Ein Zwei-Prozent-Mond

Am rosaroten Himmel über den Kanarischen Inseln leuchtet eine schmale Mondsichel knapp über dem Horizont. Unten ist eine Radioschüssel auf den Mond gerichtet.

Bildcredit und Bildrechte: Marina Prol

Ein junger Sichelmond ist schwer zu sehen. Warum ist das so? Wenn der Mond in einer Sichelphase ist, egal ob jung oder alt, ist er am irdischen Himmel niemals weit von der Sonne entfernt. Der Himmel ist zwar noch hell, doch man sieht auf dieser Himmelslandschaft vom frühen Abend deutlich eine schmale Mondsichel, die von der Sonne beleuchtet wird.

Der Schnappschuss mit Teleobjektiv entstand am 24. August. Bei Sonnenuntergang stand der Mond sehr nahe am westlichen Horizont. Der sichtbare Teil, der von der Sonne beleuchtet ist, war eine sehr schmale, nur 1,5 Tage alte Sichel, die nur zwei Prozent der vertrauten Vorderseite des Mondes zeigt.

Eine steuerbare Radioschüssel zur Kommunikation mit Raumfahrzeugen am Weltraumzentrum der Kanarischen Inseln ist auf diese zwei Prozent des Mondes gerichtet. Das Pastellrosa am Himmel bei Sonnenuntergang stammt teilweise von feinem Sand und Staub aus der Sahara, der vom Wind verweht wird.

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WISPIT 2b: Exoplanet reißt Lücke in Entstehungsscheibe

Um einen verdeckten Stern kreist eine diffuse helle Scheibe mit einer markanten Lücke. In dieser Lücke ist ein Planet.

Bildcredit: ESO, VLT, SPHERE; Bearbeitung und Bildrechte: ESO, Richelle van Capelleveen (Leiden Obs.) et al.; Text: Ogetay Kayali (MTU)

Der gelbe Punkt – was ist das? Ein junger Planet außerhalb unseres Sonnensystems. Dieses Bild des Very Large Telescope in Chile zeigt überraschenderweise eine ferne Szene, die stark an die Entstehung unseres Sonnensystems erinnert, vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Wir können zwar nicht in die Vergangenheit blicken, um die Entstehung der Erde direkt zu sehen. Doch mit Teleskopen beobachten wir, wie sich ähnliche Prozesse bei fernen Sternen entwickeln.

Mitten im Bild ist ein junger sonnenähnlicher Stern. Er ist hinter einem Koronagrafen verborgen, der seinen hellen Glanz abdeckt. Um den Stern kreist eine helle, staubige protoplanetare Scheibe. Sie enthält das Rohmaterial für Planeten. Spalte und konzentrische Ringe markieren den Orbit, wo eine neu entstandene Welt mit ihrer Gravitation Gas und Staub ansammelt. Auf ihrer Bahn um den Stern räumt sie den Weg frei.

Forschende der Astronomie bildeten zwar auch schon früher Planeten ab, die in Scheiben gebettet sind. Doch diese Beobachtung ist die allererste eines Exoplaneten, der aktiv eine Lücke in eine Scheibe rammt. Es ist der früheste direkte Blick auf aktive planetare Bildhauerei.

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Den Mond fischen

In den Netzen eines alten Fischerbootes hängt der rote Mond am blauen Himmel. Dahinter reicht das Meer bis zum Horizont.

Bildcredit und Bildrechte: Marco Bellelli

Wie groß ist der Mond des Planeten Erde? Verglichen mit den anderen Monden im Sonnensystem ist er die Nummer 5 auf der Liste der Monde, wenn man sie nach Größe sortiert. Er folgt auf Jupiters Mond Ganymed, den Saturnmond Titan und die Galileischen Monde Kallisto und Io. Nach dem Erdmond stehen der Jupitermond Europa und Neptuns Mond Triton auf der Liste. Der Mond ist auch größer als die Zwergplaneten Pluto und Eris.

Der Mond hat einen Durchmesser von 3475 Kilometern. Damit hat er etwa ¼ der Größe der Erde. Das macht ihn zum größten Mond im Vergleich zur Größe seines Heimatplaneten im Sonnensystem.

