NGC 7293: Der Helixnebel

Der Helixnebel im Sternbild Wassermann mit der Bezeichnung NGC 723 besitzt eine überraschend komplexe Geometrie.

Bildcredit und Bildrechte: Tommaso Stella

Im Sternbild Wassermann endet etwa siebenhundert Lichtjahre von der Erde entfernt ein sonnenähnlicher Stern. Während der letzten paar Tausend Jahre des vergehenden Sterns entstand der Helixnebel NGC 7293, ein gut untersuchtes, nahe gelegenes Beispiel eines planetarischen Nebels, das typisch für diese Schlussphase der Sternentwicklung ist.

Schmalband-Bilddaten der Emissionslinien von Wasserstoffatomen in Rot und Sauerstoffatomen in blaugrünen Farbtönen wurden zu diesem Bild kombiniert. Es zeigt faszinierende Details der Spiralstruktur, zum Beispiel seine etwa 3 Lichtjahre große, helle innere Region. Der weiße Punkt im Zentrum der Helix ist der Zentralstern dieses planetarischen Nebels. Die Helix wirkt auf den ersten Blick wie ein einfacher Nebel. Heute weiß man mehr seine überraschend komplexe Geometrie.

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M16: Webb zeigt eine Säule mit Sternbildung

Das Bild zeigt eine Staubsäule im Adlernebel, auch M16, im Sternbild Schlange.

Bildcredit: NASA, ESA, CSA, STScI, Bearbeitung und Bildrechte: Mehmet Hakan Özsaraç

Was passiert im Inneren dieses interstellaren Berges? Es entstehen Sterne. Der Berg ist eigentlich eine Säule aus Gas und Staub im malerischen Adlernebel (M16). Eine Säule wie diese hat eine so geringe Dichte, dass man leicht durch sie hindurch fliegen könnte – sie erscheint nur wegen ihres hohen Staubanteils und der großen Tiefe so kompakt.

Neu entstandene Sterne beleuchten die hellen Bereiche von innen heraus. Diese Regionen leuchten in rotem und infrarotem Licht, da der dazwischenliegende interstellare Staub das blaue Licht streut.

Dieses Bild stammt vom James-Webb-Weltraumteleskop (JWST), das Ende des letzten Jahres startete. Es wurde kürzlich beispiellos detailreich in nahem Infrarotlicht aufgenommen. Energiereiches Licht, heftige Winde und finale Supernovae dieser jungen Sterne zerstören in den nächsten 100.000 Jahren langsam diese Sterngeburtssäule.

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Plejaden: Der Sternhaufen der sieben Schwestern

Das Bild wurde lange belichtet, es zeigt den Sternhaufen der Plejaden mitsamt der leuchtend blauen Staubwolken, in die sie eingebettet sind.

Bildcredit und Bildrechte: Blake Estes (iTelescope am Siding-Spring-Observatorium) und Christian Sasse

Habt ihr schon einmal den Sternhaufen der Plejaden gesehen? Selbst dann habt ihr ihn wahrscheinlich noch nie so groß und deutlich gesehen wie hier. Die Plejaden sind der vielleicht berühmteste Sternhaufen am Himmel. Ihre hellen Sterne sind sogar mitten in einer lichtverschmutzten Stadt mit bloßem Auge zu sehen.

Doch mit einer langen Belichtungszeit an einem dunklen Ort treten die Staubwolken um den Sternhaufen der Plejaden sehr markant hervor. Diese 11-Stunden-Belichtung wurde am Siding-Spring-Observatorium in Australien fotografiert. Sie zeigt einen Himmelsbereich, der so groß ist wie mehrere Vollmonde.

Die Plejaden sind auch als die sieben Schwestern und M45 bekannt, ihre Entfernung beträgt ungefähr 400 Lichtjahre und sie liegen im Sternbild Stier (Taurus). Ein weitverbreiteter Mythos mit aktueller Wendung besagt, dass einer der helleren Sterne seit der Benennung des Haufens verblasst ist, sodass seither nur noch sechs der Schwestersterne mit bloßem Auge sichtbar sind. Doch die tatsächliche Zahl der Plejadensterne kann mehr oder weniger als sieben betragen, je nach Dunkelheit des umgebenden Himmels sowie der Klarheit und des Sehvermögens der beobachtenden Person.

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Video: Zehn Hoch

Videocredit und -rechte: Charles und Ray Eames (Eames Office)

Wie sehr unterscheidet sich das Universum im kleinen und im sehr großen Maßstab? Der berühmteste Wissenschafts-Kurzfilm seiner Generation bietet atemberaubende Vergleiche. Der Film Zehn Hoch entstand in den 1960er-Jahren. Inzwischen wurde er offiziell auf YouTube veröffentlicht und ist hier verlinkt.

