Sterne und Staub in der Corona Australis

Dunkle braune und leuchtend blaue Staubwolken überlagern ein Sternfeld. Im blauen Nebel leuchten zwei helle Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Cipolat Bares

Dieser Teleskopblick zeigt kosmische Staubwolken, die ein reichhaltiges Sternfeld an der nördlichen Grenze der Südlichen Krone (Corona Australis) überlagern. Die Sternbildungsregion ist Teil eines ausgedehnten Molekülwolkenkomplexes, der etwa 500 Lichtjahre entfernt ist. Das ist etwa ein Drittel der Distanz zu einer berühmteren Sternbildungsregion, die als Orionnebel bekannt ist. Das zwei Grad breite Bild umfasst in der geschätzten Entfernung der Wolke 15 Lichtjahre.

Die Staubwolken sind mit hellen Nebulositäten vermischt und blockieren das Licht weiter entfernter Sterne im Hintergrund in der Milchstraße. Sie verbergen auch eingebettete Sterne vor direkter Sicht, die noch im Entstehungsprozess sind. Links befindet sich der große, dunkle Nebel Bernes 157.

Rechts daneben leuchtet eine Gruppe hübscher Reflexionsnebel, die als NGC 6726, 6727, 6729 und IC 4812 katalogisiert sind. Ihre charakteristische blaue Farbe entsteht, wenn der kosmische Staub das Licht heißer Sterne reflektiert. Der kompaktere Nebel NGC 6729 umgibt den jungen veränderlichen Stern R Coronae Australis.

Die faserartigen Bögen und Schleifen darunter wurden als Herbig-Haro-Objekte erkannt, sie gehen mit energiereichen, neu entstandenen Sternen einher. Im Zentrum dieser Region befindet sich der Krönchenhaufen, er ist eine der nächstliegenden und aktivsten Sternbildungsregionen.

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Drei Sonnenbahnen

Die Mehrfachbelichtung der Sonnenbahn ist an drei verschiedenen Tagen über den Sonnenuntergang gelegt. Der obere Pfad wurde zur der Sommersonnenwende aufgenommen, der mittlere Pfad zur Tagundnachtgleiche und der untere Pfad zur Wintersonnenwende Sonnenwende. Im Vordergrund sind Gras und einige Felsen und Bäume zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: Marcella Giulia Pace

Zieht die Sonne jeden Tag dieselbe Bahn? Nein. Die Sonnenbahn ändert sich im Laufe des Jahres. Im Sommer legt sie einen längeren Weg zurück als im Winter.

Hier seht ihr den Sonnenbogen dreier Tage von Mittag bis Sonnenuntergang: Der höchste entstand zur Sommersonnenwende, in der Mitte verläuft zur Tag- und Nachtgleiche, der tiefste zeigt die Wintersonnenwende. Die Bilder wurden 2020 und 2021 in der Nähe von Gatto Corvino auf der italienischen Insel Sizilien fotografiert.

Die Höhe der Sonnenbahn und die Zeitdauer der Sonne am Himmel sind wichtiger für die Jahreszeit als die Entfernung zwischen Erde und Sonne. Tatsächlich ist die Erde im Jänner der Sonne am nächsten, also im nördlichen Winter.

Heute ist Sonnenwende. Die Sonne zieht heute am Himmel der Nordhalbkugel der Erde die längste Bahn des Jahres und die kürzeste Bahn auf der Südhalbkugel.

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Das Nandu in der Milchstraße

Das Foto is doppelt abgebildet. Links steigt die Milchstraße hinter einer Silhouette auf, rechts ist der Vogel in der Milchstraße markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Fefo Bouvier

Habt ihr schon einmal den Vogel in der Milchstraße gesehen? Der Nachthimmel ist voller Geschichten, eine davon ist der Mann im Mond. Viele Kulturen projizierten im Lauf der Jahrhunderte ihre ältesten Sagen in die Sterne und den Staub über ihnen. Generationen von Menschen sehen diese Himmelsbilder, hören die damit verbundenen Geschichten und geben sie weiter.

Hier seht ihr links einen Ausschnitt aus dem Zentralband der Milchstraße und rechts dasselbe Bild mit den Umrissen eines großen Vogels namens Ñandú aus dem Brauchtum mehrerer Urvölker in Uruguay. Der Asterismus Kreuz des Südens wird als Ñandús Fußabdruck gesehen.

Im Vordergrund seht ihr die Silhouette einer Statue von María Micaela Guyunusa. Diese indigene Frau der Charrúa lebte in den 1800er-Jahren und gilt als Symbol des kolonialen Widerstands. Das Kompositbild wurde Mitte April in Cabo Polonio in Uruguay fotografiert. Im Hintergrund liegt der Atlantik.

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Das belebte Zentrum des Lagunennebels

Im Zentrum des Lagunennebels verdecken dunkle Staubwolken junge Sterne. Das Bild zeigt eine turbulente Wolkenlandschaft und zwei lange Trichter, Beschreibung im Text.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung: Francisco Javier Pobes Serrano

Das Zentrum des Lagunennebels ist ein Wirbelwind spektakulärer Sternbildung. Mitten im Bild seht ihr mindestens zwei lange trichterförmige Wolken, beide sind etwa ein halbes Lichtjahr lang. Sie sind durch extreme Sternwinde und starkes energiereiches Sternenlicht entstanden.

Der enorm helle Stern Herschel 36 in der Nähe beleuchtet die Region. Riesige Staubwälle verdecken und röten andere heiße junge Sterne. Die Energie dieser Sterne strömt in den kühlen Staub und das Gas. So können in angrenzenden Regionen große Temperaturunterschiede entstehen. Das führt zu Scherwinden, welche möglicherweise die Trichter erzeugen.

