange Belichtungszeit dieser Aufnahme zeigen die große Ausdehnung der Galaxie von fast 6 Vollmonden.

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Die Säulen der Schöpfung

Das James-Webb-Weltraumteleskop zeigt neue Aufnahmen der Säulen der Schöpfung, die durch Bilder des Weltraumteleskops Hubble berühmt wurden.

Bildcredit: ForschungNASA, ESA, CSA, STScI, NIRCam; Bearbeitung – Joseph DePasquale (STScI), Anton M. Koekemoer (STScI), Alyssa Pagan (STScI)

Ein Bild des Weltraumteleskops Hubble wurde berühmt. Es zeigt diese Säulen der Sternbildung. Sie bestehen aus kaltem Gas und Staub und befinden sich im Inneren des Adlernebels M16. Die Säulen sind mehrere Lichtjahre lang. Sie werden Säulen der Schöpfung genannt.

Dieses Bild stammt vom Weltraumteleskop James Webb. Es entstand mit dem Instrument NIRCam und erweitert Hubbles Erkundung der kultigen Säulen um viele Details und Tiefe. Webbs Ansichten im nahen Infrarot zeigen das markante rötliche Leuchten von Materieknoten, die durch Gravitation kollabieren. An diesen Knoten entstehen in der Molekülwolke neue Sterne.

Der Adlernebel ist etwa 6500 Lichtjahre entfernt. Der größere, helle Emissionsnebel ist ein einfaches Ziel für Ferngläser oder kleine Teleskope. M16 liegt in der Ebene unserer Milchstraße. Man findet ihn im nebelreichen geteilten Sternbild Schweif der Schlange (Serpens Cauda).

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Eine Galaxie hinter Sternen, Gas und Staub

Das Bild wurde in der Sierra Nevada fotografiert, es zeigt die Galaxie NGC 7497, die zufällig hinter dem Nebel MBM 54 im Sternbild Pegasus liegt.

Bildcredit und Bildrechte: Howard Trottier; Text: Emily Rice

Dürfen wir unseren Augen trauen? Wenn wir Weltraumbilder betrachten, fragen wir uns oft, ob sie „echt“ sind, und häufig schwankt die passende Antwort. In diesem Fall wirkt die Szenerie großteils so, wie wir sie mit unseren Augen sie sehen würden, weil sie mit RGB-Filtern (Rot, Grün, Blau) aufgenommen wurde, was den Zäpfchenzellen in unseren Augen entspricht. Der einzige Unterschied ist, dass das Licht 19 Stunden lang gesammelt wurde, nicht bloß einen Sekundenbruchteil.

Dieses Bild entstand im Laufe von sechs Nächten mit einem 24-Zoll-Teleskop im Gebirge der Sierra Nevada in Kalifornien (USA). Es sieht aus, als würden die schaurigen Ranken eines Weltraumgeistes nach der hellen Spiralgalaxie in der Mitte (NGC 7497) greifen, doch das ist ein Trick. Die Galaxie ist nämlich 59 Millionen Lichtjahre entfernt, das Nebelgebilde MBM 54 ist jedoch weniger als 1000 Lichtjahre entfernt. Damit ist es eine der nächstgelegenen kühlen Wolken aus Gas und Staub – ein galaktischer Zirrus innerhalb unserer Milchstraße.

Beide befinden sich im Sternbild Pegasus, das in nördlichen Breiten im Herbst hoch am Himmel steht.

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Polarlicht-Blume in der Milchstraße

Das Bild zeigt ein Polarlicht als Blume, deren Stiel die Milchstraße ist, über einem See in Abisko in Schweden.

Bildcredit und Bildrechte: Göran Strand

Kann der Stamm unserer Milchstraße eine Polarlichtblume austreiben? Nein, nicht wirklich, auch es auf dem heute gezeigten Bild des ganzen Himmels so aussieht. Links reicht die zentrale Ebene unserer Heimatgalaxie vom Horizont bis zur Mitte des Himmels. Rechts entspringt ebenfalls von der Himmelsmitte ein ovales Polarlicht, dieses entsteht jedoch durch hellgrün leuchtenden Sauerstoff.

Die beiden sind physisch nicht miteinander verbunden, denn das Polarlicht in der Erdatmosphäre ist relativ nahe, wobei die höher gelegenen roten Anteile sich einer Höhe von nur etwa 1000 Kilometern befinden. Im Gegensatz dazu beträgt die durchschnittliche Entfernung zu den Sternen und Nebeln in der Milchstraße eher um die 1000 Lichtjahre, sie sind somit 10 Billionen Mal weiter entfernt.

Dieses Bildkomposit wurde Anfang Oktober über einem kleinen See in Abisko in Nordschweden fotografiert. Während unser Sonnenmagnetfeld in den aktiven Teil des 11-jährigen Zyklus übergeht, werden Polarlichter an beiden Polen der Erde sicherlich häufiger auftreten.

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Röntgenringe um einen Gammastrahlenausbruch

Um den Röntgenblitz GRB 221009A ist ein schalenförmiges Lichtecho zu beobachten, das teilweise in unserer Milchstraße liegt und teilweise im fernen Universum.