Der Film zoomt von einer Picknickdecke in der Nähe von Chicago alle zehn Sekunden hinaus bis zum Virgo-Galaxienhaufen und zeigt jedes Mal ein Quadrat mit einer zehnmal größeren Seitenlänge. Das Video dauert 9 Minuten. In der Mitte kehrt das Video um und saust alle zwei Sekunden um einem Faktor zehn zurück. Schließlich endet es bei einem einzelnen Proton.

Das Video Zehn Hoch basiert auf dem Buch Kosmische Sicht von Kees Boeke aus dem Jahr 1957 sowie dem ähnlichen, großteils animierten Film Kosmisches Vergrößern, der ebenfalls Ende der 1960er-Jahre entstand. Die wechselnden Perspektive sind so faszinierend und lehrreich, dass Teile davon mit moderneren Computertechniken nachgestellt wurden, zum Beispiel die ersten Minuten des Films Contact.

Die Urheber des Films, das Paar Ray und Charles Eames, waren als ziemlich visionäre Geister bekannt und erfanden sogar einen sehr beliebten Stuhl.

>> deutsche Version des Videos

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Stereo-Mars in Opposition

Das Bild zeigt eine Stereo-Ansicht des Planeten Mars

Bildcredit und Bildrechte: Marco Lorenzi

Auf diesen beiden Teleskopaufnahmen, die Ende November auf einem Dach in Singapur fotografiert wurden, wirkt der Mars scharf. Zu dieser Zeit war der Mars etwa 82 Millionen Kilometer von Singapur entfernt und näherte sich seiner Opposition. Diese findet am 8. Dezember am Himmel des Planeten Erde gegenüber der Sonne statt.

Olympus Mons, der größte Vulkan in der Tharsis-Region (und der größte bekannte Vulkan im Sonnensystem), befindet sich beim westlichen Marsrand. Auf beiden Bildern ist er die helle Krapfenform rechts oben. Der dunkle Bereich nahe der Mitte ist die Region Terra Sirenum, und die lange, dunkle Halbinsel beim östlichen Rand des Planeten ist Sinus Gomer. An deren Spitze befindet sich der Krater Gale, wo der Rovers Curiosity 2012 landete. Die hellen Flecken über Sinus Gomer sind andere Vulkane in der Region Elysium.

Am oberen Rand des Planeten befindet sich die nördliche Polkappe, die mit Eis und Wolken bedeckt ist. Die Bilder derselben Marshalbkugel wurden in einem Abstand von zwei Tagen fotografiert und ergeben ein Stereopaar. Wenn ihr in die Bildmitte schielt, bis sich die getrennten Bilder vereinen, seht ihr den Roten Planeten dreidimensional.

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Das verschmelzende Galaxienpaar IIZw096

Das Bild zeigt die Verschmelzung zweier Galaxien im Sternbild Delfin, abgebildet vom James-Webb-Weltraumteleskop.

Bildcredit: ESA/Webb, NASA und CSA, L. Armus, A. Evans

Dieses Paar verschmelzender Galaxien im Sternbild Delfin ist etwa 500 Millionen Lichtjahre entfernt und leuchtet hell in Infrarotwellenlängen. Im Hintergrund der kosmischen Kollision sind viele noch weiter entfernte Galaxien sowie gelegentlich gezackte Vordergrundsterne zu sehen.

Die Galaxienverschmelzung auf diesem detailreichen Bild des James-Webb-Weltraumteleskops ist etwa 100.000 Lichtjahre breit. Die Bilddaten stammen von Webbs Nahinfrarotkamera (NIRCam) und dem Instrument für mittleres Infrarot (MIRI). Deren kombinierte scharfe Infrarotansicht zeigt die Umstrukturierung in galaktischem Maßstab. Es ist ein wildes Durcheinander staubiger Verschmelzung mit intensiv strahlenden Sternentstehungsgebieten und verzerrten Spiralarmen.

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Artemis 1: Flugtag 13

Das Bild zeigt das Raumschiff Orion im Vordergrund, dahinter sind der Erdmond und der Planet Erde in großer Entfernung zu sehen.

Bildcredit: NASA, Artemis 1

Am Flugtag 13 (28. November) der Mission Artemis 1 erreichte die Raumkapsel Orion ihre größte Entfernung zur Erde. Ihr retrograder Orbit war mehr als 430.000 Kilometer von der Erde entfernter und brachte Orion sogar fast 70.000 Kilometer an den Mond heran.

Im Video-Einzelbild vom Flugtag 13 seht ihr den Planeten und seinen riesigen natürlichen Satelliten im selben Sichtfeld. Die beiden erscheinen aus der Perspektive des besatzungslosen Raumschiffs sogar fast gleich groß.

Heute, am 1. Dezember, soll Orion ihren fernen retrograden Orbit verlassen. Auf dem Weg zum Planeten Erde führt sie einen zweiten Vorbeiflug am Mond durch. Die Wasserung auf ihrer Heimatwelt ist für 11. Dezember geplant.

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