67P in 3D

Zwei Bilder wurden in Rot und Cyan gefärbt und so übereinander gelegt, dass das Bild dreidimensional wirkt, wenn man es mit gefärbten Brillen betrachtet.

Bildcredit: ESA, Rosetta, MPS, OSIRIS; UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA – Stereo: D.Romeuf, G.Faury, P.Lamy

Nehmt eure rot-cyanfarbige Brille und seht damit die Oberfläche des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko an. Er ist auch als Komet 67P bekannt. Für die Anaglyphe wurden zwei Bilder der Telekamera OSIRIS der Raumsonde Rosetta kombiniert. Die Bilder stammen vom 22. September 2014.

Die schroffe, felsige Landschaft in 3D liegt in der Region Seth auf dem zweilappigen Kern des Kometen. Sie ist etwa 985 mal 820 Meter groß und von runden Graten übersät. In den Vertiefungen und an den abgeflachten Regionen sind Felsbrocken und Trümmer verteilt. Die große runde Grube im Vordergrund mit steilen Wänden ist etwa 180 Meter groß.

Rosettas Mission zum Kometen endete im September 2016, als die Raumsonde bei einem kontrollierten Absturz zur Oberfläche des Kometen gelenkt wurde.

Zur Originalseite

Junge Sterne und staubige Nebel im Stier

Über ein Feld aus dicht verteilten Sternen legt sich eine Wolke aus braunen Nebeln. Links wird ein Teil des Nebels blau beleuchtet.

Bildcredit und Bildrechte: Lloyd L. Smith, Deep Sky West

Diese komplexen, staubigen Nebel sind etwa 450 Lichtjahre entfernt. Sie liegen am Rand der Taurus-Molekülwolke. Das Teleskopfeld ist 2 Grad breit. Es entstand aus Bilddaten, die während fast 40 Stunden Belichtung gewonnen wurden. In der kosmischen Szenerie entstehen Sterne. Rechts im Bild sind einige junge T-Tauri-Sterne in die Reste der Wolken gebettet, in denen sie entstanden sind.

Die jungen Sterne sind Millionen Jahre alt und noch in ihrer stellaren Pubertät. Sie ändern ihre Helligkeit und befinden sich in späten Phasen des Kollapses durch Gravitation. Ihre Kerntemperatur steigt, bis die Kernfusion aufrecht bleibt. Dann wachsen sie zu stabilen Hauptreihensternen mit geringer Masse an. Dieses der Entwicklung von Sternen erreichte unsere Sonne, die ihr mittleres Alter erreicht hat, vor etwa 4,5 Milliarden Jahren.

Links befindet sich V1023 Tauri. Er ist ein weiterer junger veränderlicher Stern. V1023 Tauri liegt in einer gelblichen Staubwolke neben dem markanten blauen Reflexionsnebel Cederblad 30. Er ist auch als LBN 782 bekannt. Gleich über dem hellen bläulichen Reflexionsnebel liegt der dunkle Staubnebel Barnard 7.

Zur Originalseite

Nebel mit Laserstrahlen

Der Orionnebel wird von vier Laserstrahlen getroffen. Mit diesen werden künstliche Leitsterne erzeugt, welche die adaptive Optik der UT4 steuern und das Bild verbessern.

Bildcredit und Bildrechte: Stéphane Guisard (Los Cielos de America, TWAN)

Vier Laserstrahlen schneiden durch dieses Bild des Orionnebels. Der Anblick bot sich am Paranal-Observatorium der ESO in der Atacamawüste auf dem Planeten Erde. Die Laser sind kein Zeichen eines interstellaren Konflikts, sondern sie dienen der Beobachtung des Orionnebels mit der UT4, einem der großen Teleskope am Observatorium. Es führt einen technischen Test der adaptiven Optik durch. Damit wird das Bild geschärft.

Diese Ansicht des Nebels mit Laserstrahlen wurde mit einem kleinen Teleskop außerhalb der UT4-Kuppel fotografiert. Man sieht die Strahlen aus diesem Blickwinkel, weil die dichte niedrige Erdatmosphäre wenige Kilometer über dem Observatorium das Laserlicht streut. Die vier kleinen Segmente hinter den Strahlen sind die Emissionen einer Schicht in der Atmosphäre, die Atome von Natrium enthält. Diese Atome werden vom Laserlicht angeregt. Die Schicht liegt in einer Höhe von 80 bis 90 Kilometern.