Bildcredit: NASA Swift Obs.; Daten: B. Cenko (NASA’s GSFC), A. Beardmore (U. Leicester) et al.; Bearbeitung: J. Miller (U. Michigan)

Warum erscheinen Röntgenringe um einen Gammablitz? Die überraschende Antwort hat weniger mit der Explosion selbst zu tun, sondern vielmehr mit dem Licht, das von staubreichen Gasgebieten in unserer Milchstraße reflektiert wird.

GRB 221009A war eine gewaltige Explosion – ein sehr heller Gammablitz (GRB), der im weit entfernten Universum stattfand. Seine Strahlung erreichte letzte Woche unser Sonnensystem. Da GRBs auch größere Mengen Röntgenstrahlen emittieren können, kam fast gleichzeitig mit der Gammastrahlung ein heller Röntgenblitz an.

In diesem Fall prallten die Röntgenstrahlen auch an staubreichen Regionen in unserer Milchstraße ab und verursachten so die ungewöhnlichen Reflexionen. Je größer der Winkel zwischen dem reflektierenden Staub in der Milchstraße und dem GRB ist, desto größer ist der Radius der Röntgenstrahlenringe und desto länger es dauert es typischerweise, bis diese Lichtechos eintreffen.

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Die Balkenspiralgalaxie NGC 1300

Dieses detailreiche Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt die Balkenspiralgalaxie NGC 1300.

Bildcredit: NASA ESA, Hubble Heritage

Quer durch das Zentrum dieser Spiralgalaxie verläuft ein Balken. In der Mitte dieses Balkens befindet sich eine kleinere Spirale. Und im Zentrum dieser Spirale befindet sich ein sehr massereiches Schwarzes Loch. Das alles spielt sich in der großen, schönen Balkenspiralgalaxie mit der Katalognummer NGC 1300 ab.

Die Galaxie liegt etwa 70 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild des Flusses Eridanus. Diese Kompositansicht des prächtigen Inseluniversums ist eines der detailreichsten Bilder des Weltraumteleskops Hubble, die je von einer ganzen Galaxie gemacht wurden. NGC 1300 misst mehr als 100.000 Lichtjahre.

Das Hubblebild zeigt Details im markanten Zentralbalken der Galaxie und ihrer majestätischen Spiralarme. Wie der riesige Balken entstand, wie er bestehen bleibt und wie er die Sternbildung beeinflusst, wird weiterhin erforscht.

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GRB 221009A

Das Bild zeigt den Gammablitz GRB 221009A, der mit dem Weltraum-Gammastrahlenteleskop Fermi detektiert wurde.

Bildcredit: NASA, DOE, Fermi-LAT-Arbeitsgemeinschaft

Der Gammablitz GRB 221009A kündigt wahrscheinlich die Entstehung eines neuen Schwarzen Lochs an, das vor langer Zeit im fernen Universum im Kern eines kollabierenden Sterns entstanden ist. Diese Animation wurde aus Daten des Fermi-Gammastrahlen-Weltraumteleskops erstellt, sie zeigt die extrem starke Explosion.

Fermi detektierte die Daten in Gammastrahlenenergie und spürte dabei Photonen mit einer Energie von mehr als 100 Millionen Elektronenvolt auf. Im Vergleich dazu haben Photonen in sichtbarem Licht eine Energie von etwa 2 Elektronenvolt. Links verläuft ein stetiges, energiereiches Gammastrahlenleuchten aus der Ebene unserer Milchstraße quer durch das 20 Grad große Bild. In der Mitte erscheint der flüchtige Gammablitz GRB 221009A und verblasst dann wieder. GRB 221009A war einer der hellsten Gammastrahlenausbrüche, die je detektiert wurden. Was Gammablitze betrifft, ist er relativ nahe, doch mit einer Distanz von etwa 2 Milliarden Lichtjahren ist er immer noch weit entfernt.

Fermis Large Area Telescope (LAT) im niedrigen Erdorbit erfasste die Gammastrahlen-Photonen des Ausbruchs in einem Zeitraum von mehr als 10 Stunden, als die energiereiche Strahlung von GRB 221009A letzten Sonntag, dem 9. Oktober, über den Planeten Erde hinwegfegte.

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Falcon und der Jagdmond

Startende Falcon-9-Rakete durchstößt den aufgehenden Vollmond über Florida.

Bildcredit und Bildrechte: Michael Seeley

Der Vollmond am 9. Oktober war der zweite Vollmond nach der Herbsttagundnachtgleiche, er wird auf der Nordhalbkugel traditionell Jagdmond genannt. Der Überlieferung nach passt der Name, weil dieser Vollmond die Nacht beleuchtete, in der zur Vorbereitung auf die kommenden Wintermonate gejagt wurde.

Dieser Schnappschuss zeigt den fast vollen Jagdmond, der am 8. Oktober kurz nach Sonnenuntergang am Himmel über Floridas Weltraumküste aufging. Eine Falcon-9-Rakete stieg vom Planeten Erde auf und durchstieß vom Standpunkt des Fotografen aus die helle Mondscheibe. Die Wellen und Fransen am unteren Rand der Mondscheibe entstanden durch den Überschallknall der vorbeifliegenden Rakete, der den Brechungsindex der Atmosphäre veränderte.

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