Dieses Bild ist etwa 15 Lichtjahre breit. Es kombiniert Bilder, die vom Weltraumteleskop Hubble in sechs Farben aufgenommen wurden. Der Lagunennebel wird auch als M8 bezeichnet. Er liegt etwa 5000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze (Sagittarius).

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Saturns nördliches Sechseck

Das Bild ist in Falschfarben eingefärbt. Es zeigt den halb beleuchteten Nordpol von Saturn, der von einer sechseckigen Struktur umgeben ist. Rechts oben ist ein blau gefärbter Ausschnitt der Ringe.

Bildcredit und Bildrechte: NASA, ESA, JPL, SSI, Cassini-Bildgebungsteam

Warum bilden diese Wolken auf Saturn ein Sechseck? Niemand weiß das genau. Es wurde in den 1980er-Jahren entdeckt, als die Voyager-Sonden an Saturn vorbeiflogen. Niemand hat je zuvor irgendwo im Sonnensystem etwas Ähnliches gesehen.

Als die Weitwinkelkamera der Raumsonde Cassini Ende 2012 ihre ersten sonnenbeleuchteten Ansichten von Saurns Nordpol machte, nahm sie dieses faszinierende Falschfarbenbild auf. Das Komposit aus Bilddaten im nahen Infrarot bildet niedrige Wolken in roten Farbtönen ab und hohe Wolken in Grün. Dadurch wirkt Saturns Wolkenlandschaft sehr lebendig.

Dieses und ähnliche Bilder zeigen die Stabilität des Sechsecks mehr als ganze 20 Jahre nach Voyager. Filme von Saturns Nordpol zeigen die Wolkenstruktur, die während der Rotation ihre sechseckige Form behält. Anders als einzelne Wolken, die auf der Erde wie ein Sechseck erscheinen, hat Saturns Wolkenmuster offenbar sechs klar definierte, fast gleich lange Seiten. Ganze vier Erden würden in dieses Sechseck passen.

Hinter den Wolkenoberflächen leuchten rechts oben blau gefärbte Bögen der prächtigen Ringe des Planeten.

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Planet Erde bei Nacht II

Bildcredit: NASA, Portal für Astronautenfotografie, ISS-Expedition 53; Musik: The Low Seas (Die 126er)

Aus Zeitrafferabläufen, die 2017 auf der Internationalen Raumstation gefilmt wurden, entstand dieses ruhige Video des Planeten Erde bei Nacht. Genießen wir zu Beginn die Aussicht aus der niedrigen Erdumlaufbahn auf grüne und rote Polarlichter, die den Himmel einhüllen. Der nächtliche Filmausschnitt wandert von Nordwest nach Südost über Nordamerika zum Golf von Mexiko und zur Küste von Florida. Der zweiter Teil zeigt europäische Stadtlichter, kreuzt das Mittelmeer und wandert über den hellen Nil nach Nordafrika.

Vom Außenposten im Orbit gesehen leuchten unten unregelmäßige Blitze in Gewittern auf, und über dem gekrümmten Horizont des Planeten gehen hinter dem zarten Nachthimmellicht in der Atmosphäre Sterne auf. Ihr könnt jederzeit zu Hause die Lebenszeichen des Planeten Erde beobachten.

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Von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang über der Ostsee

Über einem stillen Ufer an der Ostsee leuchten Polarlichter. Beschreibung im Text.

Bildcredit und Bildrechte: Bernd Pröschold (TWAN)

Diese ruhige Ansicht der schwedischen Küste blickt über die Ostsee und komprimiert die Zeit. Sie zeigt den Ablauf einer Nacht auf einem einzigen Foto. Die kreative Meeres- und Himmelslandschaft wird von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang von Mondlicht beleuchtet. Flüchtige Wolken, Fixsterne und fließende Polarlichter hinterlassen ihre Spuren am Himmel des Planeten Erde.

Für dieses Zeitrafferbild wurden in der Nacht des Junivollmondes zwischen 19:04 – 6:35 Uhr Ortszeit 3296 Videobilder aufgenommen. Die Zeit verstreicht von links nach rechts. Für jeden Zeitpunkt wurde eine einzelne Pixelspalte aus dem zeitlich entsprechenden Einzelbild des Ablaufs verwendet und in das digitale, 3296 Pixel breite Ergebnisbild eingefügt.

Herzlichen Glückwunsch APOD

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M15: Dichter Kugelsternhaufen

Der Kugelsternhaufen M15 füll das ganze Bild. Rechts unter dem Zentrum leuchtet ein blöulicher planetarischer Nebel.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung: Ehsan Ebrahimian

Messier 15 ist ein riesiger Schwarm mit mehr als 100.000 Sternen. Dieser Überrest aus der frühen Entstehungszeit unserer Galaxis ist 13 Milliarden Jahre alt und einer von etwa 170 Kugelsternhaufen, die noch durch den Halo der Milchstraße wandern.

M15 ist mitten in diesem scharfen, überarbeiteten Hubble-Bild zu sehen. Der Kugelsternhaufen leuchtet zirka 35.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Pegasus. Sein Durchmesser beträgt ungefähr 200 Lichtjahre, aber mehr als die Hälfte seiner Sterne sind in ein 10 Lichtjahre großes Zentrum gepackt. Dieses Zentrum ist eine der dichtesten Sternkonzentrationen, die wir kennen. Mit Hubble wurden die zunehmenden Geschwindigkeiten der Zentralsterne von M15 vermessen, sie sind ein Hinweis, dass in dem dichten Haufen ein massereiches Schwarzes Loch haust.

M15 enthält auch einen planetarischen Nebel. Er hat die Bezeichnung Pease 1 (auch bekannt als PN Ps 1). Im Bild ist er als kleiner, bläulicher Fleck rechts unter der Mitte erkennbar.

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