Von der UT4 aus gesehen bilden diese Segmente helle Flecken. Sie dienen als künstliche Leitsterne. Ihre Schwankungen werden in Echtzeit gemessen. Das hilft, die Unschärfe durch die Atmosphäre in der Sichtlinie zu korrigieren, indem man einen verformbaren Spiegel im Teleskop steuert.

Zur Originalseite

König-der-Flügel-Hoodoo unter der Milchstraße

Links ragt ein erodierter Steinturm hoch, auf dem ein überhängender Deckstein einige Meter übersteht. Dahinter leuchtet die stark strukturierte Milchstraße mit Dunkelwolken.

Bildcredit und Bildrechte: Wayne Pinkston (LightCrafter Photography)

Diese Steinstruktur ist nicht nur surreal, sie ist auch real. Dass sie nicht berühmter ist, liegt vielleicht daran, dass sie kleiner ist, als es scheint. Der Deckstein hängt nur ein paar Meter über. Doch die Felsnase „König der Flügel“ im US-Bundesstaat New Mexico ist ein faszinierendes Beispiel einer ungewöhnlichen Gesteinsstruktur. Sie wird als Hoodoo bezeichnet. Hoodoos entstehen, wenn eine Schicht aus hartem Gestein über einer Schicht aus erodierendem weicheren Gestein liegt.

Es dauerte ein Jahr, um die perfekte Einbindung dieses Hoodoos in ein Foto mit Nachthimmel zu ergründen. Dazu zählte das Warten auf eine passende sternklare Nacht mit einem Himmel mit wenigen Wolken. Außerdem musste der Vordergrund in einem passenden Verhältnis zum natürlichen Licht des Hintergrundes künstlich beleuchtet werden.

Nach viel Planung und Warten entstand im Mai 2016 diese finale Aufnahme. Das Band unserer Milchstraße verläuft oben über dem Himmel. Sie ist ähnlich ausgerichtet wie der waagrechte Balken.

Zur Originalseite

Ein Schwarzes Loch mit Strahl wächst

Ein wirbelnder Strudel aus ominösen Wolken leuchtet in der Mitte schwach rötlich. Von dort strömt ein schmaler Strahl heraus. Das Bild ist eine Illustration.

Illustrationscredit: NASA, Swift, Aurore Simonnet (Sonoma State U.)

Was passiert, wenn ein Schwarzes Loch einen Stern verschlingt? Viele Details sind noch unbekannt. Doch neue Beobachtungen liefern neue Hinweise. 2014 beobachteten die Roboterteleskope des Projekts ASAS-SN auf der Erde eine mächtige Explosion. ASAS-SN ist die automatisierte Suche am ganzen Himmel nach Supernovae.

Diese Explosion wurde mit den Instrumenten des NASA-Satelliten Swift im Erdorbit weiter verfolgt. Aus den Emissionen, die man beobachtete, wurden Computermodelle erstellt. Sie passen zu einem Stern, der von einem fernen Schwarzen Loch, das viel Masse enthält, auseinander gerissen wird. Diese künstlerische Darstellung zeigt das mögliche Ergebnis so einer Kollision.

Das Schwarze Loch ist der winzige schwarze Punkt in der Mitte. Wenn Materie ins Loch fällt, kollidiert sie mit anderer Materie und erhitzt sich. Eine Akkretionsscheibe aus heißer Materie umgibt das Schwarze Loch. Sie war einst der Stern. Aus der Rotationsachse des Schwarzen Lochs strömt ein Strahl.

Zur Originalseite

Bärtierchen im Moos

Diese Aufnahme entstand mit einem Elektronenmikroskop, sie zeigt ein Bärtierchen auf Moos.

Bildcredit: Nicole Ottawa und Oliver Meckes / Eye of Science / Wissenschaftliche Bildquellen

Ist das außerirdisch? Das vielleicht nicht. Aber von allen Tieren der Erde wäre das Bärtierchen der beste Kandidat dafür. Bärtierchen kommen viele Jahrzehnte ohne Nahrung oder Wasser aus. Sie überleben bei Temperaturen knapp über dem absoluten Nullpunkt bis weit über dem Siedepunkt von Wasser. Dazu überstehen sie Drücke von fast Null bis weit über dem Druck auf dem Meeresboden und sogar direkte gefährliche Strahlung.