Doch auf dieser heiteren Landschaft mit Himmel und Meer in der Dämmerung erscheint der Vollmond, der gerade aufgeht, immer noch klein genug, um ihn im Netz eines alten Fischerbootes zu fangen. Der Schnappschuss entstand mit Teleobjektiv an der italienischen Costa dei Trabocchi an der Adria.

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Mondschein, Planeten und Perseïden

Am mondhellen Himmel stehen zwei gleißend helle Planeten eng beisammen. Sie spiegeln sich im Vordergrund in einem Gewässer. Ein Meteor der Perseïden fliegt scheinbar auf sie zu. In Wirklichkeit ist der Meteor viel näher.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai (TWAN)

Am 13. August standen zwei Planeten in der Dämmerung am Himmel nahe beisammen. Obwohl der abnehmende Mond hell schien, waren Jupiter und die noch hellere Venus schwer zu übersehen. Ihre gleißende enge Konjunktion posiert auf dieser Landschaft am Morgenhimmel über dem östlichen Horizont.

Die Szene zeigt einen Ort in der Nähe von Gansu in China. Sie wurde als Einzelaufnahme fotografiert. Das Licht beider Planeten spiegelt sich im ruhigen Wasser eines Teiches. Im Mondlicht blitzten auch zwei Meteore des jährlichen Perseïdenschauers auf. Die Perseïden sind bekannt für gleißende, schnelle Meteore. Zum lang erwarteten Höhepunkt vereinten sich die Meteore des Schauers und die beiden Planeten zu einem Spektakel, obwohl der Mond hell vom Himmel leuchtete.

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M13: Der große Kugelsternhaufen im Herkules

Mitten im Bild schimmert einer der hellsten Kugelsternhaufen am Himmel, es ist M13 im Sternbild Herkules. Seine Sterne sind so dicht, dass man nicht alle einzeln erkennen kann. In der Mitte ist eine Form, die an einen Propeller erinnert.

Bildcredit und Bildrechte: R. Jay Gabany

Im Jahr 1716 notierte der englische Astronom Edmond Halley, „Das ist bloß ein kleiner Fleck, aber er zeigt sich dem bloßen Auge, wenn der Himmel heiter ist und der Mond abwesend.“ Heute ist M13 weniger schlicht als der große Kugelsternhaufen im Herkules anerkannt. Er ist einer der hellsten Kugelsternhaufen am nördlichen Himmel. Scharfe Teleskopansichten wie diese zeigen spektakuläre Hunderttausende Sterne im Haufen.

M13 ist 25.000 Lichtjahre entfernt. Das Sterngetümmel im Haufen drängt sich in einer Region, die einen Durchmesser von 150 Lichtjahren hat. Wenn man sich dem Kern des Haufens nähert, könnten bis zu 100 Sterne in einem Würfel mit einer Kantenlänge von nur 3 Lichtjahren stecken. Zum Vergleich: In unserer Nachbarschaft in der Milchstraße ist der sonnennächste Stern mehr als 4 Lichtjahre entfernt.

Leute, die den prachtvollen Kugelsternhaufen mit Teleskopen beobachteten, bemerkten auch eine seltsame Anordnung von drei dunklen Streifen, die sich in einem Winkelabstand von etwa 120 Grad in der Mitte treffen. Sie liegen hier knapp unter der Mitte des Haufens. Man kennt die Form als Propeller in M13. Wahrscheinlich ist sie ein zufälliger optischer Effekt, der durch die Verteilung der Sterne entsteht, wenn man sie aus unserem Blickwinkel vor dem dichten Kern des Haufens betrachtet.

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Mondvorderseite

Die beschriftete Version der Mondvorderseite ist zu sehen, wenn man den Mauspfeil über das Bild schiebt.

Bildcredit: ASA / GSFC / Arizona State Univ. / Lunar Reconnaissance Orbiter

Etwa 1300 Bilder der Weitwinkelkamera der Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) wurden zu dieser spektakulären Ansicht eines vertrauten Gesichtes kombiniert – es ist die Vorderseite des Mondes. Doch warum hat der Mond eine Vorderseite?

