Sternbildung im Kaulquappennebel

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Bildcredit: WISE, IRSA, NASA; Bearbeitung und Bildrechte: Francesco Antonucci

Beschreibung: Was ist das für ein Tumult im Kaulquappennebel?
Sternbildung. IC 410, eine staubige Emission im Kaulquappennebel, ist etwa 12.000 Lichtjahre entfernt im nördlichen Sternbild Fuhrmann (Auriga). Die Wolke aus leuchtendem Gas ist mehr als 100 Lichtjahre groß und wird von den Sternwinden und der Strahlung des eingebetteten offenen Sternhaufens NGC 1893 geformt. Die hellen, neu entstandenen Haufensterne, die vor etwa 4 Millionen Jahren in der interstellaren Wolke gebildet wurden, sind überall im Sterne bildenden Nebel zu sehen. Nahe der Bildmitte fallen zwei relativ dichte Materiebänder auf, die sich von den Zentralregionen des Nebels wegschlängeln. Diese kosmischen Kaulquappenformen sind etwa 10 Lichtjahre lang und mögliche Orte andauernder Sternbildung in IC 410. Dieses Bild wurde vom Weitwinkel-Infrarot-Durchmusterungserkundungssatelliten WISE der NASA im Infrarotlicht aufgenommen.

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Galaxienhaufen Abell 370 und dahinter

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Bildcredit: NASA, ESA, Jennifer Lotz und das HFF Team (STScI)

Beschreibung: Der etwa vier Milliarden Lichtjahre entfernte massereiche Galaxienhaufen Abell 370 besitzt zwei markante, gewaltige elliptische Galaxien und ist auf diesem scharfen Schnappschuss des Weltraumteleskops Hubble von blassen Bögen überschwemmt. Doch die blasseren, verstreuten bläulichen Bögen und der dramatische Drachenbogen links unter der Mitte sind Bilder von Galaxien, die weit hinter Abell 370 liegen. Ihr sonst unentdecktes Licht ist etwa doppelt so weit entfernt und wird von der gewaltigen, großteils unsichtbaren Gravitationsmasse des Haufens vergrößert und verzerrt. Der Effekt bietet einen reizenden, flüchtigen Blick auf Galaxien im frühen Universum und ist als Gravitationslinseneffekt bekannt. Erstmals wurde er als Folge der gekrümmten Raumzeit vor einem Jahrhundert von Einstein vorhergesagt. Abell 370 liegt weit hinter dem gezackten Vordergrund-Milchstraßenstern rechts unten im Sternbild Cetus, dem Meerungeheuer. Er ist der letzte von sechs Galaxienhaufen, die beim kürzlich vollendeten Frontier-FieldsProjekt abgebildet wurden.

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Das Auge des Stiers und der junge Mond

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Bildcredit und Bildrechte: Giorgia Hofer

Beschreibung: Aldebaran, das Auge des Stiers Taurus, teilte sich letzten Freitag am frühen Abend den Himmel mit dem jungen Sichelmond. Die hübsche Himmelsbegegnung war auf dem ganzen Planeten Erde zu beobachten, und an manchen Orten war sogar zu sehen, wie der Mond vor Aldebaran vorbeizog – eine Bedeckung des vertrauten hellen Sterns durch den Mond. Diese Himmelslandschaft wurde am 28. April in der Abenddämmerung fotografiert und zeigt Aldebaran, nachdem er hinter dem hellen Mondrand hervorgetreten war. Im Vordergrund sind die felsigen Gipfel der Dolomiten bei Laggio di Cadore in Italien. Bevor Aldebaran wieder bei der sonnenbeleuchteten Sichel auftauchte, blitzte er hinter dem aschfahlen Leuchten des Mondes auf der Mondnachtseite hervor, die schwach vom Erdschein beleuchtet war.

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Die Perseushaufenwellen

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Bildcredit: NASA, CXC, GSFC, Stephen Walker, et al.

Beschreibung: Dieses kontrastverstärkte Röntgenbild des Chandra-Observatoriums zeigt das kosmische Wirbeln und Schwappen gewaltiger Wellen in einem riesigen Speicher aus leuchtendem heißen Gas. Das Bild zeigt mehr als 1 Million Lichtjahre im Zentrum des nahen Perseus-Galaxienhaufens, der etwa 240 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Wie auch in anderen Galaxienhaufen besteht der Großteil der beobachtbaren Masse im Perseushaufen aus Gas, das den ganzen Haufen füllt. Das Gas hat Temperaturen von zig Millionen Grad und leuchtet hell im Röntgenbereich. Computersimulationen können Details der Strukturen nachbilden, welche durch das röntgenheiße Gas des Perseushaufens schwappen, auch die markante konkave Bucht links unter der Mitte. Diese Bucht ist etwa 200.000 Lichtjahre groß und somit doppelt so groß wie unsere Milchstraße. Ihre Entstehung lässt vermuten, dass wahrscheinlich auch Perseus vor Milliarden Jahren von einem kleineren Galaxienhaufen gestreift wurde.