Diese Extremophilen haben eine umfassende Fähigkeit zu überleben. Diese Fähigkeit wurde 2011 außerhalb einer Raumfähre im Orbit getestet. Bärtierchen sind so widerstandsfähig, weil sie ihre eigene DNS reparieren können. Dazu können sie den Wassergehalt ihres Körpers auf wenige Prozent reduzieren.

Einige dieser winzigen Bärtierchen wurden vor einiger Zeit beinahe zu Außerirdischen. Sie starteten an Bord der russischen Mission Fobos-Grunt zum Marsmond Phobos. Doch sie blieben irdisch, weil eine Rakete versagte. Daher blieb die Kapsel im Erdorbit.

Auf einem Großteil der Erde gibt es mehr Bärtierchen als Menschen. Das Bild oben zeigt eine eingefärbte Aufnahme. Sie entstand mit einem Elektronenmikroskop und zeigt ein Bärtierchen auf Moos, das etwa einen Millimeter lang ist.

Zur Originalseite

Ganymeds Schatten

Der gestreifte Planet Jupiter wird links oben und rechts unten von den Monden Ganymed und Io flankiert. Ganymed wirft oben einen Schatten auf Jupiter.

Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach, Chilescope

Jupiter nähert sich der Opposition. Sie findet Anfang des nächsten Monats statt und bietet dem Planeten Erde die beste Teleskopsicht. Dieses eindrucksvoll scharfe Bild zeigt den größten Gasriesen. Es wurde am 17. März an einer ferngesteuerten Sternwarte in Chile fotografiert. Vertraute dunkle Gürtel und helle Zonen laufen um den ganzen Riesenplaneten. Die Streifen werden von Windzonen begrenzt, die um den Planeten kreisen. Dazwischen sind rotierende ovale Stürme verteilt.

Ganymed ist der größte Mond im Sonnensystem. Er steht links oben im Bild. Sein Schatten zieht über Jupiters nördliche Wolkenoberflächen. Ganymed ist bemerkenswert detailreich abgebildet. Auch auf dem anderen galileischen Mond Io rechts neben dem großen Jupiter erkennt man helle Strukturen auf der Oberfläche.

Zur Originalseite

Der Komet, die Eule und die Galaxie

Drei sehr unterschiedlich weit entfernte Objekte sind im Bild. Links oben der relativ nahe Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak, rechts oben der Eulennebel M97, unten liegt die Galaxie M108.

Bildcredit und Bildrechte: Barry Riu

Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak posierte für einen Messieraugenblick. Er teilt das 1 Grad breite Sichtfeld mit zwei bekannten Einträgen im berühmten Katalog aus dem 18. Jh. eines Astronomen, der Kometen jagte. Der Schnappschuss entstand am 21. März mit Teleskop.

Der blasse grünliche Komet zieht knapp unter dem Großen Wagen über den nördlichen Frühlingshimmel. Er war zirka 75 Lichtsekunden von unserem hübschen Planeten entfernt. Die staubige Spiralgalaxie Messier 108 (unten in der Mitte) ist von der Seite sichtbar. Sie ist an die 45 Millionen Lichtjahre entfernt. Der planetarische Nebel rechts oben ist der eulenartige Messier 97. Der Nebel hat einen alternden, aber sehr heißen Zentralstern. Er ist nur etwa 12.000 Lichtjahre entfernt und liegt in unserer Milchstraße.

Dieser blasse periodische Komet ist nach seinem Entdecker und Wiederentdecker benannt. Er wurde erstmals 1858 gesichtet und dann erst wieder 1907 und 1951. Die Berechnung seiner Bahn ließ den Schluss zu, dass derselbe Komet in großen Zeitabständen beobachtet wurde. Komet 41P nähert sich am 1. April seiner besten Sichtbarkeit und der größten Annäherung an die Erde seit mehr als 100 Jahren. Er umrundet die Sonne etwa alle 5,4 Jahre.

Zur Originalseite