Der Mond dreht sich um seine Achse, und im selben Zeitraum kreist er einmal um die Erde, nämlich etwa einmal in etwa 28 Tagen. An diese Konfiguration ist er durch die Gezeiten gebunden. Weil er synchron rotiert, zeigt immer dieselbe Seite zur Erde, nämlich seine Vorderseite. Das führt dazu, dass Beobachterinnen auf der Erde die glatten, dunklen Mondmeere und die zerklüfteten Hochländer sehr gut kennen. Die Meere sind eigentlich Einschlagbecken, die von Lava geflutet wurden.

Dieses Mosaik in voller Auflösung zeigt alles erstaunlich detailreich. Wenn ihr euer Lieblingsmeer oder einen großen Krater sucht, folgt diesem Link oder schiebt den Mauspfeil über das Bild. Die LRO-Bilder, aus denen das Mosaik entstand, wurden im Dezember 2010 in einem Zeitraum von zwei Wochen aufgenommen.

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Rutschung bei Hebes Chasma auf dem Mars

In einer Senke steht ein Berg, an dessen Vorderseite ein Teil abgebrochen ist. In der hufeisenförmigen Kerbe sammelt sich eine dunkle Flüssigkeit, die anscheinend aus einer dunklen Schicht weiter oben über einen Hang abfloss. Es ist nicht erkennbar, wohin das Abbruchmaterial verschwunden ist.

Bildcredit und Lizenz: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

Was passierte in Hebes Chasma auf dem Mars? Die Senke Hebes Chasma liegt nördlich der gewaltigen Schlucht Valles Marineris. Sie ist nicht mit anderen Strukturen auf der Oberfläche verbunden. Daher ist unklar, wohin das Material verschwunden ist, das sich darin befunden hat. Mitten in Hebes Chasma steht der 5 km hohe Tafelberg Hebes Mensa. Ein Teil davon stürzte offenbar auf eine ungewöhnliche Art und Weise ein. Dieser Einsturz liefert vielleicht Hinweise.

Das Bild wurde von der robotischen Raumsonde Mars Express der ESA aufgenommen, die derzeit um den Mars kreist. Es zeigt genaue Details der Senke und eine ungewöhnliche, hufeisenförmige Vertiefung im Tafelberg. Anscheinend floss das Material des Tafelbergs auf den Grund der Senke, und eine mögliche dunkle Schicht sammelte sich wie Tinte auf einem abschüssigen Hang.

Eine Vermutung lautet, dass tiefere Schichten in Hebes Chasma aus salzigem Gestein bestehen. Das Salz könnte sich in einem geschmolzenen Eisgemisch auflösen, das durch Löcher in einen Grundwasserleiter unter der Oberfläche abfließt.

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Ein schöner Trifid

Der Trifidnebel M20 im Sternbild Schütze besteht aus drei Nebelarten. In der Mitte ist ein roter, runder Nebel mit hellen Sternen in der Mitte, der von dunklen Staubbahnen dreigeteilt wird. Außen herum verläuft unten ein blauer Reflexionsnebel. Das ganze Gebiet ist in einen Sternenteppich eingebettet.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Cipolat Bares

Der prächtige Trifidnebel ist eine kosmische Kontraststudie. Man kennt ihn auch als M20. Er ist ungefähr 5000 Lichtjahre entfernt und liegt im nebelreichen Sternbild Schütze. Der Trifid ist eine Sternbildungsregion in der Ebene unserer Galaxis. Er enthält drei verschiedene Arten astronomischer Nebel. Es sind rote Emissionsnebel, blaue Reflexionsnebel und dunkle Nebel.

Das Licht der Atome von Wasserstoff prägt die roten Emissionsnebel. Blaue Reflexionsnebel entstehen, wenn Staub das Licht von Sternen reflektiert. In dunklen Nebeln sind dichte Staubwolken als Silhouetten zu sehen. Die undurchsichtigen Staubbahnen teilen die rote Emissionsregion grob in drei Teile. Daher hat der Trifidnebel seinen gängigen Namen. Rechts oben im roten Emissionsnebel sind Säulen und Strahlen erkennbar. Sie wurden von neu entstandenen Sternen geformt. Auf berühmten Nahaufnahmen des Weltraumteleskops Hubble sind sie im Detail zu sehen.

Der Trifidnebel ist ungefähr 40 Lichtjahre groß. Er ist zu blass für das bloße Auge. Auf diesem detailreichen Teleskopbild bedeckt er am Himmel der Erde einen Bereich, der fast so groß ist wie der Vollmond.

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