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NGC 3628: Die Hamburgergalaxie

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Bildcredit und Bildrechte: Eric Coles und Mel Helm

Beschreibung: Nein, Hamburger sind nicht so groß. Was man hier sieht, ist eine scharfe Teleskopansicht der prächtigen, von der Seite sichtbaren Spiralgalaxie NGC 3628 mit einer aufgebauschten Galaxienscheibe, die durch dunkle Staubbahnen geteilt ist. Natürlich kommt manchen Astronomen bei diesem detailreichen Galaxienporträt die gängige Bezeichnung „Hamburgergalaxie“ in den Sinn. Das faszinierende Inseluniversum ist etwa 100.000 Lichtjahre groß, 35 Millionen Lichtjahre entfernt und liegt im nördlichen Frühlingssternbild Löwe. Im lokalen Universum teilt sich NGC 3628 die Nachbarschaft mit den beiden großen Spiralen M65 und M66 in einer Gruppe, die auch als Leo-Triplett bekannt ist. Gravitationswechselwirkungen mit ihren kosmischen Nachbarn führten wahrscheinlich zu der Aufblähung und Krümmung dieser Spiralscheibe.

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Annäherung über dem Sonnenuntergang

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Bildcredit: ESA, NASA

Beschreibung: Da ist es! Das Versorgungsschiff Cygnus war für die Astronauten der Internationalen Raumstation vor etwas mehr als einer Woche ein willkommener Anblick. Die Raumsonde Cygnus von Orbital AT war drei Tage zuvor auf einer Atlas V der United Launch Alliance von Cape Canaveral in Florida gestartet und näherte sich der Internationalen Raumstation vor dem Hintergrund des pittoresken Planeten Erde.

Die Sonne ging links oben außerhalb des Bildes unter und beleuchtete die Wolken weit unterhalb des näher rückenden Gefährts. Die robotische Raumsonde Cygnus wurde zuerst mit einer Kamera abgebildet. Später fotografierten der ESA-Flugingenieur Thomas Pesquet und die NASA-Kommandantin der Expedition 51 Peggy Whitson die Sonde mit dem Canadarm2 der Raumstation.

Kommandantin Whitson, eine Biochemikerin, hält nun den neuen amerikanischen Rekord der meisten ganzen Tage im Weltraum. Cygnus transportierte lebensnotwendige Güter und Geräte für mehr als 200 wissenschaftliche Experimente, die im Außenposten im Erdorbit, der so groß ist wie ein Fußballfeld, durchgeführt werden.

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Abkühlender Neutronenstern

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Bildcredit: Röntgen: NASA/CXC/UNAM/Ioffe/D.Page, P. Shternin et al; Optisch: NASA/STScI; Illustration: NASA/CXC/M. Weiss

Beschreibung: Die helle Quelle nahe der Mitte ist ein Neutronenstern – der unglaublich dichte kollabierte Rest eines massereichen Sternkerns. Er ist umgeben vom Supernovaüberrest Cassiopeia A (Cas A), der angenehme 11.000 Lichtjahre entfernt ist. Das Licht der Supernova Cas A, der Todesexplosion eines massereichen Sterns, erreichte die Erde erstmals vor etwa 350 Jahren. Die sich ausdehnende Trümmerwolke umfasst auf diesem Röntgen– und optischen Bildkomposit etwa 15 Lichtjahre. Der Neutronenstern in Cas A kühlt ab, ist aber noch heiß genug, um Röntgenstrahlen zu emittieren. Jahrelange Beobachtungen mit dem Röntgenobservatorium Chandra im Erdorbit zeigen, dass der Neutronenstern rasch abkühlt – so schnell, dass Forscher vermuten, dass ein großer Teil des Neutronensternkerns eine reibungsfreie Neutronen-Supraflüssigkeit bildet. Die Chandra-Ergebnisse sind erste Beobachtungshinweise auf diesen seltsamen Zustand der Neutronenmaterie.

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